Beiträge von MBL-Patrick

    Der Wahnsinn!!! Danke an alle unermüdlichen Retter, die sich monatelang immer wieder neu motiviert haben! Und meinen Respekt an Herrn Wenning die getroffenen Entscheidungen nochmal zu überdenken!


    Wenn ich nicht in Bonn wäre, wär ich beim Autokorso dabei. Absolut geile Nachrichten!!!

    Hier die Loge, da der Stehplatz. Mittendrin: Der Fußball als Wirtschaftszweig, der Gewinn machen will und muss. Zwischen Tradition und Moderne – viele Fans fühlen sich bei diesem Spagat nur noch als schmückendes Beiwerk.


    Der Protest ist nicht zu übersehen. Auf Transparenten, T-Shirts, Schals, Buttons, sogar auf Mützen erheben Fans in den Kurven ihre Stimme: „Gegen den modernen Fußball“ steht dort zu lesen.


    Moderner Fußball – so zweideutig dieser Begriff alleine schon ist, so unterschiedlich ist auch die Auffassung in der Loge und auf dem Stehplatz. Wenn mit modernem Fußball nicht mehr eine auf Spielsystem und Konzeptfußball basierende Wahrheit auf dem Platz gemeint ist, der Anhänger sich dafür umso mehr als Fußball-Konsumenten vereinnahmt fühlt, dann, spätestens dann wäre es besser, dass sich die Vereine Gedanken machen.


    Matthias Sammer hat es schon vor Jahren gesagt: „Bei allem was wir tun, müssen wir an eines denken: Der Fan ist die Basis für alles.“ Recht hat er, der DFB-Sportdirektor. Das ganze Millionengeschäft – ob Spielergehälter, neue Stadien, TV-Gelder, etc. – alles nicht machbar ohne den Fan. Durch die Wutrede von Bayern-Manager Uli Hoeneß am 12. November sind sie wieder mal in den Blickpunkt gerückt, die Fans. Aber auch Hoeneß weiß: Die Fans gibt es nicht.


    Da gibt es die eingefleischten, aktiven Fans, seit Kindesbeinen dabei und meist auf den Stehplätzen zu finden. Da gibt es die Fans, die etwas Luxus suchen, natürlich auch mit dem Herzen dabei, häufig mit Familie, aber eher auf den Tribünen. Und da gibt es seit einigen Jahren verstärkt die Besucher, die es sich in Logen und Business-Seats bequem machen. Kein Zweifel, der Profifußball kann bei der Finanzierung des Geschäfts auf keine der Gruppen verzichten. Warum auch?


    Fakt ist: Die Gewöhnungszeit an Neuerungen hat im Fußball dramatisch abgenommen. Nahezu jeder Eckball und jeder Einwurf wird von einer Firma XY präsentiert; Stadionnamen werden verkauft; Stadien werden zu Arenen und Spielervermittler sponsern Fanclubs – das Geschäft mit dem runden Leder treibt die seltsamsten Blüten.


    Fußball und Kommerz – diese Thematik gewinnt rasant an Fahrt. Spieltage werden zerstückelt und Spiele beginnen nicht mehr zur selben Zeit, sondern so, dass TV-Sender sicher sein können: Es sitzen möglichst viele Zuschauer zu Hause vor dem Fernseher. In der 2. Liga ist freitags um 18 Uhr Anstoß, weil um 20 Uhr die Bundesliga beginnt. Für die nächste Saison startende neue 3. Profiliga befürchten viele bereits Anstoßzeiten um 12 Uhr, damit um 15:30 Uhr exklusiv das Premium-Produkt über die Mattscheibe flimmern kann. Es wird keine Rücksicht auf die Fans genommen, die zum Auswärtsspiel von weit her anreisen müssen.


