Leev Lückcher, wir zahlen jetzt die Zeche für die Unfähigkeit derjenigen, welche diese ganze Misere zu verantworten haben.
Alles anzeigenUnd dies waren und sind, nur mal als kleiner Tipp, keine ehemals oder jetzt noch auf dem Platz oder auf der Trainerbank Aktiven.
Der Löwen:LEV18anteil unserer Fan-Szene, ich schätze aus dem Bauch heraus mal minimum 90% aller Abo-Fans, ist durch das monatelange Heynckes-Vidal-Adler-Rolfes-Ballack-Kießling-Theater regelrecht paralysiert worden.
Jeder einzelne Abgang einer der Leitfiguren, und damit einer Identifikationsfigur der Jahre 2009 bis 2011, war und ist, wenn man sich selbst nicht in die Tasche lügt, ein K.O.-Schlag mitten auf den Solar Plexus.
Hyypiä, Vidal, Adler, und wenn nicht für alle so immer noch für viel zu viele auch Heynckes und Hermann: dieser inflationäre Aderlass erweist sich nun als misslungene Operation an unseren offenen Fan-Herzen, und als genau so tödlich, wie man es hat berfürchten müssen; und, so man es ohne rosarote Brille zu betrachten in der Lage war, auch hat vorhersehen müssen.
Die sich Woche für Woche zeigende, geradezu kollektive Fan-Depression ist nicht nur eine sowohl logische (denn blöd sind wir alle nicht) Konsequenz, sondern sie sagt auch viel mehr aus, als alle Diskussionsbeiträge zum sportlichen Für und Wider jemals aussagen können.
Die bunt gemischte Fan-Szene all derer, die entweder schon seit langem, oder spätestens seit 2009 nach dem Stadionumbau in der BayArena dabei sind, war mit dem Einzug in die neue Arena in einer freudig erregten, erwartungsfrohen Aufbruchstimmung. Heynckes erwies sich als erfreulich locker und war zudem in der Lage, dem Team recht schnell zu vermitteln, was man hier in dieser Form zuvor eigentlich noch nie gesehen hatte: nämlich als oberstes Gebot immer erst den Gegner zu kontrollieren, um sich erst nach Übernahme dieser Kontrolle damit zu beschäftigen, wie der jegweilige Gegner am besten auseinanderzunehmen war. Und wenn Letzteres - was eher selten vorkam - nicht möglich war, gescheiterweise lieber den einen Punkt mitzunehmen, als den einen Punkt ins offene Messer laufend auch noch zu verlieren. Hyypiä schlug voll ein, sogar noch besser als erhofft. Vidal entwickelte sich sensationell, Adler brachte es so weit, dass er als Nr.1 zur WM nach Südafrika fahren sollte.
Und das Ganze getragen von der vorbehaltlosen Identifikation seitens der Fans.
Wir sitzen zwar nicht in "unserer Kurve", sprich D.
Dennoch gilt für uns im unmittelbar an den Fanbereich angrenzenden B9 das gleiche, wie für die C- und D-Blöcke. 2009 bis 2011 ist eine enthusiastische Stimmung dort hochgeschwappt, wie man sie aus den alten B-Blöcken gar nicht kannte.
Die sich in der Rückrunde abzeichnenden Abgänge führten zu Lähmungserscheinungen.
Und jetzt: Tristesse pur.
Daran etwas ändern?
Womit wir bei den 2 Seiten der Medaille dieses Thread-Themas sind.
Glaubt hier ernstlich jemand, man könne künstlich eine positive Atmosphäre schaffen, wenn die die schlechte Stimmung verursachenden Personalien und Fakten, welche samt und sonders in der Konzernstruktur begründet sind, nicht grundlegend geändert werden?
Fan-Emotion als erfolgreiche Konfrontationstaktik gegen Konzernstrategie?
Wie realistisch ist das denn?
Also die Frage nochmal neu:
Daran etwas ändern?
Das hieße, die "Führungs"figuren, welche jedweden Kredit komplett und unwiderbringbar verspielt haben, schnellst möglich austauschen; denn noch zweineinhalb Jahre dieses hirn-, und viel schlimmer noch herz- und seelenlose Gewurstel der "Fußball"-GmbH, und Bayer 04 samt seiner Fan-Szene ist kaputt. Wort drauf.
Das hieße, das schon viel zu lange herrschende Regiment der kalten Zahlen zu beenden; und statt dessen eine Fußballbegeisterung zu entfachen, welche auf lange Sicht wesentlich erfreulichere Zahlen schreibt, als die derzeitige Rechenschieber-Akrobatik.
Das hieße, durch Seelen- und Herzblutvollgas steigende Gewinne einfahren, anstatt durch notorisch dauerbremsendes Kalkül bedingte magere Zahlen zu beklagen.
Das hieße, seitens der Konzernspitze so schwer es auch fallen mag die Finger aus dem Alltag der Fußballtochter heraushalten; und Verantwortliche installieren, welche den Profifußball aus dem FF kennen und mit einer Fußballbeklopptheit und -sucht derart hingebungsvoll ans Werk gehen, dass es nur so kracht. Verantwortliche, die im Umgang mit dem Trainerteam über den aktuellen Kader bis hin zu avisierten Neuzugängen nur eine Betriebstemperatur kennen: Feuer, Feuer und nochmals Feuer.
Womit wir wiederum bei den 2 Seiten der Medaille dieses Thread-Themas sind.
