Beiträge von Frostbeule

    VON TOBIAS KRELL


    (RP) Noch ist die künftige sportliche Heimat eine Baustelle. Das Spielfeld für die neue Frauenfußball-Mannschaft von Bayer 04 ist momentan in Arbeit. Der Platz auf dem Gelände der Kurt-Rieß-Anlage wird verlängert und verbreitert.


    Denn er muss die Anforderungen des Verbandes erfüllen für die 2. Bundesliga. In der startet die bislang unter dem Spitznamen „TuSsen“ bekannte Mannschaft des TuS rechtsrheinisch auch nach ihrem Umzug von Köln nach Leverkusen. Den haben die Spielerinnen bei aller Liebe zur Domstadt noch nicht eine Sekunde bereut.


    Auch Trainerin Doreen Meier ist begeistert von den Möglichkeiten. Selbst ein Materialschrank lässt sie schwärmen. „Als ich den gesehen habe, hüpfte mir das Herz. Da habe ich mir einen Moment gewünscht, hauptamtlich Trainerin zu sein“, sagt die Lehrerin, die an einer Porzer Hauptschule eine Migrationsklasse leitet und die Fächer Sport und Geschichte unterrichtet. Die Ausrüstung der Lizenzmannschaft – deren Coach Bruno Labbadia kennt Meier vom gemeinsamen Trainerlehrgang – dürfen die Frauen ebenso benutzen wie deren Trainingsgelände. „Wir hatten zwar auch einen Rasenplatz, aber der war gerade im Winter oft gesperrt. Dann haben wir teilweise auf Asche ausweichen müssen. Das wird uns hier ganz sicher nicht mehr passieren“, sagt Mittelfeldspielerin Irmela Koch voller Überzeugung.


    Die ambitionierten Frauen, die in die höchste nationale Spielklasse aufsteigen wollen, fühlen sich sichtlich wohl und willkommen bei Bayer 04. Aufgrund von Verbandsbestimmungen gehören sie zur Fußballabteilung des TSV. Die Fußball GmbH, mit der die Fußballerinnen des TuS im Mai erste Gespräche führten, hat sich des Teams jedoch angenommen und unter anderem Trikotsponsor Teldafax von einem Engagement auch im Frauenfußball überzeugt. Beim Etat für die neue Frauen- und Mädchenfußballsparte des Vereins (dazu gehören auch eine Reserve, die im Schlebuscher Bühl spielt, und drei Jugendteams, die vorerst in Köln-Chorweiler beheimatet sind) soll es sich um eine hohe fünfstellige Summe handeln.


    Das erste Vorbereitungsspiel bestreitet das Zweitligateam heute um 19.30 Uhr gegen den FC Teutonia Weiden im Jugendleistungszentrum am Kurtekotten.


    Quelle

    Die nächsten Baustellen nahen


    ERSTELLT 22.07.08, 16:23h
    Es gibt schon Vorboten einer Großbaustelle Bensberger Straße und Willy-Brandt-Ring. Autofahrer sollten dann für ihre Touren zwischen Leverkusen und Odenthal oder Bergisch Gladbach mehr Zeit einrechnen.


    Über die Odenthaler Straße wird der Verkehr umgeleitet. Große Schilder wie hier an der Oulustraße weisen auf die Strecke hin.(Bild: Ralf Krieger)
    Schlebusch - An mehreren Orten weisen die Technischen Betriebe Leverkusen darauf hin, dass im kommenden Monat mit der Sanierung einer der wichtigsten Ost-West-Achsen in der Stadt beginnt. So werden die Fahrbahnen der Bensberger Straße zwischen Schlebusch und der Stadtgrenze zu Bergisch Gladbach (Schildgen) und des Willy-Brandt-Rings zwischen Karl-Carstens-Ring und Hornpottweg saniert. Im ersten Fall belaufen sich die Baukosten auf 790.000, im zweiten auf rund 400.000 Euro.


