Bayer Handballdamen

  • Kraftakt ins Ziel


    VON CLAUDIA BECKER



    (RP) Die Leverkusenerinnen hatten es im Halbfinale des Europapokals wie erwartet schwer gegen Zvenigorod. Bayer kämpfte sich aber mit guter Strategie in der Deckung zu einem Erfolg. In der Regionalliga gab es Niederlagen für Leichlingen und Opladen.


    Dass es den Russinnen richtig heiß wurde, lag wohl nicht nur an den tropischen Temperaturen in der Haberland-Halle, sondern vor allem am Tempo, das die Leverkusenerinnen vorlegten. In einem tollen Halbfinal-Match rangen Bayers Handballerinnen den russischen Vertreter Zvezda Zvenigorod mit 23:21 (13:11) nieder und fügten dem Team des Trainergespanns Trefilov und Krokhin damit die erste Niederlage im laufenden EHF-Pokalwettbewerb zu.


    Von „Außenseiterchancen“ hatte Leverkusens Trainerin Renate Wolf im Vorfeld gesprochen. Und genau diese nahm Bayer überzeugend wahr. „Es war eine hervorragende Abwehrleistung, dass wir gegen dieses Spitzenteam nur 21 Treffer zugelassen haben,“ lobte Wolf ihre Defensivabteilung. Während der ersten 30 Minuten gelang dem hochgelobten russischen Rückraum, der immerhin das Herzstück der Nationalmannschaft ist, kein einziges Tor. Zu geschickt stellten sich Anne Müller, Heike Ahlgrimm und Kolleginnen immer wieder auf, und Bayer setzte sich nach guten Start in der 21. Minute sogar auf 10:5 ab. Da kochte die Halle.


    Die russischen Trainer müssen in der Kabine klare Worte gefunden haben, denn nach dem Wechsel zeigte sich Zvenigorod verbessert und aggressiver und übernahm in der 37. Minute erstmalig die Führung. Doch die Gäste hatten die Rechnung ohne die Leverkusenerinnen gemacht, die ihr Spiel unbeeindruckt durchzogen. Angetrieben von der ganz starken Heike Ahlgrimm kam Bayer immer wieder über die Außen und setzte Zvenigorod damit unter Druck. Hilfreich war zudem eine doppelte Zeitstrafe für Zvezda, die Leverkusen den Ausgleich ermöglichte. Eine eigene Zwei-Minuten-Strafe nutzte Wolf dagegen, um – wie in den letzten Spielen immer wieder geübt – eine weitere Feldspielerin statt Torfrau zu bringen. Eine mutige Aktion, die Anna Loerper mit einem Treffer krönte.


    Nationalspielerin Nadine Krause bringt die Ausgangslage vor dem Rückspiel in Moskau am Samstag auf den Punkt: „Jetzt wollen wir versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.“


    Bayer: Woltering, Englert – Filgert (6), Krause (6/3), Neukamp (3), Seiffert (3/1), Loerper (2/2), Ahlgrimm (2), Byl (1), Bohrmann, Roelofsen, Müller, Glankovicova.
    rp-online

  • Bayer 04-Elfen wollen nun auch die ganz große Überraschung


    An der Rollenverteilung hat sich zwar nichts geändert, aber nach dem Sieg im Hinspiel wollen die Handballdamen von Bayer 04 nun auch ins Finale des EHF-Pokals. Um 6.30 Uhr hebt am Freitag die Chartermaschine mit dem Leverkusener Tross an Bord in Richtung Moskau ab, das Rückspiel gegen Zvesda Zvenigorod beginnt am Samstag um 17 Uhr (15 Uhr deutscher Zeit).


    Nach dem 23:21 Sieg am vergangenen Samstag in der Ulrich-Haberland-Halle haben die Bayer 04-Elfen dabei einen 2-Tore-Vorsprung und jede Menge Selbstvertrauen mit im Gepäck. „Wenn meine Mannschaft mit gleichem Einsatz, gleicher Willensstärke und ähnlicher Taktik versucht alles aus sich rauszuholen, dann haben wir eine kleine Chance.“, sagt Trainerin Renate Wolf. Gleichzeitig warnt sie aber vor zuviel Optimismus. Nach wie vor sei ihr Team nur der Außenseiter und die Chancen aufs Finale legen bei 30 Prozent. Sie lasse sich aber natürlich gerne erneut durch ihr Team vom Gegenteil überzeugen.


    Die Russinnen sind nach der ersten Niederlage im laufenden EHF-Wettbewerb auf jeden Fall gewarnt und haben gerade vor den eigenen rund 3.000 Zuschauern eine Menge wieder gut zumachen. Und wer am Samstag den russischen Trainer Evgeny Trefilov in der Ulrich-Haberland-Halle erlebt hat, wird sich denken können, dass die Spielerinnen von Zvenigorod unter der Woche einiges zuhören bekommen haben. „Sie werden uns nicht noch einmal unterschätzen, daher ist es wichtig, dass wir im Training einige neue Dinge einüben, damit wir am Samstag erneut überraschen können.“, verrät Renate Wolf zumindest ein wenig ihre Taktik.


    Informationen zum Ausgang des Rückspiels werden schnellstmöglich nach Spielende am Samstag hier veröffentlicht!


    Autor: Christian Schulze


    werks-elfen.de

  • Außenseiter im Höllenspektakel


    VON FRANK GRAF, 19.04.07, 19:21h, AKTUALISIERT 19.04.07, 20:19h


    Leverkusen - Irgendwie wollte den russischen Handballerinnen von Zvezda Zvenigorod und ihrem Betreuerstab im Anschluss an die 21:23-Niederlage im Hinspiel des EHF-Cup-Halbfinales bei Bayer 04 Leverkusen das Essen nicht recht schmecken. Deren Trainer Trefilov schaute derweil drein, als hätte man ihm gerade mitgeteilt, dass er fortan Rhythmische Sportgymnastinnen trainieren müsste. In den zuvor zurückgelegten 60 Minuten erweckte seine Mannschaft den Eindruck, als hätte sie die Leverkusenerinnen nicht ganz ernst genommen. Und als das Bewusstsein da war, ging es nur noch um Schadensbegrenzung.


    Zvezda erlitt in Leverkusen die erste Niederlage im laufenden Europacup-Wettbewerb und durfte letztendlich froh sein, dass diese nicht wesentlich höher ausgefallen war. Das Polster für Bayer ist doch ziemlich dünn, zumal am Samstag (15 Uhr nach deutscher Zeit) in der Halle in Zvenigorod einiges los sein wird. „Ich rechne mit 3000 Zuschauern, die ein Höllenspektakel veranstalten werden. Aber wir werden uns deshalb nicht in die Hose machen. In der Vergangenheit haben gerade in solch einer Atmosphäre immer recht gut ausgesehen“, erklärt Bayer-Trainerin Renate Wolf.


    Trotzdem ist sie sich bewusst, was ihr Team wird leisten müssen, um für das „Wunder von Zvenigorod“ zu sorgen: „Der Schlüssel wird wieder unsere offensive Abwehr sein. Wenn die einzelnen Rädchen ineinander greifen, werden wir eine Chance haben, aber nur dann.“ Die Russinnen werden mit einer gewaltigen Portion Wut im Bauch alles daran setzen, die Schmach aus dem Hinspiel wett zu machen, zumal sie von der eigenen Presse für die überraschende Niederlage geradezu verhöhnt wurden. „Die haben sicherlich schlecht gespielt, auch weil sie uns unterschätzt haben. Wir müssen realistisch sehen, dass Zvezda trotz unserer zwei Tore Vorsprung klar im Vorteil ist“, räumt Renate Wolf unumwunden ein.


    Immerhin kann Bayer in stärkster Formation in der Kleinstadt nahe Moskau antreten. Bis auf Lyn Byl und Torwartrainer Andreas Thiel, die erst am Samstag anreisen können, trifft sich der Bayer-Tross heute Morgen bereits um vier Uhr. Um 6.30 Uhr geht dann der Flug nach Moskau. Mit dabei ist dann auch Yvonne Fillgert, die im Hinspiel eine famose Leistung ablieferte. Für die 31-jährige Mutter einer zweijährigen Tochter bedeutet das dann wieder mal ein Abschied für zwei Tage von der Familie. „Irgendwie bekommen wir das immer hin. Mein Mann und beide Familien kümmern sich dann um die Kleine. Das funktioniert ganz gut“, erklärt Yvonne Fillgert. Und das Wiedersehen am Sonntagmittag wäre mit einem sportlichen Erfolg im Koffer sicherlich noch schöner.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1176113295007

  • Die Mutprobe


    VON CLAUDIA BECKER


    (RP) Die Leverkusenerinnen leben heute in Moskau im Halbfinal-Rückspiel von einem Zwei-Tore-Vorsprung. Trainerin Renate Wolf ruft die Mannschaft auf zu couragierter Spielweise mit offensiver Deckung.

    Nur Mut, sagen sie sich, und reisen nicht in gebeugter Haltung an: Natürlich ist ein Zwei-Tore Vorsprung nicht gerade viel, aber die Leverkusener Handballfrauen haben im Hinspiel des Europapokal-Halbfinales eindrucksvoll bewiesen, dass auch eine russische Mannschaft nicht unbesiegbar ist. Aus der Reaktion des Gegners am vergangenen Samstag nach der 21:23-Niederlage sprach totale Säuernis.


    Mit einigem Recht und in Kenntnis der „normalen“ Kräfteverhältnisse betrachtet Leverkusens Trainerin Renate Wolf Zvesda Zvenigorod vor dem dem zweiten Treffen heute in Moskau (15 Uhr deutscher Zeit) immer noch als Favoriten. Doch Hoffung verbreitet auch sie. „Wenn meine Mannschaft mit gleichem Einsatz, gleicher Willensstärke und ähnlicher Taktik versucht, alles aus sich rauszuholen, dann haben wir eine kleine Chance“,sagt sie in der Absicht, moralischen Aufbau zu betreiben und Angst erst gar nicht aufkommen zu lassen.


    Klar, die Russinnen werden nach dem Hinspiel vor einer Woche in der Haberland-Halle wissen, dass sie das Finale nicht mal eben als Spaziergang erreichen können. Der Druck liegt im Moment auf ihren Schultern, denn sie müssen die Niederlage erst einmal egalisieren. Außerdem kennen sie die hohen Erwartungen der vermutlich 3000 Zuschauer, die nur an Erfolge gewöhnt sind.


