Beiträge von Bergischer Löwe

    Habe noch nie einen Spieler von Bayer 04 ausgepfiffen.

    Werde ich auch in Zukunft nicht tun.

    Aber ich kenne das 'traditionelle' Publikum vor Ort, und von denen haben nicht gerade wenige ihr Mütchen gerne mal mit gnadenlosem Auspfeifen gekühlt.

    Vor gar nicht so langer Zeit z.B. gegen Kai Havertz.


    Die vom Team gerittene Erfolgswelle unter Xabi hat solche Pfiffe verstummen lassen.

    Hat im weiten Rund einen Support ausgelöst, wie es ihn noch nie zuvor gab in Haberland und BayArena.

    Läuterung, oder nur warten auf die Gelegenheit für neue Pfiffe?

    Das ist hier die Frage.


    Meine Befürchtung was Boni betrifft:

    So suboptimal, wie es in den letzten 12 Monaten in jederlei Hinsicht für ihn 'gelaufen' und sein lukrativer Wechsel in die Wüste geplatzt ist, wird er zumindest von den was Kritiksucht anbetrifft einschlägig Vorbelasteten unter besonderer Beobachtung stehen.

    Wenn er denn spielt, wird er überzeugen und treffen müssen.

    Andernfalls könnte er derjenige sein, welcher nach jahrelanger Pause die ersten Pfiffe gegen sich zu hören bekommt.


    Ja, es ging auch schon mal noch härter.

    So richtig schlimm waren diesbezüglich die Zeiten in den 1970ern, als statt Pfiffen schon mal Hohngelächter durch das Haberland schallte.

    Abscheuliche Erinnerungen, wtf.


    Mein Wunsch:

    Möge Boni von akustischen Rückfällen in armselige Zeiten aus Richtung Tribüne verschont bleiben.

    Am besten haben wir mit ihm Erfolg und feiern seine Tore, denn das wäre das ultimative Win-win für alle.

    wenn die Haberland-Rentner da immer einen Herzkasper bekommen, ...

    ... dann wird die Zahlstelle der Rentenversicherung sich die Hände reiben ...

    Sorry für den geschmacklosen Kalauer, aber solche Forums-Vorlagen muss man einfach reinmachen.

    Zumal ich mich in diesem Fall selber veräppele.

    Allerdings als einer von der Sorte ohne Herzkasper.

    :levz1 :LEV19

    Bin beim Fuppes zwar über die Lebensphase der Erwartungshaltungen grundsätzlich hinaus, aber für den Showdown-Spieltag der Ligaphase am kommenden Mittwoch hab ich dann doch noch mal eine (Erwartungshaltung):

    Für eine ganze Reihe der 18 Partien, insbesondere jene, bei denen bis zum Schlusspfiff jedes Tor oder Gegentor den Einzug in die Topp 8/8 oder den Abstieg in die Down 8/12 bedeuten kann, stehen die 'Chancen' gut, dass sie, CL hin oder her, zu solch unansehnlichen Grotten-Kicks verkommen, welche einem bei so vielen (nicht nur HSV-)Relegationsspielen zugemutet wurden.


    Bleibt zu hoffen, dass das CL-Niveau solch ein Szenario zu verhindern weiß.

    Schau mer mal.


    edit

    Danke Lülü, habe gepennt.

    Was mich irritierte: bei der Aufstellung und "Leverkusen" auch wieder einige Pfiffe. Weiß jemand was auf dem Spruchband stand vor Spielbeginn?

    Wir pfeifen auf eure Eventisierung

    Fern demokratischer Gesellschaftsnormen marodierende, stramm in Reih und Glied salutierende Steinzeitmenschen setzen vor die Substantive alles nicht ewig Gestrigen die Vorsilbe 'Re-' und fordern dies dann auch.

    In diesem Fall hieße der 'richtige' Begriff für die damit einhergehende Forderung also 'Reeventisierung'.

    Grammatikalisch richtig wäre wegen der in solchen Fällen vorgeschriebenen Verschmelzung des Doppelvokals (hier: 'ee') allerdings 'Reventisierung', aber solcherlei komplizierte Anforderungen der deutschen Sprache an deutsch Sprechende sind für Vertreter dieser Spezies etliche Regale zu hoch.

    Auch die Blicke nach unten nicht vergessen.

    Für den 400-Punkte-Vorsprung auf Platz 11 (Kaiserslautern) fehlen nur noch 12 Zähler.

    Zu Platz 12 (Hertha) klafft bereits eine Lücke von 711 Punkten.

    Der aktuelle Bundesligist Bochum auf Platz 13 wird wohl noch in dieser Saison um 1000 (!) Punkte abgehängt.

    Die einzigen beiden Bundesligisten neben Bayer 04, die sich seit der Jahrtausendwende konstant punktend schrittweise in der Ewigen Topp 20 nach oben arbeiten, sind Wolfsburg (Platz 15/1305 Punkte) und Freiburg (Platz 18/1031 Punkte).


    Imho können wir die sich in all dem ausdrückende Leistung von Bayer 04 seit 1979 gar nicht hoch genug wertschätzen.

    Da wird seit dem Wiederaufstieg in die 2.Liga von 1975 eine kontinuierliche und vor allem nachhaltige Entwicklung gestemmt, wie es sie im deutschen Fußball kein zweites Mal gibt.

    So nett die Randnotiz des derzeitigen provinziellen Ewige-Tabelle-Geplänkels zweier Rivalen aus längst vergangenen Zeiten auch sein mag, wird sie von der historischen Dimension des letzten halben Werkself-Jahrhunderts mehr als nur in den Schatten gestellt.

