Für den Aufbau eines dauerhaft leistungsstarken Teams reicht es nicht aus, einen sich gut ergänzenden Kader zusammenzustellen.
Vor allem müssen aus diesem Kader alle zu gleichen Teilen ihre Spielpraxis bekommen, sonst fallen einige von denen, die nicht regelmäßig spielen, leistungsmäßig ganz schnell hinten runter, und es ist nicht nur vorbei mit der Ausgeglichenheit, sondern schlimmer noch mit dem Team-Spirit.
Dazu werden so genannte Stammkräfte überstrapaziert, bis sie sich entweder verletzen oder ausgerechnet im Saison-Endspurt leistungsmäßig abbauen.
Trainer, die eben diese Kardinalfehler begangen und Bayer 04 ohne Not aus der Erfolgsspur und um Titel gebracht haben, weil sie immer wieder dieselben 12 bis 14 Spieler bis zur totalen Erschöpfung oder gar Sportinvalidität verheizten, hatten wir hier wahrlich genug.
Paradebeispiel Toppmöller, der wie kein Zweiter als Hauptverantwortlicher des Vizekusen-Syndroms festgemacht werden muss.
Herrlich ist neben Heynckes erst der zweite Bayer 04-Trainer seit gefühlten Ewigkeiten, der diesbezüglich alles richtig macht.
Seine Weitsicht, den Kader bereits in einer Saison ohne Europacup auf die in Europacup-Saisons unumgängliche Rotation vorzubereiten, kann man gar nicht hoch genug wertschätzen.
Daran ändern weder Rückschläge in Form von Punktverlusten oder in spieltechnischer oder taktischer Hinsicht etwas.
Noch viel weniger unreflektierte Nachschwätzerei von Medien-Kritik, die auf nichts anderes abzielt, als schlagzeilenträchtige Unruhe und Zwist in Vereine hineinzutragen.
Nach bei Licht betracht fußballerisch sehr mageren Jahren und dem überfälligen Umbruch im Kader will ein endlich wieder als Team funktionierendes Bayer 04-Gebilde über Jahre hinweg homogen aufbebaut werden.
Dass so etwas nicht innerhalb einer Saison zu bewerkstelligen ist, haben von prominenten Trainergrößen wie Hitzfeld oder Klopp in langjähriger, mühevoller Arbeit zu Spitzenteams geformte Kader wie z.B. jene von Dortmund Ende der 1990er und Ende der 2000er - Anfang der 2010er Jahre bewiesen.