    Die Chance der Leverkusenerinnen liegt wohl darin, dass niemand von ihnen einen Sieg erwartet, sondern selbst viele Fans rechnen mit einem Ausscheiden Bayers gegen einen im Europapokal nur einmal bezwungenen Gegner. Wer allerdings die erfahrene (und äußerst ehrgeizige) Renate Wolf kennt, weiß, dass sie sicherlich die eine oder andere Vorbereitungsstunde dem Ausklügeln einer neuen Taktik, mit Überraschungsmomenten gewidmet hat. „Zvenigorod wird uns nicht noch einmal unterschätzen, daher ist es wichtig, dass wir im Training einige neue Dinge eingeübt haben, damit wir in Russland erneut überraschen können“, verkündete sie.


    Gestern morgen schon sind die Leverkusenerinnen mit einer Chartermaschine in Richtung Moskau aufgebrochen, um dann vielleicht allen Vorhersagen zum Trotz mit der Eintrittskarte fürs Finale aus der Metropole zurückzukommen. Wolf stehen alle Spielerinnen zur Verfügung. Sie wird also wie bereits in der ersten Begegnung auf ihren gesamten Kader zurückgreifen können, was ihr alle Möglichkeiten lässt für taktische Überraschungen. „Wir müssen offensiv decken, das ist vermutlich der Schlüssel“, betont die Leverkusener Trainerin.


    rp-online

  • 21.04.2007 - dpa / red


    Bayer Leverkusen nach 27:32 Niederlage ausgeschieden


    Durch eine 27:32 Rückspielniederlage ist mit Bayer Leverkusen auch der letzte deutsche Vertreter im europäischen Wettbewerb ausgeschieden. Die Rheinländerinnen hatten in der ersten Hälfte noch ein 17:17 Unetnschieden halten können, ehe Zvezda Zvenigorod dann im zweiten Durchgang die notwendigen Tore warf, um die 21:23 Hinspielniederlage wettzumachen.


    Eine Woche nach dem überraschenden 23:21-Erfolg im Halbfinal-Hinspiel gegen den russischen Vertreter SC Zvesda Zvenigorod unterlag das Team von Trainerin Renate Wolf am Samstag im Rückspiel in Moskau mit 27:32 (17:17). «Obwohl wir kämpferisch überragend dagegen gehalten haben, hat es leider nicht gereicht», sagte Wolf, die in der achtmaligen Torschützin Nadine Krause ihre beste Werferin hatte.


    „Natürlich bin ich enttäuscht, aber trotzdem kann ich stolz auf mein Team sein. Wir haben die Russinnen ein wenig ärgern können und haben Deutschland sehr gut vertreten“, sagte Trainerin Renate Wolf. Bayer 04 war seit dem Viertelfinale das einzige deutsche Frauen-Team, das noch in einem europäischen Wettbewerb vertreten war.


    Vor 1500 Zuschauern gestaltete der Bundesligist das Match gegen den Titelfavoriten lange Zeit offen. Die Leverkusenerinnen erwischten allerdings einen schlechten Start in die zweite Hälfte. Zehn Minuten lang erzielten die Elfen keinen Treffer und Zvenigorod konnte sich einen Fünf-Tore-Vorsprung erspielen. In der Folgezeit kämpfte sich Bayer 04 wieder ran und verkürzte den Abstand auf drei Tore (55.). In der entscheidenden Phase spielte das Team zwar eine gute Verteidigung, doch nutzte vorne die Chancen nicht. Darüber hinaus musste Bayer seinen personellen Ausfällen Tribut zollen.


    Yvonne Filgert zog sich vor dem Match im Abschlusstraining einen Muskelfaserriss zu, Michaela Seiffert musste in der 35. Minute mit einer Gesichtsverletzung ausscheiden. Leverkusen stand in der kampfbetonten Partie zunächst kompakt in der Defensive und hatte in Torhüterin Clara Woltering seine beste Akteurin. Erst in den letzten fünf Minuten des Spiels machte Zvenigorod den Einzug ins Finale perfekt.


    „Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft und mit einer 5-Tore Niederlage können wir zufrieden sein. In den vorherigen Runden hat Zvenigorod zuhause immer deutlicher gewonnen“, so Renate Wolf. Sonderlob gab es für Anna Loerper, die für Yvonne Fillgert einspringen musste und beinahe eine hundertprozentige Chancenverwertung an den Tag legte.


    SC Zvezda Zvenigorod - TSV Bayer Leverkusen 32:27 (17:17)


    Tore für Zvenigorod: Polenowa 8, Jakowiewa 7, Poltoratskaja 6, Andrjuschina 3, Schipoliowa 3, Wjachirewa 3, Kareewa 2
    Tore für Bayer Leverkusen: Krause 8, Loerper 7, Neukamp 3, Müller 3, Seiffert 3, Ahlgrimm 2, Byl 1


    Zuschauer: 1500
    Strafminuten: 10 / 8


    hbvf.de


    :LEV15 trotzdem :bayerapplaus :bayerapplaus

  • Ehrenvoller Abschied


    VON FRANK GRAF, 23.04.07, 06:45h


    Das kämpferisch überragende Team von Renate Wolf leistet sich Anfang der zweiten Hälfte einen entscheidenden Aussetzer.


    Leverkusen - Das „Wunder von Zvenigorod“ deutete sich zwar an, aber es vollzog sich nicht. Die Handballerinnen von Bayer 04 Leverkusen sind nach der 27:32 (17:17)-Niederlage bei Zvezda Zvenigorod aus dem EHF-Cup ausgeschieden. Das Zwei-Tore-Polster aus dem Hinspiel war dann doch zu dünn. Somit ist der deutsche Frauen-Handball international nicht mehr vertreten. „Wir haben kämpferisch überragend dagegen gehalten, aber leider hat es nicht gereicht. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, dass es nicht zur Finalteilnahme gereicht hat. Dennoch denke ich, dass wir Deutschland sehr gut vertreten haben“, sagte Trainerin Renate Wolf.


    Hoffnungsvolle Anfahrt


    Was die Leverkusenerinnen bei den deutlich favorisierten Russinnen geboten haben, war zweifelsohne aller Ehren wert. Sie waren dorthin gereist mit der leisen Hoffnung im Hinterkopf, für eine Überraschung zu sorgen. Es wäre sicherlich eine Riesenüberraschung gewesen. Zumindest wollte man Zvezda mit seinen aktuell sieben russischen Auswahlspielerinnen ärgern. Das ist Bayer gelungen. Beinahe fassungslos starrten die knapp 2 000 Fans und Jewgenji Trefilov, der Coach der Gastgeberinnen, zur Pausensirene auf die Anzeigetafel. Dort war ein 17:17 zu lesen.


    Leverkusen hatte mit famosem körperlichen Einsatz und taktischer Versiertheit dafür gesorgt, dass Zvezda sein Vorhaben nicht umsetzen konnte, möglichst schnell für klare Tatsachen zu sorgen. Entscheidend für den negativen Ausgang aus Leverkusener Sicht war gewiss deren schlechter Start in die zweite Hälfte, als ihnen rund zehn Minuten lang kein Treffer gelang. Währenddessen trafen die Russinnen hochprozentig und zogen auf fünf Tore davon. Die Gäste ließen sich zwar nicht entmutigen und kamen fünf Minuten vor dem Ende noch mal auf drei Tore heran, doch das so erhoffte Wunder schafften sie nicht mehr. In der Abwehr arbeitete das Wolf-Team zwar weiterhin klasse, doch im Abschluss leistete es sich zu viele Ungenauigkeiten. So erscheinen die insgesamt 15 Treffer von Nadine Krause und Anna Loerper, die beide eine ganz starke Leistung boten, nur noch als statistischer Wert. Loerper hatte die Position der verletzten Yvonne Fillgert auf Linksaußen übernommen. Zudem stellte Torfrau Clara Woltering etliche Male ihre Klasse unter Beweis. „Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft. Mit einer Fünf-Tore-Niederlage können wir gut leben, denn in den Runden zuvor hatte Zvenigorod zuhause immer deutlicher gewonnen. Wir haben uns sehr gut verkauft“, so Renate Wolf, die sich fortan mit ihrer Mannschaft ganz auf die nationale Meisterschaft konzentrieren wird. Am 2. Mai wird dann im Halbfinal-Hinspiel um den Titel der amtierende Titelträger HC Leipzig in Leverkusen gastieren.


    Bayer 04: Englert, Woltering - Krause (8), Loerper (7), Müller (3), Seiffert (3), Neukamp (3), Ahlgrimm (2), Byl (1), Roelofsen, Glankovicova, Bohrmann.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1176113302658

  • 25.04.2007 - Christian Schulze


    International eine Duftmarke gesetzt - Renate Wolf im Interview


    Durch den Sieg im Hinspiel gab es für die Handballdamen von Bayer 04 eine kleine Hoffnung auf das EHF-Finale. Das Rückspiel in Russland wurde aber mit 27:32 gegen Zvezda Zvenigorod verloren und somit sind die TSV-Elfen im Halbfinale ausgeschieden. Nach der Rückkehr aus Russland sprachen wir mit Trainerin Renate Wolf.


    Renate, wenn man im Halbfinale steht, möchte man natürlich auch den letzten Schritt machen und ins Finale einziehen. Was überwiegt jetzt mit ein wenig Abstand: Die Enttäuschung oder der Stolz?


    Renate Wolf:
    Naja, wir hatten die Gelegenheit auf den Händen. Vier Minuten vor Schluss lagen wir mit drei Toren hinten. In der Gesamtabrechnung fehlte uns also ein Tor, aber wir haben es einfach nicht geschafft, den entscheidenden Treffer zu erzielen. Klar, am Anfang ist man sehr sehr enttäuscht, aber nach einer Zeit kommt die Erkenntnis, dass wir den absoluten Topfavoriten geärgert haben. Das macht uns dann natürlich auch ein wenig stolz – (schmunzelt) aber erst ein wenig später.


    Zur Halbzeit stand es 17:17, eine durchaus gute Ausgangslage für die zweite Hälfte. Doch nach der Pause habt ihr zehn Minuten kein Tor gemacht. Schon eine Erklärung, was da passiert ist?


    Renate Wolf:
    Ja, wir haben immer mal Probleme aus der Pause zu kommen. Man muss aber sagen, dass wir die gesamte Spielzeit Schwierigkeiten hatten, im formierten Angriff ein Tor zu erarbeiten. Die russische Abwehr stand wesentlich besser als im Hinspiel.

    Was hat denn am Ende den kleinen Unterschied ausgemacht?


    Renate Wolf:
    Uns war klar, dass die Russinnen nicht noch mal so schlecht spielen werden, wie sie das in Leverkusen getan haben. Das bedeutete für uns, dass wir nicht nur die gleiche Leistung abrufen mussten, sondern auch gegen die ganzen ausländischen Rahmenbedingungen ankämpfen mussten. Ich weiß nicht, ob es am Ende Erfahrung, Glück oder entsprechendes technisches Vermögen war. In der Schlussphase haben sie ihre Chancen eben eiskalt ausgenutzt. Wir standen in den letzten Minuten vier Mal frei vor der Kiste und sind an der Torhüterin gescheitert – das ist der Unterschied.