Vorderseite der Medaille:
Vorgehensweise wie beschrieben, und die erhoffte Wirkung bezüglich der Fans auf den Rängen wird nicht lange auf sich warten lassen.
Kehrseite der Medaille:
Wie realistisch ist das denn?
Alles anzeigenBezeichnend fand ich, wer gepfiffen hat. Könnt euch ja mal das Video zu Ballacks Auswechslung angucken, da sieht mans exemplarisch.
Die Stiimmung:
- Capo: War ich nie Fan von und hab hier auch schon virtuell hier aufs Maul bekommen weil ich Kritik geäußert habe. Nicht weil unser Capo ein schlechter wäre. sondern weil ich per se Capos überflüssig und Kontraproduktiv finde. Vor allem wenn halt die Gesänge teils unpassend zum Spielverlauf angestimmt werden, das hat sich aber zumindest bei uns gebessert. Es braucht sich auch keiner zu wundern, dass nur 50 Mann mitsingen, wenn irgendwelche unbekannten, ellenlangen Texte zu unbekannten Melodien angestimmt werden, die nur Insidern bekannt sind. Schalalala is öde, kann dafür aber jeder
- Verhältnis Publikum / Mannschaft / Trainer: Sportlch wie emotional zweifelhaftes Auftreten von Mannschaft und Trainer haben zu einer außergewöhnlichen Entfremdung zwischen Fans und Mannschaft und Trainer geführt. Dazu kommt, dass wir kaum mehr Identifikationsfiguren à la Schneider, Kirsten, Ramelow, Meijer, Ballack haben, an denen man sich orientieren kann, die mal nen legendären Spruch lassen oder bei denen man beim Zugucken einfach nur Gänsehaut kriegt. Am ehesten taugt derzeit neben Ballack noch Kiess dazu, einfach weil er ne Type ist, aber dann kommt mal lange nichts, was nicht Typ Schwiegersohn oder Teflon ist. Auch das entfremdet.
Verhältnis Publikum - Vereinsinstitutionen: Ich kann mich noch gut an Holzhäuser-raus Gesänge zu 2 unterschiedlichen Melodien erinnern. Teile der Fans arbeiten mit illegalen und unerwünschten Aktionen gegen den Verein und sind willens, diesen Konflikt bis aufs Bitterste am Leben zu erhalten. Oder sie geben eine Demo vor der Geschäftsstelle gegen den Trainer. Wäre Völler nicht so eine "Lichtgestalt", wäre auch über ihn lange schon der ein oder andere Dixiklo-Tank geleert worden. Auch da sieht "wahre Liebe" anders aus.
Untereinander zerstritten, der Vereinsführung, dem Stadion (Stehplatz"Problematik"), der Art, zu spielen und der Mannschaft entfremdet, ist wohl nicht nur manchem Fan selbst momentan nicht bewusst, was er an Bayer 04 Leverkusen eigentlich noch so liebt, das kriegen auch Außenstehende mit. Das Ergebnis dessen ist deutlich sichtbar.
Die zwei Kommentare treffen es für mich am besten. In den letzten 10 Jahren wurden vereinsseitig sehr viele Fehler gemacht. Verschenkte Tickets, Ticket-Fanclubs, keine richtige Fankurve, wie bei anderen Vereinen. Sogar WOB hat eine ordentliche Kurve und traurigerweise ist sogar der Hoffenheimer Fanblock besser als der Leverkusener. Die Bildung einer Fankurvenkultur wurde konsequent torpediert. Es gibt sicherlich Vereine, die ein derartiges Verhalten verkraften könnten, aber Leverkusen hat mit seiner schwierigen geographischen Lage und der niedrigen Einwohnerzahl schon genug zu kämpfen. On top kommt noch die Tatsache, dass der Bayer-Konzern in Leverkusen zwar ein riesen Standing hat, aber außerhalb von Leverkusen einfach nur ein Chemie-Konzern ist. Ohne diesen speziellen Bezug zur Stadt Leverkusen und dem Bayerwerk fällt es schwer eine wirklich innige Beziehung aufzubauen. Es klingt zwar hart, aber wer liebt schon einen Chemie-Konzern?
In Leverkusen wurde über viele Jahre begeisternder Fussball gespielt. Die europäischen Top-Clubs gaben sich die Klinke in die Hand. Natürlich zieht das die Massen an. Aber sind das richige Fans? Sicherlich haben viele den Verein in Ihr Herz geschlossen. Aber was passiert, wenn der glanz verblasst, dass sieht man in den letzen Tagen.
Die Devise sollte klein aber fein lauten. An dem Ziel muss man arbeiten. Das Beste aus dem machen was man hat. Man darf sich aber nicht der Illusion hingeben, dass in Leverkusen mal was Großes wächst. Allein die Fehler der letzten Jahre müsste man über Jahrzente aufarbeiten. Ob das aufgrund der Gegebenheiten überhaupt möglich ist, dass ist fraglich. Das Stadion gibt aufgrund der Statik keine ordentliche Fankurve her. Die Plätze in D werden blockiert und die eh schon geringe Anzahl an neuen Supportern wird verschreckt.
Ich habe hier eben den Vorschlag mit D1 gelesen. Aus meiner sicht ist das der richtige Weg. Supporter immer weiter neben dem C Block platzieren bis sich die Kurve zum Tor hin füllt. Ein noch schlechteres Bild als jetzt kann der D Block eh nicht abgeben.