Beiträge von RockyRacoon

    SCHNEIDERS EM-ANALYSE
    Lehmann bleibt Erster, Metzelder kommt hoffentlich in Form


    Torwart Jens Lehmann patzte zuletzt, ebenso Abwehrspieler Christoph Metzelder. Kolumnist Bernd Schneider glaubt nicht an eine dauerhafte Krise, sondern setzt auf eine Leistungssteigerung. Trost gibt es für den ausgemusterten Dribbler Marko Marin.


    Wenn mir jemand vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass ich diese Europameisterschaft wegen der langen Heilungsphase nach meinem Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule nur als erfahrener Hase von außen betrachten darf, hätte ich das wahrscheinlich nicht geglaubt.


    Es ist einfach ein so wunderschönes Gefühl, für das eigene Land bei einem so großen Turnier aufzulaufen. Deshalb hat es ganz schön wehgetan, die endgültige Diagnose zu erfahren. Aber ich habe mich damit abgefunden.


    Es wäre ja nicht meine erste Europameisterschaft gewesen, deshalb ist es nicht ganz so schlimm. Mit einer überstürzten Teilnahme hätte ich meine restliche Karriere gefährdet, das wäre es nicht wert gewesen.


    Aber auch wenn Michael Ballack jetzt auf meine Flanken verzichten muss, bin ich davon überzeugt, dass diese deutsche Mannschaft gute Chancen hat, den Europameisterschafts-Titel zu gewinnen. Weil Bundestrainer Joachim Löw eine wirklich gute Mischung aus erfahrenen Kräften und hungrigen Nachwuchsspielern zusammengestellt hat.


    Ich war übrigens von Anfang an von der Entscheidung begeistert, 26 Spieler zu nominieren. Zum einen wegen des Konkurrenzkampfes, der dadurch entstand, dass drei Spieler wieder nach Hause fahren mussten. Aber es gibt noch einen anderen wichtigen Grund. Ich habe selbst erlebt, welche Schwierigkeiten entstehen können, wenn sich noch ein Spieler kurz vor dem Turnier verletzt. Wie beim Confed-Cup 2005, als es Miroslav Klose erwischte.


    Für ein so schweres Turnier ist es ungemein wichtig, fit zu sein, um vier Wochen durchspielen zu können. Da müssen alle Spieler ehrlich und selbstkritisch sein. Sobald einer wegen einer schweren Verletzung ausfallen sollte, kann der nächste hundertprozentig fit einspringen. Man braucht dieses Sicherheitsgefühl für die perfekte Planung.


    Klar kann ich mir vorstellen, dass die drei Spieler, die wieder nach Hause fahren mussten, ganz schön enttäuscht waren, als sie von der Entscheidung erfahren haben. Es ist doch menschlich, dass man die ersten Tage einfach nur verärgert und traurig ist. Wäre schlimm, wenn man das nicht so empfinden würde. Aber auch Marko Marin, der wie Patrick Helmes und Jermaine Jones nicht bei der EM ist, wird darüber hinwegkommen. Er ist so jung und hat doch seine ganze Karriere noch vor sich.


    Ich glaube nicht, dass man Marko Marin diese Erfahrung hätte ersparen müssen. Mit seinem ersten Spiel gegen Weißrussland hat er schon einen kleinen Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Ganz Deutschland diskutiert über ihn, und ich bin mir sicher, dass er in den nächsten Jahren zum festen Kreis gehören wird.


    Apropos Phasen. Ich finde diese Diskussionen über die Qualität Jens Lehmanns überflüssig. Natürlich bleibt Jens an erster Position. Die Abwehr hat sich innerhalb der letzten Jahre mit ihm eingespielt, die Abstimmung passt. Jens ist fit, deshalb gibt es gar keinen Grund, ihn aus dem Tor zu nehmen. Auch nicht, dass er nur wenige Spiele für Arsenal gemacht hat. Was zählt, ist doch die aktuelle Stärke.


    So kurz vor dem Beginn der EM ist es viel wichtiger, den Spielern durch eine konsequente Linie, durch Vertrauen, das nötige Gefühl der Sicherheit zu geben. Das macht das Trainerteam. Die Diskussionen um die Abstimmung innerhalb der Abwehr kann man gar nicht vermeiden vor einem Turnier. Sobald ein Gegentreffer fällt, ist die Abwehr schuld. So war es ja auch vor der WM 2006.


    Ich hoffe, dass Christoph Metzelder, der bei dem Führungstreffer der Serben nicht perfekt stand, noch zu seiner Form finden wird - obwohl Christoph bei Madrid selten zum Einsatz kam. Er hat bei der WM 2002 und 2006 bewiesen, dass er sich vor wichtigen Turnieren pushen kann. Christoph ist ein Turnierspieler. Er kennt seinen Körper durch seine jahrelange Erfahrung.


    Haben Sie gesehen, wie Michael Ballack auch in den zwei, drei Durchhängephasen im Spiel gegen Serbien die Mannschaft aufgewirbelt hat? Es ist verdammt wichtig, als Spieler einen solchen Motivator neben dir zu haben. Michael ist Antreiber und Torgarant zugleich. Unser entscheidender Vorteil gegenüber allen anderen Mannschaften.


    Es ist ganz normal und überhaupt kein Grund zur Sorge, dass auch gegen Serbien noch die letzte Spritzigkeit innerhalb der Mannschaft fehlte. In den nächsten Tagen wird Joachim Löw im Trainingslager in der Schweiz hauptsächlich die Taktik und Standards trainieren, so dass gegen Polen eine perfekt vorbereitete Mannschaft auf dem Platz stehen wird. Da habe ich keine Zweifel.


    Ich werde zum zweiten Vorrundenspiel gegen Kroatien (12. Juni) zur Mannschaft stoßen und sie bis zum dritten Spiel (gegen Österreich am 16. Juni) begleiten. Der Trainer hat gesagt, dass er sich freut, wenn ich für ein paar Tage dabei bin.


    Wissen Sie, ich bin der letzte, der sich einmischen möchte. Aber wer weiß, vielleicht kann ich trotzdem mit meiner Erfahrung ein paar Tipps geben und zum Erfolg beitragen.


    http://www.spiegel.de


    Bernd Schneider sollte eigentlich für die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 2008 am Ball sein. Ein Bandscheibenvorfall verhindert seinen Einsatz. Exklusiv für SPIEGEL ONLINE analysiert der 34- jährige Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen das Geschehen während der Fußball- EM in Österreich und der Schweiz (7. bis 29. Juni).

    Nach Ulf Kirsten ist Calle also nun ein weitere Ehrenspielführer. Was mir dabei einfiel (blasphemisch) - und wieder ist er nur Zweiter...


    Gut, dass ich über meinen Lieblingsverein noch lachen kann...

    Leverkusens Gegner: Zenit St. Petersburg
    Pogrebnyak so treffsicher wie Toni


    Für Andrey Arshavin steht fest: "Bayern München ist das beste Team im Wettbewerb, aber Leverkusen ist auch sehr stark."


    Der Topstar von Zenit, Spielmacher und hängende Spitze in Personalunion, kennt auch einige Spieler des Viertelfinalgegners: "Als ich von der Auslosung erfuhr, dachte ich spontan an Dmitry Bulykin. Und ich weiß, dass Bernd Schneider ihr Kapitän und Stefan Kießling ihr bester Stürmer ist."


    Bester Stürmer des russischen Meisters neben Arshavin selbst ist Pavel Pogrebnyak, der gemeinsam mit Luca Toni bester Torschütze (7 Treffer) des laufenden Wettbewerbs ist. Auch der Türke Fatih Tekke und der Argentinier Alejandro Dominguez sind gefährliche Angreifer. Im Mittelfeld prägen Konstantin Zyrianov (offensiv) und Anatoliy Tymoshchuk (defensiv) das Spiel. Als Zenit Letzteren voriges Jahr für 15 Millionen Euro aus Donezk holte, schien dies ein völlig überteuerter Transfer zu sein. Aber der Ukrainer ist jeden Cent wert. Ohne ihn wäre das Team defensiv sehr instabil.


    Tatsächlich ist die Abwehr, vor allem nach dem Verlust von Martin Skrtel (FC Liverpool), die Achillesferse. Trainer Dick Advocaat (Ex-Gladbach) will hier personell noch aufrüsten. Geld fließt dank des Hauptsponsors Gazprom reichlich. Doch auch der aktuelle Kader hat bewiesen, dass er international mithalten kann.


    Mikhail Sanadze


    http://www.kicker.de/news/fuss…tartseite/artikel/185272/

    Ende einer schönen Karriere


    Als die Kollegen am Mittwoch in Hamburg um den Einzug ins UEFA-Cup-Viertelfinale kämpften, saß er daheim im Bergischen und schaute sich das Spiel im Fernseher an. Carsten Ramelow (33), Kapitän von Bayer Leverkusen, wird, Stand heute, nicht mehr für den Verein auflaufen, für den er seit Januar 1996 in 333 Bundesligaspielen (22 Tore) die Knochen hinhielt.


