Beiträge von Mesousa

    Bayer Leverkusen: 14 Punkte aus 14 Spielen


    Gestartet mit großen Ambitionen, ist Leverkusen hart auf dem Boden einer so nicht einkalkulierten Realität gelandet. Mittendrin: Bruno Labbadia (43), dessen Maßnahmen nicht zu fruchten scheinen.


    Es gibt sie doch, die Tabelle, die Bayer Leverkusen als Spitzenreiter ausweist. Und sie ist nicht einmal unerheblich. Es ist die aktuelle Auswärtstabelle, sie führt Bayer auf Rang eins, mit 23 Zählern vor Bayern München (22) und Borussia Dortmund (19), Gesamt-Spitzenreiter Wolfsburg liegt mit 17 Zählern deutlich hinter den Schützlingen von Trainer Bruno Labbadia (42).


    Dass man unterm Bayer-Kreuz aktuell trotzdem etwas gequält aus der Wäsche schaut, liegt an der Tabelle, die wirklich zählt: Rang neun, sechs Zähler Rückstand auf Platz fünf. Um den zu erreichen, müsste man so nebenbei gleich vier Teams (Schalke, Dortmund, Hoffenheim, Stuttgart) überholen - klingt eher unwahrscheinlich, vor allen Dingen bei der akuten Heimschwäche und einer Schreckensbilanz von 14 Punkten aus den vergangenen 14 Spielen.


    Rudi Völler, seit dem vergangenen Montag 49, gibt sich kämpferisch. Der Sportdirektor ist nicht bereit, die proklamierten Ziele aufzugeben: "Natürlich hängt alles von den Ergebnissen der anderen Klubs ab, ob wir gewinnen oder verlieren. Ich weiß auch, dass es immer schwieriger wird, aber selbst nach Wolfsburg sind noch 18 Punkte zu vergeben. Und als beste Auswärtsmannschaft fahren wir nicht hoffnungslos dorthin."


    Die letzten Spiele ließen bei Völler das Pflänzchen Hoffnung wieder sprießen: "In Köln und gegen Bremen habe ich Fortschritte gesehen. Das war ein Aufwärtstrend." Dies ist sicherlich eine optimistische Sichtweise. Doch zu dieser ist Völler verpflichtet. Denn Bayer steht vor der Woche der Wahrheit! Dem Gastspiel in Wolfsburg folgt am kommenden Dienstag in Düsseldorf das Pokalhalbfinale gegen den FSV Mainz. Nach Lage der Dinge ist dieses Spiel die einzige Möglichkeit, die Saison zu retten, denn hier öffnet sich womöglich die Hintertür zum internationalen Wettbewerb.


    Was sportlich einst gut begann, sich sogar steigerte und zu stabilisieren schien, ist mittlerweile in sich zusammengesackt wie ein missratenes Soufflé. Bayer Leverkusen ist die Stärke der Hinrunde abhanden gekommen und jeder fragt sich, wie dies passieren konnte. Die Probleme, die den Aufsteiger und Herbstmeister aus Hoffenheim umtreiben, die gibt es in Leverkusen nicht. Weder Neid noch Missgunst oder Grabenkämpfe innerhalb des Kaders kann der Beobachter ausmachen.


    Labbadias Maßnahmen zur Erhöhung der Trainingsintensität kamen zwar in der Öffentlichkeit gut an, zeitigten jedoch wenig Erfolge. Während die Spieler von den Inhalten durchaus angetan sind, schweigen sie sich über die Dauer der Einheiten ebenso vielsagend aus wie über die der Ansprachen. Des Trainers Intention, aus mehr Arbeit mehr Erfolg zu ziehen, ist gescheitert. Trotz guter Konditionswerte konnte Bayer in dieser Saison noch nicht einmal einen Rückstand in einen Sieg umwandeln. Das Problem ist angesichts erstklassiger Versorgung wohl nicht in den Beinen zu suchen, es scheint, als stimme zwischen den Ohren etwas nicht, als habe sich mentale Müdigkeit breitgemacht bei Rolfes und Co.


    Wie Jürgen Klinsmann in München muss auch der Leverkusener Trainer ständig nach neuen Erklärungen und Entschuldigungen suchen: Mal gab der kleine Kader nicht mehr her, mal war der Misserfolg der Jugend der Mannschaft geschuldet. Ein Argument, das die Spieler übrigens am meisten fuchst. Ständig, selbst nach Siegen, zu hören, wie jung man noch ist, wie unerfahren und lernbedürftig - das nervt die Profis, sie fühlen sich nicht ernstgenommen.


    Labbadia kann auch anders. So goutierte er René Adlers Ausbruch ("Wir müssen endlich den Arsch hochkriegen!") ebenso wie die Aktion der Mannschaft, sich vor dem Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München ohne Trainerteam zu treffen und auf die Partie einzuschwören. Was als Angriff auf die Autorität des Trainers gewertet werden konnte, ließ Labbadia an sich abtropfen.


    Was letztlich bleibt, ist die Unsicherheit. Michael Skibbe musste gehen, weil er den internationalen Wettbewerb nicht erreichte. Labbadia stellte sich diesem Anspruch, kein Wunder bei einem deutlich besseren Kader und quasi ohne Verletzungsprobleme. Er kann die Kurve noch kriegen. In Wolfsburg muss er ein erstes, gegen Mainz ein entscheidendes Zeichen setzen. Damit verloren gegangenes Vertrauen endlich langsam erneuert werden kann.


    Frank Lußem


    http://www.kicker.de/news/fuss…kel/507339/#news_fussball

    Klns Stadionsprecher und Schiedsrichter Sippel sorgen im Derby für Gesprächsstoff. Bayer findet in die Erfolgsspur zurück.


    Köln - Bodenloser Skandal oder lustige Nebenerscheinung?


    Als Patrick Helmes im Rhein-Derby gegen den 1. FC Köln (zum Spielbericht) in der 73. Minute alleine auf den FC-Kasten zustürmte, tönte es für die 50.000 Zuschauer unüberhorbar durch die Stadionlautsprecher:


    "Ey, Penner, Ey, Abseits ..." Brannten FC-Stadionsprecher Michael Trippel etwa sämtliche Sicherungen durch? Trippel weist die Schuld weit von sich und erklärt die Situation in der "Bild" folgendermaßen:


    "Die Worte sind gefallen. Aber ich war es nicht. Ein Fan vor mir war aufgesprungen, hat gebrüllt. Das Mikro war nach einem verkündeten Spielerwechsel noch an."


    Alles also halb so schlimm? Schiedsrichter Peter Sippel hat von alledem nichts mitbekommen:


    "Ich hab das nicht wahrgenommen. Auch meine Linienrichter nicht", sagte der Unparteiische in der "Bild".


    Sanktionen seitens des DFB müssen die Kölner wohl nicht befürchten.


    Der einzige Aufreger war dies aber wahrlich nicht, die 0:2-Niederlage der Kölner nagte an den Nerven, vom Unparteiischen fühlten sich die Domstädter benachteiligt.