    Alles in allem, wie fällt dein Europapokal-Fazit aus?


    Renate Wolf:
    Meine Mannschaft hat alles gegeben. Es war keine dabei, die nicht alles abgerufen hat und da mach ich niemanden einen Vorwurf. Ich denke, dass wir mit dem Hinspielsieg und mit der Leistung in Russland international eine Duftmarke gesetzt haben, die jeder wahrgenommen hat. Darauf können nicht nur die Spielerinnen stolz sein, sondern auch der ganze Verein.


    Während des Spiels in Russland fiel Michaela Seiffert verletzt aus. Was ist da passiert?


    Renate Wolf:
    Sie hat einen Schlag ins Gesicht bekommen. Inklusive dicker Lippe hat sie einen sehr wackligen Zahn in der Front. Ich hoffe, dass der Zahn noch zu retten ist.

    Schon vor dem Spiel war klar, dass Yvonne Fillgert (im Hinspiel 6 Tore) ausfällt. Was ist mir ihr?


    Renate Wolf:
    Yvonne hat sich im Abschlusstraining einen Muskelfaserriss zugezogen. Eigentlich mit bei der letzten Übung. Sie konnte nicht mehr sprinten und Dr. Frühn diagnostizierte direkt einen kleinen Riss. Wir haben dann mit Bandagen und so alles probiert, aber der Schmerz war zu groß. Ob sie fürs Halbfinale um die deutsche Meisterschaft wieder fit sein wird, wird sich in den kommenden Tagen rausstellen.


    Da sind wir schon bei der nächsten Aufgabe. Das Halbfinale gegen Leipzig um die deutsche Meisterschaft. Drei richtig gute Halbzeiten gegen Zvezda Zvenigorod – wie viel Selbstvertrauen gibt das nun?


    Renate Wolf:
    Ich hoffe viel. In erster Linie müssen wir nun die Enttäuschung abarbeiten und die erbrachte Leistung in ein anderes Licht stellen. Das dauert ein zwei Tage, aber dann konzentrieren wir uns auf Leipzig. Wir werden versuchen die Leistung aus den beiden Europapokalspielen wieder abzurufen. Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Leistung gute Chancen haben, um im Halbfinale bestehen zu können.


    hbvf.de

  • Negativserie gegen Leipzig soll endlich reißen


    Nach dem Ausscheiden im Europapokal tanzen die Handballdamen von Bayer 04 Leverkusen nun nur noch auf einer Hochzeit. Am Mittwoch (2.Mai, 19.30 Uhr) steht in der Ulrich-Haberland-Halle das Hinspiel im Halbfinale gegen den frischgebackenen Pokalsieger HC Leipzig an. „Darauf arbeitet man die ganze Zeit hin und nun werden wir alle schon ein wenig kribbelig, nervös und angespannt, aber es ist auch Vorfreude da. Wir wollen wissen, wo wir stehen.“, sagt Trainerin Renate Wolf.


    Zwar denke man ab und an noch an die vergebene Chance im EHF-Europapokal, aber das knappe Ausscheiden im Halbfinale gegen das russische Spitzenteam Zvezda Zvenigorod sei soweit verdaut, sagt Nationalspielerin Nadine Krause. Nun gelte es sich auf die schwere Aufgabe gegen Leipzig zu konzentrieren. „Da wird es auf die Tagesform ankommen. Wenn wir an die Leistungen gegen die Russinnen anknüpfen können, dann haben wir eine gute Chance“, ist sich Krause sicher.


    Doch nicht zu vergessen, bleibt die Negativserie gegen Leipzig. Alle drei Partien (2x Liga, 1x Pokal) konnten die Bayer-Elfen in dieser Saison gegen Leipzig nicht gewinnen. Im Hinterkopf spielen diese Niederlagen jedoch keine Rolle, meint Trainerin Renate Wolf: „Das kann ein Nachteil, aber auch ein Vorteil sein. Das Spiel ist für beide Seiten offen. Wir waren im Pokal und in der Hinrunde noch nicht ganz so gut drauf, aber jetzt müssen wir zeigen, dass wir topfit sind.“.


    Direkter beim Thema Negativserie wird Nadine Krause: „Das muss sich jetzt endlich mal ändern und vielleicht ist es für uns auch noch zusätzlich Motivation. Wir wollen ins Finale und dafür werden wir alles geben.“. Im Hinspiel soll ein Sieg mit möglichst großem Torunterschied her. „Zwei oder drei Tore sind realistisch, wenn es mehr werden, wäre das schon toll.“, sagt Renate Wolf.


    Am heutigen Montag wird sich klären, wie es um Yvonne Fillgert steht. Die Rechtsaußen-Spielerin hatte sich im Abschlusstraining vor dem EHF-Halbfinal-Rückspiel in Russland einen Muskelfaserriss zugezogen. Das Training wieder aufnehmen wird heute Sabine Englert. Die Torfrau hatte unter der Woche Rückenbeschwerden und musste intensiv behandelt werden.


    Autor: Christian Schulze


    werks-elfen.de

  • Alles andere als chancenlos


    VON FRANK GRAF, 30.04.07, 22:01h


    Die Mannschaft von Renate Wolf geht mit viel Optimismus in das Hinspiel gegen die Sachsen.


    Leverkusen - Für die Bundesliga-Handball-Frauen von Bayer 04 Leverkusen geht es nach dem EHF-Cup-Aus nun darum, sich trotzdem noch einen Traum zu verwirklichen und eine gute Saison mit einem Titel abzuschließen. „Wir wollen unbedingt Deutscher Meister werden, das ist der Traum, auf dessen Verwirklichung wir nun hinarbeiten werden“, erklärt Linksaußen Yvonne Fillgert, deren Einsatz im Halbfinal-Hinspiel am Mittwochabend (19.30 Uhr, Haberland-Halle) gegen den HC Leipzig nach einem Muskelfaserriss noch gefährdet ist. In der Vorschlussrunde geht es für die Leverkusenerinnen also gegen den amtierenden Deutschen Meister und frisch gebackenen Pokalsieger. Und es geht gegen ein Team, von dem Bayer in dieser Spielzeit bereits drei Mal bezwungen wurde, zweimal in der Meisterschaft und einmal im Pokal.


    Nicht eben optimale Voraussetzungen für einen Finaleinzug der Leverkusenerinnen, mag man meinen. „Die drei Niederlagen haben wir längst ausgeblendet, allerdings nicht ohne unsere Schlüsse daraus zu ziehen“, erklärt Bayers Coach Renate Wolf. Die Trainerin ist überzeugt davon, dass ihre Schützlinge alles andere als chancenlos gegen den HCL sein werden: „Die Karten werden neu gemischt, vieles wird nun auch von der Tagesform abhängen. Wenn wir in etwa unsere Leistung aus den Spielen gegen Zvenigorod abrufen können, sind wir mindestens ebenbürtig.“


    Die Gäste aus Sachsen haben durch den deutlichen Erfolg im Pokalendspiel gegen Buxtehude freilich auch Selbstbewusstsein getankt. Allerdings benötigten sie gegen Nürnberg im Halbfinale ein Siebenmeterwerfen, um ins Finale einzuziehen. „Leipzig kocht eben auch nur mit Wasser. Es liegt allein an uns, deren vorhandene Schwächen zu nutzen“, so Wolf.


    Sollte Fillgert tatsächlich passen müssen, würde Anna Loeper wieder deren Position übernehmen. „Anna hat das zuletzt in Russland vorzüglich gemacht. Da mache ich mir die wenigsten Sorgen“, meint Renate Wolf, die wieder auf Michaela Seiffert bauen kann. Die Rückraumspielerin hatte sich in Zvenigorod eine Gesichtsverletzung zugezogen, die inzwischen aber weitestgehend abgeheilt ist.


    Den noch unentschlossenen Fans rät Wolf an, sich rechtzeitig um Karten zu bemühen: „Der Vorverkauf läuft ausgezeichnet. Ich rechne mit einer vollen und entsprechend stimmungsvollen Halle.“ Und die Fan-Unterstützung werden die Leverkusenerinnen gegen diesen starken Gegner gewiss gut gebrauchen können.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1176113359405

  • Offene Rechnungen


    VON CLAUDIA BECKER


    (RP) Mit HC Leipzig, dem morgigen Gegner im ersten Halbfinale, verbinden die Leverkusener Handball-Frauen keine guten Erinnerungen. Trainerin Renate Wolf sieht aber eine Veränderung in den Köpfen als vollzogen an.


    Drei Buchstaben und zweimal 60 Minuten sind es, die den Leverkusener Handball-Frauen auf dem Weg zum Finale um die Deutsche Meisterschaft noch im Weg stehen: HCL. Ausgerechnet gegen den gerade gekürten Pokalsieger aus Leipzig muss das Bayer-Team in der Vorschlussrunde antreten (erste Partie morgen, 19.30 Uhr, Haberland-Halle). Dabei haben die Leverkusenerinnen noch gleich drei Rechnungen mit den Ostdeutschen offen – das birgt Zündstoff genug.


    Schließlich haben sie nicht nur beide Bundesliga-Begegnungen verloren, sondern sind auch noch gegen den HCL im Achtelfinale des Pokals ausgeschieden. Fast sieht es so aus, als wäre Leipzig ein echter Angstgegner. Aber dieses Mal soll alles anders werden. „Unser Ziel war das Erreichen der Play-offs, das haben wir geschafft, nun wollen wir unbedingt auch ins Finale“, betont Trainerin Renate Wolf, „im Kopf läuft jetzt schon alles anders als in den vorherigen Treffen mit Leipzig, nun müssen wir das nur noch auf dem Feld umsetzen.“


    Ein bisschen sind die Partien gegen Leipzig auch immer ein Duell der Torfrauen. Viel wird also davon abhängen, ob Sabine Englert und Clara Woltering einen guten Tag erwischen und durch ihre Leistung dem Team Auftrieb geben können. Auch wenn Wolf nichts zur Taktik verraten mag, ist eines klar: Die Spielweise beruht auf der aggressiven und kompakten Abwehr und den schnellen Gegenstößen. Und das wird sich trotz sicherlich eingeplanter Überraschungsmomente nicht ändern.


