Beiträge von Löwen Herz

    In der aktuellen Situation ist professionelles Krisenmanagement gefragt.


    Das öffentliche Kritisieren und die gegenseitige Schuldzuweisungen unter Spielern oder der sportlichen Leitung bringen ebensowenig, wie das grundsätzliche Leugnen einer Krise. Denn schon seit etlichen Spieltagen befindet sich die Werkself in einer sportlichen Krise. Das Schönreden der mäßigen Leistungen oder die hilflosen Erklärungsversuche mit dem ungewohnten Stadion in Düsseldorf, der schlechten Rasenqualität oder den mäßigen Schiedsrichterleistungen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mannschaft ihr Potenzial nicht realisiert.


    Wer als Trainer oder Spieler aus Fehlern nicht lernt, wird immer wieder enttäuscht sein und wir werden noch nach weiteren Spieltagen unseren Frust über das nicht realisierte Potenzial der Mannschaft mit uns tragen. Weiter so machen, heißt die Ziele der Saison fahrlässig aufgeben.


    Von heute an bis kurz nach dem Bayern-Spiel ist die volle, bedingungslose und leidenschaftliche Unterstützung für Spieler und Trainer durch Fans und durch die sportlich Verantwortlichen notwendig. Bis dahin bitte keine selbstzerfleischenden Interviews und Statements. Für Kritik an den Leistungen der Werkself werden sicherlich schon die Vertreter von Bayern zur Vorbereitung des DFB-Pokalspiels sorgen.


    Danach und bis zum nächsten Bundesliga-Spieltag muß schonungslos und konsequent gehandelt werden. Denn bei unkontrolliertem dauerhaftem Verlauf einer Krise kommt es regelmäßig zur Katastrophe.

    In der gestrigen Pressekonferenz traf unser Trainer zur Spielanalyse der Mannschaft zwei Kernaussagen:


    Das Team habe "zu wenig Durchschlagskraft" gehabt. Das Team habe "großen Aufwand betrieben".


    In anderen Worten war die Chancenverwertung mal wieder zu gering und die teilweise engagiert vorgetragenen Aktionen waren nicht effektiv.


    Klare Analyse des Problems. Aber welches Rezept hat Labbadia gegen diese Symptome?


    Bisher hat er wohl kein geeignetes Gegenmittel gefunden, da sich der schleichende Prozeß des Einzugs und Akzeptierens mittelmäßiger Leistungen - mit Ausnahme des Spiels gegen Hoffenheim - schon einige Spieltage anhält.


    Spielerrotationen im Mittelfeld und im Sturm können neue Impulse geben. Ich würde mir wünschen, daß er schneller während eines Spiels auf schwache Leistungen mit Auswechselungen reagiert. An der Baustelle Abwehr muß auch mit Blick auf die nächste Saison etwas getan werden. Über die Seite der rechten Außenverteidigung haben wir auch das letzte Spiel verloren. Die Innenverteidigung bleibt ein Sicherheitsrisiko. Die Bank bietet aktuell kein angemessene Alternative oder doch?

    Das Spiel gegen Hamburg ähnelte einer närrischen Episode aus der Leverkus´ner Puppen-Kiste.


    Die Schauspieler aus unseren Reihen gaben sich gro0e Mühe das Hamburger Publikum mit den Mitteln der rheinischen Gastfreundschaft und des Humors zu begeistern. Jansen, der für den HSV noch nie zuvor getroffen hatte und auch in der Vergangenheit nicht durch besondere Torgefährlichkeit bekannt war, freute sich über die freundliche Einladung der Abwehr unseres Elferrates zum Doppelpack. Eine immer wieder zum Lachen und Schenkelklopfen anregende Pointe ist der regelmäßige verbale Streit mit dem mit gelbem Hemd gekleideten Krokodil, welches meistens eine unnötige gelbe Karte zur Folge hat. Echt witzig, diese unnötigen Disziplinlosigkeiten. Ich habe noch nie in einem Stück gesehen, dass sich das Krokodil bei einem Seppel entschuldigt oder seine manchmal auch falsche Entscheidung revidiert hat, wenn es verbal kurz zuvor einen übergebraten bekommen hat. In solchen Stücken hat das Krokodil immer recht. Aber Humor ist, wenn es trotzdem kracht.