    Zeitaufwändig


    Die Arbeiten an der Bensberger Straße sollen bis November abgeschlossen sein, parallel läuft die Sanierung des Willy-Brandt-Rings, für den es wegen seiner vierspurigen Führung keine Ausweichempfehlung gibt. Eine weiträumige Umleitung für die Bensberger Straße über die einige Kilometer nördlich verlaufende Parallelachse, die Odenthaler Straße, ist ausgeschildert. Autofahrer sollten für ihre Touren zwischen Leverkusen und Odenthal oder Bergisch Gladbach mehr Zeit einrechnen. (te)


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    Die Zille finde ich persönlich auch sehr nett. Ist jetzt allerdings ein Raucherclub, was ja nun mich weniger stören würde ;)


    Beim letzten Besuch konnte ich feststellen, dass die Whisky-Karte nicht von schlechten Eltern ist.

    Ich finde, dass Friedrich schon hat aufblitzen lassen, was er kann. Er erinnerte in seinen guten Spielen durchaus an einen Abwehrchef, den wir mal hatten, sowohl, was seine Spielweise, als auch was die Art der Bewegung und des Körpereinsatzes anging. Im Grunde ist er m.E. nach mit dem Rest der Mannschaft langsam aber sicher "abgesoffen" und hat das nicht ausbauen können, was ich anfangs so positiv an ihm fand.


    Unabhängig davon, ob er nun ein netter Kerl ist oder nicht, was ich durchaus finde, so muss er genau an diese Leistungen wieder anknüpfen, sonst ist er einfach in der Mannschaft ein Hemmschuh.

    Zitat

    Original von der.Grob
    wenn sie mehr leute von uns abwerben, als wir neue einstellen, dann wird es uns irgendwann nicht mehr geben. denkt mal darüber nach.


    Nicht immer ist Quantität = Qualität, der.Grob. Wenn also bei weniger Neueinstellungen bei Bayer die Qualität eventuell steigen sollte, dann wird der von Dir befürchtete Effekt nicht eintreten.


    Hier wird sowieso viel zu oft mit viel zu wenig Detailwissen viel zu intensiv spekuliert. Ob und in welcher Form unser Verein wieder an alte Erfolge anknüpfen kann, wird die neue Saison zeigen. Vorher ist das alles Schwarzmalerei, paranoide Selbstzerfleischung und leeres Sommerpausengewäsch, egal, ob von den Medien oder hier W11-intern inszeniert oder gepflegt.

    VON RALPH ELSEN


    (RP) Die Leverkusener trotzten beim 2:2 in Minsk den Strapazen einer harten Woche. Adler hat den Trainingsbeginn gar nicht erwarten können, die Sorgen um Schneider bleiben. Henrique soll in dieser Woche verpflichtet werden.


    Das war noch mal eine Verschärfung der Intensität zum Abschluss. Bereits um fünf Uhr in der Früh’ brachen Bayers Profi-Fußballer am Samstag Morgen in St. Gallen auf, um acht ging der Flieger ab Friedrichshafen nach Minsk, wo Bayer am Abend gegen den weißrussischen Rekordmeister Dinamo ein 2:2 im Test erreichte. Gestern mittag gegen 13 Uhr landete die Leverkusener Delegation geschafft und ermüdet in der Heimat. „Das war noch mal der richtige Härtetest zum Ende des Trainingslagers, weil der Tag für die Jungs sehr lang war und sie ohnehin geschlaucht sind vom Programm. Da war viel Willen gefragt“, sagte Trainer Bruno Labbadia. Manuel Friedrich, der bei beiden Gegentreffern schlecht aussah, und Sascha Dum erzielten Bayers Tore jeweils zum Ausgleich nach der Pause. „Wir sind als Team aufgetreten und haben gebissen, das war gut“, erklärte der Fußballlehrer, der aber zu Recht monierte, „dass wir die Tore zu einfach kassiert haben“.


