Zunächst einmal: Jetzt ist es doch eine wirkliche Diskussion, oder? Man muss nur einmal ein bischen provozieren, schon strengt sich jeder besonders an und gräbt seine tollsten Argumente aus. Und alsdann: Hammer Trommler und Frostbeule: Ich denke, ihr seid am nächsten dran.
Hammer Trommler
>ich bin auch selbständiger Kaufmann und verkaufe hochwertige Renovierungsprodukte.
Ich mache mir auch Gedanken, wer sich künftig in Leverkusen meine Produkte noch leisten kann....<
Die Angst davor, wie es morgen wohl weitergeht, ist d i e wichtigste Triebfeder des menschlichen Lebens schlechthin. Es gibt keine bleibende Sicherheit im Leben. Es gibt immer nur neues Bemühen, Loslassen von Altem und Bewährtem, und sich immer wieder mit Neuem beschäftigen und sich auf Neues einlassen. Es spielt dabei gar keine Rolle, ob du dich als Großbetrieb wie eine Bayer AG unter Haien durchbeißen musst, oder ob du dich als Kaufmann vor Ort ständig auf die neuesten Kundenwünsche einstellen musst, oder ob du nach Verlust deines alten Arbeitsplatzes anderswo neu anheuern musst.
Es ist absolut destruktiv, mit Gewalt etwas festhalten zu wollen, was nicht festzuhalten ist. Gleich ob es für einen Arbeitssuchenden ein verloren gegangener Arbeitsplatz, für einen Geschiedenen eine zerbrochene Ehe, oder für einen unheilbar Kranken die verloren gegangene Gesundheit ist. Es ist destruktiv für den Betroffenen, wenn er nicht loslassen kann. Du musst die Veränderungen in deinem Leben annehmen und dich mit ihnen arrangieren, anstatt sich gegen sie zu wehren.
Frostbeule
>Im Zusammenhang mit den Aktionen rund um die Polizei kann ich das zweierlei Maß, mit dem gerade gemessen wird, nicht nachvollziehen.
Um bei Deinem Bild mit der Geiselhaft abschließend zu bleiben: Du warst auch vom Verein genau in diese genommen worden, als es um die Polizei ging. Wenn Du also da einen Rundumschlag machst, dann bitte konsequent, ansonsten bitte gar nicht. Und bevor Du fragst: Ich habe genauso für den Erhalt der Polizeiarbeitsplätze in Leverkusen unterschrieben, wie ich das auch für den Erhalt von BIS-Arbeitsplätzen tun würde<
Das wollte ich mit meinem Beitrag ja auch ausdrücken: dass es absolut heuchlerisch ist, sich nur dann über die weltweit ausufernde Seuche des Arbeitsplatzabbaus zu beschweren, wenn diese das Werk vor der eigenen Haustür betrifft. Du mahnst ja bereits richtig an: Was war mit der Polizei? Ich füge hinzu: Was war mit dem Ausbesserungswerk in Opladen? Habt ihr da auch Transparente aufgehängt? Das war doch auch vor eurer Haustür. Wo sind eure Transparente gegen Co-Sponsor RWE, der am Stellenabbau im Energiesektor gut verdient und die Verbraucher in NRW trotzdem mit überhöhten Energiepreisen knebelt? Und wenn euch die Machart dieses Stellenabbaus anwidert: Warum telefoniert ihr dann im Netz des Mannesmann-Vernichters Vodafone?
Für mich ist diese Haltung einfach nur inkonsequent und verlogen. Entweder ich stelle mich gegen diese Entwicklung; dann aber konsequent, und nicht nur wenn es um meinen eigenen Job geht. Oder ich nehme diese Entwicklung so wie sie ist an und versuche, wie ich mit den Gegebenheiten am besten zurecht komme. Letzteres ist meine Haltung.