    Die Parallelen sind frappierend.


    2000.

    Der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga Bayer 04 verliert am letzten Spieltag die Meisterschaft an den am Ende punktgleichen (73), aber in der Tordifferenz besseren Rekordmeister FC Bayern, durch eine zumal von einem Eigentor eingeleitete 0:2-Niederlage bei Underdog Unterhaching.

    Zwei Jahre später, 2002, spielt Bayer 04 ein großartiges CL-Finale gegen Real Madrid, muss sich durch das Siegtor von Zinedine Zidane jedoch mit 1:2 geschlagen geben, nachdem zuvor auch die Meisterschaft auf der Zielgeraden nochmals verloren geht, dieses Mal mit 1 Punkt Rückstand (69) an Borussia Dortmund (70).

    Diese beiden kurz hintereinander bezogenen Nackenschläge reißen das Werkself-Team in einen Abwärtsstrudel, dem umgehenden Abstieg 2003 entkommt man erst im allerletzten Moment.


    2023.

    Wie Bayer 04 am letzten Spieltag 2000, gibt Tabellenführer Borussia Dortmund die Meisterschaft aus der Hand, kommt als haushoher Favorit seines Heimspieles gegen Mainz 05 nicht über ein 2:2 hinaus, während das titelbringende Siegtor des am Ende auch in diesem Fall punktgleichen und nur um die Tordifferenz besseren FC Bayern (71) in 'oeln erst in der Schlussminute fällt.

    Nur ein Jahr später, 2024, ist Dortmund im CL-Finale gegen Real Madrid lange Zeit mindestens gleichwertig, verliert aber durch 2 späte Tore in der Schlussviertelstunde 0:2.


    Perspektivwechsel.

    2024.

    Bayer 04 ist es vergönnt, das Ende seines unmittelbar nach der Jahrtausendwende erlittenen Traumas zu besiegeln.

    Als erstes und einziges Team überhaupt in der Geschichte der deutschen Fußball-Meisterschaft bleibt die Werkself eine ganze Saison lang ungeschlagen, gewinnt den Titel vor der samt Rekordmeister weit abgeschlagenen Konkurrenz souverän mit 90 Punkten, holt zudem auch noch das Double..


    Nur wenige Monate später, in der neuen Saison, verliert Dortmund zunächst den Anschluss an die vorderen Plätze, wird dann nach der kurzen Winterpause mit der ersten Freitagabend-Heimpleite seit Jahrzehnten gegen Bayer 04 (2:3) kalt erwischt und kassiert die erste von 3 Niederlagen innerhalb nur einer Woche.

    Eskaliert der freie Fall in einem nie für möglich gehaltenen Existenzkampf, wie ihn Bayer 04 anno 2003 durchleiden musste?

    Wird es viele Jahre brauchen, sich zu neuen Höhen aufzuschwingen?

    Oder gibt es gar ein 2.0-Szenario der trostlosen Dortmunder Doppel-Dekade 1968 - 1988?


    Kaum zu glauben, wenn auch der Fußball den 12 Gesetzen des Karmas unterworfen sein sollte...

    Ein weiteres von noch (zu) vielen Spielen bis weit in den März hinein, in denen es heißt, mit so viel Rotation wie möglich und energiesparend die Punkte einzufahren.

    Im April und Mai wird die Ente fett, dann braucht es gesunde und toppfitte Spieler.

    Mit denen du über 90+10 Minuten immer einen Zahn zulegen und Sahne-Spiele abliefern kannst.


    Es sei denn, man legt keinen Wert auf Titelchancen.

    Dann können die Spieler in diesen Wochen getrost Vollgas geben und sich bis zur Erschöpfung komplett verausgaben.

    Den Abkack im Saisonendspurt inbegriffen.

    So manche derzeit geäußerte Anspruchshaltung bezüglich der "Spielqualität" darf dahingehend gerne noch einmal überdacht werden.

    Kleiner Tipp eines männlichen Fans jenseits der 60:

    Wenn ein zumal lebenserfahrener weiblicher Fan, unabhängig von ihren mehr als 50.000 Posts in diesem Forum, in vorbildlich höflichem Ton eine Meinung äußert, dann tut insbesondere der maskuline Teil der Fanszene gut daran, schön still innezuhalten, um das Geschriebene besser verinnerlichen und beherzigen zu können.

    Danke für die Aufmerksamkeit.

    Es gab Ende der 80er angeblich Rentner, die sich - nach intensivsten Protesten wegen des Abrisses der "wunderschönen" Tribüne - den Sitz auf der alten Westtribüne haben abschrauben und mitgeben lassen, auf dem sie Jahrzehnte herumgerutscht waren.

    Bevor wir zur Saison 1980/81 auf der neuen provisorischen Holztribüne Ost Platz genommen haben, hatten wir 1979/80 unseres DKs im überdachten linken Steher West.

    Der von dort schweifende Blick auf die direkt daneben-/dahinterliegenden Sitzplätze hat aber keine Einzelsitze in Erinnerung, sondern hölzerne Sitzbänke, ähnlich denen von Bierzeltgarnituren, nur fest montiert.

    Da haben sich echt welche so eine komplette Bank mit nach Hause genommen?

    Strange.

    Vielleicht gibt's ja im Forum jemanden, der schon Ende 1970er / Anfang 1980er dort gesessen hat, der müsste es definitiv wissen.

    :levz1