    Neben dem Brasilianer Renato Augusto blieb auch den angeschlagenen Gekas, Gresko und Sarpei die vom Sponsor Teldafax organisierte Tour gen Minsk erspart. „Das ist im Moment unser Problem, dass uns durch die Blessuren der drei viel Erfahrung im Team wegbricht. Auch Bernd Schneider als absoluter Routinier darf in dem Zusammenhang ja nicht vergessen werden“, betont Labbadia. Zumindest was die Personalie „Schnix“ angeht, ist auch nicht so schnell davon auszugehen, dass der Nationalspieler wieder an Bord kommt. Ende der Woche soll eine weitere Untersuchung Aufschluss darüber vermitteln, ob und wann Schneider nach seiner Halswirbeloperation mit dem Aufbautraining beginnen kann, nachdem er sich bislang ausschließlich auf dem Fahrrad fit hält. Bis da wieder Kraft, Kondition und schließlich auch Form kommen, wird’s gewiss dauern. „Mit vier Wochen wird das nicht getan sein“, sagt Schneider.


    Während Simon Rolfes nach seinem Urlaub am Donnerstag wieder zum Team stößt, kann René Adler den Wiederbeginn gar nicht abwarten. Die Aussicht auf die Wachablösung im Tor der Nationalmannschaft hat den Ehrgeiz des Leverkusener Keepers offenbar so sehr angestachelt, dass er bereits gestern, vier Tage früher als geplant, das Training mit Rüdiger Vollborn aufgenommen hat. „René ist sehr fit und konzentriert. Ich sehe einen Torwart, der genau weiß, was er in den nächsten Monaten erreichen will“, meinte Vollborn nach der zweistündigen Einheit auf dem Platz und im Kraftraum.


    Die noch offene Planstelle in Bayers Innenverteidigung dürfte in dieser Woche definitiv besetzt werden: Der 21-jährige Henrique wird für ein Jahr vom FC Barcelona ausgeliehen. Die Leverkusener machen das Rennen bei dem 21-Jährigen, der als das kommende große Abwehrtalent der Selecao gilt und dessen Verpflichtung von Palmeiras sich Barca zehn Millionen Euro kosten ließ. Sobald Henrique in den nächsten Tagen die sportmedizinischen Tests in Barcelona absolviert hat, dürfte Bayer 04 die Verpflichtung bekannt geben. Vereinsarzt Dr. Dittmar wird in Spanien bei der Untersuchung mit dabei sein.


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    VON TOBIAS KRELL


    Leverkusen (RP) In nicht einmal mehr einem Monat ist das erste Spiel der neuen Bundesligasaison gegen Borussia Dortmund in der Baustelle BayArena. Die künftigen Hausherren bereiten sich noch in der Fremde auf die nächste Spielzeit vor.


    Oben ohne geht die BayArena in die Saison. Weniger als einen Monat vor dem ersten Spiel gegen Dortmund rücken Arbeiter nun auch dem Dach der Südtribüne zu Leibe. Von einer Arbeitsbühne aus schneiden sie Löcher in die Makrolon-Elemente. Sie werden zum Anheben der einzelnen Dachsegmente nach dem Durchtrennen des Gerippes benötigt. Stück für Stück wird in den nächsten Tagen das Dach verschwinden. Der Abriss ist Bestandteil des Ausbaus des einstigen „Schmuckkästchens der Liga“. Rund 30 000 Zuschauer sollen nach Ende der Baumaßnahme im Stadion Platz finden.


    Vergessene Fernsehantenne


    Von der Arbeit der vergangenen Wochen, in denen die drei weiteren Tribünen bereits ihr Dach verloren haben, künden Reste der Querträger gleich neben dem Spielfeld. Gleich daneben liegen die ersten demontierten Teile aus dem Süden. An einem der Dachelemente befindet sich noch ein Antennenelement für Fernsehübertragungen.


    Ohne ihren Makrolonhimmel wirken die Tribünen der BayArena gleich ganz anders. Die räumliche Enge des bisherigen Stadions ist, so scheint’s, mit dem Dach abhanden gekommen. Stattdessen wirkt alles weiter, größer. Entfernt erinnern die Ränge im Norden und Osten an die eines antiken Amphitheaters. Der Eindruck verstärkt sich noch beim Betrachten des C-Blocks. Der wurde größtenteils schon von seinem „Mobiliar“ befreit. Die ausgebauten, hellgrünen Sitzreihen stapeln sich im unteren Bereich des Sektors, in dem in der Hinrunde einige der treuesten Fans von Bayer 04 die Spiele ihres Lieblingsklubs – nicht behindert von Sitzschalen – im Stehen verfolgen können. So geordnet wie dort wurden die Sitzreihen nicht überall entfernt. Der VIP-Sektor auf der Westtribüne etwa sieht irgendwie gerupft aus. Manche Sitze sind noch vorhanden, andere nicht. Der Bereich für die Journalisten ist offenbar weiter nach rechts (Richtung Norden) umgezogen. Dort jedenfalls sind die dazugehörigen Tische aufgebaut. Im oberen Bereich von F4 ist das Grün der Sitzschalen momentan nur mit viel Phantasie auszumachen. Eine dicke Staubschicht als Überrest des Tribünenaufbaus hat sie gräulich eingefärbt.


