Beiträge von Frostbeule

    VON RALPH ELSEN


    (RP) Trotz eines intensiven Programms passt die Stimmung der Leverkusener im Trainingslager. Rolfes und Adler nehmen ihre Rolle als neue Häuptlinge bei Bayer an. Auch Rekonvaleszent Sinkiewicz schaut im Schwarzwald vorbei.


    Richtig hübsch haben sie‘s angetroffen, gar keine Frage. Eine malerische Gegend in saftigem Grün und guter Luft, das komfortabel-rustikale Hotel im Elztal, in dem schon Rudi Völler als Teamchef mit der deutschen Nationalmannschaft vor den großen Turnieren 2002 und 2004 Station gemacht hat, lässt keine Wünsche offen mit seinem Wellness-Bereich vom Feinsten. Schwarzwald-Idylle wie auf Postkarten. Für die Schönheiten der Umgebung freilich haben Leverkusens Profifußballer nicht so furchtbar viel übrig in diesen heißen Tagen. Nach dem Aufgalopp mit vielen freien Stellen in den ersten Wochen hat Trainer Bruno Labbadia die Seinen schließlich endlich alle zusammen. Da ist der Kampf um die Plätze nun natürlich erst richtig entfacht.


    Zur Abwechselung gab’s am freien Nachmittag auf Einladung des früheren Freiburger und Düsseldorfer Profis Martin Spanring einen vergnüglichen Ausflug in den Europapark Rust, Wildwasser- und Achterbahnfahrt inklusive, und der Gaudi schloss sich später ein Grillabend an. „Den Spaß hatten sich die Jungs verdient“, meinte Labbadia, der seine in jeder Hinsicht intensive Form des täglichen Programms mit vielen Gesprächen anreicherte. Das verbale Einschwören auf gemeinsame Ziele macht schließlich jetzt erst richtig Sinn, wo auch die Führungskräfte und Wortführer der Truppe zugegen sind.


    Als solcher spielt sich zunehmend Simon Rolfes in den Vordergrund, der von seinem ganzen Standing her eigentlich der logische neue Kapitän der Mannschaft sein müsste. Und ähnlich wie der „Sechser“ in Bayers Mittelfeld versteht sich inzwischen auch Torhüter René Adler als einer derjenigen, die mittels Leistung und Anspruch eine exponierte Stellung einnehmen im hierarchischen Gruppengebilde. „Ich finde es reizvoll, bei Bayer bereits als 23- oder 24-Jähriger eine Führungsrolle übernehmen zu können“, sagt der Torhüter. Labbadia ist’s nur recht. „Persönlicher Ehrgeiz und hohe eigene Ziele sind immer gut, wenn sie im Sinne des Teams ausgelebt werden“, meint der Coach.


    Von der allgemein guten Stimmung in der Truppe, die sich dem Betrachter im Schwarzwald vermittelt, schienen rasch auch die vier Talente erfasst, die nach dem Gewinn der U 19-Europameisterschaft Mitte der Woche ins Trainingslager eingerückt sind: Marcel Risse, Richard Sukuta-Pasu, Stefan Reinartz und Bastian Oczipka wurden von den etablierten Kollegen bei ihrer Ankunft mit Beifall und Gejohle empfangen. „Ich hoffe, dass die Jungs diesen Schwung von der EM mitnehmen in die Saison. Wenn die Leistung stimmt, werden sie ihre Chance bekommen“, erklärt der Fußballlehrer.


    Heute stößt auch der Langzeitverletzte Lukas Sinkiewicz zum Kader, auch um Nähe zum Team zu demonstrieren. „Diese Reaktion von ihm hat mir sehr imponiert“, sagt Labbadia, der freilich noch eine ganze Weile auf seinen aufrechten Innenverteidiger verzichten muss. In einigen Wochen will Sinkiewicz mit dem Laufen beginnen, „eine Rückkehr ins Mannschaftstraining habe ich mir im Dezember zum Ziel gesetzt“, sagt er.


    Quelle

    @ Frank, dann poste das doch auch hier, hast Du schon mit dem Link zur HP nicht gemacht.


    Hier das, was im Forum der Gallier an die W11-Diskutierer gerichtet ist:


    Wir sind weder egoistisch, kleinkariert oder intolerant! Mir scheint, dass es einige von Euch gibt, die mit diskutieren, aber noch nicht einmal unsere Homepage im Ansatz gelesen haben, denn da hättet ihr eine Menge Antworten auf Eure Fragen schon gefunden!


    Dann also mal kurz und bündig:


    - Unsere Siedlung existiert seit 1936, das Stadion seit 1957, allerdings anfangs im "Kleinformat"!


    - In der Siedlung wohnen noch 9 "Urbürger/Innen", die vor dem Bau des Stadions eingezogen sind und daher die Entwicklung wirklich nicht absehen konnten!


    - Als wir in die Siedlung zogen (1982) meinten wir in ein Paradies zu kommen, natürlich wussten wir, dass die Autobahn Lärm macht, aber daran kann man
    sich leicht gewöhnen, denn er ist stetig und nicht abrupt!
    Es existierten damals nur Sportstätten (fast) ohne Gastronomie und eine Sportgegend war und ist uns sogar angenehm!


    - Dann wurde das Stadion vergrößert, das bedeutete fast 10 Jahre Baulärm, zeitweise rund um die Uhr.