    Wo fängt der Kommerz-Überdruss an, ab wann bewegen sich Vermarktungsstrategen noch in einem erträglichen Rahmen? „Moderner Profifußball ist eben das Ergebnis gezielt organisierter, institutioneller und finanzieller Förderung. Dabei ist sein Erfolg ohne emotionsgeladene Identifikation der Fans gar nicht denkbar.“ so Doris Blutner (46), Doktor der Soziologie und Ökonomie an der Universität Dortmund. Sie referiert über das Thema „Moderner Fußball – Geschäft mit kaltem Herzen“ und macht deutlich: „Wird versucht, das traditionelle Gemeinschaftsgefühl durch marktbezogene Maßnahmen zu unterstützen, droht schnell der gegenteilige Effekt: ein Bedeutungsverlust identitätsstiftender, gemeinschaftlicher Bindungen, zugunsten kundenorientiertem Eventerleben.“


    Als warnendes Negativbeispiel für den kommerz-orientierten Würgegriff des modernen Fußballs gilt der österreichische Verein Red Bull Salzburg. Selten war ein Sponsoring so umstritten wie hier, nachdem im Jahr 2005 der gesamte Traditionsklub SV Austria Salzburg übernommen worden war. Nicht nur der Vereinsname wurde geändert, auch vor der seit 1933 bestehenden Trikotfarbe Violett-Weiß machte der Energy-Drink-Hersteller nicht halt. Ein völlig neues Image wurde aus dem Nichts gezaubert. Austria-Anhängern wurde erklärt, ihre violetten Schals nicht mehr ins Stadion zu bringen – sonst würde ihnen der Eintritt verwehrt. Alles soll beim verordneten Identitätswandel abgestimmt sein auf die Marketingmaschinerie: In der „Bullen-Arena“ wird zur Pause die schönste Frau des Stadions zur Red-Bullerina gewählt, der Zuschauer kann sich bei Disco-Beleuchtung und Partymusik den Energy-Drink sogar bequem per SMS auf den Sitzplatz bestellen.


    Zu viel für den Traditionsbewussten Austria-Fans. Sie gründeten „ihren“ SV Austria Salzburg neu. Als Vorbild dienten die nach Übernahmekäufen neugegründeten, fangetragenen Vereine AFC Wimbledon und FC United of Manchester. Den Gang in die unterste Spielklasse nahm man dabei gerne in Kauf.


    Was ist die Fan-Seele in ihrer Sehnsucht nach dem sportlichen Erfolg heute bereit zu ertragen? Für den Anhänger in der Loge ist es vielleicht schwer nachzuvollziehen, warum der Fan in Dortmund gegen weiß-gelbe Streifen im traditionell schwaz-gelben BVB-Trikot protestiert. Denn: Ein Großteil der potenten Kundschaft scheint am Erhalt traditioneller Werte nicht interessiert zu sein.


    Neben übertriebener Geschäfttüchtigkeit ein weiterer Vorwurf der Fans: Es ist mittlerweile extrem schick ins Stadion zu gehen. Dabei hat es den Anschein, viele gehen zu einem Event, nicht zu einem Fußballspiel. Aber: Dieses Publikum füllt spätestens seit der WM die Stadien und die Kassen. Die Liga boomt. Leidlicher Nebeneffekt: Es steigt auch die Zahl derer, die Fußball an sich wenig interessiert. Kaum landet der erste Fehlpass im Aus, wird gepfiffen. Die Stimmung kränkelt folglich im weiten Rund.


    Und der Unmut in den Kurven wächst. Viele Fans klagen vermehrt über Vereinsschikanen und Verbote. Eintracht-Frankfurt-Fan Daniel Burgard zum Beispiel erklärt: „Konfrontiert mit einer Ladung Überreglementierung und Entmündigung werden einem im Fanalltag schon am Stadioneingang Rucksäcke und Kameras konfisziert; kleinen Kindern wird die Fahne weggenommen, weil der Stock 4 Zentimeter zu lang ist; Augentropfen werden eingezogen, da sie als Wurfgeschoss missbraucht werden könnten.“ Führt der 27-jährige auf. Und ist stocksauer: „Die Stimmung, die Art wie die Fans auf den Spielverlauf reagieren, das wird doch immer mehr von den Klubs bestimmt.“


    Der Eindruck täuscht nicht: Bei jedem Tor heult laute Musik auf, dem Eventpublikum der Takt vorgegeben, die eigenständige und kreative Fankurve mundtot gemacht. Sogar weit vor Anpfiff bestimmt ohrenbetäubendes Gedudel den Rhythmus, mit dem jeder mitmuss; verhindert bewusst ein akustisches Einstimmen beider Fan-Lager. Probleme, für die viele in den Logen wenig Verständnis aufbringen, die den sensiblen Mikrokosmos in der Kurve in eine Sinnkrise stürzen.