    Nach dem 1:2 Rückstand schwante auch unserem Regisseur, dass vielleicht neue Charaktere das komische Stück bereichern könnten. Gelacht hat das Hamburger Publikum, dass man erst nach über 10 Minuten nach dem Führungstreffer auf diese hervorragende Idee kam. Immerhin kam in der 79. Minute Verstärkung auf der Bühne. Der anwesende König Otto, der I. aus Hellas hat sich sicherlich gefreut, für knappe 10 Minuten seinen griechischen Nationalstürmer zum Anschwitzen im rot-schwarzen Kostüm zu sehen. Dass Kießling schon in der ersten Halbzeit heute mit der Ballbehandlung auf der großen grünen Bühne seine Schwierigkeiten hatte, konnte das belustigte Hamburger Publikum bereits während des ersten Akts wahrnehmen.


    Auf dem Weg zum Gipfel ist Kasperle offensichtlich im diesjährigen Stück mit seinen Freunden erneut in einer Felsspalte hängen geblieben. Die erheblichen Leistungsschwankungen bei den Akteueren machen dem heimischen Publikum den Gang ins örtliche Düsseldorfer Theater eher zur Bruno Horror Picture Show als zu einer vergnüglichen sportlichen Darbietung.



    :LEV9

    Meine Geduld mit Experimenten bei der Mannschaftsaufstellung, bei Auswechselungen und bei der Einstellung des Teams auf den nächsten Gegner ist langsam, aber sicher am Ende.


    Dass Sinke nach dem groben Patzer gegen Dortmund wieder den Vorzug vor Henrique bekam, ist nicht nachvollziehbar. Die Gelb-Rote Karte für Vidal war aufgrund seiner Spielweise für viele Stadionbesucher absehbar, nur nicht für unseren Trainer. Die schon beim Liga-Spiel gegen Cottbus in der Nachspielzeit vor dem entscheidenden Ausgleichstreffer unterlassenen Auswechselung des bereits an der Linie stehenden Spielers zeigt nicht, dass der Trainer ein Händchen für Spielsituationen hat.


    Es läuft trotz der gerühmten Vorbereitung in der Winterpause nicht viel zusammen bei der Werkself. Auch der Rasen der LTU-Arena ist für den Gegner genauso schlecht, wie für unser Team. Nur Motivation und Aggressivität scheint der Werkself zu fehlen - Kurzarbeit im Werk? Oder streikt die Belegschaft?


    An der Qualität der einzelnen Spieler kann es alleine nicht liegen, da wir einen Kader haben, nach dem sich andere Vereine die Finger lecken würden.


    Labbadia muss kurzfristig beweisen, dass er den Anforderungen der ersten Liga gerecht wird. Ein weiteres Jahr ausserhalb des internationalen Wettbewerbes wäre mit dem Kader nicht verständlich.

    Nach dem Sieg gegen Gladbach war der Drittletzte der Liga in der BayArena zu Gast. Und einmal wieder wurde ein Sieg grob fahrlässig verspielt.


    Der Sturm war harmlos. Dum hat seine Aufstellung in der Startelf nicht gerechtfertigt. Als es darauf ankam, war die Abwehr beim Gegentreffer von Shao mit ihren Gedanken in den Winterferien.


    Die Vorschußlorbeeren für den neuen Trainer sind zwischenzeitlich aufgebraucht. Warum der Trainer vor dem letzten Eckball seinen schon am Spielfeldrand postierten Auswechselspieler nicht eingewechselt hat, um den Spielverlauf in dieser entscheidenden Schlußszene kurz zu unterbrechen und weitere Zeit zu gewinnen, bleibt sein Geheimnis. Dieses Zaudern war nicht der erste taktische Fehler, der ein Spielergebnis beeinflußt hat. Das Ergebnis nach der Hinrunde: Platz 5. Zur Erinnerung: Beim alten Trainer standen wir auf Platz 4 nach der Hinrunde in der vorangegangenen Saison.


    Die Ausreden, daß sich die "junge Mannschaft" finden müsse oder Verletzungen das Problem seien, können für die Rückrunde nicht mehr gelten, nachdem das Team erneut gegen einen Abstiegskandidaten wertvolle Punkte verloren hat.