    In der ganzen Zeit haben wir alles klaglos hingenommen und uns nicht beschwert! Das war vielleicht unser Fehler!


    - Dann kam die Eishallendisco! Für solche Events war die Halle aber nicht ausgerichtet und dementsprechend hatten wir jeden Freitag Lärm zu ertragen
    (leider nur die Bässe)!
    Einige Autos der Siedlungsbewohner wurden regelmäßg beschädigt, oder befanden sich sogar am nächsten Morgen in der Dhünn!


    - Wir genehmigten mit unserer Unterschrift den Biergarten, im Bewusstsein noch mehr Lärm ertragen zu müssen, aber wir wollten eben nicht als die "Nörgler"
    da stehen!
    Aber es ist wie das Sprichwort mit dem kleinen Finger und der ganzen Hand! Da wo Lärm ist kann noch mehr Lärm dazu, denn inzwischen musste
    die Stadt sparen und die Zuschüsse wurden gekürzt.
    Also plante man zunehmend mehr Events in den Gebäuden rund um unsere Siedlung, ohne genügend Parkmöglichkeiten auszuweisen. Als dann einmal fast ein
    Kind in der Siedlung auf privatem Gelände überfahren wurde, weil die parkplatzsuchenden PKW sich nur noch, wegen der vielen Falschparker, über unser
    Privatgelände ausweichen konnten, war das Maß langsam voll, denn wir hatten schon Jahre lang auf die sich zuspitzende Situation erfolglos hingewiesen.


    - Wir haben nichts gegen Events lieber Frank, aber muss sich alles hier konzentrieren?
    Ich schlage die Waldsiedlung, Meckenhofen, Pattscheid oder die Doktorensiedlung am Kurtekotten vor, die sich in den 80iger Jahren erfolgreich gegen
    einen Neubau des Stadions, wegen zu erwartenden Lärmemissionen gewehrt hat!


    - Steff, persönliche Angriffe solltest du sein lassen. Oder gehst du immer vom Äußeren aus, ohne die Menschen kennen gelernt zu haben?


    - Lieber Rheinlaender, die Bilder im Forum sind wirklich grausam, dies liegt aber auch an der Jahreszeit!
    Zudem sind die Leute in der Siedlung nun mal mit den Jahren alt geworden und können kräftemäßig in ihre Häuser und Gärten nicht mehr so viel
    investieren!


    - doktormarius, ich gebe dir Recht, dass man nicht nach dem St. Floriansprinzip handeln sollte (lieber heiliger St. Florian, schütz` unser Haus,
    zünd`andere an!), aber es ist einfach langsam genug an Events!
    Die Stahlbaustelle (Fachwerkbinderbau) ist uns ganz schön an die Nerven gegangen!
    Und dann noch zu behaupten, dass wir ein "subjektives Empfinden" haben (Wir haben sie nicht alle an der Waffel!), ist schon ganz schön dreist!


    - Wir sind nicht gegen das Stadion und den Ausbau!
    Ich bin seit 1975 Bayerfan und habe damals, noch auf der Holztribühne, die Spiele von unserem Bayer mit erlebt! Allerdings habe ich manchmal das Gefühl,
    dass nur noch die Frauen Fußball WM zählt! Alle "Größen" haben (oder mussten) inzwischen den Verein verlassen, zuletzt der Tscholli und dann noch nach
    Köln, das ist schon sehr bitter!


    - Wir haben uns unsere Häuser, z. T. mit großen Entbehrungen,(Verzicht auf Urlaub) z. T. mit eigenen Händen renoviert und erarbeitet und sollen jetzt auf
    dem Wertverlust sitzen bleiben, denn als nächste Baustelle "droht" uns der Umbau des Autobahnkreuzes und wer will schon gerne neben MC. Drive wohnen?


    - Wir haben nun einmal das Problem als einzige Zufahrt die Bismarckstrasse zu haben und können so bei Events jeglicher Art unser zu hause nicht, oder nur
    mit großer Mühe und nach einigen Kontrollen, erreichen!
    In unserer Siedlung wohnt z. B. ein Arzt, wie soll er die Siedlung, z. B. nach Spielschluss, bei einem Notfall verlassen können?
    Es ist aber auch so einfach nicht schön, wenn man "verschlossen" wird, nicht frei entscheiden kann und sich dann noch beschimpfen lassen muss!


    - Ich finde es schade, dass ihr Euch nicht auch in unserem Forum anmeldet!
    Ich bin gerne bereit mit Euch zu diskutieren und auf Fragen ehrlich zu antworten! Ich bitte Euch nur darum, uns nicht zu verurteilen und über uns
    "abzulästern", bevor ihr Euch informiert habt.


    Vielen Dank übrigens an die vielen Forummitglieder, die unsere Situation ein bisschen nachvollziehen können und sich dem entsprechend äußern!



    Mit schwarz roten Grüßen


    Gutemine


    Und nur der Form halber, ich hab keine Ahnung, wer Gutemine ist, wohne da nicht, finde aber, wenn man hier schon so diskutiert, dann sollten auch beide Seiten aufgezeigt werden.

    Einbahnstraße zum Flugplatz

    Für die Saisoneröffnung am Sonntag ist die Einfahrt mit dem PKW von der Edith-Weyde-Straße zum Kurtekottenweg in Fahrtrichtung Flugplatz / RTHC nicht möglich.

