München - Spitzenreiter Bayern München hat seinen Vorsprung vor den Verfolgern aus dem Norden glanzlos verteidigt.
Zwar starteten die Gäste von Bayer Leverkusen in der mit 69.901 Zuschauern ausverkauften Allianz-Arena couragiert, ließen aber in der zweiten Halbzeit stark nach.
So gewann der Rekordmeister am Ende durch ein Traumtor von Michael Ballack (36.) verdient mit 1:0 und hat weiterhin acht Punkte Vorsprung vor Werder Bremen.
Immer das gleiche Schema
"Die Spiele gegen Leverkusen laufen jedes Jahr irgendwie gleich. Sie spielen immer gut mit, sind aber nicht zwingend und haben wenige Torchancen. Wir müssen dann einfach auf unsere Chancen warten", analysierte Ballack das Auftreten seines ehemaligen Vereins recht treffend.
Seit 1989 wartet der Werksklub nun schon auf einen Sieg in München, elf der letzten zwölf Heimspiele gegen Bayer entschieden die Bayern für sich.
Holpriger Rasen
Richtige Freude konnte im Lager der Münchener nach dem neunten Sieg im neunten Heimspiel aber nicht aufkommen: Der Rasen der neuen WM-Arena sorgte für Ärger. "Die Unebenheiten auf dem Platz sind der Grund, warum wir zu Hause im Moment nicht besser spielen können", sagte FCB-Coach Felix Magath nach der Partie.
Ballack brachte die Leistung des Titelverteidigers auf den Punkt. "Wir haben das gespielt, was auf dem Boden möglich war", sagte der Nationalmannschafts-Kapitän. Opfer der widrigen Platzverhältnisse wurde auch Bastian Schweinsteiger, der gleich zweimal freistehend vor Hans-Jörg Butt vergab.
Butt lobt Team-Leistung
Der Bayer-Torwart lobte das Auftreten seiner Mannschaft. "Wir haben alles versucht. Wenn uns das erste Tor gelingt, dann läuft das Spiel hier ganz anders." Bernd Schneider hatte für die Werkself zweimal die große Chance zur Führung, traf aber zuerst nur per Kopf die Latte und dann mit einem Linksschuss Bixente Lizarazu auf der Torlinie.
Dass "zwei gleichwertige Mannschaften auf dem Platz standen" (Butt) traf aber nur in der ersten Halbzeit zu.
Völler schaut positiv in die Zukunft
Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler schaute kurz nach dem Abpfiff trotz der Pleite positiv in die Zukunft.
"Man bekommt in München nur wenige Chancen. Wir haben die großen Möglichkeiten leider nicht genutzt. Deshalb nehmen wir keine Punkte mit. Aber wenn wir gegen Wolfsburg so eine Leistung wie heute zeigen, dann sind wir wieder in der Spur", erklärte Völler.
Hoeneß prophezeit "schöneren Fußball"
Der FC Bayern ist in dieser Saison noch gar nicht von der Siegerstraße abgekommen. Der 19-malige Deutsche Meister ist aber froh, dass die Ergebnisse nach der Winterpause schon wieder stimmen.
"Wir müssen jetzt erst einmal Punkte sammeln, damit wir richtig in Schwung kommen. Und dann sehen wir bald auch wieder richtig schönen Fußball", prophezeite Bayern-Manager Uli Hoeneß.
Nach dem 16. Sieg im 19. Saisonspiel sieht Magath die Meisterschaft angesichts der Dominanz des Titelverteidigers aber noch nicht unter Dach und Fach. "Das täuscht. Das ist kein großer Vorsprung. Es liegt noch alles eng beisammen", sagte Magath.
Michael Reis / Michael Gerhäußer
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