Beiträge von lasse04

    Die Schärfe der Kritik kann ich nicht so ganz nachvollziehen, auch wenn ich ein Freund klarer Worte bin. Insbesondere in HZ 2 unser einziger Spieler, der zumindest im Ansatz Gefahr ausstrahlte und Chancen erarbeitete (wenn auch nicht nutzte). Brandt insgesamt und in HZ 2 auch Son wesentlich schwächer. Bellarabai war nach meinem Eindruck einfach platt und ggf. etwas überdreht. Das richtige Abspiel zum richtigen Zeitpunkt beherrscht ist zugegeben nicht seine Stärke.

    Tja, wenn die Argumente pro Trainer ausgehen, dann werden eben die User persönlich attackiert, die den Trainer in Frage stelle (was erlaube ...). Back to topic : Die personellen Umstellungen - die sich andeuten - sind schon nachvollziehbar, am wenigsten aus meiner Sicht noch bei Castro (wenn das zutrifft). Problematisch ist aus meiner Sicht, dass bis vor dem Wofsburg Spiel vom Trainer ja noch schlichtweg geleugnet wurde, dass irgendwas falsch läuft.


    Im Wolfsburg Spiel brachten aus meiner Sicht die drei Umstellungen zur Pause nicht die Wende, sondern das 1:3. Die Mannschaft ist keineswegs "mit einem Ruck" aus der Kabine gekommen, sondern spielte so weiter wie vorher, bis WOB nach dem Gegentor nervös wurde, so dass sie dann Oberwasser bekam, ohne jemals so etws wie Kompakteit oder Souveränität zu erlangen.


    Schmidt machte die bessere 2. Halbzeit dann an einigen enttäuschenden Spielern fest - und mittelbar seine Auswechslungen und sich zum "Fast-Match-Winner" - Schuld sind immer die Anderen.


    Wenn er jetzt Castro und Kießling draussen lässt, ist das eine klare Zuweisung der Sündenbock-Rolle an diese. Aber so isser halt, unser Konzept-Trainer-Darsteller. Natürlich werden Castro und Kieß sich für diesen Trainer nicht mehr zerreißen. Unser Trainer schießt seine letzte Patrone ab. Ich hoffe, dass dieses Trauerspiel bald ein Ende hat.

    Beide Vorwürfe (Welt und Kicker) treffen im Kern zu.


    Komfortzone (Welt) : Wird seitens der Geschäftsleitung - vor allem Rudi Völler - fast schon täglich aufgebaut - "Bayern ist Lichtjahre weg, EL wäre auch OK" etc.


    Der Kicker kritisiert keinen "Konkurrenzkampf" (das ergibt ein einfaches Lesen des Kicker Artikels, aber ein bestimmter User "ahndet" ja jeden hier im Forum oder in der Presse, der sich erdreistet, was Kritisches zu schreiben, mit unwahren Behauptungen oder persönlichen Anwürfen), sondern dass Schmidt Kießling und Hakan erkennbar (auch ohne Namensnennung) öffentlich anzählte - und das ist immer gefährlich, da die Gefahr besteht, dass die(se) Spieler dann gegen den Trainer spielen.

    Ist in den relevanten Quellen zu lesen.


    Die verfolgen also nicht den Ansatz, ein neuer Trainer mit neuem System müsse man mindestens eine Saison Zeit geben, dann werde schon Alles gut, qua Zeitablauf.


    Obwohl Mainz punktemäßig den dortigen Ansprüchen nicht mehr hinterherläuft als wir unseren. Mainz hat ja schonmal nach dem Aufstieg vor Saisonbeginn den Trainer gefeuert - und damit Recht behalten (Tuchel übernahm). Festhalten am Trainer ist richtig - wenn es der richtige Trainer ist. In Leverkusen haben wir nicht die Trainer zu früh gefeuert - jede Trainerentlassung der letzten 10 Jahre erfolgte völlig zu Recht, in einigen Fällen sogar zu spät (Labbadia min. ein Spiel - das Pokalfinale halt, Dutt hätte Ende seiner Hinrunde nach der Heimniederlage weggemusst, auch unser Finne ist im Grunde zu spät gefeuert worden, auch wenns mit Glück fgerade noch gutging). Wir haben häufig die falschen Trainer verpflichtet (Berti Vogts als Paradebeispiel), und die werden nicht dadurch geeigneter oder besser, dass man trotz Misserfolg an Ihnen festhält.