    Der Trainerstab sollte die Winterpause nutzen, um die offensichtlich auch im Spielsystem beruhenden Fehler zu analysieren und schnellstmöglich abzustellen. Über die Zukunft einzelner Mannschaftsteile und Spieler, die die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt haben, sollte nachgedacht und mit den Betroffenen offen gesprochen werden. Mit dem aktuellen Setup verpassen wir erneut die Qualifikation für internationale Wettbewerbe.

    Die gute Nachricht zuerst: Gegen den FC Bayern München kann man auch zu Hause verlieren.


    Jetzt zu den schlechten Nachrichten: Ein Fußballspiel besteht aus zwei Halbzeiten und einer Hin- und Rückrunde. Scheinbar gelingt es unserer Mannschaft nicht, die Konstanz während eines Spiels oder einer Spielzeit zu halten. Aus Tabellenplatz 1 oder 2 wird wohl 5 oder 6, nach der Hinrunde. Vor den Spielen gegen die Fußballmächte Gladbach und Cottbus ist mir Angst und Bange.


    Aus den Fehlern und Schwächen der vorherigen Spiele lernt das Team offensichtlich nicht. Beim ersten Gegentor zeigte sich erneut die Achillesferse: Die Innenverteidigung (Friedrich und Henrique) schaut absolut hilflos zu, als Toni das Tor schießt. Bei dem Tor durch Klose schließen sich zwei weitere fußballspielende Zuschauer der Hilflosigkeit der Abwehr an.


    Alleine Ribéry machte den Unterschied in der spielerischen Qualität der beiden Teams mehr als deutlich. Kein Abwehrspieler konnte den Elan von Ribéry bremsen. Castro lief meistens neben- oder hinterher.


    Unser gerühmter Sturm hatte heute einen Tag frei genommen. Sie sollten sich ein Beispiel an Toni und Klose nehmen. Beide gegnerischen Stürmer waren während des Spiels kaum wahrnehmbar, schossen aber trotzdem, als es darauf ankam, zwei Tore.


    Wie sagte Uli Hoeneß in einem Interview nach dem Match: "Sie (Bayer 04) konnten uns nicht das Wasser reichen." Stimmt, Herr Hoeneß.

    Der Mannschaft fehlte erneut der Biss, sich nach dem Punkteverlust durch das Unentschieden gegen Karlsruhe gegen einen weiteren Abstiegskandidaten durchzusetzen.


    Jetzt deutet der aktuelle Tabellenstand nicht darauf hin, dass Bayer 04 schwächelt. Schaut man aber auf das dicht gestaffelte Verfolgerfeld und erwartet man den nächsten Gegner von der Isar, dann müssen wir uns wohl oder übel damit abfinden, dass die Euphorie der letzten Wochen durch die Nüchternheit der Realität abgelöst wird.


    Was ist nur schiefgegangen, was kann die Mannschaft besser machen?


    Die konzentrierte Verteidigungsarbeit ist in Karlsruhe und Bielefeld auf der Strecke geblieben. Raum- und Manndeckung machen einigen Spielern offensichtlich nicht die gleiche Freude aus und führen nicht zur gleichen öffentlichen Anerkennung, wie ein Sturmlauf. Also laufen unsere Verteidiger nach einem verpassten Sturmlauf meistens dem Gegner hinterher.


    Die Effektivität eines Angriffs wird belohnt, nicht die durch Querpässe erreichte Anzahl der Stationen oder die Eleganz der Pässe im Mittelfeld. Torschüsse aus dem Mittelfeld sind selten geworden. Es zeigt sich, dass Helmes alleine nicht Spiele entscheiden kann oder wird.


    Mit der in Bielefeld phasenweise gezeigten phlegmatische Spielweise werden wir auch in dieser Saison selber unser gefährlichster Gegner bleiben.


    "What goes up, must come down ...", es sei denn, die Mannschaft erkennt mit Hilfe des Trainers, wie man die Krankheit der mittelmässigen Leistung durch höheres Engagement und gesteigerte Konzentration kuriert.

