Beiträge von Frostbeule

    Zitat

    Original von Erik M.


    Was ja oft darauf hindeutet, dass genau das Gegenteil eintreten wird. Platz 6 und 7 würden in meinen Augen keine Diskussion offenlassen, Ziel verfehlt. Und auch bei Platz 4 darf man diskutieren, weil die Konstanz eben fehlt. Ziel erreicht, aber mehr verschenkt. Das gilt es sorgfältig zu analysieren.


    Genau das wollte ich damit sagen. Meistens werden ja Dinge schön geredet, die am Ende eigentlich schon entschieden sind. Stellt sich also die Frage, was morgen passiert und was bis Anfang der neuen Saison an Nachrichten kommen wird.

    Zitat

    Original von Erik M.
    Ich behaupte ja gar nicht, dass Skibbe ein Weltkassetrainer ist. Bei mir verursacht er im wesentlichen Ratlosigkeit. An der zweifelsohne guten Hinrunde, in der wir auch trotz mancher Niederlagen super Fussball gespielt haben (was uns Landauf/landab auch bestätigt wurde), hat Skibbe seinen Anteil genauso wie an der jetzigen Krise und dem Grundproblem der mangelnden Konstanz. Mich stört aber dennoch extrem, dass hier von vielen so getan wird, als sei Skibbe eine absolute Niete, die nur das schlechte zu verantworten hat, für das gute, was es auch gab, aber nix kann.


    Erik, genau so geht es mir auch.


    Irgendwie sind mir auch die Lippenbekenntnisse fast aller Vereinsmitarbeiter zum Trainer zu laut, zu offensiv und zu viel....

    Meine Güte, der Junge hat gesehen, dass der Verein mit fast allen jungen Spielern frühzeitig Vertragsverlängerungen verhandelt und unter Dach und Fach gebracht hat. Nun wäre er halt auch gerne dran. Ist doch OK. Macht der Verein das mit, geht er nicht und wird sich vielleicht sogar noch weiter steigern können, macht der Verein das nicht mit, dann ist er weg und Reschke und Co. müssen halt über Alternativen nachdenken. Dass Haggui gerne hätte, was einige andere auch haben, kann ich mehr als verstehen.

    VON FRANK NÄGELE, 14.05.08, 23:13h


    Leverkusen - Je länger die Saison dauert, desto wichtiger wird für die Fußball-Fans der Blick auf die Anzeigetafel. Aber gerade am letzten Spieltag, wenn die Situation sich beim Kampf um ein Ziel zwischen mehreren Vereinen zugespitzt hat, wird das Ding abgeschaltet. Die Trainer befürchten Ablenkung. Deshalb wird zum Beispiel der 1. FC Nürnberg am Samstag nicht über den Zwischenstand des Konkurrenten Bielefeld in Stuttgart informieren. Bei Bayer 04 Leverkusen läge ein ähnlicher Gedanke auch nahe, immerhin befindet sich der Werksklub mit Hamburg, Wolfsburg und Stuttgart in einem Vierkampf um den Einzug in den Uefa-Pokal. Doch Trainer Michael Skibbe neigt nicht dazu, den Zuschauern die Resultate aus den anderen Stadien vorzuenthalten. „Wir haben uns noch nicht abschließend entschieden, aber ich persönlich denke, es ist ein wichtiger Service und wir sollten ihn wie gewohnt zeigen. Die Fans sind sowieso irgendwie informiert und die Spieler müssen sich eben nur auf das Spiel konzentrieren.“


    Das wird auch nötig sein, denn in Werder Bremen kommt die offensivstärkste Mannschaft zum Saisonschluss. Dass Torhüter Tim Wiese wegen Kniebeschwerden (Patellasehne) ausfällt, wird den Sturmdrang des Teams, das Vizemeister werden will, nicht stoppen. Dazu ist vor allem eine solide Leverkusener Defensivleistung nötig. Nach dem Ausfall von Lukas Sinkiewicz (Kreuzbandriss) kehrt wenigstens Manuel Friedrich wieder zurück, der in Rostock mit einer Grippe ausgefallen war. Karim Haggui (Adduktorenverletzung) und Jens Heggeler (Sperre) sind ohnehin nicht einsatzfähig.