    Der Zeitplan für den Umbau der BayArena sieht für August die Fertigstellung der Treppenhäuser im Osten und die Errichtung des Fachwerkträgers vor. Im September schon soll mit dem sukzessiven Aufbau der Oberränge begonnen werden. Für März nächsten Jahres ist die schrittweise Dachmontage geplant.


    Während sich die künftigen Hausherren in der Fremde auf die Saison vorbereiten (heute bricht die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia vom Trainingslager in der Schweiz auf in Richtung Minsk), wird auch ihre Spielstätte bundesligatauglich hergerichtet. Es ist noch eine Menge zu tun, ehe am 16. August in der BayArena wieder der Ball rollen kann. Für die Fans im dann gänzlich dachlosen Amphitheater bleibt zu hoffen, dass sie den Auftritt der modernen Gladiatoren dann bei besserer Witterung verfolgen können als am gestrigen, arg verregneten, Tag.


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    VON RALPH ELSEN


    (RP) Der Brasilianer Renato Augusto wirkt recht aufgeschlossen bei seiner ersten Kontaktaufnahme. Die Reise morgen nach Minsk macht der 20-Jährige nicht mit. Ein erster Einsatz wäre Mittwoch gegen Aachen denkbar.


    Mit der kleinen Kugel demonstrierte er mal gleich ziemliche Fingerfertigkeit und enormes Ballgefühl. Im Penholdergriff nach asiatischer Handhabe fasste Renato Augusto den Tischtennisschläger und setzte seinen sportlichen Widerpart Frank Ditgens mit präzisen Schlägen schön unter Druck an der Platte. Bayers neuer Brasilianer, der recht aufgeschlossen und kontaktfreudig daher kommt, bewegte sich gestern schon deutlich entspannter im Kreis der neuen Kollegen, nachdem es bei seiner Ankunft am Mittwoch zu Verzögerungen kam. In Rio war Renato Augusto gemeinsam mit Ditgens, Bayers pädagogischer Leiter, der sich um die zügige Integration der Ausländer kümmert, gestartet, doch nach zehnstündigem Flug klappte in Lissabon der Umstieg nicht und der neue Leverkusener Hoffnungsträger im Mittelfeld traf so erst mit einiger Verspätung im Mannschaftsquartier in St. Gallen ein.


    Am Abend bei den beiden Kurzauftritten Bayers über jeweils 45 Minuten gegen Belchatow (Polen/2:1) und Wil (Schweiz/1:0) verschaffte sich der 20-Jährige trotz sichtbarer Müdigkeit einen ersten Eindruck über die fußballerischen Fähigkeiten des Teams. Dabei sah der Brasilianer, dass sich Patrick Helmes und Stefan Kießling schon prima ergänzen im Angriff. Helmes machte den Ausgleich gegen die Polen und bereitete den Siegtreffer Kießlings mit einem Schuss an die Latte vor. Und auch Kießlings Tor gegen Wil ging eine gelungene Vorarbeit des Ex-Kölners voraus. „Ich will hier bei Bayer das Mittelfeld verstärken“, sagte Renato Augusto, der gestern den medizinischen Check mit den Vereinsärzten Dr. Münster und Dr. Dittmar zu aller Zufriedenheit absolvierte.