    Am vergangenen Freitag ging Ramelow zu Michael Skibbe, bat ihn um Freistellung: "Ich habe das Gefühl, dass ich hier keine Einsatzchance mehr habe. Als 17. oder 18. Mann dabei zu sein, das bringt mir nichts. Da soll der Trainer lieber ein jungen Spieler mitnehmen." Selbstlos wie er spielte, beendet er die Laufbahn. Eine schöne Karriere, der die Krönung versagt blieb: Vize-Weltmeister (46 Länderspiele), Vize-Meister, Finalist in Champions League und DFB-Pokal - nie sprang ein Titel raus. Als Bayer 1993 den Cup gewann, stand er auf der anderen Seite, verlor mit den Hertha-Bubis. Ironie des Schicksals!


    Im Sommer wird er seinen Anschlussvertrag (noch offen, in welcher Funktion) antreten. "Irgendwo mit 80 Prozent kicken, das ist nicht mein Ding." Tröstlich: Die Karriere endet nicht wegen schwacher Leistung, nach vier Operationen streikte der Körper. Standesgemäß sein Abschied: Am 15. Spieltag mit einem Tor - in Berlin.

    Barbarez-Interview - "Dann ist das Finale drin"


    Es ist die Rückkehr des großen alten Mannes an seine alte Wirkungsstätte. Sergej Barbarez trifft mit Bayer Leverkusen im Uefa-Cup-Achtelfinale am Abend auf den HSV, in dessen Diensten er sechs Jahre stand. Auf stern.de blickt er stolz auf seine Karriere zurück, spricht über seine große Liebe und Rafael van der Vaart.


    Herr Barbarez, Sie sind hanseatischer Bosnier, mit Wohnsitz und Arbeitsplatz in Leverkusen, ganz schön exotisch, finden Sie nicht?


    (Lacht) Der Karriereverlauf lässt sich manchmal nicht planen. Da muss man es so nehmen, wie es kommt. Diese Situation hat sich für mich vor anderthalb Jahren ergeben. Ich habe mich für Bayer Leverkusen entschieden und stehe voll dahinter. Meine Karriere hat mich in viele Städte gebracht, irgendwann wollte ich einen festen Wohnsitz haben, auch wegen der Familie. Da habe ich Hamburg ausgewählt, ich habe hier ja auch sechs Jahre gespielt. Auch nach der Karriere wird das meine Basis sein. Die Stadt passt wunderbar zu einem Weltenbummler wie ich es bin


    Am Mittwoch geht es im Uefa-Cup gegen Ihren alten Verein Hamburger SV. Hand aufs Herz, wie sehr schlägt noch eine Raute in Ihrer Brust?


    Die Raute wird immer da sein. Ich bin aber Profi und weiß, was ich zu tun habe. Ich fühle mich sehr wohl in Leverkusen, und es ist meine Aufgabe, hier gute Spiele abzuliefern. Es ist schon das vierte Spiel gegen meinen Ex-Verein in dieser Saison, da ruhen die Emotionen über 90 Minuten. Ich empfinde für den HSV viel, ich spiele aber Fußball für Leverkusen.



    Sie sind mittlerweile 36 Jahre alt und werden von der Öffentlichkeit als großer alter Mann des Fußballs geadelt. Ehrt Sie diese Auszeichnung?


    Ja, mich macht es schon stolz, dass ich mit 36 noch Leistung bringe, von der Mannschaft gebraucht werde und vom Trainer für gut befunden werde.



    Was ist denn wichtiger, jugendliche Spritzigkeit oder die Weisheit des Alters?


    Das eine ist schwer mit dem anderen zu vergleichen. Ich glaube aber, wenn man den Kopf benutzt, hat man Vorteile. Das können erfahrene Spieler besser, ein Spiel antizipieren.



    Wer ist in der Entwicklung weiter, der HSV oder Leverkusen?


    Beide Mannschaften befinden sich auf Augenhöhe. Das sieht man in der Bundesliga und im Uefa-Cup. Auch wenn beide Teams in komplett anderen Systemen spielen, die Trainer andere Stile bevorzugen, haben beide auf ihre Art Erfolg. Es geht um die Tagesform. Nicht nur von der Mannschaft, sondern auch von Einzelspielern, die durch eine Aktion dieses Spiel entscheiden können. Alle Spiele in dieser Saison waren sehr knapp.



    Worin unterscheiden sich denn die Spielstile beider Teams?


    Der HSV ist sehr auf die Defensive konzentriert. In Leverkusen wird seit Jahren Offensivfußball gespielt. Den Unterschied sieht man auch in der Tabelle, anhand der Tordifferenz. Attraktiver für die Fans ist, glaube ich, unser Fußball. Der HSV spielt aber ein sehr souveränes System. Die schießen wenige Tore und holen viele Punkte.



    Sie scheinen in Leverkusen angekommen zu sein. Ist es ein reines Zweckbündnis oder ist auch etwas Emotionales gewachsen?


    Natürlich wächst so etwas. Ich habe immer an diese Geschichte geglaubt, ebenso wie mein Trainer, Verein und die Mitspieler. Wir spielen erfolgreich, was will man mehr? Ich habe auch schon während meiner HSV-Zeit gerne nach Leverkusen geschielt. Nicht, weil ich wechseln wollte, sondern weil hier schöner Fußball gespielt wird.



    Wie steht es um Ihre Vertragsverlängerung, ein weiteres Jahr ist geplant?


    Beide Seiten wollen unter bestimmten Bedingungen verlängern. Wunsch des Vereins ist die Qualifikation für das internationale Geschäft, davon könnte es abhängen.



    Was sind Ihre Pläne nach der Karriere?


    Ich bin ein Mensch, der versucht, das Heute zu genießen und nicht alles im Voraus zu planen. Meine aktive Laufbahn macht mir noch viel Spaß, da würde es nur schaden, wenn ich mir zu viele Gedanken über die Zukunft machen würde. Ich werde mit dem Fußball in Verbindung bleiben.



    Sehen wir Sie eventuell noch einmal in der bosnischen Nationalmannschaft, Sie liebäugeln ja mit einer Rückkehr, nachdem Sie 2006 wegen Unzufriedenheit mit dem Funktionärswesen dort zurückgetreten sind?


    Ja, das Angebot steht. Der Nationaltrainer hat mich angesprochen, ob ich wieder spielen kann. Mit 36 Jahren kann man zwar keine große Länderspielkarriere mehr starten, es ehrt mich aber.



    Nochmals zum HSV: Sie sind eine der HSV-Ikonen dieses Jahrzehnts. Macht Sie das stolz?


    Die Fans klatschen und jubeln immer noch, wenn ich einlaufe. Das macht mich sehr stolz. Wenn ich meine freien Tage in Hamburg verbringe, stoße ich nur auf positive Reaktionen, das ist toll. Ich verbringe ja jede Woche ungefähr zwei Tage an der Elbe, das ist mit Leverkusen so abgesprochen.



    Tut es da nicht weh, dass Ihre alte Liebe kurz vor Torschluss nun wieder alles verspielen könnte und Sie daran mit Schuld wären?


    Das hängt nicht von einem Spiel ab. Es geht um die Weiterentwicklung, auch international. Natürlich ist es schade, dass eine deutsche Mannschaft nun aus dem Uefa-Cup rausfliegt. Ich stehe aber im Dienst von Bayer Leverkusen und werde schauen, dass wir durchkommen. Wenn wir den HSV schlagen, ist auch das Finale drin.



    Was ist denn das Erfolgsgeheimnis der jüngsten Leverkusener Erfolge?


    Wir haben die Konstanz gefunden, guten Fußball zu spielen. Man sieht, wie sich die Mannschaft über den Zeitraum eines Jahres entwickelt hat, sieben, acht junge Spieler haben einen Riesensprung gemacht. Ich bin da gerne Ratgeber. Wenn wir das Niveau über einen längeren Zeitraum halten, können wir auch in der Bundesliga bald oben angreifen.



    Apropos, Ihr Torkonto steht in der Liga bei 95, wann sind die 100 fällig?


    (Lacht) Das ist für dieses Jahr vorgesehen, da muss ich aber Gas geben.



    Eine letzte Sache noch: Würden Sie dem HSV-Star Rafael van der Vaart einen Wechsel im Sommer zu einem europäischen Topverein empfehlen?


    Natürlich wäre es schade für Hamburg, wenn so ein Spieler ginge, aber vielleicht braucht er den großen Sprung, um sich weiterzuentwickeln. Der Verein würde ja finanziell profitieren.



    Sie wären ja ein gutes Gegenbeispiel dafür, dass man Karriere machen kann, ohne je bei einem europäischen Topklub gewesen zu sein.


    Ich bin zufrieden mit meiner Karriere. Ich wollte mich immer nur finden, das ist mir in Hamburg gelungen, auch außerhalb des Fußballs. Deswegen liebe ich diese Stadt.


    http://www.stern.de
    Interview: Martin Sonnleitner

    02. März 2008
    Die Erfolgsserie von Bayer Leverkusen ist gerissen. Nach zuletzt vier Bundesliga-Spielen ohne Niederlage verlor die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe am Sonntag im West-Derby beim VfL Bochum mit 0:2 (0:0). Dank der Treffer von Kapitän Thomas Zdebel (66. Minute) und Christoph Dabrowski (88.) demonstrierte der VfL abermals seine beeindruckende Heimstärke und schob sich am Ruhrgebiets-Rivalen Borussia Dortmund vorbei auf den 12. Tabellenplatz. „Das war ein wichtiger Schritt gegen einen Champions-League-Anwärter, jetzt dürfen wir auch ein bisschen feiern“, sagte Bochums Coach Marcel Koller.


