Beiträge von lasse04

    Vielen Dank für die Zusammenstellung möglicher Trainer-Alternativen. Diese Aufstellung wiederlegt das (Schein-)Argument, es gäbe keine besseren Trainer als Skibbe, die wir bekommen könnten. Nach den Darbietungen der letztem Wochen ist dieses Argument überdies fast schon zynisch.


    Skibbes (Haupt-)Fehler ist, dass überhaupt nicht in der Lage ist, etwas zu verändern, wenn es nicht läuft. Für die rechte offensive Position müsste jetzt Risse in Rostock von Anfang an nominiert werden. Barbarez müsste auf die Bank, etc. Solche Massnahmen hätten schon lange getroffen werden müssen. Aber Skibbe hält stur an System und (einzelnen) Spielern fest. Auch in Rostock werden wir Barbarez von Anfang an sehen.


    Spätestens vor 2 Wochen hätte man Skibbe feuern müssen, die Saison wäre evtl. noch halbwegs zu tretrten gewesen. Mit ihm werden wir auch noch den UI-Cup verspielen.


    Angesichts Ihrer Aussagen und Handlungen (bzw. Unterlassungen) der letzten Wochen muss ich über unser Führungspersonal sagen : Für Rudi ist sein Job eine Nummer zu groß. Ihm fehlen schlicht die intellektuellen Voraussetzungen. Überdies ist sein proletenhaftes Auftreten eine schlechte Visitenkarte für den Verein (wann kommt die nächste Wutrede ?). Eigentlich verantwortlich als Geschäftsführer ist Holzhäuser. Auch er schwimmt völlig. Erfolgt nicht alsbald die Trennung von Skibbe, trägt er die Hauptverantwortung für das dann folgende Trauerspiel.

    Die Schalker haben mit Ihrer Trennung von Slomka offensichtlich richtig gehandelt, obwohl sie keinen profilierten Trainer in der Hinterhand hatten. So viel zu dem hier häufig zu lesenden Einwand, mann müsse erst einen guten und erfahrenen Trainer verfügbar haben, bevor man Skibbe entlassen dürfe.


    Ebenso haben wir vor 5 Jahren mit der Trennung von Hörster 2 (!) Spieltage vor Saisonschluss richtig gehandelt, ich bin mir sicher, wir wären sonst abgestiegen (beweisen kann ich das natürlich nicht). Soviel zu dem Einwand, eine Trennung kurz vor Saisonende bringe nichts.


    Zu dem Einwand, wir würden keinen besseren Trauiner bekommen als Skibbe: der Einwand macht mir echt Angst. Stimmt aber nicht. Wenn wir keinen deutschen Toptrainer bekommen können, nehmen wir einen ausländischen. Bekommen wir auch den nicht, nehmen wir eine deutschen aufstrebenden Nachwuchstrainer (der natürlich als Spieler Erfahrung haben muss und auch erste Trainerstationen hinter sich haben muss, wie vor einigen Jahren Werder mit Schaaf, also bspw. Kirsten).


    Meine Meinung ist: Gewinnen wir nicht gegen Hertha, muss man sofort handeln und Skibbe entlassen, Kirsten als Übergangslösung. Skibbe ist mit seinem Latein am Ende und bietet keinerlei Zukunftsperspektive mehr. Genau so wie der BVB bereits die Ablösung von Doll betreibt, müssen wir bereits jetzt intensiv Trainer für die neue Saison suchen und kontaktieren.

    Deinen Ansatz zur Versachlichung begrüße ich. Dann solltest Du aber auch nicht pauschal mit dem Begriff "Quertreiber" um Dich werfen. Es gibt wohl mittlerweile auch für positiv denkende Menschen genügend Ansatzpunkte, um Skibbe kritisch betrachten zu dürfen.


    Zur Sache: die Entwicklung ist besorgniserregend. Die UEFA-Cup Quali ist unwahrscheinlich, es droht der UI Cup. Wobei wir nach der Tendenz der letzten Wochen auch den verpassen können.


    Sicherlich müssen wir die Qualität des Kaders und dessen Zusammenstellung kritisch hinterfragen. Die Leistung eines Trainers besteht ja unter anderem darin, aus dem vorhandenen Spielrmaterial viel herauszuholen. Unser Kader ist wohl - insbesondere auf den Außenpositionen - schwächer als fast alle hier noch vor Kurzem dachten. Da Skibbe aber seit fast drei Jahren hier Trainer ist, ist er dafür mitverantwortlich.


