Ich habe heute mit einigen Freunden gesprochen, die wie ich schon verdammt lange zum Bayer gehen und teilweise auch die Figürchen kennen, um die sich dieses Trauerspiel aufgebaut hat.
Und wir sind in diesem Fall, was bei uns sehr selten ist, einhellig der Meinung, dass dies der Anfang vom Ende ist. Viele mögen jetzt sagen: "Scheiß Schwarzmalerei".
Es wäre auch schön, wenn es tatsächlich dabei bliebe. Aber da jetzt die Kaufleute und nüchternen Strategen unseren Verein steuern werden, wird all das, was Calli in den Jahren (mitsamt seinen Fehlern!) aufbegaut hat, wohl in zwei oder drei Jahren den Bach runter gehen. Keiner der Schreibtischtäter kann mit Menschen derart umgehen wie Calmund, keiner kann Menschen so überzeugen wie Calmund, keiner kann den Verein so menschlich präsentieren wie Calmund und keiner LEBT den Club wie Calli es macht.
Wenn es nach Calmund gegangen wäre, hätten wir Lucio behalten, das Stadion erweitert (denn es war schließlich seine Idee, Fans über die organisierte Identifikation von Kindesbeinen an, an den Club zu binden und so systematisch eine größere Anhängerschar aufzubauen. Ein logischer Folgeschritt wäre jetzt der Ausbau des Stadions geworden, um den Anteil der "echten" Fans wieder zu erhöhen.) und würden auch zukünftig versuchen, in der Bundesliga irgendwann den Titel zu holen.
Das können wir uns jetzt wohl abschminken. Spätestens dann, wenn die nächsten Verträge auslaufen oder derart verlockende Angbote kommen (Berbatov), sind die nächsten angeblich doch unverkäuflichen Spieler weg.
Wenn Lucio jetzt nicht gegangen und die Empörung bei den Fans nicht so groß gewesen wäre, wird doch wohl keiner glauben, dass nicht auch Berbatov zum AC Mailand gehen würde.
Wenn schon bei Lucio kaufmännisch vorgangen wird, warum setzt man bei Berbatov andere Maßstäbe? Inklusive seiner Ablösesumme wäre die entstandene Lücke von 20 Millionen Euro locker zu stopfen gewesen.
So bleibt uns Berbatov noch eine Saison erhalten und wird im nächsten Jahr für noch mehr Geld verkauft. Es sei denn, er spielt eine sagenhafte EM und wird dadurch so interessant, dass Holzhäuser (und Sprink, der dann aber lieber wieder wie bei Lucio im Hintergrund bleibt) nur sagen kann: "Wir wollten ihn ja behalten aber bei der Summe wäre es fahrlässig und nicht im längerfristigen Interesse des Vereins gewesen, den Vertrag mit Dimitar Berbatov aufrecht zu erhalten".
Macht euch darauf gefasst: Die schönste Zeit beim Bayer ist wohl vorbei. Denn die Machtverteilung ist seit dem Amtsantritt von Sprink und der Vorstandsstrukturierung mit reinen Kaufleuten in vorderster Front eine andere geworden. Und wäre Calmund jetzt nicht zurück getreten (worden), so wäre es nach der nächsten oder übernächsten Saison der Fall gewesen. Denn der Druck der anderen Herrschaften wurde immer größer.
Ohne Calmund wären wir immer noch ein Kaninchenstall, dieses Forum würde nicht existieren und 99% der Forum-Mitglieder wären, sofern sie dann überhaupt Fußball-Fans geworden wären, Anhänger unseres ach so beliebten Nachbarclubs aus der Domstadt geworden.
Das ist die Realität, bei allen Fehlern von Calmund.
Danke Calli!!