    Und Schmidt ist nach meiner Meinung - und der Kicker muss ja wohl ein schlimmes Boulevardmagazin sein, wenn Herr Lußem das ähnlich sieht - hier bereits gescheitert. Er hat eine funktionierende Mannschaft übernommen und aus ihr eine nicht funktionierende Mannschaft gemacht.


    Aber Mainz hat Heidel - einen Manager im guten Sinne des Wortes - und wir haben Rudi und Schade - nette Leute, beide ohne Managementfähigkeit - die beinhaltet nämlich auch, Prozesse aktiv zu gestalten, eigene personelle Fehlentscheidungen rechtzeitig zu erkennen, aktiv gegenzusteuern und auch harte oder gar unpopuläre Entscheidungen zu treffen.

    Die ersten Minuten wirkten ganz OK. Nach dem ersten Gegentor ist die Mannschaft dann aber zerfallen, wirkte verunsichert, nicht kopmakt. Sobald Wolfsburg mit dem Ball in unsere Hälfte kam, wurde es brenzlig. In HZ eins hatte Wolfsburg neben den drei Toren ja min. noch drei weitere Topchancen (Leno am Ball vorbei, Schürrles Heber an den Außenpfosten und sein Abseitstor, welches harrscharf war). Auch zu Beginn von HZ zwei hatte ich nicht den Eindruck eines "Rucks" bei uns, sondern erst nach unserem ersten Tor - dann hatten wir plötzlich Biss und Wolfsburg war ähnlich verunsichert wie vorher wir (auch deren Torwart hatte keinen guten Tag - die Tore 1 und 2 von uns gehen auf seine Kappe). Auch das zwischenzeitliche 2:4 brachte uns nicht aus dem Konzept, gegen meine Befürchtung im Stadion. Nach dem 4:4 dachte man an sogar an einen Sieg, aber es war dann auch schon vor dem Platzverweis ein offener Schlagabtausch. Spahics Foul und der - völlig berechtigte - Platzverweis haben wohl den Ausschlag gegeben.


    Der Schiedsrichter hat mir insgesamt nicht gefallen, ich habe mir im Stadion auch die Seele aus dem Leib gebrüllt, aber nach Ansicht der Fernsehbilder hat er Wolfsburg (mindestens) ebenso benachteilgt wie uns. Die Versuche unserer sportlichen Leitung mal wieder einen Teil der Schuld am Schiri festzumachen waren aus meiner Sicht daneben.


    Natürlich war das in HZ zwei ein Spektakel, aber bei Lichte besehen haben wir nur ca. 25 Minuten Fußball gespielt (zwischen dem 1:3 und dem Platzverweis). Selbst in diesen 25 Minuten hat Wolfsburg ein Tor gemacht und weitere gute Offensivaktionen gehabt.


    Die Tore wurden natürlich in erster Linie von Patzern unserer vier Verteidiger und von Leno ermöglicht - aber die Wolfsburger sind auch wie ein heißes Messer durch die Butter durch unser Mittelfeld gekommen. Wir standen als Mannschaft defensiv nie wirklich kompakt oder sicher. Gefallen hat mir Rolfes - mit Führungsqualität und Kampfgeist. Auch Brandt hat viel versucht, viel ist ihm gelungen, etliches nicht, aber er versucht es immer wieder. Er ist neben Bellarabi und Son der einzige, der auch mal offensiv mit guten Einzelaktionen Gefahr bringt. Torchancen "erspielen" im Sinne von durch Kombinationen herausholen tun wir ja eig. seit einigen Wochen kaum noch - auch gestern nicht wirklich. Unsere Tore waren eine Kombination aus guten Einzelaktionen, langen Bällen und Torwartfehlern.


