Beiträge von Mr.CrAzYChRiS

    München - Zwei Vereine, eine Sorge: In der Partie des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen (ab 16.30 Uhr LIVE ) drohen für beide Kontrahenten nach dem Ausscheiden im internationalen Wettbewerb die gesteckten Saisonziele in weite Ferne zu geraten.


    Bayern benötigt dringend drei Punkte, um den Anschluss an die Champions-League-Plätze nicht zu verpassen, Leverkusen muss im Kampf um den Uefa-Cup nachlegen.
    Auf Seiten der Gäste wäre man allerdings schon mit einem Remis zufrieden.
    "Jede Mannschaft, die nach München fährt, ist grundsätzlich mit einem Punkt zufrieden. Ein Unentschieden wäre für uns natürlich schön", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler im Gespräch mit Sport1.de.


    Charakter gefragt


    Dabei ist der 1. FC Nürnberg am Samstag mit dem 1:0 über Alemannia Aachen an der Werkself vorbeigezogen, nur ein Sieg würde wieder Platz fünf für Bayer bedeuten.
    "Bei uns ist es eine Charakterfrage. Unabhängig vom Ergebnis muss man bei uns einfach sehen, dass wir richtig dagegenhalten und an unsere Chance glauben", so Völler.
    Heftige Personalsorgen


    Allerdings hat Leverkusen einige Personalsorgen: Kapitän Carsten Ramelow (Knie) fällt definitiv aus, der Einsatz von Juan (muskuläre Probleme) und Tranquillo Barnetta (Schienbeinprellung) ist fraglich.
    Zudem sind Bernd Schneider (5. Gelbe Karte) und Stefan Kießling, der gegen Bochum die Rote Karte sah, gesperrt.


    Konter als Erfolgsrezept


    Für Völler kein größeres Problem: "Sicher fallen einige aus, doch das ist nun mal in dieser Phase der Meisterschaft so. Da darf man nicht lamentieren, sondern andere müssen ran und sich beweisen."
    Sein Erfolgsrezept: "Wir müssen, wie es Milan über weite Strecken geschafft hat, die Stürmer aus dem Spiel nehmen. Wir müssen die Chancen auf das Minimale reduzieren, den Bayern wenig Raum geben und hin und wieder mal den ein oder anderen Konter fahren."


    Hitzfeld ist gewarnt


    Ottmar Hitzfeld ist trotz des Leverkusener Understatements gewarnt. "Leverkusen steckt in einer kleinen Krise. Solche Teams sind noch gefährlicher. Mit einem Sieg bei uns können sie positive Geschichten schreiben. Aber darauf sind wir vorbereitet", so der Bayern-Coach, der ebenfalls einige Ausfälle verkraften muss.
    Neben Willy Sagnol (Knie-OP), Bastian Schweinsteiger (Knieprobleme), Martin Demichelis (Wadenzerrung) und Mehmet Scholl (Muskelfaserriss) drohen auch Hasan Salihamidzic (muskuläre Probleme) und Mark van Bommel auszufallen. Der Niederländer leidet unter heftigem Heuschnupfen.

    CL-Aus "gut verkraftet"


    Die Zielvorgabe ist dennoch klar: "Wir müssen sofort in die Erfolgsspur zurückkehren und mit aller Macht drei Punkte erreichen", sagte Hitzfeld, für den die Mannschaft die Niederlage gegen Milan "gut verkraftet hat".
    Alles andere als ein Sieg gegen die Elf von Michael Skibbe wäre ein weiterer Rückschlag für den Rekordmeister. Seit dem 18. Spieltag sitzen die Bayern auf dem vierten Tabellenplatz fest, auch nach diesem Wochenende wird das nicht anders sein.
    Stuttgart liegt momentan fünf Zähler vor den Bayern, Werder Bremen könnte mit einem Sieg in Dortmund und einer NIederlage des FCB sogar auf sieben Punkte davonziehen.
    Bayern München - Bayer Leverkusen


    München: Kahn - Salihamidzic (Lell), Lucio, van Buyten, Lahm - Hargreaves - Lell (Görlitz), van Bommel, Ottl - Podolski, Makaay


    Leverkusen: Adler - Castro, Haggui, Juan (Callsen-Bracker), Stenman - Rolfes, Schwegler - Freier, Barnetta (Babic), - Barbarez - Woronin


    Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)


    Julian Meißner / Thomas Gaber


    (Quelle: Sport1.de)

    München/Leverkusen - Für Bayer Leverkusen geht es gegen Besiktas Istanbul (ab 20.15 Uhr LIVE) um Alles oder Nichts.

