Bayer zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor
Barnetta bringt "Wölfe"-Wall zu Fall
Bayer Leverkusen hat sich zumindest vorläufig an die Spitze der Bundesliga gespielt und bezwang mit dem vierten 2:0-Sieg in Serie und einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause Wolfsburg verdient. Die Gäste suchten lange Zeit ihr Glück in der Defensive, nach den Gegentoren gelang der Magath-Elf aber keine adäquate Antwort mehr.
Bayers Barnetta im Kopfballduell mit Wolfsburgs Riether.
Bayers Barnetta im Kopfballduell mit Wolfsburgs Riether.
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Leverkusens Coach Bruno Labbadia vollzog nach dem 2:0-Erfolg in Bremen einen personellen Wechsel. Barnetta feierte nach überstandener Verletzungszeit sein Comeback in der Startelf, sein Schweizer Landsmann Schwegler musste dafür auf die Bank. Ebenfalls nur einmal änderte Wolfsburgs Trainer Felix Magath nach dem 3:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach seine Aufstellung. Der Italiener Zaccardo rutschte ins Team, Hasebe blieb dafür draußen.
Etwa zehn Minuten belauerten sich beide Mannschaften, ehe sich Bayer immer besser in der Baustelle der Bayarena zurechtfand und die Initiative übernahm. Startschuss war ein fulminanter Versuch des tschechischen Linksverteidigers Kadlec aus dem Hinterhalt, den Benaglio mit einer tollen Parade noch aus dem Winkel fischte (13.).
Während Leverkusen vor allem über die Flügel versuchte, den Abwehrverbund der Gäste zu knacken, ließen sich die ?Wölfe" tief zurückfallen, verteidigten geschickt und sorgten in Ballnähe immer wieder für eigene Überzahl. An der Mittellinie lauerten dabei Dzeko und Grafite (17.) auf den erfolgsbringenden Konter. Eine frühe Verletzung des Spielmachers Misimovic an der Wade spielte dieser Taktik der Magath-Elf überhaupt nicht in die Karten, der offensivstarke Bosnier wurde durch Hasebe ersetzt (19.).
Es dauerte lange Zeit, ehe Bayer wieder eine Lücke vor dem Gästestrafraum fand. Renato Augusto zog drei Gegenspieler auf sich, hatte dann das Auge für den freistehenden Helmes. Aus spitzem Winkel blieb aber Benaglio Sieger gegen den Schuss des Nationalstürmers. Und der Schweizer Keeper stand bei der folgenden Ecke gleich wieder im Mittelpunkt. Helmes köpfte aus kurzer Distanz aber direkt auf den Schlussmann der Niedersachsen, der seine Elf im Rennen hielt (33.).
Und die Rheinländer legten nach, verpassten mit einem abgefälschten Schuss von Rolfes die Führung nur äußerst knapp. Entlastung für die "Wölfe" kam bis zur Pause nur durch einen Fernschuss von Gentner zustande (41.), dann ging es torlos in die Kabinen.
Personell unverändert ging es zurück auf das Feld, und Bayer machte sofort richtig Druck, spielte sich jetzt Chance um Chance heraus. Kießling im Nachsetzen (50.) und Vidal per Kopf ließen noch klarste Möglichkeiten fahrlässig liegen, dann fasste sich Barnetta ein Herz und der Bann war gebrochen, Wolfsburgs Defensiv-Wall war geknackt. Der Schweizer lief von der rechten Seite aus quer zum Strafraum und setzte einen Schuss passgenau in die rechte untere Ecke (57.) Wenige Minuten später legte dann Kießling nach und köpfte eine Ecke aus knapp fünf Metern ein (65.).
Bayers Kießling beim Abschluss.
Der Torschütze zum 2:0 scheitert hier noch an Benaglio (li.): Bayers Kießling beim Abschluss.
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Wolfsburg brauchte lange, um den Vorwärtsgang einzulegen, wackelte einige Minuten lang bedenklich. Erst knapp eine Viertelstunde vor Schluss besannen sich die "Wölfe", bei denen jetzt auch Caiuby und Dejagah mitwirkten, eines Besseren. Schäfer setzte einen Schuss nur knapp daneben (76.), Dzeko zwang Adler zu einer ersten Glanztat (77.).
In der Schlusssphase verwaltete Bayer die Partie, Wolfsburg bäumte sich nur noch in den Schlusssekunden auf, aber auch Dzekos Kopfball fand nicht den Weg ins Tor, das Aluminium verhinderte noch die späte Ergebniskosmetik (90. +1).
Leverkusen tritt nächsten Samstag beim KSC in Baden an. Wolfsburg spielt unter der Woche am Donnerstag gegen den SC Heerenveen im UEFA-Cup und nächsten Samstag in der Bundesliga in Niedersachsen gegen Cottbus.
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