    Der Pokalsieger aus Leipzig hat durch seinen souveränen Sieg im Finale gegen Buxtehude sicherlich noch einmal kräftig Selbstvertrauen tanken können, musste andererseits aber im Halbfinale gegen Nürnberg in die Verlängerung gehen und wird dabei durchaus Kraft gelassen habe. „Aber auch wir haben eine Menge Selbstvertrauen getankt, als wir die russische Mannschaft im Europapokal am Rande einer Niederlage hatten“, meint Wolf fast trotzig, „wir sind nicht so schlecht drauf. Letzdlich wird neben den Torfrauen vor allen Dingen die Tagesform entscheidend sein.“


    Wichtig ist sicherlich auch, ob Yvonne Fillgert nach ihrer Fußverletzung wieder auflaufen können wird. Ein Belastungstest im Training wird darüber Aufschluss geben. Michaela Seiffert, deren Formkurve in den letzten Spielen deutlich nach oben zeigte, ist in jedem Fall wieder einsatzbereit und hat nach ihrer Zahnverletzung nun wieder den richtigen Biss.


    rp-online

  • Halbfinal-Hinspiel geht denkbar knapp an Bayer 04-Elfen


    Mit 35:34 (18:18) haben die Bayer 04 Handballdamen ein erstklassiges Halbfinal-Hinspiel um die deutsche Meisterschaft gegen Leipzig gewonnen. Vor 600 Zuschauern in der Ulrich-Haberland-Halle zeigten die Bayer 04-Elfen eine schwache erste und eine gute zweite Halbzeit.


    Den Beginn der Partie kann aus Sicht der Bayer-Elfen als klassischen Fehlstart bezeichnet werden. Vorne fanden die Gastgeber des Öfteren ihren Meister in Leipzigs Torfrau Vilma Gainskyte und in der Abwehr boten sich immer wieder Lücken für die Gäste. Trotz einiger guter Paraden von Clara Woltering lag Leverkusen nach neun Minuten mit 3:7 hinten und Trainerin Renate Wolf nahm die erste Auszeit.
    Diese Maßnahme zeigte zunächst Wirkung und die Bayer-Damen kamen immer mal wieder auf zwei Tore ran. Zur Mitte der ersten Hälfte setzte sich Leipzig aber erneut etwas stärker ab und alles sah nach einer deutlichen Halbzeitführung aus. Doch acht Minuten vor der Pause verkürzten Michaela Seiffert und Nadine Krause auf 14:16. In der Folgezeit trafen die Leipziger nur noch zwei Mal das Tor und Bayer 04 konnte zum 18:18 Pausenstand ausgleichen.


    Der erste Treffer nach der Pause gehörte den Bayer-Elfen in Person von Anne Müller, doch postwendend der Ausgleich. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich nun endlich das erwartet knappe und umkämpfte Spiel. Immer wieder ging Leverkusen in Führung und Leipzig glich aus. In der 38. Minute die erste Führung in Halbzeit zwei für die Gäste, doch Diane Roelofsen kann zum 24:24 ausgleichen.
    Mit dieser Szene begann die starke Phase der Bayer 04-Damen und in den folgenden acht Minuten erzielte Leipzig keinen Treffer. Torfrau Sabine Englert lief zu Hochform auf und hielt eine handvoll Bälle, auf der anderen Seite wurden die Chancen genutzt und so stand es nach 47 Minuten 29:24.
    Doch die daraus resultierende Leipziger Auszeit zeigte Wirkung und der frischgebackene Pokalsieger kam noch einmal zurück ins Spiel. Zwei Minuten vor dem Ende führt Leipzig sogar mit einem Tor und hat per Siebenmeter die Chance zum Sieg, doch den Schiedsrichter dauert die Ausführung zu lange. Auf der Gegenseite trifft Denisa Glankovicová zum Ausgleich und in der Schlussminute erzielt Lyn Byl dann den Siegtreffer.


    Nach dem Spiel sprachen beide Trainer von einer tollen Leistung und einer klasse Partie für die Zuschauer. „Wir sind schlecht in die erste Halbzeit gestartet und haben dann in der Mitte der zweiten Hälfte ein tolles Spiel gemacht. Nun müssen wir schauen, was beim Rückspiel in Leipzig möglich ist.“, sagte Bayer 04-Trainerin Renate Wolf.


    Das Rückspiel steigt am Sonntag um 15 Uhr in Leipzig.


    Autor: Christian Schulze


    werks-elfen.de




    02.05.2007 - Christian Stein - hbvf.de


    Leverkusen gelingt nach über 3 Jahren erster Heimsieg gegen Leipzig


    Manchmal können einzelne Situationen über Titelvergaben entscheiden. Vielleicht hat sich deshalb Trainer Morten Arvidsson deshalb so über das abgepfiffene Zeitspiel kurz vor Schluss geärgert, als Idalina Borges-Mesquita den Pfiff der Schiedsrichter nicht gehört hatte und keinerlei Anstalten machte den Wurf regelgerecht auszuführen. Nach dem Zeitspielpfiff konnte Glankovicova den Ausgleich zum 34:34 erzielen und der Trainer kassierte für seinen lautstarken Protest gleichzeitig noch mit einer Zeitstrafe.

    Nachher beschwerte sich Arvidsson genau über diese Situation und vergaß dabei genau die drei Situationen, in denen das Gespann dem HC Leipzig schon vorher das direkte Passivwarnzeichen hätte zeigen können. Jedes Mal rückte dabei Torhüterin Gainskyte ins Blickfeld, denn zwei mal warf sie den Ball nach einem Torerfolg in die Leverkusener Hälfte und ein weiteres Mal dauerte es eine halbe Minute, bis die Litauerin die Handzeichen der Schiedsrichter richtig deutete und einen Einwurf ausführte.


    Zu Beginn hatte Arvidsson alles richtig gemacht. Mit einer aggressiven Deckung und schnellem, beweglichem Angriffsspiel dominierte der HCL zu Beginn das Spielgeschehen. Die Sächsinnen setzten sich früh mit 1:4 (6.) ab und einzig Clara Woltering verhinderte mit einigen Paraden ein regelrechtes Debakel.


    Nach neun Minuten und lediglich einem Feldtor von Byl nahm Leverkusens Trainerin Renate Wolf beim Stand von 3:7 ihre Auszeit im ersten Durchgang. Leverkusen steigerte sich nun im Positionsangriff und riss durch die einlaufenden Außen immer wieder Lücken in die Leipziger Abwehr, so dass die Werkselfen zum 7:9 (13.) verkürzen konnten.


    Trotzdem schaffte es Leipzig durch einen Doppelschlag von Radzeviciute sich erneut auf vier Tore (11:15) abzusetzen und Renate Wolf steuerte mit gleich zwei Maßnahmen der Niederlage erfolgreich entgegen. Zum einen kam Englert für Woltering ins Leverkusener Tor und zum anderen störte Lyn Byl die Kreise von Kudlacz.


    Auf dem linken Flügel wirkte aber der Ausfall von Yvonne Fillgert schwer und Ulrike Stange tanzte Fillgerts Vertreterinnen Loerper und Roelofsen ein ums andere Mal aus, so dass Wolfs Edeljoker nun die Position mit Roelofsen tauschte.


    Tor um Tor kämpften sich die Rheinländerinnen heran und schafften eine halbe Minute vor dem Seitenwechsel durch Byl den Ausgleich zum 18:18. Arvidsson versuchte noch mal mit einer Auszeit den letzten Angriff zu besprechen, doch die Pausenführung sollte den Messestädterinnen nicht gelingen.


    Nach dem Seitenwechsel fanden beide Mannschaften schnell und problemlos in die Partie. Gleich zehn Tore, fünf auf jeder Seite, sahen die Zuschauer in den ersten fünf Minuten zu sehen und bei Leipzig kam nun auch Chana Masson für einige Minuten zum Einsatz.


    Mit einem verwandelten Siebenmeter brachte Borges den HCL mit 23:24 (38.) in Front, doch danach scheiterten die Sächsinnen ein ums andere Mal an Sabine Englert, so dass sich Leverkusen in den nächsten zehn Minuten auf 29:24 absetzen konnte. Leipzig nahm eine Auszeit und kam schnell auf drei Tore heran.


    Roelofsen erzielte jedoch postwendend den 30. Treffer und da Kudlacz die Niederländerin beim Wurf behindert hatte, kassierte die Rückraumspielerin gleich eine Zeitstrafe. Alles schien nun für Leverkusen zu sprechen, doch ausgerechnet während dieser Unterzahlsituation gelang es dem HCL durch schnelle Gegenstoßtore den Anschlusstreffer zum 31:30 (52.) zu erzielen.


    Sechs Minuten vor dem Ende setzte Arvidsson noch einmal auf die psychologische Komponente und beorderte Masson erneut ins Leipziger Gehäuse und der Leverkusener Angriff schien nun förmlich zum Erliegen zu kommen. Vier Minuten lang sollte der Ball nicht mehr den Weg ins Leipziger Tor finden, ehe dann die Siebenmetersituation mit Borges-Mesquita dem Spiel eine erneute Wende gab.


    Den Schlusspunkt setzte einmal mehr Leverkusens effektivste Feldspielerin Lyn Byl, die zunächst den Siegtreffer erzielte und dann den letzten Leipziger Angriff nach erfolgtem Anpfiff unterband, so dass sie eine Sekunde vor dem Abpfiff eine Zeitstrafe kassierte. Den Freiwurf aus fast 20 Metern Entfernung konnte Susann Müller nicht mehr zum Ausgleichstreffer im Leverkusener Gehäuse unterbringen.


    Der letzte Heimerfolg gegen den HCL gelang den Rheinländerinnen am 25.04.2004, doch seitdem konnte man öfters in der Messestadt gewinnen, so dass die Leverkusener zwar nicht als Favorit, aber durchaus nicht chancelos den Weg nach Leipzig antreten.


    hbvf.de

  • Hochklassig, attraktiv, spannend


    VON FRANK GRAF, 04.05.07, 06:45h


    Dem Team gelingt beim 35:34 der erste Heimsieg gegen die Ostdeutschen seit drei Jahren - Lyn Byl erzielt entscheidendes Tor.


    Leverkusen - Das Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft zwischen den Handballfrauen von Bayer 04 Leverkusen und dem HC Leipzig offenbarte mehr, als viele von vorn herein erwartet hatten. Insbesondere mehr Tore. Bayer gewann zwar nach einer erinnerungswürdigen Partie mit 35:34 (18:18), gleichbedeutend mit dem ersten Heimsieg über Leipzig seit rund drei Jahren, wird es aber am Sonntag in Leipzig sehr schwer haben, sich fürs Finale zu qualifizieren. In der zweiten Begegnung der Vorschlussrunde setzte sich am Mittwochabend der 1. FC Nürnberg, dem für die kommende Saison in erster Instanz die Lizenz verweigert wurde, in Trier durch.