    Burgard hat jedoch auch Verständnis für die Vereinführungen. „Die Vereine wollen und müssen International wettbewerbsfähig sein, ihren Fans einen Diego, Toni, van der Vaart oder Ribery bieten. Dafür benötigen sie Kohle.“ Zuschauereinnahmen stellen dabei nur noch ein Zubrot dar – ohne finanzkräftige Sponsoren, ohne Werbung und ohne TV-Gelder keine großen Stars. „Ein Handlungsdilemma“, weiß Dr. Blutner.


    „Ich kann verstehen, dass für viele das Maß irgendwann voll ist. Die Identifikation darf nicht verloren gehen – ein Identitätsbruch wäre fatal“, zeigt Frithjof Kraemer (34), Geschäftsführer von Alemannia Aachen, Verständnis. Er versichert: „Eine Arena oder einen Tempel wird es bei uns nicht geben, auch eine andere Farbgebung werden wir nicht mitmachen.“


    Hehre Ansichten, im Big Business Fußball, aber eher die Ausnahme als die Regel. Wobei auch klar sein muss: Die Erwartungshaltung beim ambitionierten Zweitligisten ist auch eine andere als beim Rekordmeister FC Bayern München oder gar beim investorbestimmten Red Bull Salzburg in Österreich.


    Ob in der Loge, auf der Gegengerade oder in der Kurve – ist es zu blauäugig zu hoffen, dass die Fans zukünftig auch bei den Spitzenvereinen des deutschen Fußballs differenzierter in ihrer Vielfalt wahr und ernst genommen werden, und nicht als homogene Masse, der man alles vorsetzen kann? Ganz wichtig dabei: Es darf keine Glaubensfrage aufkommen: „VIPs in der Loge oder Fan in der Kurve?“ Vielmehr muss heutzutage im Sinne des Fußballs beides möglich sein.


    Um dies zu erreichen, sollten sich beide Extreme allerdings akzeptieren lernen, nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Ansonsten hat der Profußball ein Problem.


    Von: Marcus Lehmann


    Quelle: Kicker

    28.11.2007 22:14 Uhr Stellungnahme zu den Vorkommnissen beim Auswärtsspiel des SV Babelsberg 03 in Ahlen (Westfalen)


    Die Ereignisse rund um das Spiel unseres SV Babelsberg 03 bei Rot-Weiß Ahlen lösen immer noch Ohnmacht und Wut aus. Als Fußballfans sind wir immer wieder mit willkürlichen und brutalen Polizeieinsätzen konfrontiert. Als Reaktion darauf initiierten wir die Initiative „Fußballfans beobachten die Polizei“. Die Erlebnisse vom 24. November hatten allerdings eine neue Qualität und wir müssen deshalb die Gelegenheit nutzen, die Öffentlichkeit über unsere Eindrücke vom Auswärtsspiel des SV Babelsberg 03 in Ahlen zu informieren.


    Eine Gruppe von etwa 20 jungen Fußballfans trat die Reise zum Auswärtsspiel mit der Bahn an. Begleitet wurden sie von etwa 30 Beamten der Bundespolizei. Während der Fahrt kam es zu einem Schaden an einer Deckenverkleidung des Zuges, sodass alle Anwesenden die Personalien abgeben mussten, diese videographisch erfasst wurden und sich alle Personen einer Durchsuchung unterziehen mussten. Anschließend durften sie die Reise zum Spiel fortsetzen. Trotz der 3:0 Niederlage unserer Mannschaft war die Stimmung unter den insgesamt ca. 100 Babelsberger Fans gut und keineswegs aggressiv. Vor dem Stadion standen alle 03-Fans, unabhängig davon, ob sie mit dem Zug, dem Fanbus oder dem PKW kamen, zusammen. Fans der Heimmannschaft von Rot-Weiß Ahlen waren nicht zugegen, so dass keinerlei Konfliktpotential vorhanden war.