    Besucher der Saisoneröffnung werden gebeten, über den Willy-Brandt-Ring zu fahren und dort an der Ecke Feuerwehr/TüV in die Stixchestraße einzubiegen. Von hier ist die Zufahrt über den Knochenbergsweg möglich und hinter dem Flugplatz kann der Seitenstreifen als Parkfläche genutzt werden.

    Bayer 04 empfiehlt zudem die Nutzung der Bayer-Parkplätze am Kurtekotten, da die Parkflächen am Flugplatz äußerst begrenzt sind. Vom Parkplatz Kurtekotten bis zum Flugplatz sind es rund 1,5 km.

    Quelle

    Auf zur Berlinale


    VON ANA OSTRIC, 29.07.08, 19:09h, AKTUALISIERT 29.07.08, 19:25h
    Die Stadt unterstützt den Dreh des Kurzfilms „Für Miriam“ mit Franziska Petri in der Hauptrolle. Regie führt der Leverkusener Lars-Gunnar Lotz.


    Leverkusen - Franziska Petri gehört zu jenen Schauspielerinnen, deren Name einem nicht unbedingt auf der Zunge liegt. Aber wer ihr Gesicht sieht, in ihre Rehaugen und auf die sanft geschwungenen Lippen, wird denken: „Die kenn ich doch aus dem Fernsehen!“ In den kommenden Tagen könnte so manch ein Leverkusener genau solch ein Aha-Erlebnis haben. Denn Franziska Petri weilt in Leverkusen.


    Das wiederum ist einem jungen Studenten zu verdanken. Lars-Gunnar Lotz ist in Leverkusen aufgewachsen und hat sich nach dem Abitur am Lise-Meitner-Gymnasium für ein Regie-Studium entschlossen. An der Filmakademie Baden-Württemberg drückt der junge Regisseur die Hochschulbank. Als ihm im vergangenen Herbst eine Kommilitonin von einer Film-Idee erzählte, war der Jung-Regisseur sofort begeistert.


    Seit Montag wird nun in Leverkusen gedreht. Im Charakterdrama „Für Miriam“ geht es um eine Mathelehrerin (Franziska Petri), die unverschuldet in einen Unfall mit Todesfolge verwickelt wird. Um ihre Schuldgefühle zu mildern, erteilt sie dem Bruder der Verstorbenen Nachhilfeunterricht - der Beginn einer selbstzerstörerischen Beziehung.


    „Es ist eine spannende Rolle und ein sehr gutes Drehbuch“, findet Franziska Petri. Sie und der andere Hauptdarsteller Vincent Redetzki (16) arbeiten ebenso wie die vier Nebendarsteller ohne Gage. „Wenn man so etwas Gutes vor sich hat, muss man das unterstützen“, lobt Mime Rolf Kanies die Geschichte. Auch wenn die Sommermonate für Schauspier eigentlich die Hauptzeit zum Geldverdienen sei.


    Das 50-köpfige Filmteam um den studierenden Regisseur wird 19 Tage lang in Leverkusen drehen. „Die Stadt bietet eine gewisse Intimität, man kennt sich hier“, erklärt Lars-Gunnar Lotz seine Entscheidung für Leverkusen als Drehort. Weitere Vorteile: Er selbst hat noch gute Verbindungen zu seiner Heimatstadt, schließlich leben seine Eltern hier. Vater Günter-Helmrich Lotz ist Pastor der in Wiesdorf ansässigen Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, und das Haus des Gemeindeleiters am Küppersteger Mühlenweg verwandelt sich drei Tage lang in ein Filmset.


    Dort schaute auch Oberbürgermeister Ernst Küchler auf einen kurzen Besuch vorbei, denn die Stadt Leverkusen unterstützt das Projekt der Studenten. Die städtische Wohnungsgesellschaft, die Technischen Betriebe, die Energieversorgung, die lokale Wirtschaftsförderung sowie zahlreiche hiesige Unternehmer helfen bei der Realisierung des rund einstündigen Films. Bayerischer Rundfunk, SWR und Arte sind als Ko-Produzenten beteiligt.


    An rund 30 Standorten in Leverkusen wird die Geschichte um Schuld und Sühne gedreht. Das Rheinufer, das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und auch das Opladener Hallenbad dienen als Kulisse. Lotz hofft, „Für Miriam“ bei der Berlinale 2009 präsentieren zu dürfen. Eine Vorpremiere soll es dann auch geben - natürlich in Leverkusen.


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    Gleisarbeiten in Langenfeld
    Bahnlinie S 6 unterbrochen
    ERSTELLT 29.07.08, 09:32h, AKTUALISIERT 29.07.08, 09:37h


    Aufgrund von Gleisbauarbeiten im Bahnhof Langenfeld fällt die S-Bahn-Linie S 6 zwischen Rheindorf und Langenfeld in der Zeit von der Nacht auf Samstag bis Sonntagmorgen in beiden Richtungen aus.
    LEVERKUSEN/LANGENFELD - Aufgrund von Gleisbauarbeiten im Bahnhof Langenfeld kommt es am Wochenende zu Behinderungen im S-Bahn-Verkehr zwischen Leverkusen und Düsseldorf. Zwischen Samstag, 2. August, 3.30 Uhr, bis Sonntag, 3. August, 8 Uhr, fallen die Züge der S-Bahn-Linie S 6 (Köln – Leverkusen – Düsseldorf – Essen) zwischen Langenfeld und Leverkusen-Rheindorf aus. Als Ersatz setzt die Bahn dort Busse ein. Die Reisenden werden durch Lautsprecherdurchsagen und durch Fahrplanaushänge informiert, nähere Informationen gibt die Bahn unter der Rufnummer 0800-5996655. (san)


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    Hat der Fanshop heute eigentlich auf? Nicht, dass ich da gleich hindüse und dann haben die zu.
    Weiß eigentlich hier einer, wie viele Karten wir schon verkauft haben? Und wie viele für den Sonderzug schon weg sind. Hoffe, wir fahren da mit nem richtig großen Mob hin.

