Gökhan Töre im Interview
Welche Gründe gab es für den Wechsel nach Chelsea und gab es noch andere Angebote aus dem Ausland?
Gökhan Töre: Ja es gab noch einige Angebote aus England, Spanien und der Türkei. Am Ende habe ich mich für das beste Gesamtkonzept und somit für Chelsea entschieden.
Wie waren die ersten Wochen in England und wie würdest du auf den ersten Blick die größten Unterschiede zu Deutschland und Bayer 04 in Bezug auf Training, Umfeld usw. beschreiben?
Töre: Bayer 04 Leverkusen hat eine tolle Jugendarbeit. Sie haben mich zu dem Fussballer gemacht, so dass ich auch für europäische Topvereine wie Chelsea interessant geworden bin. In England ist die Nähe zu der Profimannschaft noch intensiver. Ich hatte z.B. die Ehre täglich mit Ballack und Co. gemeinsam zu essen.
Wie ist der Kontakt zu den Stars im Team? Zu wem hast du in den ersten Wochen den meisten Kontakt gehabt?
Töre: Die Stars sind freundlich. Sie machen die Kontaktaufnahme sehr einfach. In den ersten Wochen hatte ich Kontakt zu Ballack, Cole, Lampard und Scolari.
In welchem Team wirst du zunächst spielen? U18, Reserveteam? Wie siehst du dich auf den ersten Blick im spielerischen Vergleich zu gleichaltrigen Spielern bei Chelsea?
Töre: Ich hatte vor kurzem eine Mandel-Op. Daher muss ich erst einmal meinen Trainingsrückstand aufholen. Ich soll langsam an die Profi-Mannschaft herangeführt werden. Ich verfüge über ein gesundes Selbstbewusstsein, was meine spielerischen Qualitäten angeht.
In den letzten Jahren wurde bei Chelsea eher weniger auf junge Talente gesetzt. Wie siehst du deine Chancen und würdest du zur Not auch zu Bayer 04 zurückgehen?
Töre: Ich denke immer positiv. Wenn ich mir den Durchbruch nicht zugetraut hätte, wäre ich nicht nach Chelsea gewechselt.
Wirst du in England weiter zur Schule gehen und reicht das in Deutschland gelernte Schulenglisch, um dich zu verständigen?
Töre: Ich habe mittlere Reife. Mein Schulenglisch hilft mir, mich zu verständigen, ist aber ausbaufähig. Daher habe ich zweimal die Woche Englisch-Unterricht.
Wie lebst du in London und wie gefällt dir London auf den ersten Blick?
Töre: London ist eine tolle Stadt. Zur Zeit lebe ich bei einer netten Gastfamilie. Später möchte ich gerne mit meiner Oma in eine Wohnung ziehen.
Wie würdest du deine fussballerischen Stärken beschreiben und woran musst du noch besonders arbeiten?
Töre: Mein Berater zitiert gerne Laotse: „Lernen ist wie Schwimmen gegen den Strom; wer damit aufhört, treibt zurück!“ Ich muss täglich lernen und an mir arbeiten. Meine Stärken zu beurteilen überlasse ich den Experten.
Auf welcher Position spielst du am liebsten und auf welcher Position sehen dich die Trainer in Chelsea?
Töre: Offensiv auf den Außenbahnen und hinter den Spitzen.
Mesut Özil und Serdar Tasci haben sich für die deutsche Nationalmannschaft entschieden. Wie denkst du darüber?
Töre: Ich respektiere ihre Entscheidung.
Du hast mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft und wurdest vom deutschen U17-Nationaltrainer Pezzaiuoli auch schon zu Lehrgängen eingeladen. Momentan spielst du für die türkische U17. Könntest du dir vorstellen, demnächst für den DFB zu spielen?
Töre: Mein Ziel ist es so bald wie möglich A-Nationalspieler zu werden. In welchem Trikot, werden wir sehen.
Gökhan, wir wünschen dir weiter alles Gute in England und für deine weitere Karriere
Quelle: fussballtalente.net