    „Wir haben gut gekämpft, aber vergessen, gut Fußball zu spielen“, sagte Bayer-Kapitän Bernd Schneider. Für Bayer dagegen ging in einer insgesamt schwachen Partie nicht nur die Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel im Uefa-Cup gegen den Ligakonkurrenten Hamburger SV am Donnerstag gründlich daneben. Weil der HSV gegen Eintracht Frankfurt 4:1 gewann, verlor Bayer auch den dritten Platz an die Norddeutschen. Zudem sah Sergej Barbarez die fünften Gelbe Karte und muss am Sonntag gegen Hannover 96 zuschauen.


    „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir wir nie richtig zum Abschluss gekommen sind, nie das Spiel bestimmt haben“, sagte Leverkusens Simon Rolfes. „Wir hätten heute einen großen Schritt nach vorne machen können.“ Was die 23.781 Zuschauer in den ersten 45 Minuten zu sehen bekamen, war nur äußerst mäßiges Bundesliga-Niveau. Beide Mannschaften rieben sich vor allem im Mittelfeld in zahlreichen Zweikämpfen auf, die Fehlerquote im Abspiel war erschreckend hoch. Die Gäste, bei denen Stammkeeper René Adler nach überstandener Adduktorenverletzung ins Tor zurückkehrte, hatten zwar mehr Ballbesitz und waren optisch leicht überlegen.


    Torgefahr ergab sich daraus allerdings nicht, beide Keeper waren nahezu beschäftigungslos. Bochums einzige Chance jagte Benjamin Auer über das Tor (10.). Schmerzlich vermisst wurde beim Gastgeber der mit neun Saisontreffern beste Angreifer Stanislav Sestak (Gelb-Sperre). Joel Epalle konnte den Slowaken nicht adäquat ersetzen. Auf der Gegenseite segelten zwei Schüsse von Tranquillo Barnetta (29./35.) über das Gehäuse des Tschechen Jan Lastuvka.


    Dabrowski macht am Ende alles klar für Bochum


    Mit gequältem Gesichtsausdruck beobachteten Paul Freier und Theofanis Gekas das Geschehen. Auch gegen ihren ehemaligen Klub saßen die Leverkusener Offensivkräfte zunächst nur auf der Bank und wurden von Skibbe nach dem Gegentreffer 20 Minuten vor Schluss eingewechselt. Doch auch diese Maßnahme verpuffte wirkungslos. Das triste Bild änderte sich erst spät - dank der Bochumer. Beide Kontrahenten knüpften zunächst nahtlos an die schwache Vorstellung aus der ersten Hälfte an.


    Nach mehr als einer Stunde Spielzeit musste sich Lastuvka erstmals strecken, um einen Barbarez-Kopfball nach Flanke des ansonsten blassen Stefan Kießling (63.) um den Pfosten zu lenken. Wie aus heiterem Himmel fiel dann das sehenswerte Führungstor. Einen weiten Ball aus dem Mittelfeld legte Christoph Dabrowski im Strafraum per Kopf zu seinem Kapitän zurück, der Adler keine Abwehrchance ließ. Endgültig alles klar machte dann Dabrowski.


    FAZ.NET

    Der „Mini-Ballack“ gewinnt in Leverkusen an Größe


    Von Gregor Derichs, Leverkusen


    21. Februar 2008
    Simon Rolfes ist blond, groß und freundlich sowie ein Muster an Zuverlässigkeit und Konstanz. Dass er einen steilen Aufstieg geschafft hat, ist ihm bewusst. Im Uefa-Pokalspiel gegen Galatasaray Istanbul bestreitet der Westfale an diesem Donnerstag das 111. Pflichtspiel für Bayer Leverkusen nacheinander.


    „Das Schönste an der Serie ist, dass ich so lange verletzungsfrei geblieben bin“, sagt Rolfes. Dass er, obwohl meist im Zentrum des Geschehens stehend, immer fair spielte und keine Sperre ihn zur Pause zwang, erwähnt der Sechsundzwanzigjährige nicht. Rolfes ist ein netter, bescheidener Mann, der aber genau weiß, was er will. Seine Karriere hat er sorgsam geplant; „Ich habe immer überlegt, was als nächster Schritt möglich ist. Es ist besser, zielorientiert vorzugehen.“


    Seit dem 10. September 2005, dem vierten Spieltag der Saison 2005/06, hat Rolfes alle Spiele für die Rheinländer bestritten. Die Wertschätzung für den Mittelfeldspieler stieg mit seinen Leistungen. Als „Mini-Ballack“ hatte ihn Bayer-Sportdirektor Rudi Völler schon bezeichnet, als er für 650.000 Euro vom Zweitligaklub Aachen verpflichtet wurde. „In dieser Saison hat er einen riesigen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Völler.


    Inzwischen wird der Marktwert des Westfalen, der seinen Vertrag bis 2010 verlängerte, auf sieben Millionen Euro taxiert. Kaum wahrgenommen, hat sich Rolfes in der Nationalmannschaft einen Platz hinter der ersten Formation erarbeitet. Beim 0:1 im März 2007 gegen Dänemark, als Joachim Löw in Duisburg eine B-Garnitur auflaufen ließ, gab er sein Debüt.


    Mittlerweile hat Rolfes sieben weitere Länderspiele absolviert, darunter drei Halbzeit-Einsätze. „Simon ist ungemein ballgewandt. Er kann ein Spiel beruhigen, aber auch das Tempo verschärfen“, sagt Bundestrainer Löw. Rolfes darf davon ausgehen, dass er im Mai für die Europameisterschaft nominiert wird.


    In Leverkusen hat er sich schon unverzichtbar gemacht. Mit fünf Toren in den letzten sieben Bundesligaspielen stellte der Linksfuß verstärkt seine Offensivqualitäten unter Beweis. „Das ist kein Zufall, denn das habe ich mir vorgenommen“, erklärt er. In der Defensive löste er zunächst Carsten Ramelow ab, nicht nur als geschickter, robuster Zweikämpfer, sondern auch als Kapitän. Als Ramelow und Bernd Schneider verletzt fehlten, fiel die Rolle des Spielführers wie von selbst auf Rolfes. Der Mann ist auf dem Spielfeld einfach omnipräsent.


    Dass er auch im Spielaufbau durch exaktes Passspiel und im gegnerischen Strafraum durch Durchschlagskraft überzeugt, liegt an seinem Werdegang. „Die Position hinter den Spitzen liegt mir. Aus der Tiefe nach vorne zu gehen ist meine absolute Wunschposition“, sagt Rolfes, der als Beispiel dienen kann, dass eine stufenweise Karriereentwicklung ihre Vorteile hat. Nicht große Sprünge, sondern kleine Schritte hat er vollzogen.


    Beim TuS Recke, vom Vater und von drei älteren Brüdern lernte er das Fußballspielen. Nach seinem Wechsel zu Werder Bremen bestritt er dort lediglich hundert Regionalligaspiele in der zweiten Mannschaft, obwohl er mit 20 Jahren einen Profivertrag erhalten hatte. Deswegen wählte er bewusst den Umweg über die Zweitligaklubs Reutlingen und Aachen. „Ich bin nicht von null auf hundert gestartet, ich bin immer eine Station weiter gegangen und habe immer gespielt. Das trägt vielleicht zu meinen kontinuierlichen, konstanten Leistungen bei“, vermutet er. Gegen Istanbul soll nach dem 0:0 im Hinspiel eine weitere folgen.


    Text: F.A.Z., 21.02.2008, Nr. 44 / Seite 32

    Leverkusen: Keine Panik trotz Köln-Pleite
    Schneider und Vidal im Tief


    So gar nicht nach dem Geschmack der Fans verlief die letzte Testspiel-Woche für Bayer 04. Eine 1:3-Niederlage gegen Köln - das schmeckt den Anhängern der Werkself überhaupt nicht.


    Die Beteiligten freilich weigerten sich, in Panik zu verfallen: "Ich bin froh, dass wir mit den Testspielen jetzt durch sind", sagte Torhüter René Adler, "wir dürfen das nicht überbewerten. Vor ein paar Jahren haben wir mal Tests gegen Wuppertal und Kickers Emden verloren und waren anschließend die zweitbeste Rückrundenmannschaft. In Cottbus wird es ernst, ab da zählt es."