    Ein umstrittener Elfmeter in der 76. Minute brachte die Entscheidung zugunsten der Werks-Elf, wild schimpfend beschwerten sich die FC-Profis beim Schiedsrichter. Gebracht hat's natürlich nichts.


    Ausgerechnet Patrick Helmes, der Ex-Kölner, verwandelte für Bayer. "Es hat mir nichts ausgemacht, dass ich hier ran musste. Ich bin unser Schütze und war mir auch sicher, dass ich treffe", sagte der 25-Jährige.


    Angesichts der besonderen Konstellation stellte Bayer-Trainer Bruno Labbadia die Leistung seines Top-Torjägers heraus:


    "Es war für ihn keine einfache Situation, wenn man auf den Druck durch seinen Wechsel schaut. Er ist gewachsen. Für ihn hat es mich gefreut", sagte Labbadia.


    Nach zuletzt schwachen Auftritten in der Bundesliga hat Bayer sich im Kampf um die internationalen Plätze wieder herangepirscht.


    Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den VfB Stuttgart, momentan noch Tabellen-Fünfter.


    "Es war ein doppelt wichtiger Sieg für uns. Zum einen für die Liga und zum anderen auch für unsere Fans. Die Länderspielpause hat uns gut getan. Jetzt müssen wir den Schwung mitnehmen", so Bayer-Kapitän Simon Rolfes.


    Auch Sportchef Rudi Völler schlug in die gleiche Kerbe: "Der Dreier war sehr wichtig. Der Abstand zu den UEFA-Cup-Plätzen ist doch ein bisschen mehr geworden und jetzt sind wir wieder dran."


    Während also Bruno Labbadia den Knoten bei seinem talentierten Personal vorerst gelöst hat, gelang das Kollege Christoph Daum mit seinem limitierten Kader nicht.


    Seit dem 7. November 2008 wartet der FC auf einen Heimsieg und seit dem 24. Mai 1997 auf einen Sieg gegen Bayer.


    Daum bemerkte treffend: "Wir haben noch sehr, sehr viel zu tun, um unser Ziel zu erreichen und da hinzukommen, wo Bayer Leverkusen steht."


    http://www.sport1.de/de/fussba…esliga/artikel_89620.html

    »Hertha funktioniert als Einheit«


    Interview: Michael Rosentritt Bild: Imago


    Leverkusens Kapitän Simon Rolfes über die Qualitäten von Tabellenführer Hertha. Der deutsche Nationalspieler findet, dass die Berliner seit dem Hinspiel abgeklärter und robuster geworden sind.


    Herr Rolfes, sagen Sie uns als Leverkusener Kapitän bitte, warum Hertha BSC heute das Spiel gewonnen hat?


    Weil die ein Tor machen und wir keins.


    Ist es so einfach?


    Natürlich nicht. Da kommen viele Faktoren zusammen: Sie stehen gut, sind sehr gut organisiert und haben derzeit das, was man als Lauf bezeichnen kann.


    Was macht es denn so kompliziert, gegen Hertha zu gewinnen?


    Eigentlich sieht es gar nicht schwer aus, ist es aber. Wie gesagt, die Mannschaft ist gut organisiert. Die Berliner arbeiten viel, sie machen nicht das Spiel, sondern spekulieren auf Konter. Und diese spielen sie oft sehr gut aus und sind dabei auch effizient.


    Schon das Hinspiel gewann Hertha 1:0. Worin unterscheiden sich beide Spiele?


    An das Hinspiel kann sich jeder erinnern: Wir waren haushoch überlegen, erzielten aber kein Tor. Außerdem hatte Drobny im Hertha-Tor einen richtig guten Tag. So überlegen waren wir heute nicht. Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, aber genützt hat es uns nichts.


    Ist Hertha stärker geworden oder Leverkusen schwächer?


    Hertha ist stärker geworden, keine Frage. Wir haben zwar derzeit nicht gerade unsere beste Form, aber die Berliner sind sicherer, sie sind abgeklärter geworden. Die Siege haben sie robuster werden lassen. Der Respekt ihnen gegenüber ist gewachsen.


    Was hat Hertha, was Leverkusen fehlt?


    Momentan fehlen uns die Resultate. Heute haben wir nicht sauber nach vorn gespielt. Unser Problem ist, dass wir viel Aufwand betreiben, viele Ballkontakt haben, aber nicht so zwingend sind vor dem Tor. Hertha funktioniert als Einheit auf dem Platz. Bei uns ist das derzeit nicht der Fall.


    Was macht Sie optimistisch, dass Leverkusen noch nach vorn kommt?


    Im Augenblick nur, dass wir eine gute Mannschaft haben. Nur müssen wir das auch wieder zeigen auf dem Platz.


    http://www.11freunde.de/bundes…6b7025c9cb100504f56367c0e

    Zitat

    Originally posted by Sh0rty
    ich habe lieber 11 vidals als einen rolfes im team.
    aber so ist das wenn man die schlüsselpositionen mit mitläufern und weicheiern besetzt.für sinke kommen die einsätze auch noch ein paar wochen zu früh.


    Mir geht's genau umgekehrt. Elf Vidals? Was will ich mit elf Mann, die permanent fallen, treten und jammern, und darüber das Spielen und sinnvolle Kämpfen vergessen? Einer ist schon mehr, als man braucht.


    Was es bringt, Schlüsselpositionen mit ach so harten Kerlen wie Vidal zu besetzen, haben wir ja gesehen. Sie fliegen runter.


    Wenn schon, dann elf Kießlings. Der kämpft richtig.


    Alle anderen spielen für uns, nur wir vermasseln es wieder, und dürfen am Ende froh sein, wenn wir ein Unentschieden kriegen ...

    Die Verpflichtung von Toni Kroos ist nur das jüngste Beispiel für den Image-Wandel der Leverkusener zu einem Klub mit Perspektive.


    Von Christian Paschwitz


    München/Leverkusen - Rudi Völler hat zwei aufreibende Tage hinter sich.


    "Für unsere Verhältnisse hat sich in den vergangenen 48 Stunden viel getan - aber aus einer gewissen Logik heraus", erklärte Bayer Leverkusens Sportdirektor am Dienstag.


    Da präsentierten die Rheinländer ihre drei Last-Minute-Zugänge Gabor Kiraly, Angelos Charisteas und Toni Kroos.


    Im Fokus stand dabei erwartungsgemäß der bisherige Bayern-Reservist Kroos (Porträt). Dem ist der Wechsel von der Isar an den Rhein offensichtlich leicht gefallen.


    "In München war ich mit meiner Einsatzzeit nicht mehr zufrieden, hier soll es besser werden", meinte der U-21-Nationalspieler, hinter dem die halbe Liga her war. "Bayer Leverkusen ist für mich eine Art Wunschverein."


    Umgekehrt war das Riesentalent eine Art Wunschspieler für die Leverkusener. "Wir hatten das geistig schon abgehakt und nicht mehr dran geglaubt, ihn zu bekommen", sagte Völler im Gespräch mit Sport1.de.


    Umso überraschter war der Ex-Teamchef, als der Anruf aus München kam.


