ZitatOriginal von FA-Chef
1.Ich habe es klar geschrieben, jeder liest hier genau das, was er lesen will. Es gibt hier aus meiner Sicht genug Argumente die sich auf die "Ultras" und den "lustigen" Dauersupport beziehen. Das kann so einfach nicht akzeptieren. Lies doch mal selbst nach!
Genau, und so geht es auch dir. Auch du liest meines Erachtens Dinge heraus, die du gerne lesen willst. Gerade deine "Respektlosigkeits"-Ausführung hinsichtlich des Begriffes "trällern" ist für mich übertrieben.
ZitatOriginal von FA-Chef
2.Die Kritik die ich in meinen Argumenten aufgenommen haben kommt aus der "schweigenden" Mehrheit, die eine andere Gruppe kritisiert. Mit der von Dir genannten Einstellung wird es so bleiben wie es ist, jeder macht sein DING und fertig. Ich zitiere hier bewusst keine anderen User, weil ich nur das Gesamtbild aufnehme und keine einzelnen Meinungen.
Jetzt mal ganz dumm gefragt: Was ist schlimm daran, dass jeder sein Ding macht? Ich sage gar nicht früher war alles besser, aber spontaner und ehrlicher fand ich es schon. Ich weiß nicht ob sich hier noch einer an Kai-Uwe erinnert, der immer auf den Zaun kletterte und Lieder anstimmte? Damals nannte man ihn Kai-Uwe und nicht Capo und der kletterte auf den Zaun wenn er dachte er müßte es tun und die Fans, die wollten stimmten mit ein. Und ansonsten machte jeder sein Ding und gut. Ich brauche keinen Verhaltenskodex wie ich mich im Stadion zu kleiden habe oder wie ich mich zu verhalten habe. Ich schreibe das keinem vor und keiner schreibt mir das vor. Das ist die Aussage von GWM04 und der stimme ich vorbehaltlos zu. Ich untersage keinem Dauersupport, Dauerfahnenschwingen oder Schweigen, aber ich lasse mir auch von keinem erklären, dass nur seine Meinung die einzig wahre ist und er darüber entscheidet wer ein "wahrer, echter" Fan ist und wer nicht.
ZitatOriginal von FA-Chef
3.Hast Du Angst vor dem Wort Organisation? Ist es schlimm wenn sich mal eine Gruppe von Leuten eine Identität geben? Ist das schon ein Fehler? Deine angedeuteten Assoziationen sind nicht akzeptabel. Was sollen solche Interpretationen? Das macht Dir Angst? Wovor? Das einer was vorsingt? Ist das der Anfang vom Ende?
Beantworte ich mal deine Fragen der Reihe nach: Nein, nein, nein. Ich habe keine Assoziationen angedeutet und nichts interpretiert. Nein es macht mir Angst dass Organisation egal ob gut ob schlecht pauschal Respekt verdient. Angst davor von gut organisierten Leuten in Sippenhaft gezwungen zu werden. Das hat mit Singen nichts zu tun und ja, vielleicht ist das der Anfang vom Ende.
Ich will hier aber mal ausführlicher werden. Die Assoziationen, die du aus meinem Beitrag herausgelesen haben willst (übrigens wieder ein schönes Beispiel dafür, dass du gelesen hast was du lesen wolltest!) gehen vielleicht in die Thematik "3. Reich". Ja, auch da würden sie passen, meine Aussage war aber pauschal und auch so pauschal gemeint. Es liegt in der Natur des Menschen, dass eine Mehrheit, weil schweigend, oft durch gut organisierte Gruppen in Situationen gebracht werden, die sie nicht verantworten wollen. Wir müssen da gar nicht in die Geschichte gucken, sowas findet tagtäglich vor unserer Nase statt. Vereine, Verbände, Parteien etc. haben sich organisiert und sprechen in MEINEM Namen Dinge aus, die ich so nicht sagen würde, beschließen Sachen, die ich so nicht machen würde, die meines Erachtens auch keinen Respekt verdienen, weil sie aus eigennützigen Gründen erfolgen. Wenn du also schreibst: "Die "Ultras" sind Leute die haben Energie und organisieren sich, das verdient meinen Respekt! EGAL OB ICH DAS GUT ODER SCHLECHT FINDE!" dann habe ich damit Probleme. Würde es Respekt verdienen, dass eine gut organisierte Gruppe vorschreiben möchte, wann wer im Stadion was zu machen habe, wie man sich zu kleiden hat oder wo jemand zu sitzen oder stehen hat? Egal ob ich das gut oder schlecht finde??? Du erteilst da leichtfertig und ohne Grund einen Freibrief, und damit habe ich Probleme. Nochmals: Ich möchte hier niemandem was unterstellen - daher auch meine Frage nach dem Selbstverständnis der Ul.
ZitatOriginal von FA-Chef4. Wie sieht es denn mit Deiner Selbstkritik aus?
Danke der Nachfrage, sehr gut. Ich stelle mich natürlich auch in Frage. Nach Beobachtungen der letzten Zeit habe ich mir sogar die Frage gestellt: Ist das noch mein Verein? Ist das noch mein Sport? Worum geht es eigentlich? Ich habe mir gedacht, naja, vielleicht bin ich einfach zu alt geworden und gehöre da nicht mehr hin. Das wäre dann im Einklang mit deinen Worten: Trennt Euch doch mal von den alten Zeiten, die sind nun vorbei. Vielleicht liegt die Lösung der Probleme aber gar nicht in deiner Aufforderung. Natürlich sind vergangene Dinge vorbei, das heißt doch aber nicht, dass Dinge die früher funktioniert haben jetzt falsch sind. Und da schließt sich für mich ein Kreis. Habe ich Angst vor dem Wort Organisation? Nein, aber vor dem was Organisation verursachen kann. Es kann z.B. Spontanität einengen oder gar verhindern. Es sind Aussagen wie diese: "Nicht die Interessen eines Einzelnen stehen im Vordergrund, sondern was zählt ist nur die Gruppe.", die mir Angst machen.
Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Meinung alleine dastehe oder ob ich damit in die Gruppe der "Old-School" gehöre oder sonstwohin. Ich will eigentlich in keine dieser Schubladen. Ich bin ich. Ich bin Bayer Fan, ich will ins Stadion gehen, ich will feiern, toben, singen, schreien, trauern wie es MIR gefällt.