KSC geht gegen 'Hohlköpfe' vor
Von Timo Prüfig
Der Schock sitzt noch immer tief bei Christian Eichner "Ich hatte mich total erschrocken", sagt der 25-Jährige zu SPORT BILD online. Nur wenige Zentimeter neben dem Karlsruher landete beim Südwest-Derby in Stuttgart (3:1) eine Leuchtrakete auf dem Rasen. "Das sind keine Fans, sondern Kriminelle, die so etwas machen", macht der Außenverteidiger seine Meinung deutlich.
Auch Manager Rolf Dohmen (55) reagierte zu Recht sauer auf die Aktionen der "Hohlköpfe", wie er sie nennt. Schließlich droht dem KSC nun eine empfindliche Strafe vom DFB - die Fans bekommen schon jetzt die Konsequenzen zu spüren. Mit sofortiger Wirkung hat der Tabellensechste einen Maßnahmenkatalog beschlossen.
Bereits am Wochenende gegen den VfL Wolfsburg wird den Anhängern das Sprachrohr abgedreht: "Es wird erstmals kein Anpeitscher auf dem Zaun sitzen, der über Megaphon Stimmung macht", sagt Dohmen im Gespräch mit SPORT BILD online. Die eigenen sogenannten Fans, von denen sich der Klub deutlich distanziert, machen dem Aufsteiger die tolle Saison kaputt.
Auch beim nächsten Auswärtsspiel, ausgerechnet beim Deutschen Rekordmeister in München, wird es Veränderungen geben. "Für den Fan-Dachverband Supporters haben wir bislang immer Auswärtstickets geblockt", sagt Dohmen. "Die Verteilung der 1000 Tickets übernehme ich jetzt in Zusammenarbeit mit dem Supporters-Vorstand persönlich."
KSC erstattet Anzeige wegen versuchter Köperverletzung
Heißt: Zumindest die bereits bekannten Krawallmacher haben keine Chancen auf die Karten, die sie sonst sogar noch vergünstigt bekommen haben. Doch der Klub geht sogar noch weiter und setzt ein klares Zeichen gegen Gewalt im Stadion.
"Der KSC hat gemeinsam mit Christian Eichner Anzeige wegen versuchter Körperverletzung erstattet", bestätigt Dohmen. Wäre Eichner von der Leuchtrakete getroffen worden, hätte er möglicher Weise Verbrennungen dritten Grades davongetragen.
Bis Ende der Woche muss der Tabellensechste eine schriftliche Stellungnahme zu den Vorkommnissen in Stuttgart beim DFB einreichen. "Egal wie die Strafe ausfallen wird", so Dohmen, "wir werden sie auf jeden Fall rechtlich prüfen lassen."