    Gibbet eigentlich noch Karten? Bin voller Panik, dass gleich alles ausverkauft ist. Und wenn et gleich keine Karten mehr gibt, gibbet denn dann vor Ort noch ne Tageskasse? Und wenn et keine Tageskasse gibt, wat mach ich dann?

    Der lange Marsch der 39


    VON DETLEF SCHMALLENBERG, 27.07.08, 23:02h
    Marschieren für Poldi: Ein unermüdliches Grüppchen von FC-Fans demonstriert für die Rückkehr des Nationalspielers in die Domstadt. Nicht jeder, der sich vor dem Spiel gegen die Bayern auf den Weg macht, kommt in Müngersdorf an.


    Köln - „Abwarten, das wird schon“, sagt Thomas Mohr und schaut über den Roncalliplatz. Die Sonne brennt heiß, hoch über dem Dom. Es ist Samstagnachmittag, und Mohr sucht mit einem Kumpel nach Gleichgesinnten.


    „Wir sollten ein Schild hochhalten, sonst laufen doch alle vorbei“, überlegt der Freund. „Marsch für Poldi“ steht auf dem Button, den er sich an das FC-Trikot geheftet hat. Für den kölschen Prinzen wollen sie demonstrieren. Andernorts gibt es Protestzüge für bessere Luft, reineres Wasser, für Frieden oder gegen Atomkraft. In Köln wird für Lukas Podolski protestiert.


    Während der Europameisterschaft sind sie das erste Mal gezogen. Vom Dom zum Rhein-Energie-Stadion. „Poldi gehört nach Köln“, haben sie gerufen, als noch die Hoffnung bestand, ihr Liebling könne zurückkommen. Dazu wird es nicht kommen. Die Bayern haben deutlich gemacht, dass sie den Jungstar behalten wollen. „Wir akzeptieren das Vertragskonstrukt“, sagt Mohr: „Trotzdem wollen wir dem Jungen zeigen, dass wir hinter ihm stehen, egal wo er spielt.“


    Ein Ansinnen, das nicht nur auf Zustimmung trifft. Als beim ersten „Fanmarsch“ nur 32 Mitstreiter kamen, hagelte es Kritik im Internet, vor allem von anderen FC-Fans. „Hirnis“, „einfach nur peinlich“, „dämlicher Marsch“, ihr habt „nicht mehr alle Latten am Zaun“, ihr wart wohl „zu lange in der Sonne“, als FC-Anhänger werde man sich jetzt „bis in den letzten Winkel Deutschlands lächerlich machen“ - es schien, als ob die Marschierer zum Staatsfeind Nummer eins erklärt wurden. „Bitte werdet Fans von Bayer 04“, schrieb einer. Ein anderer meinte, mit der Zahl der Teilnehmer habe man auch „zeitgleich deren durchschnittlichen IQ“.


    „Wir wollten schon aufgeben“, sagt Mohr, im richtigen Leben „Koch und Küchenchef“. Aber als dann einem Verbündeten, dem Thomas Adebar, der den ersten Marsch organisiert hatte, sogar Prügel angedroht wurde, sagte dieser: „Jetzt gehe ich erst recht - und wenn ich es alleine machen muss.“ Von so viel Entschlossenheit hat auch Mohr sich anstecken lassen. Im Internet wurde der Roncalliplatz als Treffpunkt für den zweiten Fanmarsch propagiert.


    „Wo ist Adebar?“, fragt der Reporter. Na ja, der wird wohl leider, leider nicht kommen, heißt es. Hat der Abiturient doch vor einigen Wochen im Internet einen Urlaub gebucht. Für 277 Euro nach Rhodos, ein echtes Schnäppchen. Und als er die Reisebestätigung bekam, da ist ihm aufgefallen, dass der Demo-Tag dabei war. „Ich habe Mist gebaut, aber jetzt muss ich ja fliegen“, hat er sich entschuldigt.


    Schwamm drüber, kann ja nicht alles klappen. Immerhin sind heute 39 Leute zum Dom gekommen. Vier junge Männer haben eine Fünf-Liter-Büchse Kölsch dabei, aus der sie sich reichlich bedienen. Ralf Pelster fährt im elektrischen Rollstuhl mit. Der Poldi sitze „das Ding in München jetzt aus“ und werde „früher oder später zurückkommen“, sagt er. Christoph Wimmer ist mit Frau und drei Kindern aus dem belgischen Eupen angereist. Die Liebe zum FC hat er mit der Muttermilch eingesogen, als Säugling hat der Vater ihm einen FC-Strampler angezogen. „Ich wusste nicht, dass es einen Streit um den Marsch gibt“, sagt Wimmer. Er verstehe das nicht, schließlich engagiere man sich für eine gute Sache.