    Als der Teil der Fans, die mit dem Zug gekommen waren, sich auf den Weg zum Bahnhof machen wollten, eskalierte die bis dato friedliche Situation. Ursache war offensichtlich das unabgestimmte Vorgehen der eingesetzten Polizeibeamten. Nachdem die Gruppe zunächst einen kürzeren Weg zum Bahnhof eingeschlagen hatte, baten Teile der Beamten, einen anderen Weg zu nehmen. Dieser Bitte kamen die 03-Fans nach. Auf der von der Polizei vorgegeben Strecke standen weitere Beamte, die ohne erkennbaren Grund und unvermittelt Pfefferspray versprühten und dadurch einige Fans verletzten. In dem sich entwickelnden Tumult, wurden zu Hilfe eilende Fans wahllos geschubst, geschlagen und beschimpft. Nun griff sich die Polizei zwei Personen, darunter einen 49 jährigen Mann heraus und warfen sie brutal zu Boden, um sie fest zu nehmen. Der ältere Mann wollte lediglich am Boden liegenden Menschen aufhelfen, ohne zu wissen, dass es sich bei einem um einen Zivilbeamten handelte. Bereits hilflos am Boden liegend, benommen vom Pfefferspray, bekam der Mann erneut Pfefferspray direkt in die Augen gesprüht. Die beiden Personen hatten sowohl Schwellungen als auch Blut im Gesicht und lagen mehrere Minuten im Dreck, ehe ihnen Handschellen angelegt wurden und sie zur Wache gefahren wurden. Bei diesem Einsatz zogen sie sich Verletzungen wie schwere Rippenprellungen, Augenreizungen, Überdehnung der Bänder etc. zu. Mittlerweile kamen Vertreter des SV Babelsberg 03, um sich einen Überblick über die Lage zu machen und die Situation zu beruhigen. In einiger Entfernung sammelten sich Fans der Heimmannschaft, um mit „Fußballfans sind keine Verbrecher“ – Sprechchören ihre Solidarität zu bekunden. Auf dem Rückweg der Zugfahrer zum Bahnhof kam es zu weiteren Verhaftungen, bei der aus einem fahrenden Polizeiwagen Pfefferspray versprüht wurde. Ein Fan, der durch den Pfeffersprayeinsatz benommen zu Boden ging, bekam erneut Pfefferspray direkt in die Augen gesprüht. Allen 03- Fans, die gefesselt und mit schweren Augenreizungen im Polizeiwagen saßen, wurde eine ärztliche Versorgung (Augenspülung), teilweise unter hämischen Kommentaren, verwehrt. Einige durch Pfefferspray verletzte Babelsberger wurden von dazukommenden Ahlen- Fans versorgt. Bei dem älteren 03- Fan, der als erster aus der Polizeigewahrsam entlassen wurde, entschuldigten sich die Beamten, was als Einsicht ob des Fehlverhaltens der Polizei gewertet werden kann.


    Abschließend ist zu konstatieren, dass es bei diesem konzeptlosen Polizeieinsatz zu schweren Misshandlungen, vor allem durch Pfefferspray, kam und wir 03- Fans menschenverachtend behandelt wurden.
    Zu erwarten sind Strafprozesse und ein – von der Polizei gefordertes – langjähriges Stadionverbot. Rechtliche Schritte gegen die Polizeibeamten werden unsererseits eingeleitet.


    Ein weiterer, nicht nur in diesem Zusammenhang wichtiger, Aspekt betrifft die (szenekundigen) Zivilpolizisten.
    Bestimmte Zivilbeamte, die seit Jahren unsere Spiele begleiten, versuchen gezielt junge Menschen einzuschüchtern. Bei jeder Gelegenheit versuchen sie gewisse junge Leute namentlich bloß zu stellen und zu demütigen. Das Gefühl des ausgeliefert sein erzeugt psychologischen Druck, der weitere Wut produziert und sich schwer verarbeiten lässt.
    Schlichtendes Eingreifen dieser szenekundigen Beamten, etwa in Situationen wie in Ahlen, erfolgt nicht. Stattdessen schauen sie unbeteiligt zu, wie ihre Kollegen eine Prügelorgie vollziehen.


    Die Polizei hat eine völlig friedfertige Situation eskalieren lassen und ist mit einer außerordentlichen Brutalität gegen Fans vorgegangen. Ausnahmslos alle Anwesenden waren geschockt von dem erlebten, staatlich legitimierten Gewaltexzess. Einige Polizeibeamte machten den Eindruck, dass die Gewaltanwendung zur Befriedigung ihres Lustempfindens beiträgt. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie mit einem genüsslichen Lächeln den Arm eines am Boden liegenden Menschen verdrehen oder bereits hilflos am Boden liegende Personen erneut Pfefferspray in die Augen gesprüht bekommen. Von einem maßvollen, der Situation angemessenen Auftreten der Polizei war zu keiner Zeit etwas zu spüren. Besonders tragisch sind die mentalen Folgeerscheinungen, die immer wiederkehrende Gewalterfahrungen mit sich bringen.


