Schmidt hat einen zerstrittenen Haufen hinterlassen und Herrlich sowie Boldt (mit wichtigen Verkäufen) daraus wieder eine Einheit gemacht. Die gewinnen als Einheit und sie verlieren als Einheit. Aber es gibt keinen Stunk in der Mannschaft, keine Grüppchenbildung und keine Außenseiter.
Die härtere Gangart hat man zu keinem Zeitpunkt abgelegt. Da reicht ein Blick auf die Fairplay-Tabelle.
Herrlich hat einen taktischen Ansatz, der uns deutlich attraktiveren Fußball spielen lässt als unter Schmidt. Das haben ja mittlerweile fast alle Spieler erklärt, die unter beiden Trainern gespielt haben. Herrlich zahlt nur noch sehr viel Lehrgeld bei der Frage, welche Taktik zu welchem Gegner passt. Schmidt hatte nur eine Taktik und die hat irgendwann nicht mehr funktioniert. Er hatte sich abgenutzt, fachlich und menschlich.
Dieses Kollektivversagen in Dortmund möchte ich Herrlich nur bedingt ankreiden. Vor allem in der Abwehr war er gezwungen, mit Henrichs, Retsos und später Jedvaj Spieler auf den Außenpositionen aufzustellen, die entweder völlig außer Form oder schlichtweg fehl am Platz sind dort. Man wird die Lehren daraus ziehen und hoffentlich für beide Positionen Spezialisten holen. Außerdem ist diese Mannschaft weiterhin extrem von Lars Bender als Leitwolf abhängig. Einen weiteren Führungsspieler haben wir nicht.