    OK, die Einstellung der Mannschaft hat ab HZ zwei gestimmt - vorher aber nicht. Die Mannschaft hat gestern nicht gegen den Trainer gespielt, deshalb kann man jetzt nicht sagen, der Trainer muss ausgewechselt werden. Aber die Tendenz zeigt weiter nach unten. Platz 2 ist weiter weg als Platz 17. Noch können wir die CL erreichen - aber bald nicht mehr, und dann ist auch die EL keineswegs sicher. Die gestrige Niederlage war - sieht man das ganze Spiel - zwar sehr unglücklich, aber nicht im engeren Sinne des Wortes ungerecht.


    Das ein Festhalten am Trainer grundsätzlich Erfolg bringt halte ich allerdings auch für ein Gerücht. Auch die Behauptung, eine Saison müssen man jedem Trainer geben, halte ich für widerlegt - dann hätten wir Dutt ja zu früh gefeuert und durch ein Festhalten an ihm Erfolg haben müssen. Man beachte, wie Lewandowski letzte Saison fast auf Knopfdruck aus einer verunsicherten Mannschaft eine ordentlich bis gut funktionierende Einheit gemacht hat. Schmidt hat das m.E. in über einem halben Jahr nicht hinbekommen, mit Ausnahme der ersten Spiele ! Die waren ja völlig OK. Es kommt immer auf mehrere Faktoren an, zu denen gehört (1) ein erkennbares und funktionierendes System, (2) Erfolg im Sinne von Punkten bzw. Weiterkommen, eine (3) positive (oder eben negative) Tendenz und wesentlich darauf, dass (4) der Trainer die Mannschaft noch erreicht und die nicht gegen ihn spielt. Die Punkte (1) und (3) sprechen m.E. derzeit gegen unseren Trainer, auch (2) ist eher mau.


    Natürlich ist ein Trainerwechsel immer auch eine Frage der Alternativen, aber zuvor muss man ja analysieren - ist man mit dem Trainer zufrieden oder nicht. Sind wir zufrieden ?


    Meiner Meinu

    In der Tat, es wird zunehmend schwerer werden, uns für die CL zu qualifizieren. Selbst dann, wenn wir unsere Möglichkeiten fast optimal ausschöpfen. Wolfsburg ist dabei vorbei zu ziehen, und das ist m.E. nicht nur eine Momentaufnahme in der Tabelle - die investieren einfach mehr. Und natürlich wirkt sich das aus, sofern nicht komplett falsch investiert wird. Mag Schürrle auch etwas zu teuer gewesen sein, er hebt die Qualität nochmals deutlich an. Ein K.d.B. ist auf seiner Position jetzt schon der Beste in der Bundesliga.


    Auch der BVB und SO4 investieren mehr als wir. Bleiben noch Gladbach (wohl ähnliche oder sogar etwas geringere Investitionen als wir, aber sehr effizient) plus ein Überraschungsteam und ggf. Ingolstadt und RB Leipzig, je nach Verlauf, in der Zukunft. Die Luft wird die nächsten Jahre wohl dünner werden.

    Treffend zusammengefasst. Man muss diejenigen, die an Schmidt zweifeln, ja nicht gleich in die Ecker der Dauernörgler stellen. Manche glauben (imme noch) an ihn, andere können das halt nicht mehr oder tun sich damit schwer. Das Festhalten an einem Trainer ist kein Wert an sich. Andernfalls hätten wir ja Labbadia, Dutt und unseren netten Finnen behalten müssen - zumindest zwei Jahre muss man doch jedem Trainer geben, um seine Spielidee umzusetzen, oder etwa nicht ? Nein, natürlich muss man das nicht, und es ist auch keine Gewähr dafür, dass es dann (wann ?) schon besser wird. Meines Erachtens spricht vieles dafür, dass wir in einer klaren Abwärtstendenz sind. Der Punkteschnitt genügt nicht unseren Ansprüchen und keineswegs dem Punkte-Durchschnitt der letzten Jahre. Unsere Punkteausbeute ist seit Beginn der Saison stagnierend bis leicht rückläufig. Der Fußball, den wir spielen, war anfangs guut (in Dortmund : Begeisternd), später schön mit Defensivmängeln und zu wenig Siegen (Bremen, Stuttgart) und später zunehmend unansehnlich.