    Für die Leverkusenerinnen nahm die Auftaktphase einen ungewollten Verlauf. Noch nicht einmal zehn Minuten waren absolviert, als Bayer mit 3:7 im Hintertreffen lag und sich Trainerin Renate Wolf genötigt sah, eine Auszeit zu nehmen. Zwar wurde danach der Rückstand auf bisweilen zwei Treffer minimiert, doch dann zogen die Gäste wieder davon.


    Die meisten rechneten damit, dass Leverkusen mit einem deutlichen Rückstand in die Pause würde gehen müssen, ehe sich die Wolf-Schützlinge berappelten und nach 30 Minuten sogar egalisierten (18:18).


    Die gut 650 Zuschauer brauchten die Pause mindestens ebenso dringend wie die Akteurinnen, um in diesem hochklassigen und sehr schnellen Spiel mal durchatmen zu können. Im zweiten Durchgang war bei den Leverkusenerinnen der unbedingte Wille spürbar, mit einem Vorsprung ins Rückspiel am Sonntag (15 Uhr) in der sächsischen Metropole gehen zu können. Immer wieder ging Bayer in Führung, ohne jedoch einen entscheidenden Schritt nach vorn zu tun. Der amtierende Deutsche Meister blieb den Gastgeberinnen stets auf den Fersen. Ab der 39. Minute allerdings nahm sich der HCL eine kollektive Auszeit und erzielte fortan fast acht Minuten lang kein Tor. Bayer zog auf 29:24 davon, ließ sich dann aber von diesen berüchtigten Kleinigkeiten wieder aus dem Gleichgewicht bringen: Hier mal ein Pfostenschuss, dort mal ein unberechtigter Pfiff der Schiedsrichter. Leipzig reagierte indes cool und kam wieder zurück ins Spiel.


    Bis zur Schlusssirene blieb es ausgesprochen spannend. Die finale Aktion kam von der starken Lyn Byl, die den 35:34-Siegtreffer für Leverkusen erzielte und so dafür sorgte, dass den Leipzigerinnen am Sonntag ein Unentschieden nicht zum Finaleinzug reichen wird. „Ich denke, die Zuschauer haben ein sehr attraktives und spannendes Spiel gesehen. Wir fahren nun nach Leipzig, um dort zu gewinnen. Wir wollen unbedingt in die Endspiele, und ich bin mir sicher, dass wir dies auch schaffen können. Für uns beginnt jetzt praktisch die zweite Halbzeit, denn ein Tor Vorsprung ist im Handball genau nichts“, so Renate Wolf.


    Bayer 04 Leverkusen: Englert, Woltering - Krause (8 / 3), Seiffert (5 / 2), Byl (5), Ahlgrimm (5), Roelofsen (4), Glankovicova (3), Müller (2), Loerper (2), Neukamp (1), Paulus, Krüger, Bohrmann.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1176113374494



    Ein Sieg fürs breite Kreuz


    VON CLAUDIA BECKER


    (RP) Von einem Polster kann keine Rede sein nach dem knappen Erfolg der Leverkusener Handballerinnen gegen Leipzig. Vor dem Halbfinal-Rückspiel verspricht sich Trainerin Renate Wolf aber einen psychischen Schub für das Team.


    Sie schrien nach dem Schlusspfiff, als hätten sie bereits das Finale erreicht. Der riesige Jubel über das 35:34 (18:18) im ersten Halbfinale gegen den HC Leipzig (wir berichteten) ließ die psychologische Bedeutung dieses Duells für Leverkusens Handball-Frauen erahnen. „Dieser Erfolg war moralisch unheimlich wichtig für uns“, betonte Trainerin Renate Wolf, die vor dem zweiten Vergleich am Sonntag (15 Uhr) hofft, dass der Begriff „Angstgegner“ endgültig aus den Köpfen verschwunden ist.


    Dabei sah es am Anfang gar nicht gut aus. Wolf hatte angekündigt, dass die Begegnung auch durch das Duell der vier starken Torfrauen – Sabine Englert und Clara Woltering hier sowie Chana Masson und Vilma Gainskyte dort – entschieden würde. Zunächst schien sie aber damit nicht recht zu behalten. Woltering hielt in den ersten zehn Minuten zwar ordentlich, dennoch geriet Bayer immer weiter in Rückstand. Die Abwehr wies gewaltige Lücken auf, durch welche die Ostdeutschen immer wieder völlig ungestört marschieren konnten. „Ich musste die Defensive mehrmals umstellen, bevor es besser lief“, sagte Wolf.


    Beim 3:7 nach nur acht Minuten nahm Bayer bereits die erste Auszeit. Die Wirkung blieb jedoch beschränkt. Während die Gastgeberinnen sich jeden Treffer mühsam erkämpfen mussten, schien Leipzig zumindest im Angriff noch gar nicht ins Schwitzen gekommen zu sein. Erst kurz vor der Pause zeichnete sich eine Wende ab und Bayer ging mit dem ersten Unentschieden seit dem 1:1 in die Halbzeit. Nach dem Wechsel setzten sich die Leverkusenerinnen zwischenzeitlich auf bis zu fünf Treffer ab – die Finalträume wurden immer realistischer. Aber Leipzig schlug zurück in einer packenden Partie vor 600 Fans und es entwickelte sich eine bis in die letzte Minute hitzige und umkämpfte Begegnung.


    Großen Anteil am Sieg hatte – wie von Wolf prognostiziert – Torfrau Sabine Englert, die einige tolle Paraden zeigte. Aber auch Heike Ahlgrimm kämpfte verbissen um jeden Ball und setzte ihre Kolleginnen immer wieder erfolgreich in Szene. „Dieses Spiel zwischen Leipzig und uns hat 120 Minuten. Jetzt kommt die zweite Hälfte“, meint Wolf im Hinblick auf das Treffen Sonntag in Sachsen. Sie hofft dann auch wieder auf Yvonne Fillgert zurückgreifen zu können, die nach ihrer Trainingsverletzung noch nicht wieder mitwirken konnte.


    rp-online

  • 06.05.2007 - PM Bayer Leverkusen und HC Leipzig


    Leipzig und Leverkusen vor einem spannenden Rückspiel


    Mit einem hauchdünnen Ein-Tore-Vorsprung fahren die Handballdamen von Bayer 04 Leverkusen nach Leipzig. Dort steht am Sonntag um 15 Uhr in der Arena Leipzig das entscheidende Rückspiel im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft an. Beim Hinspiel am Mittwoch zeigten beide Teams bereits hochklassigen und spannenden Handball, am Ende hatten die Leverkusenerinnen knapp mit 35:34 die Nase vorn und wollen diesen dünnen Vorsprung nun in Leipzig verteidigen. Der HCL setzt unterdessen auf den Heimvorteil und rechnet mit gut 3.000 Zuschauern.


    Erstmals nach drei Jahren konnte Leverkusen den HC Leipzig in der Ulrich-Haberland-Halle besiegen und das sorgt in Leverkusen für Selbstvertrauen: "Dieser Sieg hat uns gezeigt, dass wir doch gegen diese Mannschaft gewinnen können. Will Leipzig ins Finale, dann müssen sie nun gewinnen. Sie können nicht mehr taktieren. Wir haben den Druck also weitergeben und da bin ich sehr stolz drauf", so Bayer-Trainerin Renate Wolf.


    "Für die Zuschauer geht es nicht besser, zwei Spitzenteams sind zur Halbzeit ein Tor auseinander und haben die erste Hälfte absoluten Klassehandball auf höchstem Niveau geboten. Vier Tage später beginnt die 2.Halbzeit und es geht um alles", freut sich HCL-Manager Kay-Sven Hähner vor dem heißen Duell der beiden Finalisten des Vorjahres.


    Im Hinspiel offenbarte Bayer 04 immer wieder Schwächen in der Abwehr und gewährte den Leipzigerinnen einfache Treffer. Genau wollen die Leverkusenerinnen im Rückspiel den Hebel anzusetzen. Ansonsten reist das Team optimistisch nach Leipzig, sagt Kapitän Heike Ahlgrimm: "Die Chancen sind 50:50. Aber wir haben in Leipzig bis jetzt immer gut ausgesehen und wenn wir bis zum Schluss dran bleiben, wird es eine enge Kiste. Wir werden alles versuchen, um dann auch ins Finale zu kommen."


    Nach langer Zeit kann Renate Wolf in Leipzig wieder auf ihren kompletten Kader zurückgreifen. Gesine Paulus saß nach ihrem Oberschenkelbruch bereits beim Hinspiel auf der Ersatzbank und rechtzeitig zum entscheidenden Rückspiel meldet sich auch Yvonne Fillgert zurück. "Sie hat am Donnerstag mittrainiert und hat mir grünes Licht gegeben. Sie fährt mit und will auch mitspielen. Ich hoffe es klappt, denn das wäre auf der linken Seite nicht nur eine Alternative, sondern würde uns auch stärker machen", freut sich Renate Wolf.


    Der Vorverkauf lässt auf eine entsprechende Kulisse in der Arena schließen. "Es sind trotz dem tollen Wetter schon weit über 2.000 Tickets raus, so dass wir mit über 3.000 Zuschauern rechnen. Das Publikum wird auch ein mit entscheidender Faktor in diesem Spiel sein, denn die Emotionen von den Traversen sind das Salz in der Suppe. Wenn die Fans wie immer voll hinter der Mannschaft stehen, beflügelt das jede Spielerin. Die Mannschaft will ins Finale. Jede einzelne Spielerin will ins Finale. Mit unseren Zuschauern zusammen, können wir dies auch schaffen", so Hähner abschließend.
    hbvf.de

  • Leverkusen zieht durch Sieg in Leipzig ins Finale ein :bayerapplaus


    Der deutsche Pokalsieger und amtierende deutsche Meister HC Leipzig wird seinen Titel auf jeden Fall nicht verteidigen können. Das Team von Morten Arvidsson verlor am Sonntagnachmittag auch das Rückspiel im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Gegen ein engagiertes und clever spielendes Team aus Leverkusen, liefen die Leipzigerinnen schon frühzeitig einem Rückstand hinter her, den die Werkselfen im Laufe des Spiels bis auf sieben Tore ausbauten und nach dem 34:33 Heimsieg vom Mittwoch, in der Endabrechung überlegen ins Finale einziehen. Dort erwartet sie nun der 1. FC Nürnberg.


    Es dauerte genau 90 Sekunden bis Ingrida Radzeviciute den ersten Treffer des Spiels für den HC Leipzig markieren konnte. Lediglich 4 weitere benötigte Michaela Seiffert um den Ausgleich für die Werkselfen zu erzielen. Sie war es auch, die kurze Zeit später die Gäste in Führung brachte. Karolina Kudlacz und Ingrida Radzeviciute sorgten für den Ausgleich, nachdem Nadine Krause wieder vorlegte. Die Leverkusener Deckung hatte sich gut auf die Angriffsreihen des HC Leipzig eingestellt. Die Werkselfen traten früh und aggressiv heraus, um schon den Spielaufbau der Gastgeberinnen frühzeitig zu stören.


