Leverkusen - Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler hat Trainer Michael Skibbe trotz der zuletzt enttäuschenden Leistungen den Rücken gestärkt.
"Druck haben doch alle, das ist normal in dieser Branche. Nicht nur der Trainer. Wir sind hoch zufrieden mit ihm, sind froh, dass er da ist", sagte der 45-Jährige der "Bild".
"Über den Tabellenplatz sind wir es nicht. Das ist doch klar. Ich bin sicher, dass wir mit ihm noch viel Freude haben werden."
Peinliche Niederlagen gegen Drittligisten
Zuletzt hatte Bayer gegen die Regionalligisten Wuppertaler SV Borussia (0:3) und Kickers Emden (0:2) peinliche Niederlagen einstecken müssen.
In der Bundesliga feierte Skibbe mit seiner Mannschaft als Nachfolger von Klaus Augenthaler lediglich einen Sieg und rangiert mit seiner Truppe auf dem zwölften Tabellenplatz.
Zum Rückrundenauftakt gegen Eintracht Frankfurt am 28. Januar steht Skibbe mit Bayer quasi unter Siegzwang.
"Zu optimistisch in die Saison geschaut"
Völler gestand im Gespräch eine Fehleinschätzung ein: "Mein Fehler war, dass ich zu optimistisch in diese Saison geschaut habe."
Dass er im Januar 2005 wieder zu den Rheinländern zurückgekehrt war, bedauerte der ehemalige Teamchef der deutschen Nationalmannschaft hingegen nicht:
"Als ich zu Bayer zurückkam, wusste ich, dass wir den Gürtel enger schnallen würden."
Schwache Bilanz
Allerdings habe er schon erwartet, dass sich die Mannschaft sportlich besser präsentieren würde. Völler hatte nach dem Rauswurf von Augenthaler als Interims-Teamchef fungiert, konnte allerdings das Aus im UEFA-Pokal gegen ZSKA Sofia nicht verhindern.
Auch im DFB-Pokal schieden die Bayer-Stars vorzeitig aus. In der Bundesliga haben sie allenfalls noch Chancen auf einen UI-Cup-Platz.
Bayer nicht untrainierbar
Auf die Frage, ob Bayer untrainierbar sei, antwortete der Weltmeister von 1990:
"Nein, wir wissen, wie wir es anzupacken haben. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft es begreift. Wenn nicht, wird nicht viel geredet, sondern dazwischengehauen."
Kießling-Verpflichtung als "Signal"
Froh ist der 90-malige Nationalstürmer, dass ab der kommenden Saison Sturmtalent Stefan Kießling (1. FC Nürnberg) für Leverkusen auf Torejagd gehen wird.
Völler: "Wir haben an unsere Vergangenheit erinnert, an das Beispiel Michael Ballack. Der wechselte auch erst zu uns, schaffte hier den großen Sprung. Die Verpflichtung ist ein Signal. Leverkusen kommt wieder. Wir wollen nicht im Mittelmaß versinken."
sport1.de