    Das zunächst auf eineinhalb Jahre angelegte Leihgeschäft mit dem 19-Jährigen ist ein Coup, der die Ambitionen des Klubs deutlich macht.


    "Wir sind diesen Transfer auch eingegangen, um noch den ein oder anderen Schritt nach vorn zu machen", so Völler.


    Und er steht stellvertretend ist für einen Wandel, den die Werkself in der jüngeren Vergangenheit vollzogen hat.


    Jahrzehntelang haftete Leverkusen der Ruf an, vor allem ein gutes Händchen zu haben bei der Verpflichtung brasilianischer Kräfte (Emerson, Sergio, Ze Roberto, Juan oder Lucio).


    Spätestens der Kroos-Deal aber zeigt, für welche Qualität die sportlich Verantwortlichen inzwischen ebenso stehen:


    Nämlich ebenso reizvoller Magnet wie Schmiede zu sein für Talente, die das Zeug haben, sich zu internationalen Superstars zu entwickeln. Talente statt fertige Spieler - ein Paradigmenwechsel unterm Bayer-Kreuz.


    Der hiesige Fußball-Nachwuchs nimmt seine Zukunft selbst in die Hand - immer häufiger zugunsten der Leverkusener.


    Das mag im speziellen Fall auch daran liegen, dass beim Rekordmeister junge Spieler kaum Chancen haben, wie nun selbst Bayern-Manager Uli Hoeneß zugab.


    Dann jedoch nach Leverkusen zu gehen, spricht für das Positiv-Image des einstigen Pillen-Klub: Das frühere Schmuddelkind eines Konzerns, in dessen Stadt es noch nicht mal einen wirklichen Hauptbahnhof gibt, ist mittlerweile angesagt.


    Das Projekt Bayer 09 mit dem offensiv ausgerichteten Trainer Bruno Labbadia lockt und verspricht die Perspektive, die anderen offenbar abgeht.


    Patrick Helmes, der vor der Saison von Aufsteiger Köln lieber nach Leverkusen wechselte als woanders hin, schwärmte unlängst:


    "Hier entsteht etwas Großes Mein Kopf ist nur bei Bayer. Auf andere Vereine schaue ich gar nicht."


    Der 24 Jahre alte Torjäger, der seinen Vertrag im Herbst deshalb bis 2013 vorzeitig verlängerte, ist nur einer der Eckpfeiler des neuen Bayer-Bauwerks.


    So wie Helmes äußerten sich zuletzt auch Sturmkollege Stefan Kießling (24) und Rene Adler (23), der in Leverkusen zum Nationalkeeper avancierte. Oder Neuzugang Michal Kadlec (24).


    Und ihre rasante Entwicklung spornt zum Nachahmen an. Die große Wahrscheinlichkeit auf Champions-League- oder UEFA-Cup-Teilnahme sowieso.


    Auch für Kroos scheint das besonders reizvoll. Zumal gerade die Position hinter den Spitzen sich noch besser interpretieren lässt, als es derzeit Arturo Vidal tut.


    Nun könnte bei Bayer ein "magisches" Mittelfeld-Dreieck aus dem genesenen Bernd Schneider, dem Brasilianer Renato Augusto und dem Ex-Münchner entstehen - wie in der erfolgreichen Saison 2001/2002 mit Schneider, Michael Ballack und Yildiray Bastürk.


    Völler formuliert es gegenüber Sport1.de so: "Es gibt bei uns drei dieser besonderen Positionen im Mittelfeld. Toni hat bewiesen, dass er die alle spielen kann."


    Umgekehrt ist es für Kroos die Chance, schneller durchzustarten und doch nicht verheizt zu werden. So wie Simon Rolfes, der seit seinem Wechsel 2005 von Alemannia Aachen mittlerweile gestandener Nationalspieler ist.


    Bei optimalem Verlauf könnte auch Kroos sehr schnell ein Kandidat für die DFB-Auswahl werden.


    http://www.sport1.de/de/fussba…esliga/artikel_63315.html

    Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat den Vertrag mit dem brasilianischen Spielmacher Renato Augusto vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2014 verlängert. Das berichten übereinstimmend verschiedene Medien am Mittwoch. `Dabei wurde auch festgelegt, dass es für die ersten drei Jahre keine Ausstiegsklausel gibt´, sagte Manager Michael Reschke der Sport Bild. Somit bleibt der 20-jährige Renato Augusto zumindest bis 2011 bei den Rheinländern.


    Der Mittelfeldspieler wurde zu Saisonbeginn für sechs Millionen Euro Ablöse von Flamengo Rio de Janeiro verpflichtet. Zunächst war vereinbart worden, dass der Südamerikaner zwei Jahre bei Bayer spielt und er erst danach bei einem entsprechenden Angebot wechseln kann. Diese Klausel wurde im Zuge der Vertragsverlängerung verändert.


    http://www.11freunde.de/newsti…_renato_augusto_bis_2014_

    Leverkusen geht vor der Winterpause die Puste aus. Die momentane Situation erinnert frappierend an die vergangene Spielzeit.


    München - Es hätte ein rauschendes Fest werden können - wurde es aber nicht.


    Anstatt auf der Vereins-Weihnachtsfeier beschwingt eine starke Hinrunde ausklingen zu lassen, blasen Leverkusens Akteure Trübsal.


    Das 1:1 gegen Cottbus hat Bayer im Kampf um die Meisterschaft einen schweren Schlag versetzt.


    Die Werkself wurde durchgereicht, überwintert sogar noch hinter der "grauen Maus" Hertha und dem Hamburger SV auf Platz fünf (Ergebnisse und Tabelle) .


    "Das 1:0 war für uns erst eine Erlösung. In der letzten Minute dann den Ausgleich zu kassieren, ist so bitter", sagte ein sichtlich konsternierter Stefan Kießling nach Spielende.


    Gedanklich waren die Spieler wohl schon auf der Weihnachtsfeier, als Cottbus' Edelreservist Jiayi Shao (Spielerporträt) praktisch mit dem Schlusspfiff zum 1:1 einnickte und Leverkusen aus allen Träumen riss.


    "Wir haben uns selbst um den Lohn gebracht, in der Schlussphase nicht die Reife gehabt. Das ist ein grausames Ergebnis", resümierte Trainer Bruno Labbadia.


    Der bärenstarke Saisonstart, als Leverkusen mit Spielfreude und Hochgeschwindigkeitsfußball die Konkurrenz regelrecht deklassierte und Fußball-Deutschland verzauberte, hat einige Kratzer abbekommen.


    Aus den letzten vier Spielen holte Leverkusen nur vier von möglichen zwölf Punkten, schenkte gegen die Abstiegskandidaten Bielefeld und Cottbus fünf Zähler her. Einem Champions-League-Anwärter oder gar Meisterschaftskandidaten steht eine derartige Bilanz nicht gut zu Gesicht.


    Auch vergangene Saison spielte die Mannschaft unter Ex-Coach Michael Skibbe lange um die internationalen Plätze mit, ehe eine lange Negativserie die Werkself sogar noch aus den UI-Cup-Rängen beförderte - und Skibbe seinen Job los war.