    Leipzigs Trainer Morten Arvidsson reagierte und brachte beim Stand von 4:6 aus Sicht seiner Damen mit Chana Masson eine neue Torhüterin. Der Ausgleich für die Leipzigerinnen fiel jedoch nicht mehr. Die Werkselfen präsentierten sich in einer starken Form. Heike Ahlgrimm brachte, auf der Aufbaumitte agierend, ihre Nebenleute immer wieder gut ins Spiel. Nachdem sich die Leipziger Deckung auf die Rückraumschützen der Leverkusener besser eingestellt hatte, lief es auch im Spiel nach vorne merklich flüssiger. Ingrida Radzeviciute bzw Idalina Borges Mesquita nutzten ihre Chancen, um den HCL beim Stand von 8:10 im Spiel zu halten.


    Es folgte das fünfte Tor von Nadine Krause zur 3 Tore Führung für die Gäste. Nachdem Anne Müller noch mal erhöhen konnte, kam Vilma Gainskyte ins Tor vom HCL zurück. Am Spielverlauf änderte das aber nichts. Die Werkselfen spielten weiterhin cleverer, brachten alle Mannschaftsteile ins Spiel ein, und zogen weiter davon. Nachdem Karolina Kudlacz in der 23. Minute (11:13) noch mal auf zwei Tore verkürzen konnte, kam von den Leipzigerinnen nicht mehr viel. Michaela Seiffert und Sabrina Neukamp erzielen daraufhin die 16, 17 und 18 für die Gäste, die mit einem sechs Tore Polster (12:18) in die Pause gehen konnten.


    Die Fehlermisere und Ungenauigkeiten im Spiel der Leipzigerinnen setzten sich nach der Pause weiter fort. Waren es in der ersten Hälfte ungenaue Torabschlüsse, waren es jetzt Fang und Abspielfehler seitens der Haudamen. Und trotzdem wendete sich das Blatt zu Gunsten des HCL. Chana Masson, zurück im Tor bei den Leipzigerinnen, hielt sechs Bälle in Folge. Dazu traf mit Else-Marthe Sørlie-Lybekk eine Spielerin, die in der ersten Hälfte ohne Torerfolg blieb, gleich drei Mal in den ersten neun Minuten des zweiten Spielabschnitts. Zwei weiter Tore von Ingrida Radzeviciute ließen die 7 Tore Rückstand (13:20) innerhalb von sieben Minuten auf 17:20 schmelzen. Im Gleichschritt ging es bis zum 19:23.


    Bayer Leverkusen erhöhte noch mal den Druck. Auch Renate Rolf wechselte im Tor. Brachte mit Clara Woltering eine neue Kraft zwischen den Pfosten der Werkselfen. Ihre Mannschaft blieb weiter die agierende Kraft auf dem Feld. Nadine Krause, Michaela Seifert und Sabrina Neukampf stellten den alten Abstand wieder her (27:20) Ein Debakel für die favorisierten Leipzigerinnen bahnte sich an. Auch die Einwechselung von Spielmacherin Rikke Nielsen konnte das Offensivspiel des amtierenden deutschen Meisters nicht retten. Fehler über Fehler leistete sich die Damen von Morten Arvidsson. Leverkusen nutzte diese eiskalt und überzeugte auch mit der kämpferischen Einstellung auf dem Parkett.


    Nach 50 gespielten Minuten lagen die Gäste immer noch mit sieben Toren in Front (29:22). Lediglich die polnische Nationalspielerin Karolina Kudlacz des HCLs vermochte mit ihren Treffer einen Restfunken an Hoffung für ihr Team am Leben zu halten. Ein Doppelpack von Nadine Krause und drei weitere Paraden von Clara Woltering brachten jedoch kurze Zeit später die Entscheidung.


    Obwohl der HCL in doppelter Überzahl das Ergebnis noch freundlicher gestalten konnte, reichte es am Ende nicht. Vor 3348 Zuschauern in der Arena Leipzig verloren die Leipzigerinnen mit 29 zu 32 und stehen damit in diesem Jahr nur im „kleinen Finale“. Das Team von Renate Wolf darf sich nun auf zwei Spiel um die deutsche Meisterschaft freuen.


    http://www.hbvf.de

  • Saison 2006-2007 | Halbfinale | 06.05.2007, 15.00 Uhr


    HC Leipzig - Bayer Leverkusen 29:32 (12:18)


    Arena Leipzig (Zuschauer: 3348)


    Schiedsrichter: Matthias Dang, Thorsten Zacharias


    06.05.2007 - Holger Putz


    Leverkusen zieht durch Sieg in Leipzig ins Finale ein


    Der deutsche Pokalsieger und amtierende deutsche Meister HC Leipzig wird seinen Titel auf jeden Fall nicht verteidigen können. Das Team von Morten Arvidsson verlor am Sonntagnachmittag auch das Rückspiel im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Gegen ein engagiertes und clever spielendes Team aus Leverkusen, liefen die Leipzigerinnen schon frühzeitig einem Rückstand hinter her, den die Werkselfen im Laufe des Spiels bis auf sieben Tore ausbauten und nach dem 34:33 Heimsieg vom Mittwoch, in der Endabrechung überlegen ins Finale einziehen. Dort erwartet sie nun der 1. FC Nürnberg.

    Es dauerte genau 90 Sekunden bis Ingrida Radzeviciute den ersten Treffer des Spiels für den HC Leipzig markieren konnte. Lediglich 4 weitere benötigte Michaela Seiffert um den Ausgleich für die Werkselfen zu erzielen. Sie war es auch, die kurze Zeit später die Gäste in Führung brachte. Karolina Kudlacz und Ingrida Radzeviciute sorgten für den Ausgleich, nachdem Nadine Krause wieder vorlegte. Die Leverkusener Deckung hatte sich gut auf die Angriffsreihen des HC Leipzig eingestellt. Die Werkselfen traten früh und aggressiv heraus, um schon den Spielaufbau der Gastgeberinnen frühzeitig zu stören.


    Leipzigs Trainer Morten Arvidsson reagierte und brachte beim Stand von 4:6 aus Sicht seiner Damen mit Chana Masson eine neue Torhüterin. Der Ausgleich für die Leipzigerinnen fiel jedoch nicht mehr. Die Werkselfen präsentierten sich in einer starken Form. Heike Ahlgrimm brachte, auf der Aufbaumitte agierend, ihre Nebenleute immer wieder gut ins Spiel. Nachdem sich die Leipziger Deckung auf die Rückraumschützen der Leverkusener besser eingestellt hatte, lief es auch im Spiel nach vorne merklich flüssiger. Ingrida Radzeviciute bzw Idalina Borges Mesquita nutzten ihre Chancen, um den HCL beim Stand von 8:10 im Spiel zu halten.


    Es folgte das fünfte Tor von Nadine Krause zur 3 Tore Führung für die Gäste. Nachdem Anne Müller noch mal erhöhen konnte, kam Vilma Gainskyte ins Tor vom HCL zurück. Am Spielverlauf änderte das aber nichts. Die Werkselfen spielten weiterhin cleverer, brachten alle Mannschaftsteile ins Spiel ein, und zogen weiter davon. Nachdem Karolina Kudlacz in der 23. Minute (11:13) noch mal auf zwei Tore verkürzen konnte, kam von den Leipzigerinnen nicht mehr viel. Michaela Seiffert und Sabrina Neukamp erzielen daraufhin die 16, 17 und 18 für die Gäste, die mit einem sechs Tore Polster (12:18) in die Pause gehen konnten.


    Die Fehlermisere und Ungenauigkeiten im Spiel der Leipzigerinnen setzten sich nach der Pause weiter fort. Waren es in der ersten Hälfte ungenaue Torabschlüsse, waren es jetzt Fang und Abspielfehler seitens der Haudamen. Und trotzdem wendete sich das Blatt zu Gunsten des HCL. Chana Masson, zurück im Tor bei den Leipzigerinnen, hielt sechs Bälle in Folge. Dazu traf mit Else-Marthe Sørlie-Lybekk eine Spielerin, die in der ersten Hälfte ohne Torerfolg blieb, gleich drei Mal in den ersten neun Minuten des zweiten Spielabschnitts. Zwei weiter Tore von Ingrida Radzeviciute ließen die 7 Tore Rückstand (13:20) innerhalb von sieben Minuten auf 17:20 schmelzen. Im Gleichschritt ging es bis zum 19:23.


    Bayer Leverkusen erhöhte noch mal den Druck. Auch Renate Rolf wechselte im Tor. Brachte mit Clara Woltering eine neue Kraft zwischen den Pfosten der Werkselfen. Ihre Mannschaft blieb weiter die agierende Kraft auf dem Feld. Nadine Krause, Michaela Seifert und Sabrina Neukampf stellten den alten Abstand wieder her (27:20) Ein Debakel für die favorisierten Leipzigerinnen bahnte sich an. Auch die Einwechselung von Spielmacherin Rikke Nielsen konnte das Offensivspiel des amtierenden deutschen Meisters nicht retten. Fehler über Fehler leistete sich die Damen von Morten Arvidsson. Leverkusen nutzte diese eiskalt und überzeugte auch mit der kämpferischen Einstellung auf dem Parkett.


    Nach 50 gespielten Minuten lagen die Gäste immer noch mit sieben Toren in Front (29:22). Lediglich die polnische Nationalspielerin Karolina Kudlacz des HCLs vermochte mit ihren Treffer einen Restfunken an Hoffung für ihr Team am Leben zu halten. Ein Doppelpack von Nadine Krause und drei weitere Paraden von Clara Woltering brachten jedoch kurze Zeit später die Entscheidung.


    Obwohl der HCL in doppelter Überzahl das Ergebnis noch freundlicher gestalten konnte, reichte es am Ende nicht. Vor 3348 Zuschauern in der Arena Leipzig verloren die Leipzigerinnen mit 29 zu 32 und stehen damit in diesem Jahr nur im „kleinen Finale“. Das Team von Renate Wolf darf sich nun auf zwei Spiel um die deutsche Meisterschaft freuen.


    hbvf.de


    :bayerapplaus :bayerapplaus :LEV18

  • Eisener Wille


    VON FRANK GRAF, 07.05.07, 06:45h


    Die Mannschaft von Trainerin Renate Wolf besticht durch taktische Disziplin und einer glänzend aufgelegten Nadine Krause.