    Unsere Werkself nimmt Fahrt auf und zeigte in den letzten zwei Spiele, daß sie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.


    Die Abwehr stand souverän und hat sich auf dem Platz gut verständigt, wer welchen Gegner übernimmt oder mit in den Angriff geht. Henrique und Friederich haben die wenigen wirklich gefährlichen Angriffsbemühungen zunichte gemacht. Adlers Paraden sorgten dafür, daß nie gezweifelt wurde, wer die Macht am Rhein ist. Kadlec machte erneut ein gutes Spiel.


    Mittelfeld und Sturm kontrollierten den Spielaufbau. Die in der Vergangenheit oftmals ungestümen Angriffe, die Konter der gegnerischen Manschaften erst ermöglichten, erschienen gestern Abend sehr viel geordneter. Daß damit weniger Torszenen entstehen, kann man aufgrund der Punkteausbeute gegen Frankfurt und Köln akzeptieren.


    Labbadia ist in Leverkusen angekommen. Mit diesem Trainer werden wir noch viele Siege feiern. Neben dem Spielfeld und auch außerhalb hinterläßt er einen souveränen Eindruck. Die letzten Erfolge unseres Teams zeigen, daß die Spieler ihn respektieren und seine Philosophie des Spiels verstehen.

    Mit solchen Auftritten verspielt man sich den Respekt der Gegner und einiger Fans.


    Schön gestürmt und doch verloren. Den Sprung an die Spitze verpasst. Höchststrafe des späten Treffers von Hertha bei eindeutiger Feldüberlegenheit der Werkself.


    Woran lag es?


    Die Innenverteidigung bleibt die Achillesferse unseres Teams. Friedrich und Henrique scheinen nicht die gleiche fußballerische Sprache zu sprechen. Castro war bei dem Gegentreffer als Außenverteidiger überhaupt nicht präsent, obwohl Voronin über seine Seite kam.


    Wenn man so viele Chancen aus guter Position vergibt, darf man sich nicht wundern, wenn man bei einem Konter den Alles entscheidenden Treffer einfängt.


    Die Auswechselung von Kießling war unverständlich. Dadurch fehlte im Sturm ein Spieler, der die hoch in die Spitze geschlagenen Bälle verwerten hätte können. Ein driiter Stürmer hätte der Schlußoffensive sicherlich gut getan.


    Es reicht nicht, was man erzählt, es zählt, was man erreicht. Heute: Null Punkte und eine gehörige Portion Frust nach diesem einseitigen, aber fruchtlosen Spielverlauf.

    Trotz aller Freude über die neue Saison und das schöne Wetter auf dem Sonnendeck der BayArena hat das heutige Match gegen Dortmund enttäuscht. Und das liegt nicht nur am Ergebnis zum Auftakt, sondern an dem mittelmäßigen Auftritt der Werkself. Nur der verzweifelte Kampf um Schadensbegrenzung in den letzten Minuten des Spiels war einigermaßen ansehnlich. Ansonsten war es mehr Krampf, als überlegener oder auch nur kontrollierter Spielaufbau.


    Das Spiel reiht sich ohne weiteres in die in der vergangenen Spielzeit verlorenen Paarungen gegen Frankfurt, Dortmund, Bielefeld, Duisburg oder Berlin ein. Wir scheinen einmal wieder der Aufbaugegner der Mannschaften aus der hinteren Tabellenhälfte zu werden und uns damit abzufinden.


    Die Handschrift von Bruno Labbadia war heute nicht zu erkennen.


    Die planlosen Ballstaffetten im Mittelfeld und die Anzahl der Fehlpässe erinnerten sehr stark an die letzte Saison. Die Ordnung in der Abwehr fehlte. Die Chancenverwertung im Sturm ist optimierungsbedürftig. In der ersten Elf hat nur Helmes sein Potential angedeutet. Maulen und Jammern über die eigenen Leistungsdefizite oder das Schicksal führt nur zu gelben Karten.


    Die Saison hat erst begonnen. Jetzt ist es Zeit zum Wachwerden und Aufstehen.

    Unser Team hat in dieser Spielzeit noch drei Möglichkeiten, sich für die verkorkste Rückrunde zu rehabilitieren.