    „Das stimmt“, sagt Thomas Mohr. Als Veranstalter hat er ein Walkie Talkie am Revers. Ebenso wie Marschleiterin Petra, seit über 20 Jahren FC-Mitglied. „Der Poldi lebt, was er im Herzen trägt. Et is ene kölsche Jung“, sagt sie. Und schon setzt sie den Gang in Bewegung.


    Vorneweg, bis zum Neumarkt, fährt ein Polizeimotorrad. Ein paar Touristen grüßen den Tross mit lautem „Helau“. Die Einsatzwagen der Polizei sind wieder weggefahren. Weil sie so wenige sind, muss der Protestzug auf dem Bürgersteig gehen. Eine Demonstration auf dem Gehsteig? „Egal“, sagt Freddy aus Solingen: „Es zählt die Idee, die dahinter steht.“


    Schnell tun sich erste Lücken auf. Nur gut, dass es die Walkie Talkies gibt. Mohr fährt am Ende der Demo, in einer roten Rikscha. Weit laufen kann er nicht. „Gebrochenes Fersenbein“, sagt er und zeigt auf eine Manschette am rechten Fuß. Christoph Wimmer aus Eupen jedoch erweist sich als echte Verstärkung. Immer wieder stimmt er Fangesänge an. „Colonia“, „Erster Fußballclub Köln“, „Wir stonn zu dir“, „Unsere Heimat, unsere Liebe“ - das volle Programm.


    Eineinhalb Stunden, Trinkpause am Kiosk eingerechnet, ist die Truppe unterwegs. Die jungen Männer mit der Bierbüchse sind irgendwann verschwunden. „War das jetzt der letzte Poldi-Marsch?“, fragt der Reporter am Rhein-Energie-Stadion. „Definitiv der letzte“, antwortet Mohr: „Obwohl, vielleicht, zumindest weiß ich jetzt noch nichts.“


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    :D :D :D

    Der Neulandpark droht zu verkommen


    VON THOMAS ESCH, 25.07.08, 18:37h
    Verwüstete Beete, demolierte Leuchten, gestohlene Pumpen: Auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände geht der Schaden in die Zehntausende.


    Leverkusen - "Es ist deprimierend.“ Diese Worte sind selten aus dem Mund des ansonsten für seinen Humor bekannten Hans-Max Deutschle. Angesichts der Flut von Meldungen über immer neue Schäden im Neulandpark bat der „Leverkusener Anzeiger“ den Grünflächenamtschef zu einem Rundgang. Das Ergebnis fiel haarsträubend aus. Es gibt fast nichts auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände, das vor Diebstahl oder Zerstörung sicher ist. Der Sachschaden geht in die Zehntausende, genau vermag ihn Deutschle gar nicht zu beziffern.


    Dafür verantwortlich sind beileibe nicht nur nächtens randalierende Jugendliche, sondern auch Erwachsene, die „massenweise“, so Deutschle, sogar am helllichten Tag Blumen aus Kübeln klauen, ja offensichtlich sogar bestens organisierte Diebe, die beispielsweise in einer Nacht- und Nebelaktion alle neun Wasserpumpen auf dem Gelände demontierten und abtransportierten - Schaden allein hier 3000 Euro. Sogar Steine aus dem Vulkaneifel-Garten sind nicht sicher vor Langfingern, ebenso LED-Leuchten im Geländer der Neulandbrücke - Stückpreis 250 Euro.


    Bis auf drei sind alle übrigen der 20 so genannten Pollerleuchten am unteren Bumerangweg offenbar mit spitzen Gegenständen zerstört worden - Schaden: rund 20 000 Euro. „Der Gedanke ist schon da, alle zu demontieren und vielleicht an zwei, drei Punkten durch einfache Kandelaberlaternen zu ersetzen“, so Deutschle. An der Dhünn hat man bereits alle immer wieder zerstörten Leuchten ersatzlos entfernt.


    Auf dem Abenteuerspielplatz „Großes Kuddelmuddel“ wurden dicke Taue durchgesägt. Sie sollen künftig eine Kunststoffummantelung erhalten. Im „Weidendom“ finden sich immer wieder zersplitterte Spuren nächtlicher Gelage. Zeltdächer werden als Rutsche benutzt, eingeritzt oder angekokelt - angesichts der Kosten von 250 Euro für einen notwendigen Flicken kein Pappenstiel. Nur noch eine der bunten großen Plexiglasscheiben hat der Zerstörungswut stand gehalten. Der Drachenpavillon, Geschenk der chinesischen Partnerstadt Wuxi, nicht. Er wurde mit brachialer Gewalt regelrecht auseinander genommen. Gestern wurden die reparierten Gitter, Pfosten und andere Teile wieder montiert.


    Die Liste der Schäden ist damit nicht zu Ende. 15 von Bürgern, Vereinen und Institutionen gespendete Bäume wurden angeritzt, glücklicherweise nicht so tief, dass sie absterben werden. Fuchsien wurden abgebrochen; Deutschle: „Die kommen zwar wieder, aber das dauert drei, vier Jahre.“ Beete, teils von ehrenamtlichen Kräften gepflegt, wurden zerwühlt. Dabei hatte zumindest ein Wüterich Pech: Er verlor bei seinem zerstörerischen Tun am Tatort seine Scheckkarte. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet.