    Leverkusen - Kaum war die Schlusssirene verklungen, da wurde auch schon wieder über das Für und Wider des Systems diskutiert. Mit dem System ist der Playoff-Modus gemeint, durch den bekanntlich auch im Frauen-Handball die Meisterschaft ausgespielt wird. Die Gegner sprechen davon, dass nach einer langen Saison nicht die kontinuierlichste, sondern die Mannschaft mit der besten Tagesform belohnt wird. Den Handballerinnen von Bayer 04 Leverkusen dürfte diese Diskussion zumindest vorerst am Allerwertesten vorbei gegangen sein, haben sie doch das Halbfinal-Rückspiel beim favorisierten HC Leipzig mit 32:29 (18:12) gewonnen und damit die beiden Finalspiele gegen Nürnberg erreicht. Der Hinspielerfolg war also doch keine Eintagsfliege, wie zuvor aus Leipziger Kreisen geunkt wurde. „Was meine Mannschaft heute gezeigt hat, war so ziemlich das Beste, was ich seit langem gesehen habe. Sie hat taktisch äußerst diszipliniert über die gesamten 60 Minuten agiert und völlig verdient gewonnen“, meinte Leverkusens Trainerin Renate Wolf nach der Galavorstellung ihres Teams.


    Bis zur 15. Minute entwickelte sich das erwartet enge Spiel, ehe Leverkusen Schritt für Schritt an Sicherheit gewann und die Kontrolle über Ball und Gegner übernahm. Auch als Bayer plötzlich auf vier Treffer davon gezogen war, hatte man den Eindruck, als würden sie von den Gastgeberinnen und den 3 300 Zuschauern nicht wirklich ernst genommen. Ein fataler Fehler, wie sich zeigen sollte. Bayers Abwehr vor einer ganz starken Sabine Englert funktionierte vorzüglich. Zudem klappte das Umschalten auf das Tempospiel in der Offensive sehr gut, weshalb Leverkusen den Vorsprung auf bisweilen sechs Tore ausbaute. Die Gäste nutzten nahezu jeden Fehler der Leipzigerinnen eiskalt aus und setzten damit immer wieder kleine, aber nachhaltige Nadelstiche. Nadine Krause war praktisch nicht auszuschalten, aber auch die anderen Rückraumakteurinnen sorgten stets für wichtige Impulse und Ideen. Zudem waren die Außen (Yvonne Fillgert, Sabrina Neukamp) immer anspielbereit und dann gefährlich.


    Im zweiten Durchgang raffte sich der HCL zwar zwischenzeitlich zu einer Aufholjagd auf, doch die letzte Konsequenz wurde vermisst, was gewiss auch daran lag, dass Bayer einfach nicht mehr zuließ. Die Zuschauer waren zwar gegen Mitte der zweiten Hälfte wach geworden, doch als sie merkten, dass Leverkusen überhaupt nicht ins Wanken geriet, verstummten sie genau so schnell wieder. Hinzu kam, dass die in der 40. Minute eingewechselte Clara Woltering ihrer Vorgängerin in nichts nachstand und toll parierte.


    „Unsere taktische Disziplin über die gesamte Distanz war sicherlich entscheidend. Meine Mädels hatten einfach den größeren Willen, sie wollten unbedingt ins Finale einziehen, und daran haben sie auch geglaubt. Ich bin unglaublich stolz und denke, dass nun gegen Nürnberg alles möglich ist“, erklärte Renate Wolf, die selbst erst mal unter die Dusche steigen musste, um das Geschehen zu verarbeiten. Das erste Finale wird voraussichtlich am kommenden Samstag um 19.30 Uhr in Leverkusen ausgetragen.


    Bayer 04: Englert, Woltering - Krause (8 / 2), Müller (6), Seiffert (6), Neukamp (6), Fillgert (4), Roelofsen (1), Loerper (1), Byl, Ahlgrimm, Glankovicova.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1176113388589



    Feiernd ins Finale


    VON CLAUDIA BECKER


    (RP) Bayers Handball-Frauen greifen gegen Nürnberg zur Deutschen Meisterschaft. Im zweiten Duell mit Leipzig dominierten die Leverkusenerinnen ihren bisherigen Angstgegner deutlich. Kapitän Ahlgrimm versprach eine lustige Rückfahrt.


    Wieder einmal wird ein Leipziger Angriff abgefangen. Der erste kurze Pass geht auf Heike Ahlgrimm – und dann ist es soweit: Abpfiff beim Halbfinalrückspiel um die Deutsche Meisterschaft. Bayers Mannschaftsführerin springt jubelnd in die Höhe, die große Überraschung ist tatsächlich geglückt. „Wir wollten mit einem Sieg nach Leverkusen zurückfahren“, sagte Trainerin Renate Wolf. Versprechen eingelöst. Bayer schaffte einen mehr als verdientes 32:29 (18:12) und steht gegen Nürnberg (39:26 gegen Trier) im Finale.


    Der Jubel auf der Bank und auf dem Feld war riesig. Wolf wusste gar nicht, wen sie zuerst lobend erwähnen sollte. Vielleicht Sabrina Neukamp, die mit sechs Treffern von der Außenposition entscheidenden Anteil am Erfolg hatte; oder Nadine Krause, die trotz früher Einzeldeckung acht Tore machte. Dann hätte sie aber Anne Müller und Michaela Seiffert vergessen, die beide ebenfalls sechs Mal trafen und darüber hinaus auch noch bombensicher in der Abwehr vor zwei starken Torfrauen standen. „Wir waren heute einfach souverän“, frohlockte Heike Ahlgrimm, die schon gleich nach dem Abpfiff an die Heimreise dachte: „Das wird eine lustige Rückfahrt. Wir werden nur feiern.“


    Es war eine taktische Glanzleistung der Gäste. Nur einmal, gleich zu Beginn zum 1:0 führten die durch die knappe Hinspielniederlage mit nur einem Tor favorisierten Leipzigerinnen. Danach regierten in unterschiedlicher Deutlichkeit nur noch die Leverkusenerinnen. Bayer spielte seine Angriffe geschickt aus und wartete auf die passende Position und Gelegenheit zum Wurf, während die Ostdeutschen große Probleme im Abschluss hatten. Eine kurze kritische Phase gab es kurz vor dem Wechsel. Nachdem Bayer bereits mit vier Treffern geführt hatte, kämpfte sich Leipzig wieder auf 12:13 (26.) heran. Die Leverkusener Antwort darauf war jedoch eiskalt und bezeichnend für den Spielverlauf. Voll konzentriert zogen sie weiter ihre Angriffe durch und erzielten in den noch verbleibenden vier Minuten bis zur Pause fünf Treffer in Folge.


    INFO/Die Statistik


    Bayer: Englert, Woltering – Krause (8/2), Müller (6), Seiffert (6), Neukamp (6), Roelofsen (1), Fillgert (4), Loerper (1), Glankovicova, Byl, Ahlgrimm.


    Das erste Finale gegen Nürnberg wird in Leverkusen am Samstag, 12. Mai, ausgespielt.


    rp-online

  • 09.05.2007 - Christian Schulze - Bayer Leverkusen


    Final-Hinspiel in Leverkusen restlos ausverkauft


    Das wird eine atemberaubende Atmosphäre beim Final-Hinspiel um die deutsche Meisterschaft am Samstag: Schon jetzt ist die Ulrich-Haberland-Halle für die Partie gegen den 1. FC Nürnberg restlos ausverkauft.


    "Wir würden gerne die weiteren Ticketwünsche erfüllen, aber wir wissen nicht mehr wohin noch mit den Fans", so Leverkusens Trainerin und Managerin Renate Wolf. Zuletzt war die Halle bei den Play-off-Spielen um die deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr und beim Europapokal-Gewinn 2005 ausverkauft. "Ich freu mich nun riesig auf Samstag. Das wird garantiert eine Superstimmung und für meine Mädels eine Zusatzmotivation sein", ist sich Renate Wolf sicher.


    » http://www.werks-elfen.de

  • 19.05.2007 - Christian Ciemalla - hbvf.de


    Nürnberg und Leverkusen stehen sich im Finale gegenüber


    Im letzten Jahr scheiterte Bayer Leverkusen im Finale am HC Leipzig. Diesen schaltete die Mannschaft von Renate Wolf dieses Jahr im Halbfinale aus und will nun im Finale exakt zwanzig Jahre nach der letzten Meisterschaft den Meisterpokal erneut gewinnen. Gegner ist dabei der 1. FC Nürnberg, der sich trotz der Probleme außerhalb des Spielfelds und der Verletzungssorgen souverän gegen Trier durchsetzte. "Es werden zwei spannende Spiele, die Duelle zwischen uns waren schon immer sehr eng, sehr kampfbetont", freut sich Nürnbergs Trainer Herbert Müller auf die bevorstehenden Duelle mit dem Team von Renate Wolf. Die Leverkusener Trainerin und Managerin freut sich unterdessen auch über das gesteigerte Zuschauerinteresse: "Das ist der Wahnsinn, was hier momentan passiert. Wir könnten locker in eine größere Halle gehen."


    Auf Samstag 19.30 Uhr arbeiten derzeit der 1. FC Nürnberg und Bayer Leverkusen fieberhaft hin, dann werden die Finals um die Deutsche Meisterschaft angepfiffen. Exakt 20 Jahre nach dem letzten Titelgewinn will Leverkusen die 13. Meisterschaft an den Rhein holen und Trainerin Renate Wolf stellte fest: "Wir haben bisher im Endeffekt nicht mehr erreicht als im vergangenen Jahr auch und deshalb muss jetzt das letzte Quäntchen noch drauf. Wir werden alles dafür geben und versuchen genau die Leistungen abzurufen, die wir gegen Leipzig aber auch in den Europapokalspielen gezeigt haben." Trotz der starken Leistung gegen Leipzig sieht sich Wolf keineswegs als Favoritin: "Nürnberg hat mich die ganze Saison überzeugt. Sie sind ein super Team und immer gut eingestellt. Sie haben den Vorteil des Rückspielheimrechts. Ich sehe die Chancen bei 50:50."


    Einen Lauf hat unterdessen Finalgegner 1. FC Nürnberg. "Wir haben schon die ganze Runde und vor dabei allem die Rückrunde sehr konstant und sehr gut gespielt. Das wir eine zu Null Rückrunde spielen hat sicher keiner von uns vorher erwartet", freut sich Herbert Müller, der mit seinem Team im Halbfinale des Pokals gegen den HC Leipzig erst im Siebenmeterwerfen gescheitert war. "Es wäre natürlich schön gewesen gegen Leipzig Revanche zu nehmen, zumal sie noch amtierender deutscher Meister sind. Aber die zwei stärksten Mannschaften sollen ins Endspiel kommen, und das sind nun einmal Leverkusen und Nürnberg", so Müller, den personelle Probleme plagen: Christina Rohde fehlt mit einem Achillessehnenabriss, Agnieszka Tobiasz laboriert an einer Knöchelverletzung und Steffi Ofenböck plagt eine Viruserkrankung.


