Es gibt eine sehr einfache und hervorragende Erklärung hierfür: Die Mannschaft war unter Schmidt tief gespalten und Spieler, die sich in der Zeit als charakterlich fragwürdig erwiesen haben wurden strikt aussortiert. Nun auch der Rädelsführer der pro Schmidt-Fraktion der mit am Meisten für schlechte Stimmung gesorgt hat, sich intern wie offene Hose benommen hat, Sonderrechte bekam und sich neben dem Platz äußerst unprofessionell benommen hat.
Dazu kommen sportliche Fragen. Wenn ehemalige Mitspieler Kampls (nachdem ich neulich hier auf die Finger bekam, werde ich den Namen diesmal halt nicht nennen) erklären, dass er sich nicht in ein taktisches Korsett einbinden wolle und das Einstudieren von Spiel- und Passwegen verweigere, weil das unter seiner Würde wäre, ist das durchaus ein Warnsignal für jede sportliche Führung. Außer, man sucht gerade solche wirbelnden Freigeister und ist bereit, das in Kauf zu nehmen. Die äußerlich spektakuläre Spielweise Kampls hat ja nicht nur Vorteile. Das häufige Abbrechen und Pirouetten drehen in besten Kontersituationen wurde ja schon angesprochen. Mich hat auch das häufige Ballverspringen und zu-weit-vorlegen an ihm gestört.
Auf der Pro-Seite stehen der hohe Einsatz, die Laufbereitschaft - und dass so Spieler mit unkonventionellen Ideen offensiv durchaus auch mal Lösungen gegen Abwehrreihen finden, die man konventionell nur schwer knackt.
Aber ein charakterlich fragwürdiger, undisziplinierter und schlechte Stimmung verbreitender Spieler, der auf dem Platz nicht bereit ist, sich in eine Mannschaftstaktik einzugliedern die über pures "Pressing, Gegner stressen, Chaos stiften und auf Zufall hoffen" hinausgeht, den kann man gerne ziehen lassen. Stärken hin oder her. Er ist kein unersetzbarer Messi/Ronaldo. Zumal wir mit Aranguiz den besseren Kampl schon im Kader haben - und mit Yurchenko, Havertz und Co Backups.