    Sechs Wochen hat Bayer-Trainer Bruno Labbadia nun Zeit, seine Spieler moralisch wieder aufzurichten, ihnen das Selbstvertrauen und die Spielfreude zurückzugeben.


    Pikant: Das nächste Pflichtspiel steht für Bayer am 28. Januar im DFB-Pokal auf dem Programm - ausgerechnet gegen Energie Cottbus.


    Es dauert also lang, bis Leverkusen die Scharte wieder auswetzen kann: "Wir haben fest eingeplante Punkte liegen lassen. Die müssen wir uns in der Rückrunde schnellstmöglich wieder zurückholen", fordert Sportchef Rudi Völler.


    Leverkusen ist die Leichtigkeit vom Saisonstart sichtlich abhanden gekommen.


    Mit steigender Erwartungshaltung wächst auch der Druck. Ein Druck, dem die blutjunge Elf (zum Kader) noch nicht komplett Stand halten kann. Die Bayer-Bubis sind noch in der Lernphase: "In der Schule sitzt man ja auch mehr als zehn Jahre. Das geht nicht in sechs Monaten," so Kießling.


    Fraglich nur, ob Lehrmeister Labbadia derart viel Geduld aufbringt.


    Während sich Leverkusen vom Schock erst noch erholen muss, herrscht in Cottbus Erleichterung über den Punktgewinn. Durch das Remis sind die Lausitzer auf Relegationsrang 16 geklettert.


    "Das Resultat ist fantastisch, der Punkt ein schönes Weihnachtsgeschenk", sagte Cottbus-Coach Bojan Prasnikar mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.


    Die Gäste kämpften über 90 Minuten unaufhörlich, agierten höchst diszipliniert und setzten - vermutlich auch zur eigenen Überraschung - des Öfteren Akzente in der Offensive.


    Die Moral innerhalb des Teams scheint intakt, selbst durch den Zwist um das Bulgaren-Duo Angelov und Rangelov ließen sich die Gäste die gute Laune nicht vermiesen. "Wichtig ist die Mannschaft, nicht einzelne Spieler", meinte Prasnikar lakonisch.


    http://www.sport1.de/de/fussba…esliga/artikel_44294.html

    Schnell, direkt und offensiv - so spielt das Team von Bayer 04 Leverkusen seit je her. Unter Bruno Labbadia ist nun Reife hinzugekommen. Der Coach war schon als Spieler ein Kämpfer – und weiß, wie man Meister wird.


    Es bedarf keiner allzu großen Fantasie, um sich in die Haut von Uli Hoeneß hineinzudenken. Der Manager des FC Bayern München ist leicht zu durchschauen, und insofern kann man sich ausmalen, wie viel Freude ihm die beiden jüngsten Spiele seiner Mannschaft bereitet haben. Der Auswärtssieg gegen den traditionellen Rivalen Leverkusen hat ihn vermutlich noch mehr gerührt als der Sieg gegen den Emporkömmling Hoffenheim – weil er perfekt in sein Weltbild passte, dass die Leverkusener nie, nie, nie etwas reißen werden. Wenn er sich da nicht mal täuscht.


    Jedenfalls scheint sich Bayer diesmal nicht so leicht abschütteln zu lassen. Die traditionelle Niederlage gegen die Bayern hat die Mannschaft erstaunlich gut weggesteckt. Das war nicht immer so. In der vergangenen Saison wurden die Leverkusener zu Beginn der Rückrunde noch als ernster Anwärter auf den Titel gehandelt, dann verloren sie in München – und stürzten anschließend in der Tabelle ins Bodenlose.


    Dieser Absturz war für die Leverkusener eine traumatische Erfahrung – weil er als höchst ungerecht empfunden wurde: Wir spielen doch den schönsten Fußball, schnell, direkt, offensiv. Warum wird das nicht belohnt? Schnell, direkt und offensiv spielt Bayer immer noch, hinzugekommen ist eine Reife, die das Team in der vorigen Saison noch nicht hatte: Sie kann mit Rückschlägen umgehen. Der ungerechten Niederlage gegen Hertha folgten vier Siege, dem 0:2 gegen die Bayern jetzt der Erfolg in Mönchengladbach. Man darf dahinter durchaus den Einfluss des neuen Trainers vermuten. Bruno Labbadia war schon als Spieler ein Kämpfer. Und er weiß, wie man Meister wird. Nicht nur mit den Bayern hat er das geschafft, auch mit Kaiserslautern. Einem Außenseiter wie Leverkusen.


    http://www.11freunde.de/bundes…166f8b91d63e91badc4f#vote

    Bayer Leverkusen hat eine Hotline eingerichtet, auf der sich Spieler melden können, die von der Wettmafia angesprochen wurden. Wir sprachen mit Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser über die Resonanz.


    Wolfgang Holzhäuser, Sie haben eine Hotline eingerichtet, auf der sich Spieler von Bayer Leverkusen melden können, die von der Wettmafia angesprochen wurden. Warum?


    Anlass waren die Meldungen, nach denen sich ein vermeintlicher Mafioso damit gebrüstet haben soll, dass das Spiel St. Petersburg gegen den FC Bayern München manipuliert gewesen sein soll.


    Hat eigentlich schon jemand auf der Nummer angerufen?


    Nein! (lacht)


    Gesetzt den Fall, es ruft doch noch ein Spieler an. Wo landet er?


    Wenn er sich nicht bei der Geschäftsführung melden würde, vielleicht aus falsch verstandener Kameradschaft, dann landet er bei einer Strafrechtskanzlei in Köln. Dort kann er den Verdacht melden, anonym, unter Berufung auf Mandantenschutz.


    Was würden Sie tun, wenn Ihnen ein Spieler berichtete, er sei von der Wettmafia angesprochen worden.


    Ich würde Anzeige erstatten. Gleichzeitig würde ich dem DFB und der DFL Bescheid geben, um ein sportrechtliches Verfahren einzuleiten. Das sind zu diesem Zeitpunkt aber nur Spekulationen. Ich gehe nicht davon aus, dass dies derzeit in der Bundesliga möglich ist, die Liga steht dafür viel zu sehr im Fokus der Öffentlichkeit.


    Wie haben die Spieler auf diese neue Pflicht reagiert?


    Simon Rolfes war beispielsweise sehr daran interessiert, wie das Thema von uns angepackt wird, und fand das auch durchaus innovativ und richtig.


    Gab es Hilfe durch den DFB?


    Von den Verbänden habe ich bisher keinen aktiven Rat gehört, außer dass wir mit »Bet Radar« ein gutes Kontrollsystem angeschafft haben – aber das reicht mir nicht.


    Können auch Spieler anderer Bundesligisten diese Nummer wählen?


    Die Nummer ist nur für Spieler von Bayer 04 Leverkusen gedacht. Wenn man das für die 1. und 2. Bundesliga auch anbieten wollen würde, dann wäre das sicherlich die Aufgabe der DFL bzw. des DFB. Mir kam es darauf, und das ist meine Aufgabe als Geschäftsführer, für die Spieler mitzudenken und Vorsorge zu treffen. Das war der entscheidende Faktor.