    Adler, unlängst im kicker von den Profi-Kollegen zum besten Keeper der Liga gewählt, lässt sich auf keine Diskussionen ein, was die Verfassung der Mannschaft angeht. Er ist sich sicher, dass die Marschroute ("Eng stehen, den Ball jagen, aggressiv attackieren!") eingehalten wird. Eine Personaldiskussion angesichts des Fehlens der Innenverteidiger Karim Haggui (Afrika-Cup) und Lukas Sinkiewicz (Aufbau- training nach Syndesmose-Verletzung) hält Adler für völlig unnötig: "Jan-Ingwer Callsen-Bracker macht einen guten Job. Das war in der Rückrunde der vergangenen Saison auch so. Manuel Friedrich ist auch wieder fit, an der Abwehr gibt es keinen Zweifel."


    Seine Chefs sehen dies nicht viel anders. Sowohl Rudi Völler ("Dieser Test war wichtig für Manuel Friedrich, er hat nach seiner Operation gezeigt, dass er wieder fit ist") als auch Michael Skibbe impfen den Spielern Selbstvertrauen ein, der Trainer verlangt von Callsen-Bracker sogar mehr Initiative: "Das Spiel nach vorne kann er ruhig intensivieren. Da muss er mehr aus sich herausgehen, er kann das ja."


    Mit dem, was Bernd Schneider fußballerisch kann, könnte man Bücher füllen. Doch der Routinier ist nach seiner viermonatigen Zwangspause noch nicht auf gewohntem Niveau. Gegen Köln verlor er viele Bälle, wirkte, ob rechts, links oder zentral, gehemmt. Möglicherweise kommt Cottbus für ihn zu früh, was auch für Arturo Vidal (er fehlte zweieinhalb Monate wegen eines Bänderrisses) gilt. Der hyperaktive Chilene hat momentan wenig gute Momente, auch er scheint Zeit zu brauchen.


    Bis auf Weiteres gehören dem Profikader neue Gesichter an. Jens Hegeler (19) kommt aus der U23 und ergänzt, wohl auch schon in Cottbus, die Innenverteidigung. Richard Sukuta-Pasu (17, U19), der hochveranlagte Offensivspieler, trainiert weiter "oben" mit, ob er am Samstag nominiert wird, steht noch nicht fest.


    Frank Lußem


    http://www.kicker.de

    Leverkusen nach Kantersieg in Feierlaune


    19. Dezember 2007 Auf der Leverkusener Weihnachtsfeier im Zürcher Szenelokal „Kaufleuten“ hätte die Stimmung kaum besser sein können. Nach dem 5:0-Kantersieg beim FC Zürich und dem damit verbundenen Gruppensieg im Uefa-Cup strahlten Bayer-Sportchef Rudi Völler und Trainer Michael Skibbe um die Wette.


    Bis tief in die Nacht wurde der erfolgreiche Jahresabschluss begossen - und nebenbei durfte man auch noch den höchsten Auswärtssieg auf internationaler Ebene in der Leverkusener Vereinsgeschichte feiern.


    Bulykin - der große Gewinner


    „Wir haben uns bewährt und sind auf einem sehr guten Weg. Diese Gruppe war eine hohe Hausnummer. Das Fazit nach der Hinrunde fällt auf jeden Fall positiv aus“, bilanzierte Skibbe freudestrahlend nach dem Einzug in die Zwischenrunde (13./14. und 21. Februar). Dort trifft der Bundesliga-Vierte auf einen Gruppendritten und hat im Rückspiel Heimrecht, was Skibbe als großen Vorteil ansieht: „Das kommt unserer Spielweise sehr entgegen.“
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    Spielt Bayer in der K.o.-Runde, die am Freitag in Nyon ausgelost wird, so wie beim Gala-Auftritt in Zürich, muss dem Coach ohnehin nicht bange sein. Vor 20.100 Zuschauern im Letzigrund dominierten die Rheinländer den aktuellen Schweizer Meister nach Belieben, waren technisch wie taktisch überlegen und zeigten sich insbesondere vor dem Tor eiskalt.


    Zum großen Gewinner avancierte dabei der Russe Dimitri Bulykin. Mit zwei Treffern (23. und 57.) verlängerte der Stürmer seinen auslaufenden Vertrag zum 31. Dezember quasi selbst um ein halbes Jahr. „Er muss sich keine Sorgen machen. Er hat sich weiter empfohlen. Mit ihm haben wir eine weitere Alternative im Sturm“, sagte Skibbe.


    Neue Leistungsdichte


    Bulykin hatte zu Saisonbeginn einen stark leistungsbezogenen Kontrakt für ein halbes Jahr erhalten und dabei große Abstriche gemacht. Nach rund einem Jahr ohne Spielpraxis war Bayer seine letzte Chance, die er nun nutzte. Damit wurde der russische Stürmer in dieser Woche gleich doppelt beschenkt. Erst am Montag war der Angreifer nach der Geburt seiner Tochter aus Moskau zurückgekehrt.


    Bulykin ist ein Beispiel für die neue Leistungsdichte im Leverkusener Kader. „Wir sind inzwischen breiter besetzt. Das kommt uns sehr entgegen“, meinte der Schweizer Nationalspieler Tranquillo Barnetta, der in seiner Heimat die Kapitänsbinde tragen durfte. „Damit wollte ich seinen Stellenwert auch nach außen hin darstellen“, begründete Skibbe die Entscheidung. Barnetta (50.) trug sich passenderweise auch in die Torschützenliste ein, genauso wie Vratislav Gresko (19.) und Stefan Kießling (80.).


    Mit dem Erfolg in Zürich ging zugleich eine über fünf Jahre andauernde Europacup-Durstrecke in der Fremde zu Ende. „Es ist gut, dass wir diese Serie nicht mehr mit uns herumschleppen“, meinte Skibbe, nachdem Bayer zuletzt 18 Europacup-Auswärtspartien in Folge nicht gewonnen hatte.


    Geradezu erschreckend war dagegen die Vorstellung des FCZ (Trainer Bernard Challandes: „Das war eine Lektion.“). Auch der Brasilianer Raffael, der für rund sechs Millionen Euro - so die Forderung der Schweizer - zu Hertha BSC Berlin wechseln soll, konnte seine Klasse zu keiner Zeit unter Beweis stellen. Und das, obwohl Hertha-Manager Dieter Hoeneß auf der Tribüne saß.


    FC Zürich - Bayer Leverkusen 0:5 (0:2)
    Zürich: Leoni - Stahel, Barmettler, Rochat, Marc Schneider - Konde, Abdi, Aegerter (67. Tico) - Chikhaoui, Raffael (86. Schönbächler) - Alphonse (63. Eudi). - Trainer: Challandes
    Leverkusen: Fernandez - Sarpei, Friedrich (29. Callsen-Bracker), Haggui, Gresko - Sinkiewicz (61. Faty), Rolfes - Kießling, Barbarez, Barnetta - Bulykin (78. Gekas). - Trainer: Skibbe
    Schiedsrichter: Rodriguez Santiago (Spanien)
    Tore: 0:1 Gresko (19.), 0:2 Bulykin (23.), 0:3 Barnetta (50.), 0:4 Bulykin (57.), 0:5 Kießling (80.)
    Zuschauer: 20.100
    Gelbe Karten: keine


    FAZ

    Uefa-Pokal
    1:0 gegen Prag - Leverkusen vorzeitig in nächster Runde


    Von Roland Zorn, Leverkusen


    06. Dezember 2007 In voller Mannschaftsstärke ging wenig, aber in Unterzahl klappte es dann doch für Bayer Leverkusen. Dank eines 1:0-Erfolges über Sparta Prag erreichte der Vierte der Fußball-Bundesliga als zweite deutsche Mannschaft die K.o.-Runde im Uefa-Pokal. Den Erfolg über den tschechischen Rekordmeister in diesem Vorrundenspiel der Gruppe E sicherte ein Kopfballtor von Manuel Friedrich (72. Minute). Bayer kann nun unbeschwert die Reise zum letzten Gruppenspiel beim FC Zürich am 19. Dezember antreten.


    Dann wird Kapitän Carsten Ramelow aber nicht dabei sein, der am Donnerstag in der BayArena nach einer Stunde wegen einer Tätlichkeit der leichteren Sorte die Rote Karte sah. „Die Erleichterung ist unglaublich groß. Denn nach dem Platzverweis hat die Mannschaft taktisch enorm gut gespielt und völlig verdient gewonnen. Ich bin froh, dass wir nicht nervös geworden sind. Ein toller Abend für uns“, bilanzierte Trainer Michael Skibbe. „So ein Spiel kann auch 0:0 ausgehen, da hätten wir uns nicht beklagen dürfen“, sagte Torschütze Friedrich.


    Frage nach Regisseur erledigt sich von selbst


    Vorher wurde in Leverkusen die Regisseursfrage gestellt: Barbarez und Schneider, nur Barbarez, zuerst Barbarez, später Schneider? Alles müßig. Da Barbarez über einen eingeklemmten Nerv an der Wade klagte und Skibbe den auch noch fiebernden Nationalspieler Schneider nach zehnwöchiger Verletzung erst einmal auf der Bank ließ, startete Bayer ohne seine zwei erfahrensten Spiellenker in diese internationale Begegnung.