    Doch das sind Zufallserfolge. Das rund 280 000 Quadratmeter große Gelände komplett im Auge zu halten, ist trotz eines eingesetzten Wachdienstes kaum möglich. Zäune sind kein Hindernis, Drehgitter werden als Leitern benutzt und nebenbei auch noch demoliert. Wie man die Überwachung effektiver machen kann, darüber beraten der Förderverein, Stadt und Polizei. Der gezielte Einsatz einer Einsatztruppe der Ordnungshüter im Herbst vergangenen Jahres sorgte einige Zeit für Ruhe. Allerdings währte die nicht lange.


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    Das nun wiederum finde ich echt zum K.... Da hat Leverkusen endlich mal sowas wie ein Stadtinternes Naherholungsgebietchen und dann können irgendwelche Penner da nichts heil lassen.

    VON STEFAN ANDRES, 25.07.08, 19:01h
    Die Bayer-04-Anhänger organisieren sich gebündelt in einem neuen Verein: „Nordkurve e.V.“ Ein Verweis auf den harten Fan-Kern, der sich von dieser Tribüne die Spiele anschaut.


    "Eine Kurve, Deine Kurve, Nordkurve"- so lautet der Slogan des neuen Vereins "Nordkurve e.V.", dem Dachverband der Fans der Bayer-04-Kicker.


    Leverkusen - "Unabhängig und kritisch“ - mit diesen Schlagworten präsentiert sich ein neuer Dachverband, unter dem sich die Fans der Kicker von Bayer 04 neu zusammenschließen: „Nordkurve e.V.“ heißt der Verein mit Verweis auf die Tribüne, von der aus der harte Kern der Bayer-04-Fans die Heimspiele in der Bay-Arena verfolgt und die Mannschaft als zwölfter Mann anfeuert.


    Mit dem Zusammenschluss gelingt es, die Fan-Szene in Leverkusen zusammenzuführen und besonders die Leverkusener „Ultra“-Szene, die sich von Italien ausgehend in den vergangenen Jahren im höherklassigen Fußball europaweit ausgebreitet hat, mit ins Boot zu holen. Was zu einer deutlichen Blutauffrischung unter den organisierten Fans beitragen dürfte, zumal sich viele junge Fans heutzutage direkt der Ultra-Szene anschließen. Rund ein Dutzend Leverkusener Fanclubs zählen sich zur Ultra-Szene. Frank „Lemmi“ Lehmann, schon einer der alten Kämpen unter den Bayer-04-Fans und bislang noch Vorstandsmitglied der „Faninitiative SVB“, die 2004 als Fan-Dachverband ohne die Ultras gegründet wurde und die nun zum 31. Juli aufgelöst wird, erläutert: „Ultras haben andere Ziele als »normale« Fans“. Da werde viel mehr mit Doppelhalter-Fahnen, bengalischen Feuern und anderen Mitteln gearbeitet. Wenn nun Faninitiative und Ultras in dem neuen Verein aufgehen, erhofft man sich nicht zuletzt eine größere Resonanz, wenn man gegenüber Verein und Öffentlichkeit mit einer Stimme sprechen kann. Lehmann: „Es geht uns um die Fankultur, wir wollen die Leverkusener Fan-Szene wieder zusammenführen und stärken“. Und Lehmann betont: „Unser Verein verfolgt keinerlei kommerzielle Interessen“, alle Einnahmen sollen in gemeinsame Aktivitäten fließen“.


    Fanartikel-Kollektion


    An Ideen für Aktivitäten mangelt es nicht: So solle es beispielsweise zu Auswärtsspielen wieder mehr gemeinsame Bustouren geben. Lehmann: „Die Buskultur in unserer Szene ist komplett kaputt“. Gleich am zweiten Spieltag der kommenden Bundesliga-Saison werde eine Fahrt zum Spiel in Stuttgart angeboten. Und sogar eine eigene Fanartikel-Kollektion wird es geben: Auch ein eigenes, gesetzlich geschütztes Fanartikel-Label rund um die Heimatstadt Leverkusen ist in Planung. Zuerst werden ein Sweatshirt und ein Schal entworfen, bis zum Herbst sollen die Sachen fertig sein. Lehmann kennt die ersten Entwürfe, man spürt schon jetzt seine Vorfreude: „Die Sachen sehen richtig geil aus!“


    Im Verein verfolgt man diese Entwicklung offenbar mit Interesse: „Fans, die sich engagieren, sind grundsätzlich positiv“, erklärt Meinolf Sprink, zuständig für die Kommunikation in und um die Fußball GmbH. Man müsse den Fans „Freiräume schaffen“, im Verein sei man nun gespannt, was von dieser Seite in Zukunft an den Verein herangetragen werde: „Mal abwarten, was da kommt. Da wird der Dialog laufen“, versichert Sprink und verweist auch auf die vereinsinternen Fanbetreuer Andreas „Paffi“ Paffrath und Frank Linde, denn: „Wir wollen die Fans im Rahmen eines Wir-Gefühls ernst nehmen“.


    Am Freitag, 1. August, um 19.04 Uhr steigt die „Nordkurve e.V.“-Gründungsparty im Vereinsheim der „Lev Szene '86“ an der Montanusstraße in Wiesdorf.