    Wir sollten schnellstens die letzten fünf Niederlagen bei den Auswärtsspielen vergessen. Die Aufarbeitung dieser miserablen Leistungen kann nach der Saison erfolgen. Das Einschlagen auf die Mannschaft oder den Trainer bringt uns weder die verlorenen Punkte zurück noch fördert es den notwendigen Fokus der Spieler auf die anstehenden, schweren Aufgaben.


    Also mit gesteigerter Konzentration und höherem Einsatz die verbleibende Minimalchance für die UEFA-Cup Teilnahme nutzen!

    Leider sehe ich - auch bei größtmöglichem Optimismus - in der aktuellen Verfassung der Mannschaft nicht den Ansatz einer Chance auf einen Sieg, geschweige denn auf ein Weiterkommen.


    Auf einige Spieler der Stammelf sollte der Trainer bei der aussichtslosen Reise nach Sankt Petersburg verzichten und sie zur Schonung und Besinnung für das Spiel gegen Stuttgart zu Hause lassen.


    Einigen Spielern der erfolgreichen Mannschaft von Ulf Kirsten würde ich hingegen den Ausflug nach Sankt Petersburg zur Belohnung für ihre Leistung in der Oberliga gönnen.

    Unsere Mannschaft verspielt in wenigen Wochen leichtfertig ihre Saisonziele. Die heutige Begegnung gegen den BVB war nur die Fortsetzung der akuten Negativserie. Daher sollten wir uns mit den möglichen Gründen für die aktuelle Krise beschäftigen:


    1. Es liegt nicht am Pech.


    Dass das Spiel gegen den BVB in den letzten Minuten verlpren wurde, ist sicherlich bitter. Über eine Saison hinweg entscheidet aber nicht das Glück oder das Unglück einer Mannschaft, sondern nur die Leistung. Andere, spielstärkere Teams halten das Ergebnis eines Matches oder drehen Spiele in den letzten Minuten. Leistung und Leidenschaft, nicht mittelmässige Auftritte und Angst, sind wichtige Gründe, ein Fussballspiel zu gewinnen.


    2. Es liegt nicht am Trainer.


    Michael Skibbe ist überhaupt erst der Grund, dass diese im Durchschnitt junge Mannschaft den bisherigen Verlauf der Saison am oberen Tabellenende verbrachte und so weit im UEFA-Pokal kam. Zu Beginn der Meisterschaft hätte niemand mit der bis zu den letzten Spieltagen eher positiven Entwicklung dieses Teams gerechnet. Er wird im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten, die Mannschaft verändern und Konsequenzen aus dem Debakel der vier Niederlagen ziehen. Vielleicht sollte er auf einige Spieler der Stammelf bei der aussichtslosen Reise nach Sankt Petersburg verzichten und sie zur Schonung und Besinnung für das Spiel gegen Stuttgart zu Hause lassen. Konditionelle Sonderschichten erhöhen die Konzentrationsfähigkeit zu Beginn und am Ende eines Spiels.


    3. Die Querpass-Staffetten sind das Gift eines effektiven Angriffsspiels.

    Das Schönspielen und das planlose Hin- und Herpassen des Balls haben die letzten erfolglosen Spiele gekennzeichnet. Es war immer ein Dribbeling, ein Quer-Pass oder eine Rückgabe zuviel, anstatt den direkten Weg zum gegnerischen Tor zu suchen.


    4. Die Aussen- und Innenverteidigung haben eine Auszeit genommen.


    Castro, Friedrich und Haggui sind zur Zeit nicht mehr der Rückhalt des Mannschaft, sondern wesentlicher Teil des gegenwärtigen Problems. Geschlossene, koordinierte Abwehrleistung sieht anders aus. Gresko sollte weiterhin pausieren.


    5. Die Führung der Mannschaft durch die erfahrenen Spieler scheint zu fehlen.


    Schneider und Barbarez sollten als Führungsspieler auf dem Platz und ausserhalb des Spielfeldes den jüngeren Spielern mehr Sicherheit geben. Die Mannschaft braucht nach den Niederlagen Orientierung, die nicht nur vom Trainer kommen muss.