    Kießling spielte den Part im offensiven Mittelfeld, Gekas rückte in die erste Elf auf den Platz der einzigen Spitze vor. Auch wenn der kurzfristige Ausfall des zuletzt glänzenden Bosniers als betrüblich eingestuft wurde, fühlte sich die Werkself nach zuletzt vier Bundesligasiegen und der Eroberung von Platz vier in der Tabelle doch stark genug, ihr europäisches Zwischenziel gegen den tschechischen Rekordmeister zu erreichen.


    Leverkusens Spiel zwar schön, aber nicht effektiv


    Dass den Leverkusenern in den ersten 45 Minuten eine ordnende Hand gut getan hätte, war indes unverkennbar. Die meist vom bemühten Barnetta eingeleiteten Offensivaktionen der jugendlich bewegten Rheinländer waren zwar oft genug hübsch anzusehen, taten den gut organisierten Tschechen indes nicht weh. Was im rheinischen Dauerregen an Distanzschüssen vom quirligen Freier, von Castro oder Rolfes auf Torhüter Grigar zukam, parierte der Prager souverän.


    Sparta hatte vor dem Wechsel sogar die besseren Gelegenheiten. Der im Umschalten von Defensive auf Attacke und bei Kontern stets gefährliche Dritte der tschechischen Liga hätte beinahe sogar einen Leverkusener als unfreiwilligen Partner seiner Angriffszüge herzlich willkommen heißen können. Zum Glück für Torhüter Adler landete Castros verunglückter Kopfball nach Slepickas Flanke am eigenen Pfosten (8. Minute).


    Ramelows leichter „Händedruck“ mit Folgen


    Zur Halbzeit stellte Skibbe seine offensive Mittelfeldreihe um. Barnetta, in der Zentrale zwar eifrig, aber nicht effektiv, besetzte den linken Flügel, Kießling wechselte von links in die Mitte. Was blieb, war das Warten auf Schneider, denn die Attacken von Bayer wurden auch nach der Pause nicht zwingender und bedrohlicher. Die Wende zu mehr Leverkusener Leidenschaft führte eine Dummheit von Bayer-Kapitän Carsten Ramelow herbei.


    Dem Berliner, 33 und kein bisschen weise, rutschte, weggeschubst vom dafür verwarnten Rezek, die Hand aus - und die landete im Gesicht des Tschechen (60.). Der englische Schiedsrichter Atkinson zögerte nicht eine Sekunde, Ramelows leichten „Händedruck“ mit der Roten Karte zu sanktionieren. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. In Unterzahl konnte nur noch der kränkelnde Bernd Schneider helfen, zumal die Tschechen nun ihre Chance auf den vollen Erfolg in der BayArena zu nutzen versuchten.


    Bayer entdeckt nach Platzverweis den Kampfgeist


    Freier musste in der 66. Minute weichen, und der 34 Jahre alte Altmeister Leverkusener Spielkunst kam endlich. Der Thüringer, der sich nach 84 Minuten schon wieder erschöpft gegen Gresko auswechseln ließ, machte seinem Team zumindest neuen Mut. Scheiterte Gekas noch frei vor Grigar am Torhüter, ließ sich Innenverteidiger Manuel Friedrich seine Kopfballgelegenheit nach Barnettas Ecke (72.) nicht entgehen.


    1:0 führte die Elf mit zehn Spielern, weil sie, gereizt durch Ramelows Platzverweis und angefeuert von 18.000 Zuschauern, nun auch ihren Kampfgeist entdeckt hatte. Damit erreichte sie ihr Ziel trotz gewichtiger Handikaps dann doch noch - nach einer unter den widrigen Umständen respektablen Leistung.


    Bayer Leverkusen - Sparta Prag 1:0 (0:0)
    Leverkusen: Adler - Castro, Friedrich, Haggui, Sarpei - Ramelow, Rolfes - Freier (66. Schneider/84. Gresko), Barnetta, Kießling - Gekas (79. Sinkiewicz). - Trainer: Skibbe
    Prag: Grigar - Pospech, Repka, Kadlec, Zabavnik (89. Brezinsky) - Kladrubsky - Slepicka, Horvath, Kisel, Rezek (72. Matusovic) - Dosek. - Trainer: Bilek
    Schiedsrichter: Martin Atkinson (England)
    Tor: 1:0 Friedrich (71.)
    Zuschauer: 17.771
    Rote Karte: Ramelow nach einer Tätlichkeit (60.)
    Gelbe Karten: Barnetta, Castro - Kisel, Rezek




    Text: FAZ.NET
    Bildmaterial: AP, ddp, dpa, REUTERS

    Bayer Leverkusen im Uefa-Pokal
    Schneider will nichts überstürzen


    Von Gregor Derichs, Leverkusen


    06. Dezember 2007 Eine Pause von 74 Tagen aus gesundheitlichen Gründen einlegen zu müssen war eine neue Erfahrung für Bernd Schneider. „Ich hatte ein paarmal Zerrungen, mal einen Muskelfaserriss. Schlimmeres gab es nicht“, sagt der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen zu seiner bisher sehr begrenzten Krankengeschichte.


    Am 20. September, beim 3:1 im Uefa-Pokal gegen das portugiesische Team von US Leiria, aber zog er sich eine erst mit Verzögerung diagnostizierte Schädigung des Außenbands im rechten Knie zu. Es folgte die schwierigste Phase seiner inzwischen 17 Jahre dauernden Laufbahn. Am Samstag in Berlin beim 3:0-Sieg gab er nach einer Einwechslung in der Schlussphase sein Comeback, in einem Team, das überraschenderweise auch ohne ihn blendend funktioniert.


    Barbarez trat in Schneiders Spur


    An diesem Donnerstag im Uefa-Pokal (18.15 Uhr im FAZ.NET-Liveticker) gegen den tschechischen Meister Slavia Prag könnte der 34 Jahre alte Thüringer wieder in die Stammformation zurückkehren. „Ihn kann man jederzeit von Beginn an bringen. Aber ein personeller Wechsel kann auch gravierende Folgen haben“, sagt Bayer-Trainer Michael Skibbe. Er ist selbst davon überrascht, dass der Ausfall seines wichtigsten Strategen nach kurzer Zeit kompensiert wurde. „Ich habe nicht erwartet, dass sich die Mannschaft auf dem fußballerischen Niveau bewegt, wie sie es mit ihm tut“, sagt Skibbe.


    Ein anderer Oldtimer trat großartig in Schneiders Spur: Sergej Barbarez, mit 36 Jahren noch zwei Jährchen älter als Schneider. Im ersten Jahr am Rhein hatten die Bayer-Fans den Bosnier noch abgelehnt, sie hatten ja Bernd Schneider. Inzwischen haben sie den ehemaligen Hamburger mehr als nur akzeptiert - und Schneider zu vergessen ist in Leverkusen eigentlich nicht möglich.


    Nach dem 18-Minuten-Einsatz schmerzte das Knie


    Der Nationalmannschaft hat Schneider in den letzten vier Spielen mit nur einem Sieg dagegen mehr gefehlt als den Leverkusenern. „Sergej hat einen richtig guten Lauf“, sagt Schneider, der nicht massiv auf eine Rückkehr in die Stammelf drängt. Nach dem 18-Minuten-Einsatz in Berlin schmerzte das Knie noch. „Man muss es nicht überstürzen“, sagt er.
    Duo Schneider und Barbarez: Wir haben beide ein gutes Spielverständnis


    Skibbe hat nun die Wahl aus einem plötzlichen Überangebot an guten Offensivspielern. „Wir müssen aber auch aufpassen, dass wir die Konterstärke der Prager ausschalten“, sagt der Trainer. Die vorletzte Gruppenpartie vor dem Abschluss in zwei Wochen beim FC Zürich bezeichnet Skibbe als „Finale“, da mit einem Sieg gegen die Tschechen der vorzeitige Einzug in die Zwischenrunde der 32 besten Teams gesichert wäre.


    „Dass Bernd unser Schlüsselspieler ist, ist sowieso klar“


    Wenn ein Spieler für Schneider aus der zuletzt erfolgreichen Mannschaft weichen müsste, wäre dies wahrscheinlich Paul Freier, der sich nach einer Achillessehnenverletzung zurückgekämpft hat. Auf die Frage, ob es zu einer Entscheidung zwischen Barbarez und Schneider kommen muss, lautet die Antwort nicht: Es darf nur einen geben. „Ich verstehe die Diskussion nicht, warum wir zwei nicht zusammen spielen könnten. Wir haben doch gezeigt, dass es funktioniert. Wir haben beide ein gutes Spielverständnis“, sagt Schneider.


    Neben Freier könnte es einen weiteren Leidtragenden von Schneiders Rückkehr geben. Die Situation für Theofanis Gekas, den Torschützenkönig der vorigen Saison, droht noch unbefriedigender zu werden. Der vom VfL Bochum geholte Grieche saß in Berlin 90 Minuten auf der Bank, nachdem er zuletzt wenigstens noch als Ergänzungsspieler benötigt wurde. Über kurz oder lang, das steht fest, ist ein Platz für Schneider im Bayer-Team reserviert. „Dass Bernd unser Schlüsselspieler ist, ist sowieso klar“, sagt Skibbe.