    Quelle

    @ Frank: Du magst Recht haben, wenn man da hingezogen ist, als das Stadion schon stand. Und das Stadion ist auch nicht unbedingt das Thema dort, denke ich. Wenn man aber dort gebaut hat, als das Stadion noch nicht stand und auch die umliegenden Veranstaltungsbereiche noch nicht da waren, dann ist es doch verständlich, dass das so manchem Häuslebesitzer langsam über die Hutschnur geht. Hab keine Ahnung, was zuerst da war, aber wenn wirklich die Anwohner zuerst da waren und von Plänen zum Bau von Sportstätten beim Bau ihrer Häuser nichts wissen konnten, wieso sind sie dann egoistisch, wenn sie sich gegen den Wertverfall ihrer Häuser und gegen Lärm etc. zur Wehr setzen?


    Um das endgültig beurteilen zu können, müßte man wesentlich mehr wissen, als "nur" das, was auf der HP des Gallier-Dorfes oder in der Presse steht.

    Ein eigenartig „unwürdiges“ Gebilde


    VON FRANK WEIFFEN, 24.07.08, 18:49h
    Leverkusen hat kein Rathaus mehr und wird auch in Zukunft keines haben. Einen vergleichbaren Fall gibt es in ganz Deutschland nicht, sagen Stadtforscher. Gedanken zu einer zweifelhaften Exklusivität.


    Leverkusen - Dieses Leverkusen ist ein eigenartiges Gebilde. Weil es in zweierlei Hinsicht einzigartig ist: Kaum anderswo hierzulande generierte sich eine Stadt einzig und allein aus der Ansiedlung einer Fabrik. Und: Nirgendwo anders steht kein Rathaus. Jede Gemeinde hat eines. Leverkusen seit „der Baustelle“ nicht mehr. Mehr noch: Leverkusen wird als einzige deutsche Stadt auch in Zukunft kein eigenes Rathaus haben. Eine eingehende Recherche lässt keinen anderen Schluss zu.


    Es ist rein gesellschaftlich und kulturell gesehen ein neuerlicher Schlag ins Kontor für eine Stadt, die zwischen den Metropolen Köln und Düsseldorf ohnehin schon immer um ihr Image kämpfen und deren eigentlich recht erfolgreicher Fußballverein das spröde Bild des „Werksclubs“ zum eigenen Kult erhob. „Die Stadt ohne Rathaus“ - die Verwaltung zieht ab Herbst 2009 als Mieter ins Obergeschoss des dann komplett privat errichteten „ECE“-Centers mit all seinen Ladenzeilen - ist ein unrühmlicher Titel. Es ist eine Exklusivität, die nicht stolz macht.


    Das meinen zumindest Stadtforscher wie Dr. Norbert Gestring (Oldenburg) und Stadtsoziologen wie Hartmut Häußermann (Berlin). Gestring etwa sagt: „Wie die Kirche und der Marktplatz gehört auch das Rathaus in die Mitte einer jeden Stadt!“ Nicht minder deutlich äußert sich Häußermann: „Als Mieter in einem Einkaufszentrum? Das ist für eine Stadt und deren Verwaltung entwürdigend!“ Natürlich: Es gebe allerorten Fälle, bei denen Gemeinden ihre Rathäuser fremdfinanzieren ließen oder Leasing-Geschäfte eingingen. Aber - egal ob alt, neu, hübsch, hässlich: „Das Rathaus ist dann immer noch ein richtiges, ein »eigenes« Haus.“ Kein weiterer solcher Fall sei Häußermann hierzulande bekannt. Auch Franz-Reinhard Habbel vom deutschen Städte- und Gemeindebund bestätigt das: „Wir haben im Land rund 12 000 Städte und Gemeinden. Aber das dürfte einzigartig sein.“


    Rathäuser stiften Identität


    Menschen wie Häußermann, Habbel oder die Kunsthistorikerin Maritta Iseler bezeugen: Rathäuser geben einer Stadt Identität. Sie besitzen eine zentrale Bedeutung für die Gemeinde. Sie sind gleichsam sichtbarer politischer Mittelpunkt wie Sinnbild für bürgerlich-städtische Identität, Freiheit, Demokratie und Mitbestimmung. Ganz egal, ob sie als oft beschworenes „Tafelsilber“ von klammen Städten an Private verkauft wurden: Rathäuser sind als Gebäude wichtig. Sie sind wichtig, indem sie da sind. „Es ist schon ein symbolischer Akt, wenn eine Stadt als Anlaufpunkt kein eigenes Gebäude mehr hat. Mit dem Rathaus verankert sich die Stadt schließlich im Bewusstsein ihrer Bürger“, sagt Häußermann. Legt man die Gedanken des Stadtsoziologen zugrunde, dann ist der Rathaus-Fall Leverkusen der - zumindest vorläufige - Höhepunkt einer Entwicklung, die seit den 80er Jahren im Gange ist. Häußermann: „Damals zogen sich hierzulande erstmals Gemeinden als Eigentümer von Wohnungen oder anderen Gebäuden zurück und überließen die Führung privaten Investoren.“ Seitdem seien Städte immer häufiger nicht mehr „Herr im eigenen Haus“, sondern lediglich „Moderatoren“. Diesem Trend liege neben städtischer Finanzkrisen vor allem eine aus den USA übernommene Ideologie zugrunde: die des „schlanken Staates“ nämlich. „Es ist ein neoliberales Bild, in dem die öffentliche Hand nur noch Rechtssicherheit bietet. Alle anderen Aufgaben übernehmen zunehmend die privaten Investoren.“ In den USA seien Städte ohne Rathaus und sich in fremde Bürokomplexe einmietende Verwaltungen schon lange gang und gäbe. „Aber die amerikanische Kulturtradition ist auch eine völlig andere.“


