Der Bahnhof Mitte ist nicht zu halten: Wenn der Rhein-Ruhr-Express kommt, muss der jetzige Bahnhof weichen. Nach Wünschen von Baudezernent Mues ist der Bau eines repräsentativen Bahnhofs dann unumgänglich. RP-Foto: Uwe Miserius
Der Bahnhof Mitte ist nicht zu halten: Wenn der Rhein-Ruhr-Express kommt, muss der jetzige Bahnhof weichen. Nach Wünschen von Baudezernent Mues ist der Bau eines repräsentativen Bahnhofs dann unumgänglich.fan Raab ab
Leverkusen (RP) Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird Leverkusen verändern. Für die neue Schnellverbindung muss eine neue Gleistrasse her, sagt Baudezernent Wolfgang Mues. Eine Folge: Der Bahnhof am City-Busbahnhof verschwindet.
Es wird ernst: Die Deutsche Bahn konkretisiert die Planungen für den Betrieb des Rhein-Ruhr-Express. Schön für die Leverkusener: Die als komfortabel und schnell angekündigte Regionalbahn wird in der City halten. Problematisch für Bürrig, Küppersteg und Wiesdorf: Nach bisherigem Wissensstand der Stadt Leverkusen will die Bahn mindestens ein, wenn nicht zwei neue Gleise an der Strecke Düsseldorf-Köln bauen.
„Nach der mir bekannten Planung ist der Bahnhof Mitte nicht zu halten“, sagt Baudezernent Mues im RP-Telefonat. Der Stadtmanager bezieht sich dabei auf ein „informelles Gespräch“ mit Mitarbeitern des Bahn-Projektbaus im Frühsommer. Dabei wurde klar: Im Bereich Wiesdorf muss ein zusätzliches Gleis her. Es wird an der Seite Richtung Busbahnhof gelegt. Dazu ist ein weiterer Bahnsteig geplant.
Nichts Konkretes weiß man nicht
Über Längen, Breiten und andere Daten sei nicht gesprochen worden, berichtet Mues. Es gebe keinen Vorentwurf, zumindest kenne er keinen. Die weiteren Analysen über Fahrgastaufkommen etc. müssten für den Ausbaustandard noch erarbeitet werden. „Sicher ist, wir sind als Stadt Leverkusen mit im Boot und im Gespräch mit der Bahn.“ Sollte alles konkret werden, werde die Stadt die Politiker und Bürger informieren und einbeziehen.
Bahnsprecher Gerd Felser konnte am Mittwoch wenig zum Planungsstand beitragen. „Es ist viel zu früh, um definitive Aussagen machen zu können“, sagt Felser. Das RRX-Projekt sei ja gerade erst dem Landtag in groben Zügen vorgestellt worden. Irgendwie sicher scheint nur: 2015 bis 2020 soll der Rhein-Ruhr-Express rollen.
Genauer festlegen will sich niemand, weil keiner weiß, wie lange das Genehmigungsverfahren einschließlich der Abarbeitung der Bürgereinsprüche laufen werde. Sicher ist aber: Die Strecke Köln-Düsseldorf soll durchgehend mindestens vier Gleise haben, die Verlängerung bis Duisburg ist sechsgleisig geplant, sagt Bahnsprecher Felser.
Mit den letzten Freitag durch den Bahn-Masterplan NRW frei gegebenen Geldern werden jetzt die Planungen angeschoben. Für Leverkusens Baudezernent Mues ist unumstößlich: Nach dem Abriss des heutigen Bahnhofs Wiesdorf-Mitte (im Volksmund auch „Bahnhofs-Klo“ genannt) muss ein neues Bahnhofsgebäude her: „repräsentativ und ans Stadtbild angepasst“.
Da die Bahn selbst keine Bahnhöfe mehr baue, müsse die Bahn früh erklären, wie der Neubau laufen solle. Die Bürriger und Küppersteger können nur hoffen, dass in ihren Stadtteilen keine zusätzlichen Gleise gebaut werden. Dann könnte es speziell am Bürriger Weg eng werden.
Auch in der nah an der Bahntrasse liegenden Bayer-Beamtenkolonie, Bereich Carl-Rumpff-Straße, wird man das RRX-Projekt sorgfältig beobachten. Ganz abgesehen von der Frage, ob neue Brücken nötig sind.
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