    FAZ

    Völler: "Schlimmste Magenkrämpfe"
    Angriff auf Bierhoff


    Ein unterschiedliches Echo löste die von Bundestrainer Joachim Löw (47) geäußerte Idee eines runden Tisches aus. Viel Pro, aber auch Kritik - an Manager Oliver Bierhoff und dem Zehn-Punkte-Plan.


    Ich möchte Oliver Bierhoff zu etwas mehr Demut raten", sagt Rudi Völler, "zu größerer Zurückhaltung." Der Ex-Bundestrainer zählt zu den Liga-Repräsentanten, bei denen der von den Verantwortlichen für die Nationalelf gestartete Vorstoß, einen runden Tisch mit den Klubtrainern nach dem Europapokal-Debakel anzuregen, für Unverständnis und Verdruss gesorgt hat.


    Vor allem das dauernde Gerede von einer einheitlichen Spielphilosophie geht dem Sportdirektor aus Leverkusen auf die Nerven. Bei allem Lob für die Arbeit beim DFB ("Löw und seine Mannschaft haben das fortgesetzt, was Jürgen Klinsmann begonnen hat") wettert Völler: "Ich habe den Eindruck, dass da nur noch von Philosophien geredet wird. Die Spielphilosophie von heute ist zuallererst ein Produkt der hervorragenden Jugendarbeit in den Vereinen." Und Völler, unter dem Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff (39) 2002 eine durchwachsene WM gespielt hat, formuliert gegenüber dem kicker weiter: "Mit Spielern, die Klubs wie Köln, Bayern München, Stuttgart, Bremen oder Bayer Leverkusen ausgebildet haben, kannst du diese Philosophie umsetzen. Die Philosophie für den Spieler Oliver Bierhoff, die musste noch erfunden werden. Brasilianische Spielweise einfordern mit Füßen aus Malta, das geht eben nicht."


    Wie im September 2003 nach dem 0:0 auf Island, bei seinem legendären Wutausbruch im Interview mit Waldemar Hartmann, redet sich Publikumsliebling Völler in Rage: "Oliver Bierhoff sollte sich in den nächsten Tagen bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen. Das permanente Sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfen muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen." Ihm, so sagt Rudi, verschaffe dieses Verhalten jedenfalls "schlimmste Magenkrämpfe."


    Völler ist kein Einzelfall. Auch andere Liga-Vertreter äußern sich kritisch zu Bierhoffs Initiative sowie der Kritik an mangelnder Ursachenforschung und weitgehender Konzeptlosigkeit der Klubs, von Bundestrainer Löw in einem kicker-Interview (15.11.2007) artikuliert. "Jogi soll sich um die Nationalelf kümmern. Wir kümmern uns um die Vereine," rät brüsk Frankfurts Friedhelm Funkel.


    Auf erheblichen Widerstand stößt das Vorgehen auch in Bremen, von einem Verbandsfunktionär als Negativ-Beispiel für oberflächliche Analyse gebrandmarkt. "Wenn jemand mit uns reden möchte, der sich für kompetent hält", sagt Trainer Thomas Schaaf, "unsere Nummer steht im Telefonbuch, er soll anrufen." Unterstützung erhält er von Manager Klaus Allofs. "Wir müssen uns keinen Vorwurf gefallen lassen, dass wir uns keine Gedanken machen und den Anforderungen nicht gerecht werden."


    Die Bremer stört vor allem der Weg über die Öffentlichkeit. "Eine sinnlose Diskussion", meint Allofs. Einem runden Tisch steht er skeptisch gegenüber, "wenn nur Dinge nochmals thematisiert werden, die schon besprochen worden sind."


    Ob der angesprochene, vor elf Monaten verabschiedete Zehn-Punkte-Plan, mit dem das Kompetenzteam um Bierhoff den DFB reformieren möchte, auf die Klub-arbeit zu übertragen ist, wird von einigen Klubvertretern angezweifelt, zu denen auch Duisburgs Rudi Bommer ("Ich sehe keine Notwendigkeit für einen runden Tisch.") zählt. Selbst Hannovers Dieter Hecking, ein Befürworter der Löw-Ideen, verweist ebenso wie Allofs auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen: "Nicht jeder hat die gleichen Ansätze wie Jogi Löw, nicht jeder hat in seinem Klub die Möglichkeiten wie der Bundestrainer."


    Doch Löw erntete auch Beifall für seinen Vorschlag. Bei einer kicker-Umfrage sprachen sich einige Bundesliga-Trainer dafür aus. Für Ottmar Hitzfeld ist dies "der richtige Ansatz". Und Thomas Doll meint: "Jeder Austausch bringt uns weiter." Hans Meyer will es nur machen, "wenn es konkrete Ergebnisse gibt".


    Frank Lussem, Hans-Günter Klemm
    http://www.kicker.de

    Nach Völler-Attacke


    Bierhoff: "Persönlich und unter die Gürtellinie"


    19. November 2007 Verwundert und erbost hat Oliver Bierhoff auf die Vorwürfe des ehemaligen DFB-Teamchefs Rudi Völler reagiert. „Ich habe nur über unsere Arbeit gesprochen. Ich hab in keiner Weise die Arbeit der Bundesliga-Vereine kritisiert“, erklärte der Teammanager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Montag in Frankfurt.


    Die Angriffe von Völler, der Bierhoff auch persönlich attackiert hatte, sei „Stammtisch-Art“, meinte der Manager. „Ich finde es schon ein bisschen traurig, dass man persönlich wird und unter die Gürtellinie geht, wenn man keine Argumente hat oder einem die Argumente ausgehen. Das ist eine absolute Frechheit“, erklärte Bierhoff.


    Völler hatte polemisch auf ein Angebot der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft an die Bundesliga reagiert, an Verbesserungen im deutschen Fußball mitzuarbeiten. Bierhoff riet er im „Express“ (Montag-Ausgabe) zu „mehr Demut“.


    Die Spielphilosophie von heute sei „zuallererst ein Produkt der hervorragenden Jugendarbeit in den Vereinen“, erklärte der Bayer-Sportdirektor im „Kicker“: „Das permanente sich selbst auf die Schulter klopfen, muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen. Bierhoff sollte sich bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen.“ Das Verhalten von Bierhoff verschaffe ihm „schlimmste Magenkrämpfe“.


    Löw: „Das Geld ist da“


    Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw hatten auf das schwache Abschneider deutscher Clubs im Europapokal mit dem erneuerten Vorschlag reagiert, gemeinsame Überlegungen anzustellen, die Qualität insgesamt zu verbessern. „Wir müssen überlegen, wie können wir Taktik, Technik und die Ausbildung optimieren“, hatte Löw erklärt und zugleich angeregt, den Deutschen Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL) sowie die Vereine und Trainer zu diesem Thema an einen Tisch zusammenzuholen.
    Völler:


    Das Hauptargument der Vereine, die deutschen Clubs seien durch niedrigere TV-Gelder im Vergleich zur europäischen Konkurrenz im Nachteil, akzeptiert Löw nur zum Teil. „Das Geld ist da, wo gut konzeptionell gearbeitet wird.“ Bierhoff verwies zudem darauf, dass die Bundesliga bei Marketing-Einnahmen führend sei.


    Funkel: „Jogi soll sich um die Nationalelf kümmern“


    Völler kann „das alles nicht mehr hören“. Jeder Trainer würde gerne offensiv spielen lassen: „Aber wenn du zum Beispiel einen Spielertypen wie Oliver Bierhoff im Team hast, kannst du eben auch nicht brasilianisch spielen.“ Eine Philosophie für den Spieler müsste noch erfunden werden, spottete Völler: „Brasilianische Spielweise einfordern mit Füßen aus Malta, das geht eben nicht.“


    Bierhoff in der Kritik


    Auch andere Vereine wiesen die DFB-Kritik zurück. „Jogi soll sich um die Nationalelf kümmern. Wir kümmern uns um die Vereine“, sagte Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel. Auch Bremens Sportdirektor Klaus Allofs betonte: „Wir müssen uns keinen Vorwurf gefallen lassen, dass wir uns keine Gedanken machen und den Anforderungen nicht gerecht werden.“ Einem runden Tisch steht der ehemalige DFB-Kapitän skeptisch gegenüber: „Eine sinnlose Diskussion, wenn nur Dinge thematisiert werden, die schon besprochen worden sind.“




    Text: FAZ.NET
    Bildmaterial: ddp, dpa

    Verbal-Attacke


    "Bierhoff soll sich untersuchen lassen"
    Rudi Völler griff in einem Interview DFB-Teammanager Oliver Bierhoff scharf an


    Mit deutlichen und persönlichen Worten hat der frühere DFB-Teamchef Rudi Völler auf ein Angebot des Teammanagers der Nationalmannschaft an die Bundesliga reagiert, an Verbesserungen im deutschen Fußball mitzuarbeiten. Völler griff Oliver Bierhoff scharf an, riet ihm sogar zum Arztbesuch.


    Teammanager Oliver Bierhoff riet er im "Express" zu "mehr Demut". Die Spielphilosophie von heute sei "zuallererst ein Produkt der hervorragenden Jugendarbeit in den Vereinen", erklärte der Bayer-Sportdirektor im "kicker": "Das permanente sich selbst auf die Schulter klopfen, muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen. Bierhoff sollte sich bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen."


    Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw hatten auf das schwache Abschneider deutscher Clubs im Europapokal mit dem erneuerten Vorschlag reagiert, gemeinsame Überlegungen anzustellen, die Qualität insgesamt zu verbessern. "Wir müssen überlegen, wie können wir Taktik, Technik und die Ausbildung optimieren", hatte Löw erklärt und zugleich angeregt, den Deutschen Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL) sowie die Vereine und Trainer zu diesem Thema an einen Tisch zusammenzuholen. Das Hauptargument der Vereine, die deutschen Clubs seien durch niedrigere TV-Gelder im Vergleich zur europäischen Konkurrenz im Nachteil, akzeptiert Löw nur zum Teil. "Das Geld ist da, wo gut konzeptionell gearbeitet wird." Bierhoff verwies zudem darauf, dass die Bundesliga bei Marketing-Einnahmen führend sei.


    Völler kann "das alles nicht mehr hören". Jeder Trainer würde gerne offensiv spielen lassen: "Aber wenn du zum Beispiel einen Spielertypen wie Oliver Bierhoff im Team hast, kannst du eben auch nicht brasilianisch spielen." Eine Philosophie für den Spieler müsste noch erfunden werden, spottete Völler: "Brasilianische Spielweise einfordern mit Füßen aus Malta, das geht eben nicht."


    DPA/kbe - Spiegel online

    08. November 2007
    Bayer 04 Leverkusen hat seinen Auswärtsfluch auch auf dem Moskauer Kunstrasen nicht beenden können und den erhofften großen Schritt in Richtung K.o-Runde des Uefa-Pokals verpasst. Die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe verlor am Donnerstagabend bei Spartak Moskau durch überflüssige Fehler mit 1:2 (0:0) und blieb damit auch in der 18. Europapokal-Partie in Serie auf fremden Platz ohne Erfolg.


    Bei Eisfach-Temperaturen im Olympiastadion Luschniki erzielten Roman Pawljutschenko (63. Minute) und der Brasilianer Mozart (77.) jeweils per Foulelfmeter die Treffer für den russischen Fußball-Vizemeister. Paul Freier konnte für Bayer in der Nachspielzeit nur noch verkürzen. „In der ersten Halbzeit waren wir gut. Ich bin enttäuscht, dass wir in der zweiten Halbzeit schlecht gestartet sind. Da waren wir nicht konzentriert und haben nicht gut Fußball gespielt“, sagte Skibbe.


    Adler sprang in die falsche Richtung


    Bayer-Stürmer Stefan Kießling hatte den ersten Strafstoß vor etwa 35.000 Zuschauern - darunter 50 Anhänger aus Leverkusen - mit einem unnötigen Rempler gegen Dimitri Torbinski verursacht. Den zweiten Elfmeter verschuldete Torwart René Adler, der Maxim Kalinitschenko von den Beinen holte. Bei beiden Strafstößen sprang Adler in die rechte Ecke, während der jeweilige Schütze den Ball lässig in die Mitte bzw. nach links schieben konnte.


    Durch die Niederlage verpasste Leverkusen nach dem Auftakterfolg gegen den FC Toulouse (1:0) die mögliche Tabellenführung in der Gruppe E und muss nun in den in den beiden verbleibenden Partien bei Sparta Prag (6. Dezember) und gegen den FC Zürich (19. Dezember) das Ticket für die Ausscheidungsphase buchen. Spartak Moskau zog durch den Sieg an Leverkusen vorbei und kann zudem noch ein Spiel mehr bestreiten


    http://www.faz.net

    Kießling schießt Bayer zum Sieg


    25. Oktober 2007
    Dank Stefan Kießling hat Bayer Leverkusen einen Start nach Maß in die Uefa-Pokal-Gruppenphase erwischt und einen wichtigen Schritt Richtung K.o.-Runde geschafft. Der Torjäger erzielte am Donnerstagabend beim 1:0 (1:0)-Heimerfolg des Fußball-Bundesligaverein gegen den FC Toulouse in der 35. Minute den entscheidenden Treffer und verschaffte seinem Team nach zuletzt vier Pflichtspielen ohne Sieg den erhofften Befreiungsschlag. „Dem Verlauf der zweiten Halbzeit nach war der Sieg sicherlich glücklich. Ich bin zufrieden, dass wir jetzt erstmal drei Punkte haben“, sagte Trainer Michael Skibbe.


    Auch Torschütze Kießling war sichtlich erleichtert. „In letzter Zeit treffe ich einfach und heute hat das 1:0 gereicht“, sagte er. Sein Trainer lobte vor allem die Einstellung der Bayer-Elf. „Wir haben kämpferisch total überzeugt. Hier wächst eine neue junge Mannschaft“, schwärmte Skibbe. Gegen den Tabellenzehnten der französischen Ligue 1, der als stärkster der vier Gruppengegner der Bayer-Elf gilt, mussten die Hausherren vor 15.276 Zuschauern jedoch bis zum Schluss zittern.


    Bayer-Trainer Skibbe nahm im Vergleich zum 2:2 gegen Borussia Dortmund fünf Tage zuvor nur eine Änderung in der Startelf vor. Abwehrspieler Lukas Sinkiewicz musste nach seinem Patzer gegen die Dortmunder Karim Haggui weichen. Die Gastgeber begannen bemüht, leisteten sich ohne die verletzt fehlenden Bernd Schneider, Pirmin Schwegler und Vratislav Gresko aber zunächst viele Fehler im Angriffsspiel. Das erste Achtungszeichen setzte Simon Rolfes, dessen Kopfball-Tor nach Freistoß von Tranquillo Barnetta jedoch wegen einer umstrittenen Abseits-Entscheidung die Anerkennung versagt blieb (6.).


    Für die zunächst auf Konter setzenden Gäste, denen im schwedischen Nationalspieler Johan Elmander (Adduktorenprobleme) ein Leistungsträger fehlte, vergab kurz darauf Paulo Cesar aus sechs Metern die erste Chance. Dann sorgte der bisher so zuverlässige Bayer-Schlussmann René Adler für eine Schrecksekunde, als ihm der Ball nach einem harmlosen Eckstoß durch die Hände glitt, er aber im letzten Moment noch auf der Torlinie klären konnte (18.).


    Die erlösende Führung für den Bundesliga-Siebten gelang dem erneut starken Kießling nach feinem Doppelpass mit Sergej Barbarez. Aus Nahdistanz lupfte der Torjäger den Ball über Gäste-Keeper Nicolas Douchez. Für den 23-Jährigen war es in dieser Saison bereits der vierte Treffer im dritten Uefa-Pokal-Spiel. Kurz vor der Pause verhinderte nur die Latte bei Kießlings Kopfball nach Barnettas Ecke die Vorentscheidung (44.). Nach dem Seitenwechsel drängten die Franzosen mit Macht auf den Ausgleich und erspielten sich Chancen im Zwei-Minuten-Takt.


    Masare traf freistehend den Ball nicht (56.), Fabinho scheiterte an Adler (58.) und Cettos Kopfball strich haarscharf am Pfosten vorbei (61.). Kurz darauf rettete Manuel Friedrich in höchster Not vor Masare (63.). Danach brachte Bayer den Sieg mit Mühe über die Zeit und geht so mit dem erhofften Rückenwind ins Bundesliga-Gastspiel beim krisengeplagten deutschen Meister VfB Stuttgart am Samstag. Auch dem zweiten Uefa-Pokal-Gruppenspiel bei Spartak Moskau am 8. November kann das Skibbe-Team gelassen entgegensehen.


    Bayer Leverkusen - FC Toulouse 1:0 (1:0)
    Bayer Leverkusen: Adler - Castro, Friedrich, Haggui, Sarpei - Vidal, Rolfes - Kießling, Barbarez (78. Sinkiewicz), Barnetta - Gekas (59. Freier - 90.+2 Papadopulos)
    FC Toulouse: Douchez - Ebondo, Cetto, Congre, Ilunga - Fabinho (74. Bergougnoux), Sirieix (88. Dieuze) - Paulo Cesar, Emana, Mansare - Gignac (90.+2 Dupuis)
    Schiedsrichter: Eriksson (Schweden)
    Zuschauer: 15.276
    Tor: 1:0 Kießling (35.)
    Gelbe Karten: - / Ebondo



    Text: FAZ.NET
    Bildmaterial: AP, ddp, dpa, REUTERS

    Abschiedsspiel in Karlsruhe vor 18 000 Zuschauern


    Mit einem rauschenden Fußballfest hat sich der 48-malige Nationalspieler Jens Nowotny am Montagabend vom grünen Rasen verabschiedet. Zahlreiche aktuelle und ehemalige Stars folgten dem Ruf des 33-Jährigen, der mit einem Abschiedsspiel in seiner alten Heimat Karlsruhe vor 18 000 Zuschauern seine aktive Karriere beendete.