    Quelle: Leverkusener Anzeiger

    Leverkusen (RP) Mit Hüftwackeln und Armrudern brachte Bayer Leverkusens Keeper die Elfmeterschützen von Espanyol Barcelona im zweiten Finale aus dem Konzept. Bayer machte das 0:3 aus dem Hinspiel wett und setzte sich schließlich durch. Eine Erinnerung.


    In diesen Tagen ist Rüdiger Vollborn ein höchst gefragter Gesprächspartner. Kein Wunder, ist es doch am Sonntag auf den Tag genau 20 Jahre her, dass Bayer 04 im Ulrich-Haberland-Stadion Fußball-Geschichte schrieb. Star der erfolgreichen Aufholjagd gegen Espanyol Barcelona – die Spanier hatten das erste Treffen mit 3:0 gewonnen – war der schüchterne Berliner im Leverkusener Tor.


    Vollborn parierte im Elfmeterschießen gegen Zuniga und brachte mit seinen unkonventionellen Bewegungen offensichtlich auch den letzten Schützen Losada derart aus dem Konzept, dass er das Spielgerät über das Tor beförderte.


    Der Rat der Therapeutin


    „Das war der schönste Tag in meinem Leben“, schwärmt Vollborn – bei Bayer als Torwart-Trainer beschäftigt – bis heute. Anteil an diesem Triumph trugen seiner Meinung nach eine Menge Leute. Sicherlich die Fans, die mächtig Stimmung machten und Zuversicht demonstrierten, natürlich auch die Mannschaftskollegen und Trainer Erich Ribbeck, der zur Halbzeit eine sehr kurze Ansprache hielt.


    „Er sagte zu uns, wir sollten für die Fans gewinnen – und vielleicht ginge ja noch etwas, wenn wir ein Tor erzielten“, erinnert sich der Keeper. Eine Dame hat ebenfalls Einfluss auf das Ergebnis des Elfmeterschießens gehabt. Doch ihr Name taucht in keiner Rückblende auf jenen Abend auf.


    Es handelt sich um Vollborns Psychotherapeutin. „Mir ihr habe ich darüber gesprochen, wie ich einen Elfer-Schützen aus dem Konzept bringen kann. Sie antwortete, ich müsse dazu etwas Ungewöhnliches tun“, verrät Vollborn. Und an diesen Ratschlag erinnerte er sich – mit Erfolg. Heraus kam jenes Hüftwackeln und Armrudern, bei dem weder Zuniga noch Losada trafen.


    Bayer 04 spielte im Final-Rückspiel in folgender Besetzung: Vollborn, Rolff, Seckler, A. Reinhardt, K. Reinhardt, Schreier (46. Waas), Buncol, Falkenmayer, Bum-Kun Cha, Götz, Tita (62. Täuber). Die Tore erzielten Tita (56.), Götz (63.) und Cha (81.). Im Elfmeterschießen scheiterte Falkenmayer, Rolff, Waas und Täuber verwandelten.


    Während die Spanier, die zur Halbzeit den mitgereisten Journalisten bereits siegessicher Interviews gaben, vom Platz schlichen, war Vollborn schnell verschwunden in einer Traube jubelnder Kollegen. Die anschließende Feier war dem Keeper dann jedoch deutlich zu kurz: „Um eins waren wir alle zu Hause.“ Schlafen konnte er jedoch noch nicht. Erst sah Vollborn sich das gesamte Spiel auf Video an, dann wieder und wieder das Elfmeterschießen.


    Weniger Probleme mit dem Einschlafen hatte Erich Seckler. „Wir hatten schließlich genug Bier getrunken“, gibt der heutige Trainer des Bezirksligisten SSV Berghausen zu, für den der Triumph mit Bayer als „Baumberger Jung“ etwas ganz Besonderes gewesen ist. Auch einige Freunde waren an diesem Maiabend im Ulrich-Haberland-Stadion. Nicht alle blieben bis zum erfolgreichen Abschluss der Partie. „Einige aus meinem Bekanntenkreis sind zur Halbzeit gegangen, weil sie uns diese Wende nicht mehr zugetraut haben“, sagt Seckler.


    Mit dem Gedanken an Flucht spielte auch Andreas Paffrath. Der heutige Leverkusener Fanbeauftragte – seinerzeit Mitglied im 1. Fanclub – verabschiedete sich sogar von seinen Kumpels. „Ich wollte wirklich gehen und mir irgendwo ein Bier trinken“, gibt „Paffi“ zu. Doch als er ansetzte, das Stadion zu verlassen, überlegte er es sich anders.