    Alarmsignal ist das zunehmende Schönreden von Partien, und zwar zuletzt nicht mehr durch Rudi Völler (nach Bremen erstmals leise Kritik - selten bei Rudi), sondern durch den Trainer. Der Trainer ist zunehmend dünnhäutig und reagiert patzig. Die Aussage gegenüber Peter Stöger war unsportlich, das konnte er nicht zugeben und hat dann gesagt, er sei falsch interpretiert worden - nein, er ist richtig interpretiert worden, er war überheblich und anmaßend. Gegen Ende der Hinrunde war unser Trainer dann beleidigt, dass sein ach so innovativer und schöner Fußball nicht hinreichend gewürdigt und gelobt wird und gab ein tendenziell selbstmitleidiges und larmoyantes Interview im Kicker. Dann ein Grottenspiel gegen den BVB, das nach seiner Meinung top war.


    Mein Fazit : Er ist mit großem Selbstvertrauen und Sendungsbewusstsein gestartet, hat die Erwartungen zunehemend enttäuscht, redet die Situation schön und lässt Selbstkritik vermissen. Für mich ist er gescheitert. Was jetzt kommt, ist Quälerei, bis auch Rudi nicht mehr anders kann, als die Reißleine zu ziehen.


    Die CL werden wir klar verpassen - dass kann passieren, aber m.E. ist es nur entschuldbar, wenn man (mit unserer Qualität im Kader) knapp scheitert. Allenfalls werden wir hinter Bayern, Wolfsburg, Schalke und Gladbach Fünfter. Ich glaube, dass auch Augsburg vor uns bleibt und uns der BVB und ggf. Bremen uns noch überholen. Und nein : Ich hoffe das nicht, sondern ich befürchte es. Aber ich habe auch schon 1999 in der Kurve in Unterhaching eine Stunde vor Spielbeginn auf die Frage, warum ich so skeptisch gucken würde, ich sei doch in drei Stunden Meister, geantwortet : Schön wärs, aber ich glaube nicht dran. Vielleicht hat mich dieser Verein (ich stehe seit 1979 in der Kurve, also erzählt mir bitte nicht, ich sei in Wirklichkeit gar kein Fan) desillusioniert.

    Bayer hat Berufung gegen die (drei) Urteile des LG Köln zum OLG eingelegt, das Verfahren wird noch dauern (min. etliche Monate). Die Begründung der Urteile über § 17 II 2 InsO ist aus meiner Sicht mehr als fragwürdig. Ich kenne die Verfahren und Herrn Bähr - möchte ihn aber nicht in bedstimmte Kategorien einordnen. Wobei die eine genannte m.E. nicht falsch ist. Und ein InsoVerw arbeitet immer (auch) im eigenen Interesse.

    Nach diesem Spiel kann man nicht zufrieden sein. Gegen einen schwachen BVB haben wir kein Mittel gefunden. Lässt man Bellarabis gelegentliche Geniestreiche weg, findet ein Torchancen kreirendes Offensivspiel doch nicht mehr statt.


    Besonders besorgniserregend sind aber die wiederholt schönredenden Statements unseres Trainers, der sich gegen Ende der Hinrunde ja schon larmoyant über zu wenig Anerkennung beschwert hat.


    Jetzt kann man natürlich sagen : Die Kritiker sind ja immer unzufrieden, Roger braucht Zeit etc. Für mich sind das nach diesem Spiel und den Aussagen unseres Trainers nur noch Durchhaltparolen. Aber Roger Schmidt ist da ja voll auf Rudi Völler Linie. Wir werden erst handeln, wenn es (fast) zu spät ist - auch Sami wurde eig. zu spät entlassen. Ich habe den Glauben schon Ende der Hinrunde verloren, aber nach dem gestrigen Spiel und seinen Aussagen ist Roger Schmidt für mich gescheitert. Wir werden jetzt einen quälenden Prozess des Schönredens erleben, auch der Anfangselan von Herrn Schade ist ja bereits erlahmt.


