(RP) Rudi Völler stärkt Trainer Bruno Labbadia in den widerstreitenden Meinungen über die taktische Ausrichtung der Mannschaft den Rücken. Leverkusens Sportdirektor rät zur Gelassenheit.
Am Samstag ist der VfB Stuttgart (15.30 Uhr, bei uns im LIVE!-Ticker) der zweite Leverkusener Gegner in der noch jungen Bundesliga-Saison. Die Schwaben können im Gegensatz zu Bayer auf einen Auftaktsieg (in Mönchengladbach) verweisen. In Leverkusen ist Trainer Bruno Labbadia nach dem 2:3 gegen Dortmund ins Gerede geraten. RP-Redakteur Udo Bonnekoh sprach mit Sportdirektor Rudi Völler vor dessen Abfahrt in die Schwaben-Metropole.
Herr Völler, Sie haben gleich nach der Partie gegen Dortmund angekündigt, sich vier Spielern in einem Gespräch widmen zu wollen. Ist das bereits geschehen?
Völler Die Spieler waren unter der Woche wegen der Länderspiele nicht in Leverkusen. Ich werde die Unterredung Anfang nächster Woche führen.
War sie nicht gedacht als Weckruf vorm Auftritt beim VfB?
Völler Ich möchte nur grundsätzlich auf ein paar Dinge hinweisen, die mir nicht gefallen haben. Tatsache ist, dass einige unserer Spieler trotz allen Bemühens der Vorrunden-Form aus der vergangenen Saison hinterherlaufen.
Hat es Sie überrascht oder gar irritiert, dass es nach dem ersten Spieltag schon Kritik an Trainer Labbadia gegeben hat?
Völler Die Diskussion ist für mich Blödsinn. Die Niederlage gegen Dortmund, so bitter sie auch für uns ist, hat an allem gelegen, nur nicht am System. Wir sind brutal bestraft worden für unsere persönlichen Fehler. Das ist alles.
Wie gehen Sie mit den Vorwürfen an die Adresse von Labbadia um?
Völler Wir stehen dem ganz gelassen gegenüber – selbst wenn es in Stuttgart nicht das gewünschte Ergebnis geben sollte. Das wirft uns nicht um. Ich erinnere nur an die vergangene Spielzeit. Da sind wir im Pokal auf St. Pauli ausgeschieden, haben 0:0 gegen Cottbus gespielt und in Hamburg verloren. Und was folgte? Eine tolle Vorrunde.
Woran hakt es noch?
Völler Die Abläufe stimmen noch nicht, aber das wird kommen. Davon bin ich überzeugt.
Mittlerweile äußern einige Spieler mehr oder weniger unverhohlen Wünsche, auf welchen Positionen sie spielen möchten.
Völler Der Trainer stellt die Mannschaft so auf, wie er das für richtig hält. Wenn einer der Spieler meint, er könne auf einem gewissen Posten nicht spielen, soll er kommen und das dem Trainer sagen. Dann sehen wir weiter.
Als Sie vor der Verpflichtung von Bruno Labbadia standen, haben Sie der Presse einen Mann mit Biss avisiert. Ist der Trainer vielleicht zu bissig, zu unbequem, zu fordernd?
Völler Nein, absolut nicht. Er ist autoritärer als etwa Michael Skibbe. Er geht den sehr direkten Weg. Und da bekommt er meine volle Unterstützung. Genau das wollten wir so.
Quelle: http://www.rp-online.de