1.Runde DFB-Pokal: Wo schlägt David Goliath?
David gegen Goliath, Amateur gegen Profi - diese Duelle machen den Reiz des DFB-Pokals aus. Bundesligisten müssen aufs Land reisen und haben Angst vor der Blamage. Wen erwischt es diese Saison in Runde eins?
Den Auftakt in der ersten Runde machen am Freitag der VfL Osnabrück im Duell mit Eintracht Braunschweig sowie SV Sandhausen gegen die SpVgg Greuther Fürth. Im Niedersachsen-Duell ist der VfL trotz Klassenunterschieds nicht unbedingt der Außenseiter.
Die Eintracht ist alles andere als gut in die Saison gestartet und muss sich im Vergleich zu den Ligaspielen steigern, um nicht zu straucheln.
Ein weiterer Zweitligist, die SpVgg Greuther Fürth, muss beim Oberligisten SV Sandhausen antreten. Die Baden-Württemberger haben in der Pokalgeschichte schon einen festen Platz: 1995 gewann man nach Elfmeterschießen 13:12 gegen den VfB Stuttgart und 1985/1986 erreichte der SV sogar das Viertelfinale. Die Mannen um Benno Möhlmann sollten also gewarnt sein.
Neuauflage des Halbfinals auf St. Pauli
Am Samstag stehen insgesamt 19 Partien auf dem Programm: Der Knaller steigt dabei am Hamburger Millerntor. Dort kommt es erneut zum Duell FC St. Pauli gegen FC Bayern München. In der vergangenen Saison trafen beide Vereine im Halbfinale aufeinander. Damals siegten die Bayern.
In Acht nehmen muss sich auch der HSV. Der Champions League Teilnehmer reist zum Spitzenreiter der Regionalliga Süd, den Kickers aus Stuttgart. Diese sind in bestechender Form und hoffen diesmal die zweite Runde zu erreichen. Im Vorjahr schied man in der ersten Runde mit 1:5 aus: gegen den HSV übrigens.
Brenzlig ist auch die Situation bei Hannover 96. Interims-Coach Michael Schjönberg erhält keine Rückendeckung von Präsident Martin Kind und die eh schon verunsicherte Mannschaft muss bei den heimstarken Sachsen von Dynamo Dresden antreten. Allerdings steht nach dem plötzlichen Weggang von Trainer Pacult auch Dynamo ohne offiziellen Trainer da. Beide Teams trafen im DFB-Pokal bereits einmal aufeinander. In der Saison 93/94 schlugen der heutige Tabellenführer der Regionalliga Nord Hannover auswärts mit 3:2.
Potenzielle Überraschungsgefahr besteht auch an der Essener Hafenstraße. Dort kommt es wie im Vorjahr des DFB-Pokals zum Duell RWE gegen Energie Cottbus. Im vergangenen Jahr setzte sich Cottbus mit 7:6 nach Elfmeterschießen durch.
Kleines Dorf mit großer Überraschung?
Das Ereignis schlechthin für das 1600-Seelen-Städtchen Rossbach im Westerwald steigt am Sonntag um 15.00 Uhr. Im Nahe gelegenen Neuwied muss sich Borussia Mönchengladbach gegen den heimischen SV behaupten. Rossbach ist der kleinste Ort, der sich jemals für den DFB-Pokal qualifiziert hat. Ob ihnen dafür eine der größten Überraschungen gelingt?
Auch an der Lohmühle in Lübeck und in Darmstadt werden die Gäste auf der Hut sein müssen. Der VfB erwartet die Löwen von 1860 in der Marzipanstadt und Hertha BSC muss zu den Lilien nach Darmstadt. Anfang der 80er bis Anfang der 90er trafen beide Teams regelmäßig in der Zweiten Liga aufeinander.
Es stehen also einige Partien auf dem Programm, bei denen der Favorit auf dem Papier diese Rolle auch auf dem grünen Rasen bestätigen muss.
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MOTIVIERT
Heynckes heiß auf den DFB-Pokal
Am Montag startete Gladbach in die DFB-Pokal-Woche. Sonntag geht’s zum Erstrunden-Kick gegen den SV Roßbach nach Neuwied (15 Uhr, Stadion „An der Kirmeswiese“).
Trainer Jupp Heynckes standen aber wegen Verletzungen und diverser Länderspielabstellungen nur acht Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung.
„Trotzdem arbeiten wir konzentriert und bereiten uns akribisch wie auf ein Bundesliga-Spiel auf dieses Match vor.“
Heynckes ließ den Tabellendritten der Rheinlandliga (5. Klasse) sogar ausspionieren, zuletzt am Sonntag beim 1:1 gegen Dörbach. „Wir haben die Roßbacher dreimal beobachtet. Zweimal bei Heimspielen und einmal bei einem Auswärtsspiel.
Unsere Scouts haben mir Informationen zusammengestellt, damit werde ich die Mannschaft auf den Gegner vorbereiten.“ Denn Jupp ist mächtig heiß auf den DFB-Pokal, hat den Pott als Trainer noch nie gewonnen.
„Das ist ein großer Traum von mir, das Ding fehlt mir noch“, wünscht sich Heynckes die zweitbegehrteste nationale Trophäe herbei. 1984 wär’s fast soweit gewesen: „Da standen wir gegen die Bayern im Finale, haben aber 7:8 im Elferschießen verloren.“ Heynckes reizt aber noch was anderes: „Mit fünf Siegen steht man im Finale und hat dann die Chance auf den UEFA-Cup.“
Zwei, die ihr Comeback nach Verletzungen in Rossbach feiern wollen, stiegen am Montag wieder ins Training ein. „Das war richtig Kacke. Aber jetzt freu’ ich mich riesig, dass ich wieder den Rasen riechen darf“, jubelte David Degen, der sich wochenlang mit Adduktorenproblemen herumplagte.
Auch zurück: Peer Kluge. „Mein Gefühl ist gut. Mal sehen, wie der Fuß jetzt reagiert“, meinte der Mittelfeldmotor nach seiner ersten Einsatz nach einem Innenbandriss im Sprunggelenk.
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