Es gibt weitere theoretische Baustellen entlang des Europarings.
Leverkusen (RP) Auf der Bundesstraße 8 gibt es eine reale und viele theoretische Baustellen. In Zukunft könnte es auf dem Europaring zwischen Opladen und Smidt nur noch eine Spur pro Fahrtrichtung geben. Diese Idee lässt die Stadt untersuchen.
Nicht ganz zwei Jahre ist es her, dass eine Spur des Europarings im Bereich Küppersteg in Fahrtrichtung Opladen gesperrt wurde. Das war Mitte Mai 2007. Die Stützpfeiler, die der maroden Betonwand Halt geben, stehen noch immer. Aber Staus treten dort nur selten zu Tage. Würde also eventuell eine Reduzierung der Fahrspuren auf eine in jede Richtung ausreichen, um den Verkehr zwischen Opladen und Wiesdorf ausreichend fließen zu lassen?
Kosten: 7000 Euro
Der Geschäftsführer der städtischen Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) schließt das nicht aus. "Aber das ist nur ein Gedankenspiel", fügt Reinhard Gerlich rasch hinzu. So wie vieles rund um die Zukunft der B 8 derzeit noch ungewiss scheint. Um mehr Licht in die graue Theorie zu bringen, haben die TBL nun eine Untersuchung in Auftrag gegeben, "von der wir uns weitere Aufschlüsse über die Zusammenhänge entlang der B 8 erwarten und auf deren Grundlage wir weitere Perspektiven entwickeln können", sagt Gerlich.
7000 Euro koste die Untersuchung (auf wessen Konto sie überwiesen werden, verrät der TBL-Chef nicht). Für vergleichsweise wenig Geld soll in den nächsten Monaten ein großes Gebiet unter die Lupe genommen werden: Vom Möbelhaus Smidt bis zur Fixheider Straße sollen die verkehrlichen Zusammenhänge auf der B 8 dargestellt werden. Ein Auslöser dafür war der Einwurf von CDU-Vertretern, die einen ebenerdigen Kreisverkehr im Bereich der Küppersteger Unterführung angeregt haben.
Schiefe Betonwand
Grund für die teilweise Sperrung der B 8 in Küppersteg war eine schiefe Betonwand. Sie drohte umzufallen, weil stabilisierende Eisenstäbe im Untergrund von Wasser und Salz zerfressen worden waren. Auch die Wand gegenüber ist von dem Problem betroffen und müsste in eine Reparatur mit einbezogen werden.
Zwar ist Gerlich skeptisch, dass dort eine solche Verkehrsführung praktikabel wäre. Aber falls doch? "Dann müssen wir prüfen: Was ist mit den anderen Bereichen der B 8? Sind dann vier Fahrspuren überhaupt noch notwendig?", merkt der TBL-Chef an. Abwegig sei dies nicht: Schließlich hätten die Sperrung an der Stützwand sowie weitere Baumaßnahmen gezeigt, dass eine Reduzierung auf eine Fahrspur kein großes Stauaufkommen auf der B 8 nach sich gezogen hätte.
Kreisel an der Ulitzka-Straße?
Allerdings gibt es weitere theoretische Baustellen entlang des Europarings: Ließe sich in Küppersteg ein Kreisel installieren, wäre womöglich eine Umgestaltung der Kreuzung Europaring/Karl-Ulitzka-Straße zu einem Kreisverkehr auch sinnvoll. Aber auch eine direkte Anbindung des Autoverkehrs vom Kreisel am Kinopolis an den Wiesdorfer Busbahnhof kann sich Gerlich vorstellen. Und: Eine Anbindung der Fixheider Straße an die B 8 (ohne ein Kreuzen des Gegenverkehrs und Warten an einer Ampel) wäre auch wünschenswert.
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