Ballack ballert Bayer mitten ins Herz
Von THOMAS GASSMANN
München – Wieder nix. Wieder in München verloren. Wie immer. Wie in den letzten 17 Jahren, wenn Leverkusen nach München reist. Und dann gab es auch noch eine große Portion Häme vom Deutschen Meister mit auf den Weg zurück ins Rheinland.
„Die Leverkusener haben sogar mit einem echten Libero gespielt“, zischte Bayerns Manager Uli Hoeneß, „soviel Angst hatten sie vor uns.“
Na ja, Herr Hoeneß. Ganz so richtig lagen Sie mit ihrer kurzen Spielanalyse nicht. Denn Bayer hätte am Samstag locker mit einem Dreier im Gepäck die Heimreise antreten können. Wenn sie ihre Chancen auch genutzt hätten…
Allein in Hälfte eins hatte der Gast vier Hochkaräter. Doch entweder stand der Pfosten im Wege, oder die Profis scheiterten kläglich an ihrem Unvermögen.
„Wir waren vorne nicht durchschlagskräftig genug“, kritisierte Bayer-Trainer Michael Skibbe die mangelnde Chancenauswertung seines Teams, „wenn du es trotz dieser Großchancen nicht schaffst, über 90 Minuten ein Tor zu erzielen, kannst du ein Spiel nicht gewinnen.“
Weil Bayer das Tor nicht machte, taten es eben die Bayern. Und es war ein traumhaftes Ding, das Michael Ballack in die Maschen des Bayer-Gehäuses drosch.
Eine langgezogene Flanke von Willy Sagnol nahm der Nationalspieler mit der Brust an und nagelte den Ball anschließend per Drop-Kick ins Tor. „Wunderbarer Treffer“, lobte Hoeneß seinen wechselwilligen Superstar und Ex-Leverkusener.
Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler sah trotz der Pleite einen klaren Aufwärtstrend und forderte einen Sieg nächste Woche gegen dem VfL Wolfsburg. Rudi: „Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Wenn wir so gegen Wolfsburg auftreten, werden wir das Spiel gewinnen.“
Quelle:Express