    Man kann also davon ausgehen, dass bei jedem Fußballspiel der leiseste Verdacht auf eine Manipulation besteht?


    Der Sport im Allgemeinen unterliegt gewissen Gefahren. Manipulation besteht ja auch beispielsweise dann, wenn durch pharmazeutische Zugaben der Wettbewerb stimuliert wird. Genauso, als wenn man mit Geld irgendwo hingeht und sagt, bitte spielt auf folgendes Ergebnis. Grundsätzlich kann man eine Manipulation nicht ausschließen, egal welchen Sport man betreibt.


    Herr Holzhäuser, wie sauber ist das Fußballgeschäft heutzutage noch?


    Ich halte den Fußball immer noch für grundehrlich, Ausnahmen bestätigen da nur die Regel.


    http://www.11freunde.de/bundes…0c93234cb322f9112e962f2f2

    Leverkusen: Dum erleidet Bänderriss - Fernandez verlängert


    Wenn die Nationalmannschaft spielt, bangen die Vereinstrainer in schöner Regelmäßigkeit um die eigenen Akteure. Für Bayer Leverkusen fällt das Fazit nach den Abstellungen unterschiedlich aus. Während Keeper René Adler seine Länderspiele mit Bravour absolviert hat und selbstbewusst zurückkehrt, muss Trainer Bruno Labbadia um den Einsatz von Arturo Vidal und Tranquillo Barnetta bangen.


    Der Schweizer Nationalspieler wurde im WM-Qualifikationsspiel am Mittwoch in Griechenland ausgewechselt. Er laboriert an einer Schleimbeutel-Entzündung im Knie. "Die Entscheidung, ob er spielt, wird wohl kurz vor dem Spiel fallen", sagte Bayer-Chefcoach Bruno Labbadia am Donnerstag. Aber der Coach ist optimistisch, denn ein Ausfall würde weitere Umstellungen bedeuten, weil mit Sascha Dum die Alternative fehlt. Dum zog sich im Training einen Bänderriss im Knöchel zu und wird in der Partie am Samstag in Frankfurt definitiv nicht zur Verfügung stehen.


    Der Chilene Vidal kommt zwar mit einem historischen Sieg gegen Argentinien im Rücken am Freitag zurück, dürfte allerdings von der Reisestrapazen einigermaßen geschlaucht sein.


    Vor der Partie bei den Hessen, die als Vorletzter einen Fehlstart in die Saison hingelegt haben, warnt Labbadia seine Mannschaft eindringlich. "Der Tabellenplatz und dass sie noch keinen Sieg haben, entspricht nicht der Qualität der Mannschaft."


    Fernandez verlängert bis 2011


    Genügend Qualität hat offensichtlich auch Ersatztorhüter Benedikt Fernandez, der seinen Vertrag vorzeitig bis 30. Juni 2011 verlängert hat. Seit 2000 steht er in Diensten des Werksklubs und bestritt bislang sechs Bundesligaspiele.


    http://www.kicker.de/news/fuss…tartseite/artikel/384085/

    Leverkusen: Stürmer zieht es zu Bayer


    Er ist 20 und gilt in Europa als Geheimtipp. Er stürmt aktuell für den FC Basel, für die Schweiz nahm er an der Euro 2008 teil. Eren Derdiyok steht ganz oben auf der Wunschliste vieler Klubs, auch Bayer Leverkusen interessiert sich brennend für den Angreifer.


    Der sagte nun dem kicker: "Ich hatte in der vergangenen Woche ein sehr gutes Gespräch mit Bayer-Manager Michael Reschke. Für Ergebnisse ist es noch zu früh, aber es klang alles sehr gut. Wir werden uns wieder treffen."


    Sein Landsmann Tranquillo Barnetta (23), seit drei Jahren in Leverkusen, machte ihm die Sache bereits schmackhaft: "Ich habe mit Tranquillo ausführlich gesprochen. Er hat mir regelrecht vorgeschwärmt von Leverkusen. Und ich glaube, ich würde fußballerisch gut passen", sagt der 1,90 Meter große Stürmer, der trotz seiner Länge technisch beschlagen und kombinationssicher ist.


    Der Haken an der Sache: Sein Vertrag beim FC Basel läuft bis 2010, der Champions-League-Teilnehmer (das Spiel bei Sporting Lissabon verpasste er gestern wegen einer nicht restlos verheilten Muskelverletzung) hat das Heft des Handelns in der Hand: "Ein Wechsel macht nur dann Sinn, wenn am Ende alle Beteiligten zufrieden vom Verhandlungstisch aufstehen", sagt Derdiyok. Erzwingen will er nichts: "Ich habe Basel viel zu verdanken!"


    Das nächste Treffen mit Bayer ist avisiert, bis zur Winterpause wird möglicherweise bereits eine Entscheidung fallen.


    Frank Lußem


    http://www.kicker.de/news/fuss…tartseite/artikel/229721/

    Als Rudi Völler 1994 zu Bayer Leverkusen wechselte, war ihm das fast ein wenig peinlich. Heute ist der Club eine Herzensangelegenheit. Im Interview mit dem Fußball-Magazin "11 FREUNDE" spricht Völler über die Wandlung des Vereins, die Tränen des Oliver Neuville und seinen größten Fehler.


    Frage: Rudi Völler, am 15. November 1980 spielten Sie als Stürmer von 1860 München zum ersten Mal im Ulrich-Haberland-Stadion. Welche Erinnerungen haben Sie an dieses Auswärtsspiel in Leverkusen?


    Rudi Völler: Alles wirkte ein bisschen grau, fast leblos. Vielleicht lag es daran, dass das Leverkusener Stadion in jener Zeit fast immer halbleer war. Nur hier und da verirrten sich ein paar Zuschauer.


    Frage: Der "Pillenclub" war alles andere als en vogue.



    Völler: Unter einem Firmenlabel wie dem Bayer-Kreuz aufzulaufen war zu dieser Zeit noch recht ungewöhnlich. Als Spieler eines anderen Vereins blickte man mitunter etwas von oben herab auf den Club. Möglich, dass es – ich will nicht sagen peinlich – aber für einige Kicker nicht gerade das Größte war, ausgerechnet für Bayer Leverkusen zu spielen.


    Frage: Sie kennen Bayer 04 als Gegen- und Mitspieler, aus der Perspektive des Trainers und nun schon lange als Sportdirektor. Wann fing der Verein an zu glänzen?


    Völler: Den konkreten Zeitpunkt weiß ich nicht, es muss irgendwann zur Zeit der Wende gewesen sein. Die Mannschaft holte 1988 den Uefa-Pokal und der Verein verpflichtete Spieler wie Ulf Kirsten, Andreas Thom ...


    Frage: ... und 1994 dann auch Sie. Haben Sie es sich damals zweimal überlegen müssen, ob Sie zum "Werksclub" wechseln sollen?


