Nürnberg: Club seit vier Spielen ungeschlagen - 30.01.2006 11:50
Kießling als interne Antwort auf Mintals Ausfall :
Sein Pflichtspiel-Comeback ist gerade mal zwei Minuten alt gewesen, als Marek Mintal ein Krachen hörte, dort im linken Fuß, wo Anfang September der Mittelfuß barst. "Ich wusste sofort, was passiert ist", erinnert sich der Slowake, der am Samstag in der Kabine mit Tränen in den Augen die Diagnose "Mittelfußbruch" selbst stellte, bevor es ab in die Klinik zum Röntgen ging.
Blondschopf Kießling soll im Mittelfeld die Position des erneut verletzten Mintal (11) übernehmen.
Der 28-Jährige behielt Recht und lag noch am Abend auf dem OP-Tisch. Mannschaftsarzt Dr. Jochen Gruber hat ihm nach dem erneuten Bruch an anderer Stelle eine Metallplatte eingesetzt. Im Gegensatz zum September, als sich der Gewinner der kicker-Torjägerkanone in der vergangenen Saison mit der medizinischen Abteilung auf eine konservative Behandlung verständigte. Ein Fehler? Beides verneinen er wie alle Beteiligten vehement. Vor vier Jahren hatte sich Mintal rechts den Mittelfuß gebrochen, nur Gips bekommen und mit dieser Methode die besten Erfahrungen gemacht. Oder hat er zu früh angefangen? Die Vorbereitungsphase widerlegt dies. Mintal ist voll belastbar gewesen und in den Testspielen sehr nahe an sein altes Leistungsniveau gekommen. Er hatte sich nun vor dem Start "körperlich besser" gefühlt als nach der Sommervorbereitung.
Unstrittig ist hingegen, dass der Club den großen Hoffnungsträger für die Rückrunde abschreiben muss. Seine Ballsicherheit, seine Präsenz, sein Torriecher - all dies wird der Meyer-Elf schmerzlich abgehen. An ein Nachlegen so kurz vor Transferschluss denkt der geschockte FCN dennoch nicht. "Wir machen nichts mehr", fasst Sportdirektor Martin Bader die Unterredung am gestrigen Sonntagnachmittag mit dem Trainerstab zusammen.
Eine Entscheidung, die Sinn macht. Einen adäquaten wie finanzierbaren Mintal-Ersatz gibt der Markt nicht her - und blinder Aktionismus, sprich Nottransfer, könnte viel kaputtmachen in einem Kader, der unter Meyers Regie in sechs Spielen elf Punkte holte - ohne Mintal, den Samstag miteingerechnet. So läuft alles auf die interne Lösung mit Stefan Kießling hinaus, den Hans Meyer vom Sturm zurückziehen will.
http://kicker.de/content/news/…&spieltag=18&gruppe=19682
Kießling hinter den Spitzen und trotzdem torgefährlich! So stell ich mir das vor