    Ich bin zuversichtlich, dass das Team mit der Unterstützung von Skibbe und Völler aus den Fehlern der letzten Spiele lernen und gestärkt zum Endspurt in der Bundesliga auftreten wird.

    Der Erfolg einer Fußballmannschaft wird nicht an der Schönheit des Spiels gemessen, auch nicht alleine am Engagement der Spieler. Nur der Sieg zählt. Und den konnte unsere Mannschaft auch gegen Energie Cottbus nicht erzielen.


    Daß Cottbus uns 90 Minuten eine Abwehrschlacht lieferte, überrascht aufgrund der spielerischen Möglichkeiten dieses in der aktuellen Saison eher um den Klassenerhalt spielenden Vereins wohl niemanden. Daß es unserem Team nicht gelang, den gegnerischen Torhüter zu überwinden, um so mehr. Die von Gekas oder Kießling nicht genutzen Chancen waren bezeichnend für die Abschlußschwäche am gestrigen Tag. Mit schönen Kombinationen gewinnen wir kein Match. Die nächsten Gegner werden nicht leichter zu besiegen sein.

    Die heutige Niederlage ist durch nichts zu entschuldigen oder zu beschönigen. Wir fliegen in der ersten Runde gegen einen Mannschaft heraus, die in der zweiten Liga spielt und in der letzten Saison sich noch in der Regionalliga befand.


    St. Pauli spielte auch gegen Bayer 04 nur mit 11 Spielern, die immer ein bisschen motivierter waren, als ihre Gegenspieler. Das Publikum auf dem Kiez trug zu dieser Motivation sicherlich bei. Aber: Unsere Mannschaft wusste um die Heimstärke des Gegners und hat eine nicht unlösbare Aufgabe vergeigt. Wenn wir gegen St. Pauli verlieren, was passiert erst gegen Gegner in der ersten Bundesliga, die stärkere und erfahrenere Kader haben?


    Mit unserem Team wollen in der Bundesliga oben mitspielen und im UEFA-Pokal weit kommen. So sicherlich nicht! Das Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals hat die gute Saisonvorbereitung auf den Kopf gestellt. Respekt verdient man sich nur auf dem Platz. Auf die nun folgenden Entschuldigungen und Ausreden bin ich gespannt.

    Einem vorbildlichen Profi und langjährigen Spieler unseres Teams gebührt unser Dank.


    Er hat auch nach seiner Ablösung durch Adler nie öffentlich gegen Trainer oder Mitspieler gewettert, wie dies bei ähnlichen Personalentscheidungen anderer Bundeliga-Vereine schon öfters der Fall war. Er ist nicht exzentrisch, sondern macht besonnen seinen Job.


    Auch als Elfmeter-Schütze hat er sich ausgezeichnet. Die Diskussion, ob er den ein oder anderen Ball bei dem ein oder anderen Match in der Vergangenheit hätte halten können, ist albern und gradezu grotesk. An das HSV-Spiel in der Bundesliga in der vorletzten Saison beispielsweise, das er durch seine hervorragende Leistung gewonnen hatte, erinnere ich mich sehr gerne. Ich könnte ein weiteres dutzend Begegnungen auflisten, in denen er im Team und für das Team das Spiel gewonnen hat.


    Auf jeden Fall wünsche ich ihm bei der Suche nach einem neuen Club alles Gute und danke ihm für die Zeit bei Bayer 04.

    Vor den letzten beiden Spielen strotzte unsere Mannschaft vor Selbstbewußtsein. Der Weg ins UEFA-Cup Finale war vorgezeichnet. Der fünfte Platz in der Liga schon sicher geglaubt.


    Nach den letzten zwei Spielen wird deutlich, daß Leistung nur auf dem Platz, nicht in Interviews oder im Training zählt. Wenn das Spiel gegen Osasuna als Blamage bezeichnet wird, ist die heutige Niederlage gegen den Abstiegskandidaten Bochum eine Katastrophe, die durch nichts, aber auch nichts gerechtfertigt werden kann.