    Völler: Nein, überhaupt nicht. Als ich kam, hatte sich schon einiges getan: Bernd Schuster war ein Jahr zuvor von Atletico Madrid geholt worden, der Verein befand sich längst in einer Art Umbruch – es herrschte Aufbruchstimmung.


    Frage: Uli Hoeneß sagte einmal über den FC Bayern: "Dieser Verein ist mein Leben." Können Sie diesen Satz auch über Bayer Leverkusen sagen?


    Völler: Hätte mir Anfang der 90er jemand gesagt, dass ich hier mit Unterbrechungen 14 Jahre arbeite, hätte ich das wohl nicht geglaubt. Aber heute kann ich überzeugt sagen: Ich fühle mich hier zu Hause.


    Frage: Trotzdem übernahmen Sie zwischendurch noch den Job als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und später sogar als Vereinscoach beim AS Rom.


    Völler: Dabei hatte ich mir nach dem Abschied vom DFB nach der EM 2004 gesagt: Jetzt mache ich bis Dezember gar nichts mehr. Egal, wer kommt und fragt.


    Frage: Und dann ...


    Rudi Völler: ... kommt ausgerechnet der Club, zu dem ich einen sehr engen Draht habe, in der Stadt, die ich meine zweite Heimat nenne. Es war eine Herzensangelegenheit – und mein größter Fehler. Als der Roma-Vorstand fragte, ob ich nicht aushelfen könne, wenigstens für ein Jahr, sagte ich zu.


    Frage: Schon nach 26 Tagen zogen Sie jedoch die Reißleine.


    Völler: Zum Glück. Zum einen gab es ein paar Querelen im Verein, zum anderen merkte ich, wie leer ich war. Ich war ausgepowert, platt. Es war einfach ein Fehler, nach so kurzer Zeit wieder in den Trainerjob einzusteigen.


    Frage: Wie nahe geht es Ihnen, sich von verdienten Spielern trennen zu müssen?


    Völler: Wirklich wehgetan hat es mir bei großen Spielern bisher nur, wenn deren Verträge ausliefen und sie unbedingt weg wollten, etwa bei Michael Ballack, bei Lucio oder Zé Roberto.


    Frage: Fiel es Ihnen nie schwer, jemanden vor den Kopf zu stoßen?


    Völler: Als Coach der Nationalmannschaft war es schon schlimm, Oliver Neuville im Frühjahr 2004 sagen zu müssen, dass er nicht mit zu EM nach Portugal fliegt. Dabei hatte ich es ihm ein halbes Jahr zuvor versprochen. Doch in der Rückrunde trumpfte Lukas Podolski derart auf, dass ich nicht mehr an ihm vorbei konnte.


    Frage: Wie lief das Gespräch mit Neuville ab?


    Völler: Ich hatte damals noch ein Büro in der Bayer-Geschäftsstelle und bestellte Oliver hierher. Es war natürlich ein großer Schock für ihn. Er war den Tränen nah.


    Frage: Nimmt man einen Spieler in solchen Momenten in den Arm?


    Völler: Vor allem einen wie Oliver Neuville. Schließlich hatte ich ihn mit Reiner Calmund von Hansa Rostock nach Leverkusen geholt. Er wohnte nur zehn Minuten von meinem Haus in Leverkusen entfernt. Doch diese unpopulären Entscheidungen gehören nun mal dazu. Und ich bin in der Situation nicht für ihn oder für mich verantwortlich gewesen, sondern für das ganze Gebilde.


    Frage: Erinnern Sie sich an einen Augenblick in Ihrer Laufbahn, in dem Sie absolutes Glück empfanden?


    Völler: Die sieben Minuten, die im WM-Finale 1990 nach dem verwandelten Elfmeter von Andy Brehme noch zu spielen waren, fühlten sich unbeschreiblich an. Wir wussten, diesen Sieg nimmt uns niemand mehr. Wir wussten: Wir sind Weltmeister. Die Argentinier waren schon durch den Platzverweis dezimiert, die sind gar nicht mehr an den Ball gekommen. Und mit diesem Gefühl haben wir uns locker die Pille zugepasst. Sie wissen ja: Weltmeister bleibt man ein Leben lang.


    Frage: Diesen Satz liest man öfter von Ihnen. Der Titel bedeutet Ihnen sehr viel.


    Völler: Ab und zu werde ich gefragt: "Schmerzt es Sie eigentlich, dass Sie nie Deutscher Meister geworden sind?" Dann antworte ich: "Wissen Sie was? Ich habe nur die großen und richtig wichtigen Titel geholt: Weltmeisterschaft und Champions League."


    Frage: Der Bayer-Konzern unterstützt den Verein zwar nach wie vor großzügig, doch den Etat für Spielergehälter mussten sie in den vergangenen Jahren halbieren.


    Völler: Mehr Geld ist besser als weniger, aber trotzdem zahlen wir immer noch überdurchschnittlich gut. Vielleicht sind wir auf der Gehaltstabelle nicht mehr unter den Top 3 der Bundesligisten, aber wie sind immer noch zwischen Platz fünf und neun angesiedelt.


    Frage: Wie soll Bayer Leverkusen so international konkurrenzfähig bleiben?


    Völler: Das wird zweifelsohne schwierig. Es heißt immer: Geld schießt keine Tore. Aber Geld schießt Tore. Das Endspiel der Champions League hieß nicht zufällig FC Chelsea gegen Manchester United. Dafür aber haben die deutschen Mannschaften im Uefa Cup die englischen überholt. Das beweist, dass die deutschen Clubs in der Breite besser aufgestellt sind und mit geringeren finanziellen Mitteln mehr erzielen. Doch in der Champions League ist der Unterschied bei den finanziellen Möglichkeiten zu gravierend.


    Frage: Oligarchen und Scheichs kaufen sich in England Traditionsvereine. Gibt es Entwicklungen im modernen Fußball, bei denen Ihnen mulmig wird?


    Völler: Manchmal wird einem schon schwindelig und man denkt, jetzt muss doch das Maximum erreicht sein. Aber dann haut wieder ein Club einen neuen Phantasiebetrag raus. Allerdings finde ich die Entwicklung in der Bundesliga nicht bedenklich, denn hier wird gesund gewirtschaftet. Aber in Italien und Spanien wird Geld ausgegeben, das gar nicht da ist. Und in England sitzen diese unglaublich reichen Oligarchen …


    Frage: Können Sie verstehen, warum so unendlich viel Geld in den Fußball gepumpt wird?


    Völler: Das wusste schon Sepp Herberger: Der Fußball besitzt so eine Anziehungskraft, weil keiner weiß, wie das Spiel ausgeht. Im Handball wird niemals ein Zweitligist gegen den THW Kiel gewinnen. Da können alle Kieler mit der schwachen Hand werfen, die gewinnen trotzdem. Oder im Basketball: Keine deutsche Bundesligamannschaft wird jemals gegen ein NBA-Team gewinnen. Im Fußball ist es anders: Da kann ein Viertligist im Pokal immer einen Erstligsten rauswerfen.


    Frage: Nach dem WM-Halbfinale gegen Frankreich 1986 sollen Sie es ziemlich krachen lassen haben.