    Unser "Vize-Dasein" ist kein Fluch, sondern hausgemacht.

    kaka-8 ; Kritik angekommen. Was ich sagen wollte : Die Transfersummen sind zuletzt wieder gestiegen. Ein Mann wie Schürrle, der bei der WM positiv auffiel, kostet mal eben 6 Mio. Jahresgehalt. Wir müssen Spielern dieses Kalibers auch solche Gehälter zahlen, wenn wir sie kaufen wollen - das wollen und können wir wohl nicht. Wir müssen Spielern, die diese Fähigkeiten bei uns entwickeln und zeigen, aber auch ca. 6. Mio. pro Jahr zahlen, wenn wir sie halten wollen. Da war mein Beispiel Bellarabi, den ich vergleichbar stark wie Schürrle finde (eher einen kleinen Tacken besser). Fazit : Wiir werden Bellarabi kaum halten können, ohne einen neuen Spitzenverdiener hervorzubringen. Wir werden Bellarabi nach meiner Einschätzung daher kaum verlängern können - den sehen wir bald in Bayern/Wolfsburg/einer der Top 6 in England etc.

    Also vorab : Wirklich mögen tue ich Schürrle auch nicht. Aber er hat das entscheidende Tor gegen Algerien (sehr schön und schwierig) gemacht, gegen Brasilien zwei Tore gemacht (darunter ein Traumtor) und sehr schön das entscheidende Tor des Finals vorbereitet. In der Scorerliste der WM stehen nur 8 Spieler vor ihm, obwohl er nur Joker war (J. Rodriguez, Müller, Robben, Neymar, Messi, Benzema, Kroos und Cuadrado) - klangvolle Namen, oder ? Ich finde auch, dass Wolfsburg etwas zu viel gezahlt hat - aber Leute, das ist nach so einer WM sein Marktpreis ! Glaubt Ihr wir haben auch nur ansatzweise die Chance, Bellarabi zu halten, wenn wir dem weniger als das Schürrle-Gehalt (6 Mio. pro Jahr) bieten, obwohl er in 1 1/2 Jahre für 7 Mio. zu haben ist statt für 30 (OK, abhängig vom genauen Inhalt seiner Klausel) ?

    Danke Ballack1904 - dann wird Son (temporär ?) durch Drmic ersetzt und nicht durch Brandt. Also Drmic statt Son ist jetzt nicht so ein Paradigmenwechsel. Son ist eher ein Abschlussspieler als ein Vorbereiter, ähnlich wie Drmic. Son kommt zwar eher über den Flügel, aber klebt keineswegs an diesem, Drmic kommt eher durch die Mitte, kann aber auch mal über den Flügel kommen. Defensiv hat sich Son verbessert, ist aber nach meinem Eindruck in der Arbeit gegen den Ball aber immer noch unser "schwächster" Offensivspieler der Hinrunde gewesen. Überdies ist Brandt ein guter Einwechselspieler, der nach meinem Eindruck kurzfristig fast immer Druck reinbringt, insbesondere durch seine Schnelligkeit + Dribblings - ggf. sieht unser Trainer ihn als die bessere Einwechseloption als Drmic, der mir bei seinen 10 bis 20-Minuten-Einsätzen meist gar nicht gefiel.


    Die Idee gefällt mir gut. Jetzt muss Drmic aber auch liefern, zumindest 100 Prozent Einsatz.

    Reinartz ist sehr kopfballstark - für einen Sechser eher die Ausnahme.


    Heynckes hat verschiedene Aufstellungsvarianten immer mal wieder damit gerechtfertigt, dass wir mehrere (ich meine er nannte die Zahl fünf) kopfballstarke Spieler brauchen.


    Das ist derzeit m.E. ein Manko : Außer den Innenverteidigern und Kießling (und wenn er spielt mit Abstrichen ggf. noch Rolfes) spielen "kleine" und nicht kopfballstrage Spieler : Castro sichert bei Ecken schon traditionell als letzter Mann ab. Bender kann Alles außer Kopfball. Die offensive Dreierreihe isrt dezidiert wuselig und abschlußstark, aber nicht kopfballstark. Auch die Außenverteidiger sind - wie auch bei anderen Vereinen - nicht kopfballstark. Für mich einer der Gründe, warum unsere Ecken nix bringen, wir bei Standards gegen uns aber viele Tore kassieren (Lenos ist von seinen Reflexen her ein Tier - Elferkiller - in der Strafraumneherrschung bei hohen Bällen eher nicht - das verstärkt das Dilemma noch).