    Wir wollen abschließend noch mal klar stellen, dass wir kein undifferenziertes Opfer-Täter-Schema verfolgen. Uns ist bewusst, dass Fußballfans generell nicht immer einfach und mitunter alkoholisiert sind. Doch Fußballspiele sind emotionale Erlebnisse, deren sich professionelle Polizeibeamte bewusst sein müssten. Demnach müssen sie in friedlichen Situationen besonnen handeln und nicht maßgeblich zur Eskalation beitragen.


    Hiermit kündigen wir eine Kampagne an, die mithilfe verschiedener Aktionen versucht unsere Situation darzustellen und was derzeit am wichtigsten ist, uns helfen soll, derartige Erlebnisse zu verarbeiten. Wir haben das Gefühl, dass sich die kontinuierlich produzierte Wut auf ein unerträgliches Maß gesteigert hat.


    Die Auswärtsreisenden des SV Babelsberg 03


    Quelle:http://www.filmstadtinferno.de/home.php

    Was mich daran stört ist, dass es einfach nichts mit Bayer 04 zu tun hat. Wir haben Fans in allen möglichen Ländern. U.a. war am Samstag auch ein englischer Bayer-Fan mit mir im Block der den Schal gesehen hat. Ich kann ja auch nächstes mal einen "Scheiß Deutschland"-Schal anziehen, weil ich nicht so auf die Nationalmannschaft stehe...

    Der Todesschütze des italienischen Fußball-Fans Gabriele Sandri wird wegen Mordes angeklagt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft von Arezzo. Bisher war wegen Totschlags ermittelt worden. Der Staatsanwalt sprach von einer "unverzeihlichen Tat".


    Ein Freund des getöteten Sandri hatte der Tageszeitung La Repubblica gesagt, er habe gesehen, wie der Polizist mit "beiden Händen an der Waffe" auf sie gezielt habe. Damit wird die Darstellung des Beamten, wonach der tödliche Schuss sich aus Versehen löste, immer fragwürdiger.


    Quelle: ARD Videotext

    Tod des Lazio-Rom-Fans Gabriele Sandri
    Montag, 12. November 2007 · Keine Kommentare


    Gabriele Sandri, 28, Lazio-Fan, tot. Erschossen auf dem Autobahnrastplatz Badia al Pino auf der A1 bei Arezzo. Gabriele war auf dem Weg zum Spiel seiner Lazio nach Mailand als ein Projektil durch die Heckscheibe in seinen Nacken dringt. Offenbar war es auf dem Autogrill zu Streitigkeiten zwischen den Lazio-Tifosi und Fans der Juve gekommen, die sich auf dem Weg nach Parma befanden. Die beteiligten Fans sprechen von blöden Sprüchen und verbaler Auseinandersetzung, die Polizei von gewalttätigsten (”violentissimi”) Ausschreitungen. Vermutlich liegt die Wahrheit in der Mitte, das heisst man hat sich “pezzo di merda” zugerufen und noch in den Hintern getreten. Oder so ähnlich.


    Nach eigenen Aussagen gab Luigi S., seit 12 Jahren erfahren und ausgebildet bei der Polizia Stradale, einen Warnschuss in die Luft ab, ein zweiter Schuss soll sich im Laufen gelöst haben - während er versuchte, sich zur anderen Fahrbahn zu bewegen, um das Auto der bereits abfahrenden Fans zu identifizieren. Ein tragischer Unfall in seiner Version. Die bekanntlichst unbestechlichste Justiz der Welt wird die Verantwortlichen sicherlich mit aller gebotenen Schärfe zur Rechenschaft ziehen, schließlich lösen sich bei Streitigkeiten zwischen Jugendlichen andauernd Schüsse, die von der anderen Autobahnseite über 30 m brutal angreifende Fußballfans von hinten durch die Heckscheibe in den Nacken treffen. Über 3 Leitplanken hinweg, aber nicht höher als der Nacken eines im Auto sitzenden Menschen - ein sehr präziser Unfall. Erinnert mich an den Südstaatenpolizisten, der angesichts eines toten Schwarzen mit 70 Messerstichen im Rücken verwundert ausruft “Na, so ein verrückter Selbstmörder ist mir auch noch nicht untergekommen”.


