Ich finde die Kartellamtsentscheidung Klasse. Fußballdeutschland muss nicht um jeden Preis "international wettbewerbsfähig" werden, zumindest nicht so, wie uns das die DFL-Herren immer vorheulen.
Denn was unterscheidet denn Deutschland von den "großen" Ligen Europas? Richtig, bei uns gibt's weniger Fernsehgelder. Dafür aber wesentlich mehr von Sponsoren, weil die im Free-TV zu einer guten Uhrzeit präsent sind. Also müsste man an der Stelle schon mal herbe Einbußen in Kauf nehmen.
Außerdem sind die Zuschauerzahlen, England mal ausgenommen, ziemlich mäßig. Das passiert eben, wenn der Fußball vom Volk ausgeschlossen wird. Das passiert jetzt in Deutschland vermutlich nicht. Und auch das ist gut so.
Zu guter Letzt muss man sich mal vorhalten, wie viele Vereine im Ausland wirtschaften. Die lachen über die Schulden, die der BVB mal hatte.
Aber natürlich, sie sind "international wettbewerbsfähig". Super. Na wenn es das ist, was ihr wollt, hauptsache "international wettbewerbsfähig" sein, egal zu welchem Preis, könnt ihr ja jetzt mit der DFL mitjammern. Ich hingegen will vor allem, dass der Fußball sich nicht von denen entfernt, die ihn letztendlich zum Massenphänomen machen und in der Liga gefälligst ordentlich gewirtschaftet wird. Natürlich kann man dann nicht unbedingt mit der europäischen Spitze mithalten - die aber ist auch nur auf Pump gekauft, und darauf kann ich gerne verzichten. Bundesliga ist auch ganz schön, und wenn ich mal vom Fußball nicht genug kriegen kann, schau ich mir ein Drittligaspiel an. Müssen ja nicht immer irgendwelche Weltstars sein.
Man könnte in Deutschland natürlich auch mal mehr in die Jugendarbeit investieren, das ist nicht ganz so teuer wie fertige Stars kaufen und bringt langfristig mehr. Aber das würde ja Abkehr von Prinzipien bedeuten, die die letzten zehn Jahre einigermaßen funktioniert haben, und das geht nicht. Andere Vereine versuchen's, aber die sind dann gleich Buhmänner der Liga.