    Dass man aber als Trainer der Niederlage beim Tabellenletzten, der damit seit 5 Monaten sein erstens Heimspiel verliert, noch etwas positives abgewinnen kann, ist nicht mehr im Bereich der Verhaltensweisen, die man noch verstehen kann. Zumal solche Äußerungen bei Skibbe an der Tagesordnung sind. Als Krisenmanager ist Skibbe sehr, sehr schwach. Ich höre aber auch von Rudi nichts. Auch dessen Verhalten - Zusammenstellung des Kaders, s.o., ständige und immer peinlichere Wutreden, Abtauchen in einer kritischen Phase wie jetzt, unkritische Nibelungentreue zum Trainer - ist zu hinterfragen.


    Ich meine mittlerweile auch, wir sollten die letzten drei Wochen so ruhig wie möglich abwarten und dann Bilanz ziehen. Allerdings sollten Diejenigen, die bisher Kritik an Skibbe unter Verweis auf das Erreichen der sportlichen Ziele als unrichtig einordneten, dann ein etwaiges Verpassen des sportlichen Zieles dieser Saison auch Skibbe anlasten.

    butti04,


    falls Du darauf anspielst, dass ich Friedrich zu negativ bewerte, hast Du vielleicht nicht unrecht. Ich sehe ihn aber tatsächlich schon länger kritisch, insbesondere seine Nationalmannschafts-Auftritte fand ich durchweg bedenklich. Ich glaube in der Tat, sein größtes Manko ist fehlende Grundschnelligkeit, und die kann man nicht trainieren. Haggui ist mE unser einziger IV, der sehr schnell ist. Dass Friedrich für einen IV ein sehr guter Fussballer ist, ist unbestritten. Seine Verpflichtung mag als Übergangslösung auch vertretbar gewesen sein. Für internationale Auftritte oder das obere Tabellendrittel sollte man aber andere und schnellere IVs im Kader haben. Wir können uns aber evtl. darauf einigen, dass er derzeit zumindest eine Formkrise hat - da ist er sicher nicht der Einzige - und man es mal mit Haggui und Sinke in der IV versuchen könnte. Dann wäre auch wieder Platz für Vidal, der in die Mannschaft gehört. Von dem bin ich übrigens absoluter Fan (damit Du nicht denkst, ich würde alle Spieler so nagtiv bewerten wie Friedrich :LEV19)

    Friedrich ist für einen Klasseverteidiger viel zu langsam. Er hat überdies kein gutes Stellungsspiel. Wenn man international spielen will, muss man alsbald Ersatz verpflichten. Seine Verpflichtung war ein glatter Fehlgriff.

    Ich finde - dass wir neben anderen Positionen - auch auf der IV Position Handlungsbedarf haben. Gehobenen Ansprüchen genügt - mit kleinen Abstrichen - Haggui. Alle anderen IV nicht. Ich schliesse Friedrich ausdrücklich ein. Er ist zu langsam und hat kein wirklich gutes Stellungsspiel. Vergleicht man ihn mit Juan (dessen Phlegma und teilws. Lustlosigkeit mich auch etliche Male zur Weissglut gebracht haben), so ist Frierich nicht eine, sondern zwei Klassen schlechter (Sprungkraft, Timing, Stellungsspiel). Friedrich ist insbesondere viel zu antritsschwach für internationales Niveau. Er wird daher völlig zu Recht nicht zur EM fahren. Die wenigen Gegentore der Hinrunde sind massgeblich auf das damals kompakte Mittefeld und insbesondere Adler zurückzuführen. Um Friedrich leistungsmäßig einzuordnen : etwa gleichstark wie Sarpei als LV. Großbaustellen des Kaders : LV, IV, OM Linksfuss. Ggf. noch ein RV. Eine adäquater 10er wäre schön, aber wohl zu teuer - daher noch ein Jahr mit Schneider auf dieser Position(ich glaube seine Zeit ist vorbei, so sehr ich ihn mag). Für nächste Saison sehr gut besetzt sind wir (nur) im Tor, im def. MF und im Sturm.

    Klaus Buchmann : Ich war ein Fan von Rudi als Spieler und auch als Trainer. Also Sportdirektor ist er meines Erachtens wie Skibbe - nur Durchschnitt. Rudis Loyalität steht im manchmal im Wege. Das war schon zu seinen Zeiten als Nationaltrainer so, als er nach dem Erfolg 2002 zu lange an einzelnen Spielern festhielt. Jetzt ist seine Treue zu Skibbe übertrieben - das gilt zumindest, wenn er klubintern bereits jetzt eine Vertragsverlängerung mit Skibbe über 2009 hinaus durchsetzen wollte.

