Der „Rolls Royce“ der Hallenböden
Küppersteg - Es ist soweit. Der multifunktionale Boden in der Wilhelm-Dopatka-Halle (WDH) an der Bismarckstraße ist verlegt. Am Mittwoch, 24. September, 19.30 Uhr, steht die Premiere an. Die Handballerinnen des TSV Bayer 04 dürfen als erstes Leverkusener Sportteam in der Partie gegen Leipzig den „Rolls Royce“ unter den Belägen in einem Bundesligaspiel testen. In Zukunft werden außerdem die Erstliga-Volleyballerinnen und die Regionalliga-Basketballer von Bayer 04 in der Mehrzweck-Arena spielen.
Die Ulrich-Haberland-Halle, viele Jahre Domizil der Handballfrauen, steht zum Abriss bereit. Die Halle im Schlebuscher Schulzentrum Ophoven, bislang Heimstätte des Volleyballteams, ließ keinen ordnungsgemäßen Spielbetrieb in der Bundesliga zu. Eine neue Mehrfach-Halle zu bauen kam wegen der schwierigen Finanzsituation der Stadt nicht in Betracht. Was blieb, war eine gemeinsame Nutzung der WDH. Dazu musste aber ein multifunktionaler Boden her. „Ein Boden, auf dem nicht nur Basketball, wie bisher, sondern auch Hand- und Volleyball problemlos gespielt werden kann“, erklärt Anne Wingchen vom TSV. Die Suche gestaltete sich alles andere als einfach. Schließlich muss der Untergrund schnell auf- und abzubauen sein, eine hervorragende Qualität aufweisen, lange haltbar sein sowie mehrere hundert Kilo schwere Korbanlagen (Basketball) tragen können. Nach Wochen intensiven Studiums wurden die Verantwortlichen des Sportpark Leverkusen, Betreiber der WDH, und des TSV Bayer 04 fündig. Nun liegt in der Halle an der Bismarckstraße ein Boden, der in den USA von Klubs der Nationalen Basketball-Liga (NBA) bevorzugt wird. Auch das NBA-Finale wurde in diesem Jahr auf einem solchen Untergrund ausgetragen. „In Europa ist der Boden bei verschiedenen Veranstaltungen im Handballbereich erfolgreich getestet worden“, berichtet Anne Wingchen.
Kenner der Szene sprechen dabei vom „Rolls Royce“ dieser Art von Untergrund. Und ein Rolls Royce hat bekanntlich seinen Preis. Über die Höhe der Kosten für die 968 Quadratmeter verlegtes Parkett wollten weder Bayer 04 noch der Sportpark Angaben machen. Wie allerdings von der Vertriebsfirma zu erfahren war, soll der Quadratmeterpreis für dieses qualitativ hochwertige Massivholzsystem etwa 100 Euro betragen. Der besondere Vorteil sei unter anderem, dass der Boden selbst nach 20-maligem Abschleifen noch genutzt werden könne.
Jetzt freuen sich alle Beteiligten auf die Premiere am Mittwoch und darüber, dass das zwei Zentimeter dicke Parkett bei bestimmten Anlässen, zum Beispiel bei After-Job-Partys, schnell abgebaut und ähnlich schnell wieder aufgebaut werden kann.