    Der 48-malige Nationalspieler Jens Nowotny hat seine Karriere dort beendet, wo sie vor 16 Jahren begonnen hat. Der Abwehrspieler ließ sich bei seinem Abschiedsspiel im Karlsruher Wildparkstadion noch einmal von 18 000 Zuschauern und vielen ehemaligen Mitspielern feiern. Das Team "Mein Sommermärchen" unter anderem mit Nationaltorwart Jens Lehmann besiegte dabei "KSC and Friends" mit 8:6 (3:1).


    Die meisten Tore erzielte Kevin Kuranyi (3) vom FC Schalke 04 für die Mannschaft der aktuellen und ehemaligen Nationalspieler. Lehmann, der zuletzt beim FC Arsenal nicht zum Einsatz kam, nutzte die Chance zur Spielpraxis und stand 45 Minuten zwischen den Pfosten. Aus dem aktuellen DFB-Kader kamen zudem Gerald Asamoah, Oliver Neuville und Clemens Fritz zum Einsatz. Für das "Sommermärchen"-Team traf auch Hockey-Weltmeister Christopher Zeller. Sein letztes Tor schoss Nowotny im Trikot des KSC.


    Der 33 Jahre alte Nowotny war 1991 zum ersten Mal für den Karlsruher SC in der Bundesliga zum Einsatz gekommen. 106 Pflichtspiele bestritt er für die Badener, ehe er 1996 zu Bayer Leverkusen wechselte. Zuletzt spielte er in Kroatien für Dinamo Zagreb, musste seine Laufbahn wegen erneuter Knieprobleme im vergangenen Winter aber beenden.


    Auf Vereinsebene erlebte Nowotny seine beste und zugleich bitterste Zeit mit Bayer Leverkusen. Am 30. April 2002 riss sein Kreuzband im Halbfinale der Champions League gegen Manchester United, so dass nicht nur das Finale gegen Real Madrid (1:2) flöten ging. Nowotny musste darüber hinaus auch das Saisonfinale 1999/2000 in der Bundesliga mit dem 0:2-GAU in Unterhaching miterleben und das verloren gegangene DFB-Pokalfinale 2002 gegen Schalke von der Tribüne aus verfolgen.


    Seinen größten Erfolg feierte Nowotny bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Deutschland: Beim 3:1-Sieg gegen Portugal im Spiel um Platz drei hatte er seinen einzigen Einsatz. "Für mich war die WM-Teilnahme der absolute Karriere-Höhepunkt", sagte der Ex-Profi, der es trotz vier Kreuzbandrissen auf insgesamt 334 Bundesliga-Spiele gebracht hat. Nowotny will sich künftig seiner neu gegründeten Sportmarketing-Agentur widmen.


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    Blitzstart von Leiria ließ Skibbe-Elf kurzzeitig wackeln


    Von allen deutschen Klubs schien Bayer Leverkusen die beste Ausgangslage zu haben, doch am Ende wurde es für die Elf vom Michael Skibbe zu einer richtigen Zitterpartie: Nach dem 3:1 im Hinspiel unterlag Bayer bei Uniao Leiria mit 2:3. Ein Blitzstart der Portugiesen schien Leverkusen aus dem Konzept zu bringen. Erst in der zweiten Halbzeit hatte Leverkusen den Gegner im Griff, hielt lange Zeit routiniert einen 1:2-Rückstand, ehe Kießlings Ausgleich alles klar machte.


    Auf Seiten von Leiria gab es im Vergleich zum 1:3 im Hinspiel in der BayArena gleich vier Veränderungen: In der Abwehr fehlten Eder und Bruno Miguel, die durch Hugo Costa und Alhandra ersetzt wurden. Für Letzteren kam im Mittelfeld Tonito zum Einsatz. Des Weiteren spielte Maciel an Stelle von Lukasiewicz und im Sturm Sougou für Paulo Cesar. Handicap für die Portugiesen: Trainer Paulo Duarte musste nach seiner Sperre aus dem Hinspiel wegen zu heftigen Reklamierens das Spiel von der Tribüne aus betrachten.


    Bei Bayer Leverkusen musste Trainer Michael Skibbe im Vergleich zum 0:1 gegen den FC Bayern am Samstag auf den an einer Knieprellung leidenden Theofanis Gekas verzichten. Für ihn spielte der Tscheche Papadopulos von Beginn an. Für Bernd Schneider kam ein Einsatz nach überstandener Knieprellung noch zu früh.


    Vor einer mäßigen Kulisse von nur 1800 Zuschauen im 29.758 Fans fassenden Stadion Magalhaes wurde Bayer von einer schnellen Führung des Tabellenvierzehnten der Portugiesen kalt erwischt: Die Bayer-Defensive konnte den Ball nicht richtig aus der Gefahrenzone bringen. Tonito spielte zurück in den Strafraum in den Lauf des heranstürmenden Cadu, der Adler keine Chance ließ (3.).


    Die Hintermannschaft der Skibbe-Elf war auch in der Folge alles andere als sattelfest. In der 10. Minute fast das 2:0, als Friedrich einen Schuss von Maciel Richtung eigenes Tor abfälschte.


    Auch der Ausgleich in der 12. Minute durch den in die Startelf gerückten Papadopulos, der einen schnellen Spielzug aus der eigenen Hälfte über Barbarez und Rolfes erfolgreich abschließen konnte, brachte keine Sicherheit. Vielmehr schlugen die Hausherren schnell zurück mit der erneuten Führung: Joao Paulo schloss eine Kopfballvorlage von Cadu zum 2:1 ab (14.).


    In der Folge entwickelte sich ein Schlagabtausch beider Teams. Uniao glaubte weiter an seine Chance, Leverkusen hielt dagegen. Allerdings ließ es Bayer an Ideen im Spiel nach vorne mangeln, konnte nur durch Standards wirklich zu Tormöglichkeiten kommen. Zur Pause hin ließen es die Portugiesen dann etwas langsamer angehen, blieben aber mit ihren Kontern immer eine Gefahr für das Tor von Keeper Adler. Bayer machte das Spiel, aber der entscheidende Pass in die Spitze bleib weiter aus.
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    Nach der Pause musste der Torschütze mit Magenproblemen in der Kabine bleiben: Für Papadopulos kam Schwegler. Bayer wirkte nun deutlich sicherer in der Abwehr, das 1:3, das die Verlängerung bedeutet hätte, schien nicht mehr in der Luft zu liegen. Andererseits blieb der Bundesligist nach vorne seinerseits weiter harmlos. Auch die Freistöße und Ecken von Barnetta sorgten nicht mehr für Torgefahr. Immerhin schien die Skibbe-Elf den Gegner nun im Griff zu haben, nur noch selten kamen die Portugiesen gefährlich in Strafraumnähe.


    Vielleicht ließen nach der schnellen Anfangsphase die Kräfte bei Leiria nach, jedenfalls war der unbedingte Wille, dem Favoriten Paroli zu bieten, nicht mehr zu erkennen. So rettete sich Bayer insgesamt zwar wenig überzeugend über die Zeit. In der 88. Minute machte Kießling allein vor Fernando schließlich mit dem 2:2 alles klar.


    Der Schlusspunkt blieb allerdings doch noch den Portugiesen vorbehalten: In der vierten Minute der Nachspielzeit zirkelte Laranjeiro den Ball per Freistoß wunderschön über die Mauer ins linke obere Eck zum 2:3. Ein gelungener, aber am Ende bedeutungsloser Schlusspunkt - unmittelbar darauf pfiff Schiedsrichter Kapitanis die Partie ab.


    Somit zog auch der vierte deutsche Verein in die Gruppenphase ein, die am 9. Oktober in Nyon ausgelost wird. Nächster Gegner für Leverkusen in der Bundesliga ist am Sonntag im Auswärtsspiel Eintracht Frankfurt.


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    Leverkusen: Kapitän reist nicht mit nach Nürnberg


    Bernd Schneider muss sich weiterhin mit der Zuschauerrolle begnügen. Der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen laboriert nach wie vor an einer Knieprellung und kann am Mittwoch in Nürnberg (20 Uhr) nicht mitwirken.
    Bernd Schneider (Bayer Leverkusen)


    Die Verletzung hatte er sich am vergangenen Donnerstag im UEFA-Cup-Spiel gegen Uniao Leiria (3:1) zugezogen. Beim 3:0-Auwärtserfolg in Hannover musste der 80-malige Nationalspieler daher passen. Sergej Barbarez war für ihn in die Startelf gerückt, bot eine gute Leistung (kicker-Note 2,5) und wird wohl auch gegen den Club von Beginn an auflaufen.


    Schneider fährt erst gar nicht mit ins Frankenland. Seine schnelle Genesung hat oberste Priorität. "Wir versuchen, ihn für das Spiel gegen Bayern München fit zu bekommen", sagte Trainer Michael Skibbe. Am Samstag treffen die Rheinländer auf den noch ungeschlagenen Spitzenreiter und hoffen auf eine Rückkehr ihres Kapitäns.


    Der 33-Jährige ist absoluter Leistungsträger in der Bayer-Werkself. Seit 1999 steht er in Leverkusen unter Vertrag, absolvierte 235 Spiele und erzielte 35 Tore. In der laufenden Saison glänzte der unermüdliche Mittelfeldmann vor allem als Vorbereiter (3 Assists).