    Vincenzo Giacobbe, Polizeichef von Arezzo, weiß das natürlich und so spricht er schonmal vorsorglich von einem tragischen Fehler. Auch der Schütze ist untröstlich. “So habe ich zwei Familien zerstört. Die des Jungen und meine eigene.” Vermutlich, um solch tragische Unfälle zu vermeiden, gilt eigentlich die Regel, die Dienstwaffe, eine Beretta 92 Sb, nach dem senkrecht in die Luft abgegebenen Warnschuss, wieder im Holster zu verschließen. Das beantwortet zwar nicht die Frage, wieso man überhaupt herumballern muss, wenn zwei Fangruppen sich gegenseitig mit “Scheiß-Juve” und “Scheiß-Lazio” titulieren (immerhin haben beide Recht), aber die unbestechlichste Justiz der Welt wird auch dies gnadenlos aufklären. Wir werden dann auch alle erfahren, wieso ein Warnschuss notwendig ist, bei bereits im Auto sitzenden und abfahrenden Menschen.


    Nur die bösen Fußballfans nehmen den tragischen Unglücksfall natürlich zum Anlaß, Randale zu machen. In Bergamo provozieren Milan- und Atalanta-Anhänger gemeinsam einen Spielabbruch, indem sie die Absperrung zum Spielfeld niederreissen. Fans des FC Torino kommen erst mit zehnminütiger Verspätung in die Curva, allerorten werden Fahnen und Transparente entfernt und man verzichtet auf die üblichen Gesänge zugunsten von “Assassini, assassini” (Mörder) in Richtung der bewaffneten Streitkräfte. In der Nacht greifen Lazio-Ultras zwei Polizeistationen mit Flaschen und Knüppeln an und besetzen eine Brücke über den Tiber, die sie mit Mülltonnen und Stahlgittern versperren. Die Partie Inter gegen Lazio wird abgesagt, alle Spiele beginnen mit 10-minütiger Verspätung, die Spieler tragen Trauerflor. Zeit für Symbolisches.


    Kommentatoren werden zum Schluß kommen, dass gewaltbereite Fußballfans gleichzeitig Bodensatz und Spiegelbild der Gesellschaft sind, ständig auf der Suche nach sinnloser Gewalt und Zerstörung und dass der Polizist sich in einem Akt preemptiver Selbstverteidigung aus einer potentiell ausweglosen Situation befreit hat. Man stelle sich nur vor, was passiert wäre, wenn zufällig nur noch 8 Busse mit Hooligan-Horden an der Raststätte eingetroffen wären und begonnen hätten, die Verkehrspolizisten einzukreisen! Schließlich muss man mit allem rechnen. Schon ruft der italienische Justizminister Clemente Mastella nach härteren Strafen für gewaltbereite Fußballfans (ich weiß nicht, was noch über die Todesstrafe hinausginge, aber der Mann wird da schon seine Ideen haben), während Innenminister Giuliano Amato eine “schnelle Aufklärung des tragischen Fehlers” versprach. Erstaunlich, wie der tragische Fehler schon vor der Aufklärung feststeht - schneller geht es nun wirklich nicht.


    Bereits am 2. Februar wurde der Polizist Filippo Raciti beim sizilianischen Derby in Catania von einem Steinwurf erschlagen. Damals wurde der Spielbetrieb der italienischen Liga ausgesetzt - übrigens Hauptprotestgrund der Ultràs. Ich hoffe, dass alle Beteiligten in ein paar Wochen, wenn alles sich ein wenig gesetzt hat und der Fall rest- und gnaden- und lückenlos aufgeklärt ist von der unbestechlichsten Justiz der Welt, verstehen, dass nichts von alldem irgendetwas mit Fußball zu tun hat. Paolo Agutoli, Direttore des Autogrill von Badia al Pino, geht mit gutem Beispiel voran und erklärt, dass alles sich in einer, maximal zwei, Minuten abgespielt hat und niemand der Angestellten etwas gesehen hat. Das Geschäft in seinem Rastplatz geht normal weiter. Und das wollen wir doch alle: Dass das Geschäft unbehelligt weitergeht und das Klatschvieh auf den Rängen bunte Fahnen schwenkt, damit sich die Besucher in den Logen gut unterhalten fühlen. The Show must go on.


