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Die Kritik an Daum wird hart bestraft
Strafe muss sein, auch - oder vor allem bei ungezogenen Fußballspielern. So sieht das auch der 1. FC Köln. Laut "Sport Bild" hat der Zweitligist einen sechsseitigen Strafenkatalog ausgearbeitet, der alles regelt, was in einem Fußballerleben so schief gehen kann. Falsches Binden der Krawatte, Süßigkeiten auf dem Zimmer oder das Nichteinhalten von Ruhezeiten - wer Fehler macht, muss zahlen. Teuer wird es vor allem für jene, die sich öffentlich negativ über den Trainer äußern: Kritik an Christoph Daum kostet 1000 Euro.
Daum hat die Kontrolle
An Daum führt kein Weg vorbei. Alle öffentlichen Auftritte müssen vorher mit dem Coach abgestimmt werden. "Jede Einladung bitte immer mit dem Trainer absprechen. Es reicht nicht aus, die mit der Marketingabteilung / dem Pressesprecher abzustimmen", heißt es an einer Stelle des Tadelwerks. Wird dieser Weg nicht eingehalten, sind 500 Euro fällig. Das korrekte Erscheinungsbild der Spieler ist dem Verein ebenfalls sehr wichtig: "Jeder Spieler hat auf die korrekte und komplette Ausgehkleidung zu achten. Die Krawatte ist ordentlich zu binden."
Disziplin ist die erste Kölner Tugend
Auf Disziplin legen die Kölner besonderen Wert. Verspätungen beim Training, Nichtbeachten der Kleiderordnung oder das Vergessen von Schuhen, Kleidern etc. auf dem Trainingsplatz kostet alles bare Münze. Auch auf dem Platz sind die Spieler zu Zucht und Ordnung angehalten: Wird ein Akteur auf Grund einer Beleidigung oder abwertenden Geste verwarnt oder vom Platz gestellt, muss er seinen Obolus von bis zu 1000 Euro bei Roter Karte an die Mannschaftskasse entrichten.
Mannschaft hatte Mitspracherecht
Ausgearbeitet wurde der Strafenkatalog von Daum und Manager Michael Meier in Zusammenarbeit mit dem Mannschaftsrat, bestehend aus Matthias Scherz, Kevin McKenna, Patrick Helmes, Marvin Matip und Keeper Faryd Mondragon. Für das Eintreiben der Schulden und das Verwalten der Finanzen sind die Spieler selbst verantwortlich. Scherz hat ein Auge auf die Kasse, Matip treibt das Geld ein. Alle Spieler mussten das Machwerk unterschreiben und somit ihr Einverständnis geben.
Ein bisschen Spaß darf trotzdem sein
"Es ist fast unmöglich, eine Saison komplett ohne Spenden zu überstehen. Irgendwas vergisst doch jeder mal", sagte Nationalstürmer Patrick Helmes. Doch nicht nur unangenehme Dinge sind im Kölner Regelwerk festgehalten. So hat zum Beispiel jeder Spieler das Recht, "einmal pro Saison einen Trainingstag aus persönlichen Gründen ausfallen zu lassen". Auch wird jedem Mannschaftsmitglied das Recht zugesprochen, "am Abend eines Spieltages und am darauffolgenden Abend uneingeschränkt auszugehen". Aber natürlich nur, "soweit dies nicht ausdrücklich vom Cheftrainer verboten worden war". Ohne den Segen von Daum läuft in Köln gar nichts.
Hier: [URL=http://sport.t-online.de/c/14/21/81/74/14218174,pt=self,si=0,topic=12382550.html]Der Strafenkatalog[/URL]