    Am Nachmittag stand die erste Einheit mit den Leverkusenern an. Morgen indes trennen sich die Wege schon wieder. Während sich Bayers Delegation von Friedrichshafen aus früh am Morgen nach Weißrussland aufmacht, wo um 18 Uhr ein Testspiel in Minsk ansteht, geht es für Renato Augusto nach Leverkusen. Dort wird er sich mit Hilfe Ditgens’ erst mal um Behördengänge und die Wohnungssuche in der neuen Heimat kümmern.


    Anfang der Woche, wenn Torhüter René Adler und Simon Rolfes als letzte Europameisterschafts-Nachzügler das Training aufnehmen, wird auch Renato Augusto voll einsteigen. Und ein erster Einsatz der neuen Nr. 8 böte sich am Mittwoch (23. Juli) beim Testspiel in Baesweiler gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen an.


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    Damit ist klar, der FA-Chef ist bei der Verschwörung ganz vorne dabei gewesen und damit er sich hier nicht noch im Nachhinein verplappert und überführt wird, will er jetzt den Thread schließen. Wo sind eigentlich die Vomlandts (ich weiß jetzt gar nicht, ob der sich so schreibt, ist aber auch schnurz) und Kollegen, wenn man sie mal braucht?

    Der Rauswurf nicht, aber Skibbe @ Jana542


    Er hat doch alle überhaupt erst auf die Idee gebracht, damit er ab Sommer in der Nähe unseres Wintertrainingslagers arbeiten kann, ratz-fatz am Meer ist und nicht erst wieder auf den Winter warten muß.


    :bayerapplaus :bayerapplaus :bayerapplaus

    @ Superoekland: Danke für die Info, wollte schon sämtliche Leute, die mir auch eben diese Information zukommen ließen, teeren, federn und aus der Stadt jagen.

    Kann mir mal wer erklären, wie der Paffi "nur" nen Entlastungszug für 600 Fans anfragen kann, wenn schon alle 2.000 Karten weg sind? Die Welt ist soooo ungerecht!

    Das ist unglaublich, da verläßt man sich ein einziges Mal im Leben auf das für Bayer-Fans übliche Phlegma und das alle nach dem Motto "Kommste heut nich, kommste morgen" die Karten erst 5 Sekunden vor Toresschluß kaufen und dann sind nach drei Stunden alle Karten für RWO perdu!
    Ihr habt se alle nicht mehr alle und ich bin jetzt total angep....

    Der düstere Blick der Regisseurin
    VON FRANK WEIFFEN, 11.07.08, 18:35h


    Angelique Debois begibt sich in bewegten Bildern auf die Suche nach dem Gesicht der „Chemiestadt“ und zeigt dabei ein düsteres Leverkusen. Gedreht wird ab August.

    Leverkusen - Es sind Sätze, die geheimnisvoll und bedrohlich klingen: „Die alten Zeiten sind vorbei.“ Oder: „Diese Stadt ist eine knurrende Bestie. Sie liegt da wie ein wildes Tier in Ketten, das nur darauf wartet, sich zu befreien.“ Dazu kommen diese schnellen Blenden: Bayerkreuz, Rheinbrücke, Rialto-Boulevard, Rathaus-Loch. Zu sehen sind dort Männer in Trenchcoats, Motorradfahrer in schwarzer Lederkluft, paffende Fabrikarbeiter. Die Regisseurin Angelique Debois zeichnet in ihrem Kurzfilm „Legenden“ ein düsteres und dreckiges Bild von Leverkusen. Bislang zwar nur auf dem Papier - gedreht wird ab August. Aber ein kurzer Blick ins bereits fertig geschriebene Drehbuch spricht Bände.


    Vor fünf Jahren kam die junge Französin nach Köln und begann ihr Studium an der Kunsthochschule für Medien. In dieser Zeit lernte sie auch die Leverkusener Filmemacherin und Theaterautorin Petra Clemens kennen. Von ihr erfuhr Debois derart viel über die Nachbarstadt und deren vom ansässigen Chemiekonzern geprägtes Image, dass die 32-Jährige schließlich einen Film über Leverkusen drehen wollte. Mehr noch: „Legenden“ ist Debois' Diplomarbeit. Ein aus vielen kurzen Szenen zusammengeschnittener Experimentalfilm. Ohne klassischen Handlungsstrang - und somit ganz bestimmt kein kuscheliges Popcornkino.