    Nemici in campo, amici per strada. Bella, Gabriè!


    http://www.altravita.com/?p=187

    Zitat

    Original von BB - Michael
    Existiert eigentlich das große alte weiße ALAAF Banner noch...was auf vielen früheren Karnevalstouren schon desöfteren zur Geltung kam...Vielleicht könnte man das zusätzlich mit in die VW Stadt nehmen



    Ich meine es wurde aufgrund von akutem Schimmelbefall bei der letzten Aufräumaktion entsorgt... Naja, hat ja viele Jahre gute Dienste geleistet. RIP!

    Ich weiß nicht warum dieses Lied langweilig sein soll?!


    watch?v=yO71jttE_8s


    Wir haben es genau EINMAL bei den Amateuren ausprobiert. Da kannte selbst von uns noch keiner den Text auswendig ... ist doch klar dass man da nicht direkt voll abgehen kann. Ich wäre stolz darauf, wenn wir endlich mal ein anspruchsvolleres Lied mit sinnvollem Text hätten was außer uns keiner in Deutschland singt.

    Fand das damals gar nicht schlecht. Waren halt nur 2-3 Spiele wo es versucht wurde. Es war eher die Verzweiflung über die geringe Beteiligung, weshalb dann auch die Motivation schwand. Jemand der aus diesem Bereich kommt und die Leute dort kennt, hätte evtl. ja eine höhere Akzeptanz und weniger Hemmungen?!? Die Koordination würde sich schon einspielen.

    Will nichts zu früh versprechen, ABER...


    Hab heute Info vom Hersteller bekommen: Die Pullis sind unterwegs nach Leverkusen! Ein Paket ist heute als Express-Lieferung raus gegangen, damit sichergestellt ist dass zumindest schon mal ein Teil zum Spiel morgen da ist. Ein weiteres Paket mit den restlichen Pullis ist ebenfalls heute standardmäßig per DHL raus gegangen. Sollte aber nach meinen Erfahrungswerten zu 90% auch bereits morgen da sein.



    DAS BEDEUTET:


    Die vorbestellten und bereits bezahlten Pullis können morgen vor dem Spiel bis 18:45 Uhr und in der Halbzeitpause an der Fankiste abgeholt werden.


    Die Pullis die verschickt werden sollten, werden dann im Laufe der nächsten Woche raus gehen.


    Alle die es morgen nicht schaffen, können natürlich auch beim Bielefeld-Spiel zur Fankiste kommen: Vor dem Spiel bis 15 Min. vor Anpfiff, sowie in der Halbzeitpause.



    AMEN!


    ...und jetzt bitte Thread schließen, bevor der Beitrag unter geht und alles wieder Tod diskutiert wird!

    Zitat

    Original von superoekland


    Warum? Fanatische Anfeuerung, die aus dem Block heraus entsteht. Da is mit 8000 Leuten im Stadion gegen Koblenz mehr los, als bei uns bei nem 4:1 Sieg gegen Bayern München. So richtig Oldschool ohne Vorturner etc. :LEV19. Und das Ein oder Andere Allez kriegen die mittlerweile auch hin :LEV8



    Die Atmosphäre in Offenbach hat sicherlich ihren Reiz. Obwohl ich sonst zwar eher auf den "Ultra-" oder "Hinchada-Style" stehe, gefällt mir die Authenzität dort. Wichtig ist doch, dass jeder Verein (und als nichts anderes verstehe ich die Fankurve) seinen eigenen, unverwechselbaren Stil hat und die Leute ihre Begeisterung ausleben. Mir gefällt sowohl die Unterstützung der Celtics ( :LEV8), als auch die von Marseille. Jede Szene für sich absolut authentisch und fanatisch - aber dennoch grundverschieden. Will damit sagen, es gibt kein gut oder schlecht bei der Art der Unterstützung. Wichtig ist, dass sie überhaupt stattfindet und zum Verein passt!

    Zwischenmeldung:


    Pullover sind bislang noch nicht bei mir angekommen... Demendsprechend können die Teile morgen auch leider noch nicht ausgeteilt werden. Der Lieferant war letzte Woche noch recht zuversichtlich, dass die Teile zum nächsten Heimspiel (also morgen) fertig sind. Nunja, war er wohl zu voreilig... Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden und melde mich hier sobald die Teile da sind oder ich einen verbindlichen Termin bekomme.


    Momentan sind übrigens keine Pullover mehr übrig. Bestellungen für eine weitere Sammelbestellung nehme ich zur Zeit auch nicht entgegen.