    Ich möchte mich mit meinem ersten Post gleich zu diesem umstrittenen Thema äußern. Vorweg : Meines Erachtens ist Skibbe gescheitert - unabhängig vom weiteren Verlauf der Saison. Ich versuche kurz zu begründen :


    - Er hat nicht die Fähigkeit, in kritischen Phasen gegenzusteuern. Er wartet darauf, dass es von selbst besser wird. Nach dem Motto : Was früher richtig bzw. erfolgreich war, kann jetzt nicht falsch sein. Dieses Argument greifen auch einige Befürworter hier im Forum auf. Ich sehe das anders. Ein guter Trainer muss in solchen Phasen wie jetzt bereit sein, sein Konzept/einzelne Spieler/die Vorbereitung zu überprüfen und zu ändern. Nicht im Sinne von Aktionismus, aber von "Fähigkeit, Dinge in Frage zu stellen".


    - Die Mannschaft tritt zu oft phlegmatisch auf und ergibt sich geradezu. Das passiert immer wieder, seit fast drei Jahren. Schlechte Phasen gibt es immer, aber Bemühen muss erkennbar sein. Natürlich sind die Spieler für ihren Einsatz zunächst selber verantwortlich - aber das entläßt den Trainer nicht aus der Verantwortung ! Dieser kommt Skibbe nicht nach. Im Gegenteil, er liefert den Spielern auch noch die Alibis ("zu viele Spiele"), anstatt Leistung einzufordern. Das Gegenargument - "wir wissen nicht was er intern bzw. in der Kabine sagt" - ist ebenso banal wie irrelevant. Der Trainer kann intern und extern nichts völlig gegensätzliches erzählen - wenn doch, macht er sich unglaubwürdig, auch gegenüber der Mannschaft. Ein Klima des Erfolges baut man nicht allein intern, sondern auch durch extern formulierte Erwartungen und Ansprüche auf (egal was man sonst von ihnen hält : das machen die Bayern, auch und gerade wenn es nicht läuft !). Das fehlt Skibbe völlig. Er nutzt das Potenzial der Mannschaft nicht aus. Wer das in fast drei Jahren nie länger als in Schönwetterphasen schafft, ist gescheitert. Punkt. Selbst wenn wir wieder mit Dusel Fünfter werden (in den beiden letzten Saisons haben wir dass mit Punktzahlen geschafft, die normalerweise für Platz 6 bis 8 ausreichen).


    - Stures Festhalten am 4-5-1 und völlige taktische Unflexibilität. Ich habe nichts Grundsätzliches gegen 4-5-1, aber Skibbe macht da eine Religion draus. Das Groteske : Die für diese System erforderlichen Flügelspieler haben wir gar nicht in dem Maße ! Einzige Ausnahme : Paul Freier. Auf den setzt Skibbe aber nicht, womit wir beim nächsten Punkt wären:


    - Geradezu groteskes Festhalten an einzelnen Spielern (Barbarez, Kiessling), andere fliegen nach einer schlechten Leistung dauerhaft raus (Freier). Allein dass er Vidal zuletzt mehrfach nicht berücksichtigte - unser engagiertester und insgesamt bester Feldspieler - ist für mich ein Kündigungsgrund. Seine Aussagen über Hässler ("Talent") waren eben kein Ausrutscher, sondern Ausdruck seiner totalen Führungsschwäche : er baut immer auf dieselben. Die sind irgendwann total überspielt (Barnetta, Castro). Die Alternativen hat er bis dahin aber total "enteiert", so dass der Wechsel in der Notsituation von dem total überspielten Mann (Barnetta) auf den enteierten und ohne jede Spielpraxis (Dum) völlig in die Hose geht. Skibbe nutzt das Potenzial eines Kaders nicht aus, sondern ruiniert das Potenzial.


    - Auftreten in der Öffentlichkeit : gehört dazu ! Und ist wichtig ! Ich will auch keinen substanzlosen Blender, aber man muss Erfolgswillen verkörpern, vorleben und transportieren ! Dass kann man auch sachlich tun. Man muss es aber überhaupt tun. Skibbe hat null Charisma, Ausstrahlung und Überzeugungskraft. Er würde in der "restlichen Wirtschaft" nicht mal Abteilungsleiter werden. Er hat die Ausstrahlung einer Schlaftablette. Das geht heutzutage nicht in der "freien Wirtschaft", schon gar nicht im Medienbusiness Fussball.


    Fazit : Trainer wechseln, nicht erst am Saisonende, sondern jetzt (wird nicht passieren, ich weiß). Ich hoffe übrigens, dass ich mich irre. Habe ich in den letzten über 20 Jahren im Bezug auf Fussball und den Bayer oft genug getan. Aber bei Skibbe lege ich mich fest : Er war nie ein Guter, er ist kein Guter, er wird nie ein Guter werden. Sondern Mittelmaß. Letzte Anmerkung : ich will niemanden auf die Füße treten, sondern nur sachlich und kontrovers diskutieren. Daran fehlt es hier im Forum manchmal. Beste Grüße