    Nur mit einem Sieg im letzten Spiel der Uefa-Cup-Gruppenphase können die Rheinländer noch den Einzug in die Runde der letzten 32 schaffen.
    Nach dem blamablen Scheitern des HSV in der Champions League und dem unglücklichen Ausscheiden der Frankfurter Eintracht aus dem Uefa Cup, wäre ein Erfolg der Bayer-Elf auch für den deutschen Fußball enorm wichtig.
    Es droht nämlich der Verlust des dritten Champions-League-Platzes ab der Saison 2008/09.


    Bei Sport1.de spricht Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler über die Bedeutung der Partie für Bayer und für die Bundesliga, das bisherige Abschneiden im Europacup und den internationalen Stellenwert des deutschen Fußballs.
    Sport1: Welche Bedeutung hat das "Endspiel" für Bayer Leverkusen?
    Rudi Völler: Wir sind aufgrund der ausgeglichenen Gruppe in der wirklich glücklichen Lage, dass wir mit einem Heimsieg gegen Besiktas die nächste Runde noch erreichen können. So eine Chance bekommt man nicht so oft und die wollen wir natürlich nutzen. Und wenn wir das nicht schaffen, gibt es auch keine Entschuldigung.
    Sport1: Was macht Sie zuversichtlich, dass die Mannschaft weiterkommt?
    Völler: Wir haben in den letzten Heimspielen das so umgesetzt, wie ich mir das vorstelle. Wir sind sehr aggressiv aufgetreten und das müssen wir gegen Besiktas auch machen. Denn Istanbul ist vor allem spielerisch sehr stark. Da müssen wir mit körperlicher Präsenz dagegen halten. Und das wir selber Fußball spielen können, haben wir schon unter Beweis gestellt.
    Sport1: Trotzdem hat die Mannschaft wenig Konstanz in der Hinrunde gezeigt. Wo sehen Sie die Gründe?
    Völler: Vor drei, vier Wochen standen wir für unsere Verhältnisse sehr schlecht in der Tabelle und waren auch im Uefa-Cup abgeschlagen. Das war sehr unbefriedigend. Aber jetzt haben wir sieben Punkte aus den letzten drei Bundesligaspielen geholt und können im Uefa-Cup in die nächste Runde einziehen. Wir können also noch aus einer bescheidenen eine befriedigende Vorrunde machen - wenn auch keine gute.
    Sport1: Ist Bayer angesichts des Abrutschens in der Fünfjahreswertung auch für den deutschen Fußball in der Pflicht?
    Völler: Diese Pflicht haben ja auch schon einige andere Vereine vor uns nicht unbedingt erfüllt. Deshalb wäre es nicht gerecht, alles auf uns abzuladen. Aber unabhängig davon wollen wir natürlich weiterkommen. Und wenn wir damit auch Punkte für die Fünfjahreswertung holen können, umso besser.
    Sport1: Trotzdem kann die Bundesliga nicht zufrieden sein mit dem Abschneiden im Europacup.
    Völler: Im Uefa-Cup ist die Kritik sicherlich nicht unberechtigt. In der Champions League ist zwar nur Bayern München im Achtelfinale, aber trotzdem hat Bremen sich hervorragend verkauft. In einer Gruppe mit den beiden Titelfavoriten Barca und Chelsea kann man auch Dritter werden, deshalb hat Werder keinesfalls enttäuscht.
    Sport1: Wie sehen Sie insgesamt den Stellenwert des deutschen Fußballs am Ende des WM-Jahres 2006?
    Völler: Positiv. Bei der Weltmeisterschaft haben wir uns sportlich und als Gastgeber sehr, sehr gut verkauft. Natürlich gibt es Klubs in Spanien oder England, die finanziell wesentlich bessere Möglichkeiten selbst im Vergleich zu Bayern München besitzen. Daher wird es da immer gewisse Unterschiede geben. Trotzdem ist die Bundesliga attraktiv, das sieht man ja allein an den Zuschauerzahlen. Aber natürlich würden uns auch Erfolge im Europacup gut tun.
    Sport1: Und wie beurteilen Sie die Perspektiven für Bundestrainer Joachim Löw mit der Nationalmannschaft?
    Völler: Ebenfalls absolut positiv. Was ganz wichtig ist und sich in den letzten Jahren geändert hat: Wir haben viel mehr junge Spieler als vor vier oder fünf Jahren, die in der Nationalmannschaft eine gute Rolle spielen können. Und dahinter haben wir auch noch viele Talente. Das sieht man allein daran, dass die meisten Akteure aus der U 21 und der U 20 in ihren Vereinen Stammspieler und Leistungsträger sind. So etwas hat es zu meiner Zeit als Teamchef nicht gegeben.


    Das Gespräch führte Martin Volkmar



    Quelle: Sport1.de