    Die Formkurve zeigt nach unten. Spieltag eins : Top, danach : Gute Spiele, zu wenige Punkte, jetzt : Durchwachsene bis schlechte Spiele, überwiegend schlechte Ergebnisse. Schmidt kann seine - auch von mir erhaltenen - Vorschusslorbeeren immer weniger rechtfertigen. Vielleicht retten wir uns noch in die Winterpause - aber dann muss sich was ändern und was kommen. Andernfalls brauchen wir in der nächsten Saison eine neuen Trainer. Anfangs war ein System da, aber das können wir (wegen der Gegner, die sich drauf einstellen ?) oder wollen wir (konditioneller Verschleiß, die Mannschaft zieht nicht mehr mit ?) nicht mehr durchziehen. Einen Plan B hat Schmidt scheinbar überhaupt nicht. Ich habe die Befürchtung, ein Spitzenclub in der ersten dt. Liga ist eine Nummer zu groß für ihn.

    Ich - als Laie - bin der Meinung, Schmidt sollte Drimic mehr Einsatzzeiten geben - an Stelle von Kießling. Dann muss Drimic sich in diesen Einsatzzeiten beweisen, so wie er das in Wolfsburg (teilweise) oder in der Halbzeit gegen Köln erfolgreich getan hat (wie gesagt : nicht immer).


    Ich sehe das also anders als Schmidt : in der derzeitigen Form (!) hilft Kießling der Mannschaft als gesetzter Stammspieler nur bedingt bzw. nicht weiter. Ob Drimic mehr helfen würde, weiß man derzeit nicht genau. Ich vermute : Ja. Also heute Abend würde ich auf jeden Fall Drimic an Stelle von Kieß bringen, auch um Kieß mal eine Pause zu gönnen, aber in erster Linie aus Leistungsgründen und um Drimic mal (zum zweiten Mal) unter Wettkampfbedingungen von Anfang an eine Chance zu geben. Wenn Drimic die nutzt - d.h. für mich, er kommt kämpferisch und von der Defensivarbeit her zumindest in die Nähe von Kießlings Leistungen und übertrumpft ihn im Hinblick auf Torgefahr und Kombinationsspiel - dann würde ich Drimic auch weiterhin und auch in der Bundesliga Chancen von Anfang an geben, ihn bspw. im Wechsel mit Kieß bringen. Um den Punkt gleich vorwegzunehmen : Mit einer solchen Entscheidung muss jeder Profi leben können und sie positiv umsetzen, wenn er in den letzten Monaten überwiegend nur durchwachsene Leistungen brachte.


    Kurzer Exkurs zu Schmidt : Ich war anfangs begeistert, insbesondere nach dem Spiel in Dortmund, war lange nicht mehr so emotional dabei. Danach ließen wir unnötig viele Punkte liegen, spielten aber ähnlich gut weiter. Mittlerweile sehe ich Brüche in unserem Spiel, auf das sich die die Gegner besser eingestellt haben. Personelle Fehlentscheidungen werfe ich Schmidt kaum vor (Ausnahme : viel zu wenig Chancen für Drimic, bedingungsloses Festhalten an Kieß in einer Formkrise; Viel zu wenig Rotation, die findet eig. ausschließlich auf den Außenverteidigerpositionen statt resp. bei Verletzungen). Das System und die m.E. fehlende Variabilität hinterfrage ich mittlerweile aber ebenso wie die eine oder andere Aussage von Schmidt (bspw. nach dem Köln-Spiel). Wir hoffen alle, dass Schmidt hier langfristig Erfolg hat. Miittlerweile habe ich große Zweifel, ob es so kommt. Ich halte derzeit sein Scheitern für wahrscheinlicher - auch wenn ich mir seinen Erfolg wümsche (hat nichts mit Antipathie zu tun - ich finde ihn sehr authentisch, sympahtisch und engagiert - Dutt konnte ich nach wenigen Wochen nicht mehr leiden).

