Hamburg: Nur der Ablösepoker mit Aston Villa ist noch nicht beendet
HSV mit Baros einig
Nach Benjamin Lauth untermauert auch Hamburgs zweiter Stürmer schon mal im Voraus seinen Anspruch: Paolo Guerrero, Neuzugang vom FC Bayern, fragt herausfordernd: "Warum sollte ich Angst vor Konkurrenz haben?" Milan Baros ist zwar noch nicht da, aber schon allgegenwärtig in Hamburg.
Bald für den HSV auf Torejagd? Milan Baros.
Milan Baros will zum HSV wechseln, doch Aston Villa will zwölf Millionen Euro Ablöse.
Montag hatte der 24-jährige Tscheche einen kurzen Besuch in der Hansestadt, machte mit Team-Manager Marinus Bester eine Sightseeing-Tour durch die voraussichtliche neue sportliche Heimat. Die Zweifel an einem Zustandekommen des Wechsels werden geringer, obwohl die erste Verhandlungsrunde ergebnislos verlief.
Parallel zu Baros Besuch in Hamburg waren HSV-Klubboss Bernd Hoffmann und Vorstandsmitglied Katja Kraus in Birmingham zur ersten Pokerrunde mit Doug Ellis, dem Boss des Premier-League-Klubs Aston Villa. "Es werden weitere Gespräche folgen müssen", fasst Hoffmann das Treffen zusammen. Die Ausgangslage ist diese: Aston Villa, das im Vorjahr rund zehn Millionen für den Tschechen an Liverpool überwiesen hatte, fordert rund zwölf Millionen Euro Ablöse. Der HSV hingegen ist lediglich gewillt, einen einstelligen Millionenbetrag zu zahlen - beinahe exakt das gleiche Pokerspiel, das die Hanseaten jüngst mit dem FC Bayern um Daniel van Buyten führten. Die Verhandlungsbasis ist ähnlich: Münchens Faustpfand war die Einigkeit mit dem wechselwilligen Spieler. Genau dies spielt nun auch dem HSV im Fall Baros in die Karten. Mit dem EM-Torschützenkönig von 2004 (fünf Tore) ist der Klub klar.
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Ein erneuter Flug nach Birmingham ist bislang nicht gebucht. Und vermutlich auch nicht mehr nötig. Aber wann geht der Deal über die Bühne? Das ursprüngliche Ziel, den Kader zum Vorbereitungsstart komplett zu haben, hatte Thomas Doll bereits nach hinten verschoben und auf den Start ins Trainingslager am kommenden Montag gehofft. Nun sagt der Coach: "Es wäre auch kein Problem, wenn es erst mitten im Trainingslager so weit ist. Auch damit haben wir schließlich gute Erfahrungen gemacht."
Zur Erinnerung: Vorigen Sommer stieß Thimothee Atouba Mitte des Trainingslagers in Going (Österreich) zum Team und debütierte drei Tage nach seiner Ankunft im UI-Cup. Baros hat noch mehr Zeit: Erst am 8./9.August ist das Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation. Ein "Spiel des Jahres" bevor die Saison überhaupt losgeht. Und ein Spiel, vor dem Doll "natürlich am Feinschliff" arbeiten will.
Torjäger Milan Baros wird dann dabei sein, dies zeichnet sich ab seit den Entwicklungen in dieser Woche.
Sebastian Wolff
kicker