    "Ich möchte mich jetzt erst einmal auf die beiden Endspiele konzentrieren, darauf habe ich mit meiner Mannschaft ein ganzes Jahr hingearbeitet. Die Zeit wird alles andere entscheiden", weist Müller unterdessen Fragen nach der Zukunft in Nürnberg von sich. Dem Verein war von der Handball Bundesliga Vereinigung Frauen (HBVF) im ersten Anlauf die Lizenz verweigert worden, zum Etat für die kommende Spielzeit fehlen nach Vereinsangaben noch 200.000 Euro, die kurzfristig aufgetrieben werden sollen. "Die Situation ist inzwischen für uns unerträglich. Man kann so etwas sicher eine Zeit lang aushalten, aber was wir schon seit Wochen durchmachen belastet alle extrem. Ich hoffe meine Mannschaft kann sich auf das Finale konzentrieren und einmal das ganze Lizenzchaos wenigstens für die zwei Spiele vergessen. Gleichzeitig kann ich nur den Hut vor meinen Spielerinnen ziehen, wie sie bis jetzt die Situation gemeistert haben", kommentiert Müller die derzeitige Situation.


    Bayer Leverkusen freut sich unterdessen über das gesteigerte Zuschauerinteresse, die Haberlandhalle ist bereits seit Tages ausverkauft, erwartet werden knapp 1.000 Zuschauer. "Das ist der Wahnsinn, was hier momentan passiert. Wir könnten locker in eine größere Halle gehen, aber wir bleiben in unserem Wohnzimmer. Wir freuen uns alle auf die super Stimmung und hoffen, dass die Fans uns die zusätzlichen Kraftreserven geben werden, die wir brauchen, um eine gute Ausgangsposition zu erspielen", fiebert Renate Wolf dem Hinspiel entgegen. "Für uns wird es wichtig sein, dass wir mit derselben taktischen Disziplin und mit derselben Abwehrleistung wie im Halbfinale gegen Leipzig auftreten, dann können wir auch gegen Nürnberg bestehen", gibt Wolf das Erfolgsrezept aus.


    hbvf.de



    10.05.2007 - Christian Stein - hbvf.de


    "Es ist ein Wahnsinn, was hier abgeht"- Renate Wolf im Gespräch


    Zum zweiten Mal hintereinander schaffte Bayer Leverkusen den Einzug ins Finale um die deutschen Meisterschaften. In einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels setzten sich die Rheinländerinnen gegen den HC Leipzig mit zwei Siegen durch. Nun wartet als nächstes der 1. FC Nürnberg. Renate Wolf stellte sich vor den Finalpartien den Fragen von hbvf.de.


    Erst einmal Glückwunsch zum Finaleinzug. Was war in den Partien gegen Leipzig ausschlaggebend für den Erfolg?


    Renate Wolf:
    Wir hatten im Rückspiel zum einen die aggressivere Abwehr, aber auch die bessere Torhüterleistung auf unserer Seite. Wir waren letztendlich konsequenter im Spiel nach vorne und haben die taktische Disziplin nie verloren.


    Ist es eine Genugtuung für die letztjährige Finalniederlage gewesen?


    Renate Wolf:
    Wir haben bis jetzt nicht mehr erreicht, als im letzten Jahr. Es tut gut, denn keiner hat damit gerechnet, dass wir gegen Leipzig weiter kommen.


    Im Halbfinale überzeugten vor allem Sabine Englert und Nadine Krause. Beide verlassen den Verein am Ende der Spielzeit und wechseln ins Ausland. Ist der Abschied ein besonderer Motivationsfaktor in diesen Play-offs?


    Renate Wolf:
    Die ganze Mannschaft hat in Leipzig überzeugt und nicht nur diese beiden. Natürlich ist es für diese zwei etwas besonderes sich mit einem Titel zu verabschieden.


    Nun folgt im Endspiel mit Nürnberg der Spitzenreiter nach Abschluss der Hauptrunde. Wie sehen Sie die Chancen auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft?


    Renate Wolf:
    Nürnberg hat mich die ganze Saison überzeugt. Sie sind ein super Team und immer gut eingestellt. Sie haben den Vorteil des Rückspielheimrechts. Dennoch sehe ich die Chancen 50:50.


    Das Hinspiel in Leverkusen ist bereits im Vorfeld ausverkauft. Wie wichtig ist die Kulisse für den Erfolg der Mannschaft?


    Renate Wolf:
    Es ist ein Wahnsinn, was hier abgeht. Die Halle war schon am Dienstag ausverkauft. Ich hoffe, dass wir eine Riesenatmosphäre in der Haberland-Halle haben werden, die Mädels zu besonderen Leistungen beflügeln wird.


    Mit welchem Polster würden Sie gerne zum Rückspiel reisen?


    Renate Wolf:
    Moralisch wichtig wäre für uns ein Sieg und mit dieser Zielsetzung gehen wir auch ins Spiel.


    Welches sind Ihrer Meinung nach die entscheidenden Faktoren im Finale, welche Punkte muss Leverkusen umsetzen, um den Titel zu holen?


    Renate Wolf:
    Wir müssen so spielen, wie im zweiten Halbfinale. Aus einer aggressiven Abwehr heraus konsequent nach vorne spielen und stets die taktische Disziplin beibehalten. Natürlich wird auch die bessere Leistung auf der Torhüterposition entscheidend sein.


    Vor der Saison lautete das erklärte Ziel für diese Spielzeit die deutsche Meisterschaft. Erhöht das den Druck auf das Team?


    Renate Wolf:
    Wir sind nun zwei Schritte davor und weil wir uns dieses Ziel uns selber gesetzt haben, empfinden wir dies nicht als Druck. Wir sind im EHF-Pokal sehr weit gekommen und nur gegen die starken Russinnen ausgeschieden. Wir wissen, was wir können und am Ende wird die stärkere Mannschaft den Titel holen.


    Genau 20 Jahre ist der letzte Meistertitel für Leverkusen her. Welche Rolle spielen die Erfahrungen, die Sie damals als Spielerin gemacht haben?


    Renate Wolf:
    Ich habe viele Meistertitel für Bayer Leverkusen gewonnen und es war jedes mal ein richtig geiles Gefühl. Und genau dieses Gefühl, was ich damals empfunden hatte, versuche ich rüberzubringen, da das die ganz besondere Momente im Leben einer Sportlerkarriere sind.


    Im letzten Jahr verzichtete Bayer trotz erfolgreicher Qualifikation auf einen Start in der Champions League. Würde Leverkusen in diesem Jahr das Startrecht wahrnehmen können?


    Renate Wolf:
    Für mich zählt vorerst nur der sportliche Erfolg. Wenn es dann soweit ist, werden wir das Thema an die dafür verantwortlichen Stellen weiterleiten. Ich hoffe, dass in der Sportstadt Leverkusen bald eine entsprechend moderne Sporthalle ist.


    Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in den Finalpartien.


    hbvf.de

  • Titelträume zum Abschied


    VON FRANK GRAF, 10.05.07, 18:17h


    Leverkusen - Für Nadine Krause ist das Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft der Handballerinnen am Samstag (19.30 Uhr, Haberland-Halle) gleichbedeutend mit dem - zumindest vorerst - letzten Spiel im Trikot von Bayer 04 Leverkusen vor heimischem Publikum. „Das ist nach sechs Jahren schon ein komisches Gefühl. Aber ich werde ja nicht im Zorn zurückblicken und möchte mich unbedingt mit einem Titel aus Leverkusen verabschieden“, erklärt Deutschlands Handballerin des Jahres vor den beiden finalen Auseinandersetzungen mit dem 1. FC Nürnberg, der sich im Semifinale zweimal recht mühelos gegen Trier durchsetzte.


    Krause wechselt bekanntlich zum FC Kopenhagen. Beim HC Leipzig, der von Bayer ausgeschaltet wurde, wird nun an- und aufgeregt über das Playoff-System diskutiert. Dessen Gegner prangern an, dass nun nicht das beständigste Team Meister wird (Leipzig hatte als Erster die Punkterunde abgeschlossen), sondern die Tagesform eine zu wichtige Rolle spielen würde. „Möglicherweise profitieren wir in diesem Jahr von diesem System. Aber es ist auch so, dass in fast allen europäischen Ligen der Meister über Playoffs ermittelt wird. Ich finde, es hat allein schon seine Berechtigung, weil nun am Ende noch mal für richtig Spannung gesorgt ist“, meint Nadine Krause.


    Aber im Endeffekt, so Krause, sollte man dem ebenso wenig eine zu große Rolle beimessen wie der Tatsache, dass dem Leverkusener Endspielgegner in erster Instanz die Lizenz für die kommende Saison verweigert wurde. „Ich glaube nicht, dass dies in den Köpfen der Nürnbergerinnen einen besonders negativen Einfluss haben wird. Klar, einige sind verunsichert, wollen aber unbedingt noch einen Titel holen, wenn es schon nicht weitergehen sollte. Egal, wir wollen jetzt unser Ding machen“, so Krause.


    Und wie dieses „Ding“ erfolgreich umgesetzt werden soll, weiß Coach Renate Wolf schon genau: „An erster Stelle müssen wir wieder taktisch sehr diszipliniert agieren. Zudem wäre es wichtig, am Samstag in eigener Halle für ein Polster zu sorgen. Schließlich spielen wir nicht gegen irgendwen, sondern gegen abgezockte Spielerinnen wie Blacha, Ofenböck oder Simakova. Das ist geballte Erfahrung.“ In der Punkterunde trennten sich die beiden Finalgegner in Leverkusen unentschieden, das Rückspiel entschied der Club für sich. Doch nun werden die Karten neu gemischt, und die oft zitierte, berüchtigte Tagesform wird ausschlaggebend für den Sieg sein.


    Über mangelndes Interesse beim Publikum können sich die Leverkusenerinnen nicht beklagen. Schon am Dienstagmorgen waren alle Sitzplatzkarten ausverkauft. „Für solche Spiele ist unsere Halle einfach viel zu klein“, erklärt Wolf, die voraussichtlich auf ihr komplettes Personal wird zurückgreifen können. Gute Voraussetzungen also, um fast exakt 20 Jahre nach der letzten Meisterschaft ein neues Kapitel in Sachen nationaler Titel zu schreiben.

    http://www.leverkusener-anzeig…ikel.jsp?id=1176113403202