Barça, das sich Griezmanns Luxusgehalt nicht mehr leisten konnte, lieh ihn für zwei Jahre nach Madrid aus. Dazu kam eine Kaufoption. Sollte Griezmann in diesen zwei Saisons in mindestens der Hälfte der Partien, für die er einsatzfähig ist, mindestens 45 Minuten auf dem Platz stehen, muss ihn Atlético im Sommer 2023 verbindlich für 40 Millionen Euro kaufen.
Griezmann wird absichtlich genau so kurz gehalten, dass er selbst inklusive endloser Nachspielzeiten keinesfalls auf 45 Minuten Einsatzzeit kommt. Simeone hat die Scheibchentaktik inzwischen weitgehend eingeräumt. Nachdem er anfangs sportliche Gründe vorgeschoben hatte, antwortete der Argentinier zuletzt auf die Griezmann-Frage: «Ihr kennt mich, ich bin ein Mann des Klubs.»
Dieser Klub operiert mit einem Lohnbudget von rund 200 Millionen Euro, von dem ein Viertel auf das Konto von Simeone geht. Atlético bewegt sich damit so scharf am Limit, dass es sich die 40 Millionen für Griezmann kaum leisten kann. Will der Klub mit seiner Verknappungsstrategie irgendeinen Rabatt erzwingen?
Das vermuten sie in Barcelona, wo sie den Franzosen keinesfalls zurückhaben wollen, weil sie ihm sonst für ein weiteres Vertragsjahr ein Basisgehalt von rund 20 Millionen Euro überweisen müssten. Barça hat seine juristische Abteilung eingeschaltet, um zu prüfen, ob Atlético unlauter agiert.
«Du hättest auf deine Frau hören sollen», belehrte ihn der Atlético-Präsident Enrique Cerezo bei der Rückkehr, denn die Gemahlin Erika hatte Antoine Griezmann just das vorhergesagt: «Geh nicht, bei Atlético wirst du eine Legende sein, in Barcelona nur einer mehr.»
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