Völler geht auf Hoeneß los
Leverkusen – Die Bayer-Welt war am Sonntag trotz der 0:1-Pleite bei den Bayern in Ordnung. Sportchef Rudi Völler sprach von einer „Top-Leistung in Halbzeit eins“.
Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser hatte ein „engagiertes Bayer-Ensemble“ gesehen. Aus dem Lager des Siegers kamen allerdings andere Stimmen, garniert mit einer Prise Spott und Häme.
Bayern-Manager Uli Hoeneß redete von Angsthasen-Fußball. „Die haben sogar einen echten Libero gehabt“, meckerte die Münchner Abteilung Attacke nach dem Schlusspfiff, „so viel Angst hatten sie vor uns.“
Das brachte am Sonntag wiederum die Bayer-Experten auf die Palme. Trainer Michael Skibbe verstand die Fußball-Welt nicht mehr und konterte: „Ich denke, dass er diese Meinung exklusiv hatte. Herr Hoeneß hat nicht immer Recht.“
Auch Völler reagierte genervt. Schließlich habe doch jeder im Stadion gesehen, dass sich seine Mannschaft vier hochkarätige Torchancen erarbeitet habe. Und das könnten nicht viele Mannschaften in der Bundesliga von sich behaupten.
„Wenn einer sagt, dass wir von den Bayern auseinander genommen wurden, dann ist das lächerlich. Von Angst kann gar keine Rede sein. Wir haben mutig nach vorne gespielt, hatten bis zur Pause sogar wesentlich mehr Ballkontakte als die Bayern.“
Außerdem habe Skibbe keinen Libero aufgestellt. „Wir haben mit einer Dreierkette gespielt“, zischte Völler.
Woran lag es aber nun, dass Leverkusen im 17. Jahr nacheinander ohne Sieg nach Hause reiste?
„Uns fehlte in den wichtigen Momenten das Glück“, sagte Holzhäuser. Das braucht Bayer in zwei Tagen gegen Wolfsburg. Dann kommt nämlich Ex-Trainer Klaus Augenthaler zum brisanten Duell in die BayArena.
quelle: Express