    „Ich weiß nicht warum, aber ich war plötzlich fest davon überzeugt, dass wir das packen“, sagt er. Seckler brauchte etwas länger zur Zuversicht. Als Tita in der 56. Minute das 1:0 erzielte, da legte sich auch bei dessen Teamkollegen der Schalter um. „Unglaublich, was ein Tor alles ändern kann“, meint der Trainer des SSV Berghausen. Seine Stimme verrät deutlich, welche Faszination und Bezauberung dieser Abend auch 20 Jahre später noch auf alle Beteiligten ausübt.


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    VON UDO BONNEKOH


    (RP) Lukas Sinkiewicz ergeht sich nach dem zweiten Kreuzband-Riss nicht in Selbstmitleid, sondern richtet seinen Blick bereits auf die Rückkehr. Fürs „Finale“ gegen Bremen werden die Innenverteidiger knapp.


    Er hat sich erst mal gar nichts anmerken lassen von seiner Traurigkeit, sondern sich im Flughafen Rostock-Laage still auf einen Stuhl gesetzt, zwei Gehhilfen neben sich, das geschiente Bein hochgelegt. Die Leverkusener Kollegen schienen im Bewusstsein ihres 2:1-Sieges bei der Hansa gar keinen besonderen Anteil zu nehmen am Befinden von Lukas Sinkiewicz, für den der Arbeitstag im Ostsee-Stadion schon nach 50 Minuten beendet war. „Ich hab’ gleich gefühlt, da ist was kaputt“, schilderte „Sinke“ seinen ersten Eindruck von der Szene, in der sich das Knie arg verdreht hatte. Nach dem Rückflug veränderte sich eine bange Vermutung in niederschmetternde Gewissheit: Das Kreuzband im linken Knie ist gerissen, ein kleiner Knochen im Oberschenkel gebrochen.


    „Ich bin ein Kämpfer, ich komme zurück“, sagte der Innenverteidiger gestern Morgen, nachdem er sich von Physiotherapeut Dieter Trzolek noch mal hatte versorgen lassen. Wann das Kreuzband geflickt werden kann, steht noch nicht fest, weil erst der Knochen anwachsen muss, an dem das gerissene Band befestigt werden soll. „Mein Glück ist es, dass es sich um das linke Bein handelt“, stellte der tüchtige Innenverteidiger fest. Mit dem rechten hat er die gleichen Malaisen schon hinter sich, noch zu Kölner Zeiten hat es bereits einen Eingriff gegeben wegen eines zerfetzten Kreuzbandes. „Ein halbes Jahr wird das wohl wieder dauern“, sagt Sinkiewicz aus Erfahrung, doch ohne jegliches Selbstmitleid.


    Von einstmals vier Innenverteidigern im engsten Kreis sind nach Karim Hagguis Leistenoperation und Sinkiewicz’ Ausfall nur noch zwei übrig: Jan-Ingwer Callsen Bracker machte in Rostock seine Sache trotz einiger zu ungestümer Attacken (mit Freistoß-Folge in Strafraum-Nähe) ordentlich, Manuel Friedrich, der vorm Spiel von Schüttelfrost überfallen wurde und deshalb fehlte, ist am Samstag gegen Bremen wieder einsatzbereit. Ein „gelernter“ Ersatzmann ist nicht da, denn Jens Hegeler, der schlaksige Junior bekam nach zwei Duellen das Aus vom Schiedsrichter bedeutet mit Gelb-Rot. Da hatten Simon Rolfes und Gonzalo Castro mit ihren Schüssen aus elf Metern die Arbeit zum Großteil bereits erledigt.


    „Wir haben uns abgesprochen, wer zum zweiten Strafstoß antreten sollte“, erläuterte Rolfes, „und der Gonzo hat nicht Nein gesagt.“ Dass die beiden die Verantwortung auf sich nahmen, hatte auch was zu tun mit dem Verlauf der Partie. Rolfes und Castro zählten zu den wesentlichsten Stabilisatoren, was auf innere Balance hindeutete. Als es in die Luft ging Richtung Heimat, zeigte Rolfes aber auch noch mal auf René Adler: „Wir hatten heute einen sehr guten Torwart.“


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