    Im Gegenteil: Wenn er fertig ist, dieser Streifen, wird er nur so strotzen vor Gesellschaftskritik und Wirtschaftsschelte. „Mein Film thematisiert ökonomischen Strukturwandel und De-Industrialisierung“, sagt Debois. Und wenn man diese sperrigen Fachbegriffe auf Leverkusen anwendet, dann wird schnell klar, um was es in „Legenden“ wirklich geht: „Es geht um eine Stadt, die ihr Gesicht verliert.“


    Debois wuchs im Norden Frankreichs auf. Es ist eine Gegend, die seit Jahrhunderten von der Industrie geprägt wird - einer Industrie, die nach und nach abstirbt. Da lag Leverkusen nicht weit: „Leverkusen ist durch Bayer entstanden. Leverkusen ist durch Bayer weltbekannt. Und ausgerechnet Bayer zieht sich jetzt nach und nach aus der Stadt zurück“, weiß Debois. Das habe nach einer Verfilmung geschrien.


    Und welches Filmgenre könnte besser passen als der klassische Western, um sich dieses Themas in Bildern anzunehmen? „Im Western geht es um Besiedlung, Landeroberung und die Gründung von Städten, die nach Jahren - wenn alles Ressourcen erschöpft und die Bewohner weitergezogen sind - zu Geisterstädten werden“, sagt die Französin. Das seien Dinge, die auch im Falle Leverkusens passten.


    Debois - die schon immer ein Faible für Western hatte und in ihrem Leben weit über 100 Filme dieses Genres gesehen hat - bediente sich beim Schreiben des Drehbuchs denn auch fleißig an Sequenzen aus Westernklassikern. Eine der frühen Szenen des Films etwa spielt am S-Bahnhof „Mitte“ und soll in ihrer Wortkargheit und der extremen Fokussierung auf die Gesichter der Darsteller an die Anfangsszene in „Spiel mir das Lied vom Tod“ erinnern. Die steile Kamerafahrt in einer anderen Sequenz dagegen ist „High Noon“ mit Gary Cooper und Grace Kelly entliehen.


    Die zu spielenden Rollen in „Legenden“ reichen vom grummeligen Bahnmitarbeiter über den nach Geld und Geltung gierenden „Bayermann“ bis hin zu den Figuren des egoistischen „Doc Holiday“ und seiner um Liebe und Zuneigung bettelnden „Kate“. Es sind Charaktere und Beziehungen, die ganz offensichtlich an die Leverkusener Konstellation „Konzern-Angestellter“ gemahnen. Die meisten Rollen sind bereits besetzt. Und wenn dem Filmthema gemäß schon komplett in Leverkusen gedreht wird (auf dem Bayergelände gab es laut Debois übrigens Filmverbot), dann soll möglichst auch der Großteil der Darsteller aus der Stadt stammen. „Das muss so sein“, sagt Debois. „Das ist einfach authentischer.“ Abgeklappert wurden bei der Schauspielersuche viele der hiesigen freien Theater, zu denen Petra Clemens als Mitglied des Jungen Theaters Opladen sehr gute Beziehungen pflegt. Auf Kostüme oder Schießereien indes verzichtet Debois vollkommen: „Das würde vom ernsten Thema des Films nur ablenken.“


    Insgesamt 38 000 Euro muss die Studentin aufbringen, um ihr erstes richtig großes Filmprojekt zu stemmen. „Da kommt viel zusammen: Der Kameramann reist aus Berlin an, wir brauchen entsprechende Ausrüstung, müssen Recherche, Produktion und Post-Produktion zahlen - und nicht zuletzt müssen alle ja auch was essen.“ Diese Kosten würden jedoch komplett durch Fördergelder getragen.


    Wenn der Film Ende August abgedreht ist, dann hofft Debois letztlich auf ihre Chance bei Filmfestivals, in Programmkinos, im Vorprogramm größerer Streifen. Dann könnte aus „Legenden“ vielleicht wirklich ein - zumindest lokaler - Filmklassiker werden. Auch die Leverkusener würd's wohl freuen.


    http://www.ksta.de