    Die Position bon BigB möchte ich jetzt mal (weitgehend) verteidigen. Sofern hier argumentiert wird : "Der Trainer lässt Kießling spielen, also spielt er auch zu recht" - ist mir das zu kurz gegriffen bzw. argumentiert. Dann könnten wir dieses Forum weitgehen einstellen.


    In der derzeitigen Rolle und in der derzeitigen Form hilft Kießling der Mannschaft m.E. kaum weiter. Es ist im Grunde eine Quälerei für Kießling - und auch für den Rest der Mannschaft ?


    Kießling trifft kaum, er bereitet kaum vor, und zwar weder Tore, noch gute Chancen. Wer ernsthaft bestreitet, das sei gar nicht seine Aufgabe (als Mittelstürmer !) oder er sei aus anderen Gründen unverzichtbar fürs System/die Mannschaft/das Spiel, der redet sich eine unbefriedigende Situation schön. Fakt ist, dass Drimic (der mir bei seinen Kurzeinsätzen keineswegs immer gefiel, Stichwort Einsatz und Körpersprache) in einem Bruchteil der Minuten mehr Tore schoß und mehr Torgefahr ausstrahlte als Kießling - im gleichen System wie Kießling (es sei denn, man rechnet jetzt das Erstrunden-Pokalspiel gegen einen Fünftligisten ein).


    Es ist also mehr als naheliegend, sowohl die Rolle als auch die Form von Kießling zu hinterfragen - beides tut ja auch der kicker völlig zu Recht in der gestrigen Printausgabe. Dass man damit auch eine ENTSCHEIDUNG des Trainers hinterfragt, sollte doch bitteschön erlaubt sein. Übrigens sehe ich bei aller Freude über unseren engagierten, sympathischen und frischen Trainer auch mögliche Kritikpunkte an seiner Arbeit, auf und neben dem Platz.

    OK, ich gebe mal meinen Senf dazu - und ich gehe schon eine Weile zum Bayer (Ender der 70er). Diese Saison in E 1, auswärts beim BVB oder dem HSV im Block, früher lange Sitzplatz in F, früher mal im H Block (ganz früher im P Block). Wenn man uns mit dem BVB, SO4 oder auch dem FC vergleicht, ist bei uns weniger los. Aber hinter zahlreichen anderen Stadien müssen wir uns nicht verstecke (SVW mal als Beispiel).


    Ich stehe trotz fortgeschrittenen Alters gerne im Block, finde dieses "Capo-Vorgesinge" aber einfach eine furchtbare Entwicklung. Völlig egal in welchem Stadion, völlig egal wer es macht. Das ist für mich die totale und nicht hinnehmbare Verwandlung vom immer noch selbständig denkenden Menschen zum Befehlsempfänger. Ich werde das nie mitmachen, und ich kenne ein paar andere, die das auch ganz furchtbar finden. Ich will in erster Linie das Speil sehen und mit meinen begrenzten Mitteln zu der Stimmung beisteuern (fand aber beim Auswärtsspiel beim HSV diese ständige Fahnen-Schwenkerei vor meiner Nase furchtbar nervig und komplett sinnlos - wie soll diese Schwenkerei riesiger Fahnen bitteschön irgendeine Stimmung generieren ?).


    Und das Argument, ohne Vorsinger ginge doch nix : Das ging früher auch (jetzt nicht im Sinne von "Früher war Allles besser" - aber aus meiner Sicht - und ich bitte das nicht persönlich zu nehmen - sieht das sehr nach einer Proflineurose aus, und zwar der Leute, die sich da furchtbar wichtig nehmen). Ich tue mich jedenfalls schwer, mir bei Auswärtsspielen in der Fankurve Anweisungen von Leuten erteilen zu lassen, die noch nicht geboren waren, als ich schon für den Bayer geschrieen ("supported") habe.


    Ein Vorschlag zur Güte : Jeder macht es so wie er mag. Meinetwegen mit Vorsänger, Capo und wem auch immer. Aber wer nicht auf Kommando singt, möge dafür bitte nicht von irgendwelchen selbsternannten Oberlehrern angefeindet werden. Auch nicht in der Kurve, die "gehört" nämlich niemanden, auch keiner Gruppe, sondern Allen, die da stehen.