    Völler: Dazu hatten Felix Magath, Thomas Berthold, Matthias Herget und ich ja auch allen Grund. Wir haben uns nach dem Spiel einfach in Verkleidung in die Hotellobby gesetzt und den Champagner bestellt. Das ging bis in die frühen Morgenstunden, stimmt. Ein tolles Fest.



    Frage: Obwohl das Finale erst noch bevorstand.


    Völler: Ja, aber es waren noch ein paar Tage Zeit.


    Frage: Wegen Ihrer Party ging das Finale 1986 also nicht verloren?


    Völler: Nein, wir waren im Endspiel zwar spielerisch weit unterlegen, doch unsere Fitness war besser. Die Argentinier pfiffen aus dem letzten Loch. In der Verlängerung hätten wir das Ding gepackt, da bin ich mir ziemlich sicher.


    Frage: Rudi Völler, wenn Sie auf Ihre 32 Jahre als Profi, Trainer und Sportdirektor zurückblicken: Gibt es irgendetwas, was Sie ändern würden?


    Völler: Manchmal denke ich an das WM-Finale 2002 zurück. Ich frage mich, wie es wohl gewesen wäre, wenn Michael Ballack mitgespielt hätte. Mit ihm hätten wir große Chancen gehabt, das Endspiel zu gewinnen.


    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,580150,00.html

    Leverkusen: Völler lobt seinen Angreifer


    Ab mittags gehörte der Mittwoch der Familie. Entspannen mit Söhnchen Tyler war angesagt bei den Kießlings und Vater Stefan hatte seinen Spaß dabei. So wie am Abend vorher, als er aus 33 Metern Entfernung ins Augsburger Tor traf ("Ich hab einfach mal hochgeguckt, geschossen und es hat geklappt!") und damit eine erste Halbzeit krönte, "die wir", so der Torschütze, "sehr souverän gestalten konnten. Das sah gegen diese tief stehende Mannschaft schon nach richtig gutem Fußball aus".


    Zum "Charaktertest" hatte Trainer Bruno Labbadia (42) die Pokalpartie beim Zweitligisten ausgerufen. Noch am Montag hatte er im kicker gewarnt: "Ich habe nichts gegen Euphorie. Entscheidend ist, wie die Spieler damit umgehen." So gesehen wurde der Test bestanden. Bayer präsentierte sich nach der 4:0-Gala gegen Hannover in Augsburg konzentriert, hellwach und zielorientiert: "Wir wollten wenig Chancen zulassen und das haben wir geschafft", resümierte Stefan Kießling. Der Blondschopf sieht das Team "auf einem guten Niveau konsolidiert. Wir haben von sieben Pflichtspielen fünf gewonnen und die beiden anderen mit Pech verloren".


    Sportdirektor Rudi Völler (48) bescheinigte den Profis, dass sie "fußballerische Qualität in Augsburg mit der nötigen Einstellung" gepaart hätten: "Und wenn du das machst, dann klappen auch diese leicht komplizierten Spiele."


    Bayer machte es, allen voran Stefan Kießling. Völler lobte "das Traumtor", aber längst nicht nur: "Stefan macht auch in dieser Saison wieder einen Schritt nach vorne. Der Junge entwickelt sich Jahr für Jahr weiter. Er tritt jetzt sehr selbstbewusst auf, setzt seinen Körper ein, gewinnt fast jedes Kopfballduell. Er ist einfach stabiler geworden." Und strahlt all dies auch aus: "Wir fahren nach Bochum, um zu gewinnen", so Kießling am Mittwoch, ein Satz, mit dem er seinem Trainer aus dem Herzen spricht.


    Bruno Labbadia mag diesen Optimismus - solange er auf dem Platz mit der nötigen Einstellung bestätigt wird. In Augsburg gelang dies: "Für mich war es wichtig, wie wir in dieses Spiel reingehen nach dem sehr guten Auftritt gegen Hannover. Und das hat mir sehr gut gefallen in der ersten Hälfte", lobte der Trainer. Spielkontrolle und Dominanz predigt er seit seinem ersten Arbeitstag. Mit zunehmendem Erfolg. In Bochum wartet der nächste Prüfstein.


    http://www.kicker.de/news/fuss…tartseite/artikel/228494/

    2.9.2008: Um 14 Uhr sind wir mit Rudi Völler zum Interview verabredet. Doch an der BayArena ist nichts wie früher. Die Geschäftsstelle scheint verschwunden, die Spieler sehen aus wie Minenarbeiter. Nur Völler, der ist wie immer.


    Es hat angefangen zu nieseln und wir fahren durch die nassgrauen Straßen von Leverkusen. Die Taxifahrerin weiß nicht genau, wo es hingeht. »Das ist ja alles neu hier«, sagt sie, schaut in den Rückspiegel, dann über die Schulter und zu Tim Jürgens, der auf dem Beifahrersitz ebenso ratlos über die Schulter blickt. Wir lassen die BayArena links liegen. Jürgens’ Hand fährt durch die Luft, zeigt in verschiedene Richtungen. »War die Geschäftstelle nicht mal da hinten?« Doch da hinten steht nur ein Gerüst. »Ja, ich glaube auch.« Wir wenden. Wasser prasselt auf die Scheiben. »Ach, lassen Sie uns einfach mal hier raus. Wir werden es schon finden.« Wir hoffen es zumindest. Hier im Regen. Hier unter der halbfertigen Tribüne der neuen BayArena.


    Wir sind tatsächlich richtig. Simon Rolfes, René Adler, Gonzalo Castro, die uns von den riesigen Plakaten rund um die Baustelle BayArena grüßen, weisen uns den Weg. Und als wir das Restaurant der Geschäftsstelle betreten, grüßt auch Bernd Schneider. Seine Finger fahren über einen Stapel Papiere, geschäftig, er nippt an seinem Wasserglas. Rudi Völler sitzt drei Tische weiter, auch geschäftig, doch vor allem: gut gelaunt. Ein kurzes »Hallo« in die Runde, wir wollen nicht stören, sind etwas zu früh. Rudi Völler nickt: »Wir treffen uns gleich in der Adidas-Lounge.« Dann lächelt er und nippt am Kaffee. Dieses Rudi-Lächeln. Wir fühlen uns wohl, irgendwie zu Hause, dort im gedeckten Esszimmer der großen Bayer-Familie. Im Fahrstuhl sagt Tim Jürgens: »Das wird gut.«


    In der Adidas-Lounge warten die 11Freunde-Fotografin Andrea Borowski und ihre Assistentin. »Ich habe mal gelesen«, sagt Tim Jürgens, »dass Rudi Völler es nicht sonderlich mag, fotografiert zu werden.« Andrea schraubt an der Kamera herum. »Nun«, antwortet sie, »es liegt an euch, dass er nach dem Gespräch noch gute Laune hat.« Dann schenken wir uns Wasser ein, knabbern uns durch den bunten Plätzchenteller, blättern im Stadionmagazin und versuchen wichtig und weltmännisch auf den Rasen zu schauen. So wie die Senior-Product-Manager von Adidas. Am Ende sehen wir doch nur aus wie Tim Jürgens und Andreas Bock.