    Die in Süddeutschland übrigens auch, wie Häußermann betont. Dort verstünden sich Städte und Stadtverwaltungen noch immer als „politische Subjekte“. Nicht umsonst werde der Bürgermeister etwa in Bayern seit Urzeiten direkt vom Bürger gewählt. Einen entsprechenden, unverwüstlichen Status besäßen denn auch die Rathäuser. „Oder“, fragt Häußermann, „glauben sie allen Ernstes, ein Oberbürgemeister Christian Ude würde sich in München den Stuhl unterm Hintern wegziehen lassen?“ Die Antwort auf diese Frage ist klar: „Nie und nimmer!“


    Quelle

    VON STEFAN SCHNEIDER


    Leverkusen (RP) Nicht jedes Spiel dauert 90 Minuten. Bayer Leverkusens Bundesliga-Fußballer erledigten ihren Termin für die offiziellen Mannschaftsfotos gestern bedeutend fixer – und gaben dabei doch alles.


    Das Vorgeplänkel beginnt schon vor 9.30 Uhr. Ein stetig wachsendes Fotografenrudel sammelt sich am Eingang des Bayer-Trainingsgeländes, muss aber vorerst Abstand halten zur Rasenfläche, auf die sich gleich alle Blicke, Linsen und Objektive richten werden. Um die Anwesenden zu fesseln, reichen vier zusammengestellte Bierzeltgarnituren – das Podium für Bayers Bundesliga-Kicker, die für 10 Uhr zum Fototermin erwartet werden. Noch lässt sich keiner der Ballzauberer sehen. Lediglich Greenkeeper Dieter Prahl tuckert mit einem Trecker vorbei und transportiert gut verpackte Tornetze von A nach B.


    Zigarillo-Dost


    Aufwärmphase Uli Dost betritt die Szene. Bayers Pressesprecher genießt ein Zigarillo, das Trainingsgelände ist schließlich (noch) keine offizielle Nichtraucherzone. Dost marschiert zielstrebig zum Podium und zaubert fünf Bayer 04-Fanschals hervor, die er fein säuberlich auf einer der Bierzeltgarnituren drapiert. „Die Spieler kommen!“, ruft plötzlich ein Junge, der sich trotz seines geringen Alters schon als Nostalgiker entpuppt: Sein Trikot mit der abblätternden Rückennummer 15 ziert der Schriftzug Rink.


    Das Fotografenrudel macht eine Gasse frei. Stefan Kießling setzt als Erster seinen Fuß auf den Rasen, er schlenkert ein Paar Turnschuhe. Simon Rolfes und Sascha Dum sind ihm dicht auf den Fersen. Die Turnschuhe fliegen auf einen kleinen Haufen. 46 Fußballerbeine orientieren sich zu den Bierzeltgarnituren, auch die der Rekonvaleszenten Bernd Schneider und Lukas Sinkiewicz sowie des Geburtstagskindes Vratislav Gresko (wurde gestern 31). Flugs wird eine Dreierkette kreiert: eine Reihe Spieler, eine Reihe Trainer- und Betreuerstab, eine Reihe Spieler. Uli Dost gibt den Dirigenten, bugsiert Neuzugang Constant Djakpa an die richtige Position. Sportchef Rudi Völler, im legeren Hemd-über-die-Hose-Look, bleibt in der Beobachter-Rolle.1. Halbzeit 10.11 Uhr, das Spiel beginnt. Zum Glück geht’s nicht gegen den 1. FC Köln, denn die Bayer-Profis verfallen mit dem Anpfiff in völlige Starre, gucken weder rechts noch links, sondern bloß geradeaus in die auf sie gerichteten Kameras. Klar, dass sie den besser postierten Mannschaftskameraden nicht registrieren. Und da ist ja überhaupt keine Bewegung im Spiel, nur die Kniescheiben von Patrick Helmes zucken ein bisschen. Wieso sagt denn der Trainer nichts? Wahrscheinlich, weil er vorausschauend ist. In der Tat: Auch Bruno Labbadia sieht nach vorn. Er strahlt Zuversicht aus. In der zweiten Halbzeit wird sich das Blatt schon wenden.


    2. Halbzeit Na also: Bayer löst die Dreier-Kette auf und startet eine Charmeoffensive. Bei den Einzelfotos wirft jeder all’ seine individuellen Fähigkeiten in die Waagschale – angeführt von Simon Rolfes, der jegliche Zweifel an Leverkusener Spielkunst mit seinem strahlendsten Lächeln vertreibt. Bernd Schneider knetet konzentriert seinen Kaugummi, Manuel Friedrich bringt Freude durchs Flachs ins Spiel. So fluppt’s, Labbadias Jungs sammeln ihre ersten Zähler in dieser Saison. Dass es „nur“ Sympathiepunkte sind, stört keinen.


    Nachspielzeit Um 10.25 Uhr ist die Schlacht erfolgreich geschlagen, die Fotografen packen ihre Utensilien ein, die Spieler klatschen sich ab. Patrick Helmes hat noch nicht genug. Einer hübschen Reporterin spricht er einen Satz ins Mikrofon. Das macht er gut, die Frau lobt und lächelt. Noch ein paar Punkte fürs Sympathiekonto . . .


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