Völler warnt desolate Bayer-Elf vor Abstiegskampf

  • von Björn Lindert


    Sauna, Baden, Whirlpool - gestern war Entspannungstag bei Bayer Leverkusen. Der Bundesligist verlegte nach dem morgendlichen Waldlauf den Rest des Trainingstages in eine Wellness-Oase. "Teambuilding", antwortete Sportdirektor Rudi Völler auf die Frage nach dem Ziel der ungewöhnlichen Maßnahme.


    Ob die entspannende Einheit reicht, um den Champions-League-Finalisten von 2002 endlich wieder auf Erfolgskurs zu bringen, ist zweifelhaft. Nach dem 0:3 gegen Wuppertal war das 0:2 gegen Kickers Emden am Mittwoch die zweite peinliche Niederlage in der Vorbereitung gegen einen Drittligisten. Der Bundesligazwölfte präsentiert sich kurz vor Rückrundenstart wie ein Absteiger.


    "Wir haben eine hohe Trainingsbelastung gehabt. Ich bin mir sicher, gegen Frankfurt sind wir topfit", versucht Michael Skibbe zu beruhigen. Doch nach nur einem Sieg aus zehn Bundesligaspielen steht der mitten in der Saison als Nachfolger Klaus Augenthalers engagierte Übungsleiter schon wieder infrage. "Wir sind froh, daß Michael Skibbe hier Trainer ist, aber wir haben einfach zu wenige Punkte. Wir stehen alle auf dem Prüfstand, auch der Trainer", sagt Völler, der ebenfalls unter Druck steht. Eine Demission Skibbes wäre gleichbedeutend mit einer Niederlage des Sportdirektors selbst, der sich auf der Trainersuche für seinen ehemaligen Assistenten stark gemacht hatte.


    Völler hat ein "gewisses Phlegma" in der Mannschaft ausgemacht, das auch Skibbe den Stars um Weltmeister Roque Junior und Torjäger Dimitar Berbatov offenbar nicht austreiben kann. Deshalb hat in Leverkusen das Gerede vom großen Potential und Uefa-Cup ein Ende gefunden. "Noch haben wir einen großen Abstand nach unten (sieben Punkte, die Red.), aber wir hatten auch Glück, daß die Teams im Keller ganz wenig Punkte geholt haben. Die haben sich jetzt allerdings enorm verstärkt. Wir müssen aufpassen", warnt Völler.


    Wie vor drei Jahren könnte Bayer in einen dramatischen Abstiegskampf geraten und es ist fraglich, ob das Team dem Druck standhalten könnte. Zu oft ließ die Mannschaft in der Hinrunde Kampf- und Teamgeist vermissen. Mehrere Spieler sollen (etwa Jens Nowotny) oder wollen (zum Beispiel Clemens Fritz) am Saisonende den Verein verlassen. Ihre ohnehin geringe Identifikation mit Bayer Leverkusen wird dadurch nicht größer.


    Wenigstens vor Gericht kann Bayer noch gewinnen. Die Klage von Ex-Geschäftsführer Reiner Calmund gegen seiner Meinung nach zu Unrecht um 141 000 Euro gekürzte Pensionszahlungen wurde vor dem Landgericht Köln abgewiesen. Holzhäuser hatte die Situation bei Bayer schon vorher mit Galgenhumor kommentiert: "Wenn wir so viele Punkte hätten, wie wir Gerichtsprozesse gewonnen haben, dann wären wir schon fast Deutscher Meister."


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    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann

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