    Ein paar Kräne überragen die Tribünen, sie sind nach oben offen, das Dach fehlt, die BayArena bekommt für einen Augenblick den Charme eines südamerikanischen Fußballstadions. Doch die bengalischen Feuer brennen nicht, die Papierrollen fliegen nicht über die Ränge, die Sonne glüht nicht auf den Rasen. Es regnet immer noch, und an der Seitenlinie eilt Bayer-Pressesprecher Uli Dost entlang. Es gibt viel zu tun.


    In einem Wandständer stehen fein säuberlich aufgereiht die Autogrammkarten der aktuellen Bayer-Spieler. Die Vorderseite zeigt sie im Trikot, auf der Rückseite posieren sie mit Hammer und Schutzhelm, im Gesicht sind sie mit Ruß beschmiert, wie Arbeiter, die ihr halbes Leben unter Tage verbracht haben. Stellt man sie nebeneinander, sehen sie aus wie die »Village People«. Ich stecke eine Karte, die von Arturo Vidal, für meinen Kollegen Dirk Gieselmann ein. Er wird später sagen: »Schön. Spielt die Karte die Melodie von ›YMCA‹, wenn ich sie schüttele?«


    Rudi Völler trägt schwarzes Sakko und blaues Hemd. Der Bart ist noch dort, wo er immer war, das Haar grau wie seit 20 Jahren. Es ist der Rudi aus unseren Bildern, der 1983 Bundesliga-Torschützenkönig wurde, der 1990 den Weltmeisterpokal in den Himmel von Rom streckte, der 1993 die Champions League mit Olympique Marseille gewann und der Ruuudi, der 2002 plötzlich im Endspiel von Yokohama stand und an der Seitenlinie machtlos zusehen musste, wie Oliver Kahn den größten Fehler seiner Nationalmannschaftskarriere machte – den einzigen.


    Wir blicken gemeinsam auf die Kräne über der Nordtribüne, auf die Stahlträger, auf das Stadion im Werden. Völler erinnert sich an seine ersten Jahre, an die ersten Auswärtsspiele im Ulrich-Haberland-Stadion. »Früher«, sagt er, »da wirkte alles ein bisschen grau. Fast leblos.« Nun schaut er schon ein bisschen stolz – obgleich niemals wichtig, niemals unnahbar, niemals so wie es ein Manager vielleicht tun müsste. Völler guckt einfach wie Rudi. Und während er auf den Rasen blickt, verweist er stets auf das ganze Gebilde, auf den einen Strang, an dem sie alle und gemeinsam ziehen. Dann zeigt Völler auf die Wand mit den Karten und hält einen Stift mit der Aufschrift »Werkself« hoch. »Das war die beste Idee, die wir bei Bayer je hatten.« Erst in den letzten Jahren begann man in Leverkusen offensiv und kreativ mit dem vermeintlichen Laster, dem Image des »Pillenklubs« umzugehen. Heute ist das Bayer-Kreuz sogar bei den Fans Kult.


    Rudi Völler redet besonnen. Nur einmal, als wir über Trends und Veränderungen sprechen, hebt sich seine Stimme und auch sein Zeigefinger. »Wir verändern in Leverkusen niemals nur um den Verändernswillen«, sagt Völler. Dann lehnt er sich wieder zurück. Ganz entspannt blickt er sogar noch einmal auf die Weizenbier-Geschichte zurück, von der bis heute vermutlich häufiger erzählen musste als vom WM-Titel 1990. »Waldi ruft mich jedes Jahr am 6. September an und bedankt sich für den Paulaner-Werbevertrag, den er damals nach dem Island-Spiel bekommen hat.« Wir geraten kurz ins Plauschen, reden über Kinofilme, über Dinge, die nichts mit Fußball zu tun haben, über den privaten Rudi Völler, der sich mit Freunden auch über fußballferne Themen unterhält. Über Gott und die Welt, sagt er. Über Politik zum Beispiel.


    Fotografin Andrea Borowski bereitet das Licht vor. Während wir aus der Tür gehen, hören wir Rudi Völler zu ihr sagen: »Wissen Sie, ich rede sehr gerne über Fußball. Das kann ich stundenlang machen.« Als wir uns umdrehen, schmunzelt Völler. »Aber Fototermine, die mag ich nicht so gerne.«


    Das Interview mit Ruuuuudi Völler findet Ihr im neuen 11FREUNDE-Heft – ab heute im Handel!


    http://www.11freunde.de/bundes…114606/waldi_ruft_mich_an

    Ich kann mich immer wieder nur darüber wundern, wie man Europacup-Gegner in Deutschland bewertet. Im speziellen Fall geht es um Udinese Calcio, die am vergangenen Donnerstag Borussia Dortmund 2:0 besiegten. Nach der Auslosung habe ich keine Stimme gehört, die vor diesem Klub gewarnt hätte.


    Tatsache ist: Es stellt für Jürgen Klopp und sein Team beileibe keine Schande dar, gegen diese Mannschaft auszuscheiden. Es war einer der unangenehmsten und schwersten Gegner, die der BVB bekommen konnte.


    Udinese Calcio hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder für den europäischen Wettbewerb qualifiziert und gilt in Italien als Ausbildungsverein auf hohem Niveau. Die schlägt man eben nicht einfach so im Vorbeigehen.


    Insgesamt ist beim Start in den internationalen Wettbewerb nicht viel schiefgegangen. Bremens Ausrutscher ist entschuldbar, Platz zwei hinter Inter Mailand ist in dieser Gruppe immer drin. Die Bayern haben mit einem Auswärtssieg begonnen, das muss auch in Bukarest erst mal gelingen.


    Im UEFA-Cup hat es noch ein bisschen geknirscht im Getriebe, aber außer den Dortmundern, denen ich nur noch geringe Chancen einräume, sehe ich jeden Klub in der Gruppenphase.


    Wir in Leverkusen haben mit einem weinenden Auge vor dem Fernseher gesessen und die Spiele verfolgt. Mit zehn Teilnahmen in den vergangenen zwölf Jahren gehörten wir ja zu den Dauerbrennern im Europacup. Jetzt will die Mannschaft dafür sorgen, dass wir bald wieder Termine unter der Woche haben.


    Gegen Hannover setzte sie den guten Eindruck aus den vergangenen Wochen fort. Wir hätten keines der fünf bisherigen Spiele verlieren müssen! Jetzt zeigten wir die Geschlossenheit, die nötig ist, wenn man so offensiv spielt. Das 4:0 war Ergebnis eines überzeugenden Spiels, der Gegner bekam nicht eine einzige Torchance gestattet! Wir haben endlich so stabil gestanden, wie Trainer Bruno Labbadia das vorschwebt. Wie wir dieses Spiel dominiert haben, macht mich optimistisch. Ganz klar: Wir wollen 2009 nicht mehr vor dem Fernseher hocken!


    http://www.kicker.de/news/fuss…tartseite/artikel/227866/