Wie man's macht, man macht es falsch...
Boykott oder Schmähgesänge = Eigensinniger, selbstdarstellerischer Boykott oder beleidigende, asoziale Schmähgesänge. Egal, wie die Ultras wieder drauf reagiert hätten, bei einigen kommen sie so oder so nicht besser weg, andere vertreten einfach eine andere Meinung, weil sie meinen, es besser zu wissen. So wird das hier gerade aufgezogen, gefühlt zumindest.
Für mich sind die Ultras Teil des Vereins und dabei meine ich nicht Pyro oder Gewalt. Ich freue mich über den engagierten Beitrag und die Choreos (die Herz Choreo gegen ManU ist mein Favorit). Und, wenn ich ehrlich bin, auch darüber, dass ich nicht selbst initiativ im Stadion tätig werden muss, da für mich der Bayer Abschalten vom Alltag bedeutet, wo ich lieber nur mit- als vormache.
Boykotts, Streiks und Demonstrationen (ohne Ausschreitungen) sind friedliche Wege, seine Meinung kund zu tun und für sie einzustehen. Zum Glück leben wir nicht in einem Staat, wo solche Wege versperrt sind. Ja, die Ultras haben durch die Pyroaktion gegen Gladbach eine Grenze wissentlich überschritten. Dennoch steht ihnen gerade in dieser Situation der Weg des Boykotts offen, welcher deutlich vernünftiger ist, als den Zoff weiter zu eskalieren zu lassen. Verstehe die Boykottgegner da absolut nicht. Die Alternativen zum Boykott sind: sich verbiegen und auf Schade-Kurs voll und ganz gehen oder weiter eskalieren. Unfassbar, dass man da etwas gegen den Boykott haben kann.
Also, wenn man so zurückschaut, sind mir auch einige Dinge in den letzten Monaten aufgestoßen, die ich nicht nachvollziehen konnte: Wie man die Choreo am letzten Spieltag dermaßen torpedieren konnte, wieso SVler nicht im Stadioneck arbeiten durften (musste geschlossen werden) während des einem Hochsicherheitsspiel (wie man letztens gesehen hat, geht die Abschirmung der Polizei am Stadion doch recht gut), die Passivität zu Paris, die offen die Konfrontation suchenden Aussagen von Schade in der Öffentlichkeit. Und da gibt es sicherlich noch mehr. Dass man bei diesen Vorkommnissen vielleicht ein wenig mehr Raum, ein wenig mehr Respekt, ein wenig mehr Beachtung für die Belange der Ultras über einen Boykott einfordert, kann ich zumindest nachvollziehen. Ist mir unendlich-mal lieber als Pyroaktionen oder Gewalt!