Leverkusen: Der Neuzugang im Interview
Haggui: "Barbarez hat mich beeindruckt"
Karim Haggui, Bayers tunesische Neuverpflichtung, steht im Ligapokal gegen Schalke vor seinem ersten offiziellen Pflichtspiel für seinen neuen Klub. Im Interview schildert er seine bisherigen Eindrücke.
Von Autogrammjägern umlagert: Bayers Neuzugang Karim Haggui.
© imago kicker: Herr Haggui, Sie waren mit der tunesischen Nationalmannschaft zu Gast bei der WM. Jetzt werden Sie für drei Jahre in Leverkusen spielen. Deutschland muss Ihnen gefallen haben.
Karim Haggui (22): So eine Entscheidung fällt nicht einfach so. Die ist lange gereift. Ich habe alles abgewogen und mich schließlich für Bayer entschieden. Natürlich hat die WM Spaß gemacht, auch wenn wir früh ausgeschieden sind. Die Stadien, diese Begeisterung, das alles hat sicher nicht gegen Deutschland gesprochen.
kicker: Sie hatten andere Angebote?
Haggui: Sicher, aber Leverkusen verfolgt meine Entwicklung seit zwei Jahren. Die Verantwortlichen kennen mich im Detail. Ich spürte Vertrauen und das war wichtig.
kicker: Ist Leverkusen für Sie ein internationaler Top-Verein?
Haggui: Bayer ist ein sehr guter Verein mit einem exzellenten Ruf. Viele haben sich hier weiterentwickelt: Lucio, Emerson, Ballack, Berbatov, Placente. Bayer ist für mich der ideale Verein, um mich weiterzuentwickeln.
kicker: Kannten Sie schon Spieler?
Haggui: Natürlich. Barnetta, Schneider, Juan, Roque Junior, Voronin, Ramelow, die kennt man. Beeindruckt hat mich vor allem Barbarez. Ein überragender Kicker, der dazu unheimlich sympathisch ist.
kicker: Haben Sie schon einen Unterschied zu Frankreich gespürt?
Haggui: Die Arbeit hier macht mehr Spaß. Man geht lockerer miteinander um. Hier wird versucht, den Spielern im Training auch ein wenig Freude zu vermitteln. Deshalb wirken sie auch selbstbewusster. In Frankreich ist man viel gestresster.
kicker: Am Samstag bestreiten Sie im Liga-Pokal Ihr erstes offizielles Spiel gegen Schalke. Freuen Sie sich?
Haggui: Sicher. Ein erster Auftritt ist immer ganz speziell. Da erinnert man sich immer gern daran. Die Leute werden genau hinschauen, doch ich habe keine Angst davor. Ich habe schon immer sehr schnell in Drucksituationen gestanden, ob mit der tunesischen Nationalelf oder auch in Straßburg. Im Halbfinale des Afrika-Cups in Tunis 2004 habe ich als 20-Jähriger einen entscheidenden Elfmeter gegen Nigeria geschossen. Da hat ein ganzes Volk hingeschaut. So etwas prägt.