Wieviel Trainer sollen unter diesem Horror-Management noch verschlissen werden?
Was das „Horror-Management“ anbetrifft, da sind wir einer Meinung. Katastrophale Außendarstellung, uninspiriert, ohne jeglichen Anspruch, nur arrogante, großkotzige Sprüche und Phantasien.
Trotzdem sehe ich die Sache bezüglich der Trainer etwas anders. Mit einer wirklich guten, charismatischen und autoritären Trainerpersönlichkeit hätte sich z.B. die katastrophale Außendarstellung sofort erledigt. Seit der Entlassung von Daum, später Topmöller, dem Wenning nach dem Champions-League Finale sämtliche sportliche Stützpfeiler wegriss, und nicht zu vergessen Heynckes, hatten wir hier keinen großen Trainer mehr.
Die Chancen, wirklich gute und charismatische Trainer zu verpflichten, wurden, warum auch immer, 2009 mit Klopp und 2014 mit Thomas Tuchel – beide zum damaligen Zeitpunkt machbar – vergeben.
Mit dem intelligenten und charismatischen Gerardo Seoane hatten wir aber nach langer Zeit mal wieder einen Trainer, der auf jeden Fall in der Lage gewesen wäre, sich selber und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Diese Entlassung kam meiner Meinung nach zu früh und war für mich ein Fehler. Ich bin mir sicher, dass Seoane sehr genau weiß, was er in der Vorbereitung zu dieser Saison falsch gemacht hat. Der Mannschaft fehlte schon in den Testspielen zu dieser Saison Aggressivität und Mentalität. Und diesen Fehler würde ein Seoane mit Sicherheit nicht noch einmal machen.
So grottenschlecht und unorganisiert, wie die Mannschaft unter Alonso spielt, war sie unter Seoane jedoch nie. Die Siege unter Alonso hatten nichts mit taktischer Reife, sondern ausschließlich mit der individuellen Klasse einzelner Spieler zu tun. Und dass die Außendarstellung der Mannschaft, aufgrund der sprachlichen Barrieren von Alonso, eine Vollkatastrophe ist, trägt auch nicht zur Souveränität dieser bei.
Die Kaderqualität sollte innerhalb der Bundesliga für die Qualifikation eines Champions-League Platzes reichen. Alles andere macht für die Bayer AG auch keinen Sinn. Diese junge Mannschaft braucht allerdings eine Persönlichkeit, die in der Lage ist, diese hochtalentierten Jungs zu führen, die sagt, wo es lang geht und die die Fähigkeit hat, alle im Kader für die gemeinsame Sache zu begeistern. Dafür sind, neben fachlichem Top-Niveau, sprachliche Gewandtheit, Charisma und natürliche Autorität unerlässlich.