    Schon gegen Osasuna zeichnete sich ab, daß die Innenverteidigung ihren Namen nicht verdient. Haggui hat erneut durch eine miserable Leistung frühzeitig das Spiel entschieden. Aber auch Adler war bei sieben Gegentoren in zwei Spielen keine Offenbarung und gab der Abwehr keinen Rückhalt oder Sicherheit. Die Vorschusslorbeeren hat er durch diese Flut an Gegentoren trotz der ein oder anderen Parade verspielt. Schließlich bat Kießling förmlich den Schiedsrichter darum, ihn vorzeitig unter die Dusche zu schicken. Dies ist bei einem Profi nicht mit dem jugendlichen Alter zu entschuldigen. Undiszipliniertheit, die nicht zuletzt dem Team und dessen Ansehen schadet, müßte mit einer nachhaltigen Vereinsstrafe belegt werden. Mit den Sperren von Schneider und Kießling dürften die Möglichkeiten gegen Bayern am nächsten Spieltag weiter minimiert worden sein.


    Was lernen wir daraus: 1. Unsere Mannschaft hat aus dem Spiel gegen Osasuna nichts gelernt. 2. Wir werden uns auf turbulente Wochen einstellen müssen. 3. Wunder gibt es in Spielfilmen oder in Bern, nicht aber bei Bayer 04 Leverkusen.

    Callsen-Bracker überzeugt durch seine Konstanz und seine Einstellung als Profi. Wenn er für unser Team auflaufen durfte, zeigte er immer, daß er ein verlässlicher Innenverteidiger ist. Er strahlt Ruhe und Übersicht aus.


    Er beißt sich im Wettbewerb um einen Stammplatz in der Profielf durch, ohne auf die Pauke hauen zu müssen. Jungs wie Callsen-Bracker, Castro, Kießling, Barnetta oder Schwegler werden den zukünftigen Erfolg von Bayer 04 sicherstellen.

    In der Politik, in der Industrie, aber auch im Fußballsport gibt es seit über 100 Jahren ein universelles und weltweit im Einsatz befindliches Prinzip, das die unterschiedlichsten Organisationen effektiver, effizienter und damit erfolgreicher macht: Es heißt Arbeitsteilung.


    Dieses Prinzip ist auch bei Bayer 04 im Einsatz.


    Die Spieler trainieren und stehen auf dem Fußballplatz, um die Gegner zu besiegen. Sie sind für den sportlichen Erfolg zuständig.


    Der Trainer trainiert die Spieler, stellt die Mannschaft auf und gibt taktische Vorgaben für das Spiel, die die Spieler dann umsetzten oder auch nicht. Er ist daher auch mittelbar für den Erfolg der Spieler verantwortlich.


    Der Sportdirektor wählt den richtigen Trainer aus, berät den Trainer und die Geschäftsführung bei Spielerverpflichtungen. Er ist noch mittelbarer für den Erfolg der Spieler auf dem Feld verantwortlich.


    Dann gibt es den Geschäftsführer Holzi. Er sorgt dafür, daß Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens Bayer 04 stimmen, die richtigen Leute in der Verwaltung beschäftigt sind, die Gehälter in Einklang mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Clubs stehen. Er ist für die finanziellle Solidität verantwortlich, so daß auch in den nächsten Jahren Bundesliga-Fußball in Leverkusten gespielt werden kann und der Club nicht in die Insolvenz geht oder die Mitarbeiter entlassen muß. Er schießt keine Tore, er trainiert nicht unsere Mannschaft, er wählt nicht alleine Trainer und Spieler aus. Seinen primären Job, die Finanzen zu konsolidieren, macht er sehr gut und ist in seiner Position an der Spitze der Bundesliga gemeinsam mit den Geschäftsführern von Bayern München oder Werder Bremen. Das sollte uns Fans von Bayer 04 beruhigen und nicht zu Schmährufen verleiten.


    Die momentane sportliche Krise ist nur von unserem Team auf dem Platz zu lösen und nicht auf der Chefetage. Auch wenn Bayer 04 einen Spieler wie Berbatov veräußert hat, haben wir genug erfahrene Spieler, die in ihren Nationalmannschaften Stammkräfte sind. Nur die Spieler werden die Arbeit, die vor Bayer 04 liegt, verrichten können.


    Daß Holzi nicht auf dem Fußballplatz mitspielen muß, sind auch die Vorzüge der Arbeitsteilung.