Ein Fan des englischen Fußballs
Stefan Thomé, Paul Freier und Paffi im Fanhaus.
Offen, freundlich und richtig gut drauf präsentierte sich am Dienstag abend Paul "Slavo" Freier beim traditionellen Fan-Stammtisch in der Leverkusener Gaststätte "Titanic". Der 26-Jährige nahm sich Zeit für die rund 30 Fans und plauderte über Sportliches und Persönliches. Ein Rückblick von Stefan Thomé.
Erstes Thema war natürlich die hohe Niederlage auf Schalke. Trotz der vielen Gegentore sieht „Slavo“, wie er noch oft genannt wird, in den letzten Wochen einen deutlichen Aufschwung im Spiel seines Teams. So ist er auch guten Mutes, mit zwei Siegen gegen Duisburg und dann in Köln den Anschluss an die internationalen Plätze schaffen zu können. Besonders pikant für´s Derby am Karnevalssamstag: sein bester Freund aus alten Bochumer Zeiten, Sebastian Schindzielorz wird hier zu den Gegenspielern gehören. Beide sticheln schon fleißig per SMS gegeneinander.
Natürlich hofft er in den nächsten Spielen auf einen Einsatz von Anfang an, um auch mal wieder über 90 Minuten alles geben zu können. Denn letztendlich gibt er sogar die Hoffnung, bei der WM spielen zu dürfen, noch nicht ganz auf. Er weiß genau, wie schnell das Fußballgeschäft sein kann und wird von seiner Seite aus immer alles für Bayer 04 geben, um dann vielleicht auch Jürgen Klinsmann zu überzeugen.
Bodenständig und familiär
Der Vater einer Tochter wohnt - um seiner Familie das bekannte Umfeld zu erhalten - noch in Bochum. Trotzdem fühlt er sich in Leverkusen sehr wohl und verbringt die Zeit zwischen den Trainingseinheiten meistens mit seinen Kumpels Andrej Voronin, Jacek Krzynowek und Marco Babic. Er ist froh, einen längeren Vertrag bei Bayer 04 bekommen zu haben, denn regelmäßige Wechsel von Verein zu Verein liegen ihm nicht.
Paul mag die besondere Stimmung in den englischen Stadien. So erinnert er sich gerne an die Atmosphäre an der Anfield Road in Liverpool beim letzten Spiel mit Bayer 04.
Doppelhalter gewünscht
Auf die Frage, ob er die Pfiffe bei einigen Spielen gegen ihn mitbekommen hat, sagt er: selbstverständlich. Und sie taten ihm nicht gut. Anders, als in den letzten Spielen, wo er sich viel Applaus verdiente und er sich zusätzlich motiviert fühlte. Besonders gerne halte er sich an die Aufforderung von den Rängen, wenn die Rufe „Schießen, einfach schießen…“ ertönen. Dann zieht er auch schon mal aus 30 Metern ab.
Ob bei der letzten Weihnachtsfeier bei einem Fanclub, hier beim Fan-Stammtisch oder auch im Stadion am Fanblock: er fühle sich jederzeit mit den Fans verbunden und sieht ganz klar, wie wichtig diese für jeden Verein sind. Spontan versprach er nach dem Spiel gegen Duisburg sein Trikot unserem „Doppelhalter-Künstler“ Toby Lehmann zu schenken, wenn ihm dieser die Ehre seines Konterfeis zuteil kommen lassen würde.
Selbstverständlich sagte er bei einer Spielpause (Sperre) auch den Besuch des Fanblocks bei einem Spiel zu. Als Freund von den vielen tollen Choreographien wird er so vielleicht selbst einmal ein Teil von einer werden…
Mit vier Jahren begann die Fußball-Leidenschaft
Seine Karriere begann 1983 als vierjähriger Kicker unter seinem Vater, der ihn damals trainierte, bei seinem Heimatverein in Polen. Mit zehn Jahren ging es dann nach Deutschland. Hier wurde er in der Jugendzeit von Bernhard Dietz gefördert. Den Altnationalspieler nennt er auch als seinen besten Trainer. Er unterstützte ihn bei seinem Weg aus der Jugend bis in den Profikader des VfL Bochum und ist auch heute noch ein guter Freund und Ansprechpartner für ihn.
Zu seinen Hobbys zählt neben seiner Familie auch das Eishockey. Paul besucht desöfteren die Heimspiele in Iserlohn und erwähnt die gute Stimmung in der kleinen Arena, wo sich regelmäßig die großen Vereine „ne Klatsche“ abholen. Musikalisch steht er auf guten R´n´B und erzählt von seinem letzten Konzert der „Backstreet Boys“. Nicht unbedingt seine Favoriten, aber was tut man nicht alles seiner Frau zuliebe, erzählt er mit einem breiten Grinsen.
Und was sonst noch war…
Zu seinen unangenehmsten Gegenspielern zählt er Hasan Salihamidzic. Obwohl er dessen Verbissenheit und Einsatz im Spiel auch bewundere. Als seine Lieblingsnummer nennt Paul die Nr. 7, sein Traumverein ist Manchester United, er surft öfters in unserem Fanforum Werkself.de und ihm sind die „Ultras“ ein Begriff…
Zum Abschluss schreibt Paul für alle noch Autogramme und stellt sich auch in kleineren Gesprächen einigen Fans. Auf jeden Fall wieder ein gemütlicher Abend mit einem offenen, freundlichen und gut gelaunten Paul Freier, der heute mit Sicherheit etwas für sein gutes Verhältnis zu den Fans tun konnte.
Sein Tipp für das Spiel gegen den MSV Duisburg: ein 3:0 Sieg für Bayer 04!!!
Quelle: bayer04.de