Beiträge von Zinedine04

    [...] Wir brauchen keine 11 Krieger gegen Mainz. Wir sind eine spielstarke Mannschaft und brauchen ein gutes Konzept, um gegen so ein ekliges Team wie Mainz zu bestehen. [...]

    Genau so schauts aus, damit bringst du es auf den Punkt. Eine kampfbetonte Mannschaft kann ihre Stärken nur dann einbringen, wenn man die Kampfarena bietet und Zweikampfsituationen ein Stück weit provoziert bzw. im eigenen Spiel etabliert. Ein spielstarkes Team würde sich dabei mglw. eigener Stärken berauben. Nun lässt sich dennoch festhalten, dass das gestrige Spiel - im Vergleich zu den vergangenen Wochen - kein so völlig anderes gewesen sein müsse, es passte unterm Strich viel zusammen: Matchglück, Dosenöffner, Effektivität, Ideen zur rechten Zeit, VAR, effiziente Wechsel. Mit einem erzielten 3:1 würde sich das gestrige Spiel auch in diese Serie einreihen, nun kam es eben anders. Ein gewisses, fragiles Momentum scheint durchaus vorhanden im System, an dem weiter gearbeitet werden dürfe... :LEV6

    In der Historie waren wir bzw. unsere Trainer mit ihren Teams immer durch das Agieren im Verbund erfolgreich, egal ob Offensiv- oder Defensivbewegungen. Funktionieren Bewegungen im Kollektiv, passen unterm Strich die Resultate. Entstehen Lücken und wird die mannschaftliche Geschlossenheit brüchig, stehen recht schnell die einzelnen Mannschaftsteile unter Beobachtung: die offensiven Unterschiedsspieler zünden nicht mehr, im Mittelfeld fehlen Lenker und Denker, die Innenverteidigung gleicht einem Hühnerhaufen und der Torwart scheint aus einer Schülermannschaft. Gleichzeitig operieren die einzelnen Mannschaftsteile dabei jedoch selbst als Einzelverbund und durchaus lässt sich auch darauf ein Blick werfen. Beispielsweise zeichnet sich eine funktionierende Innenverteidigung im Bezug auf eine Vierkette durch einen 5er und einen 4er aus, wobei ersterer den Kopf bildet und führt, zweiterer den Companion gibt. Aktuell haben wir mit Tah einen 4er, der aber die Funktion als 5er erfüllen soll, was übergangsweise funktionieren, kann, dabei dennoch nicht überstrapaziert werden sollte, da er dadurch schnell unter Beschuss gerät; gemessen und gespiegelt von zwischenzeitlich ordentlichen Auftritten entstehen entsprechende Erwartungen dahingehend, die auf Strecke kaum zu erfüllen sind. Durch strukturelle Begebenheiten erkaufen wir uns folglich zusätzliche Baustellen, die die Arbeit im Verbund zusätzlich erschweren. Glücklicherweise lassen sich diese Dinge durchaus angehen, ein Stück weit unterstützen diese Belange natürlich entsprechende Transferentscheidungen...

    Was uns gestern gefehlt hat, ist ein Kopf, der uns nach der 2:0 Führung kompakter agieren und tiefer stehen lässt, so dass Souveränität das Geschehen lenkt. Unser Spiel auf dem Platz benötigt ja ab und an eine Steuerung oder Impulsgabe von außen; das wäre durchaus möglich bzw. letztlich notwendig gewesen, insbesondere da auch die Frankfurter einen passenden Tag erwischten. Kaum vorstellbar, dass die Halbzeit dahingehend nicht genutzt wurde, dennoch trug es offenkundig keine Früchte. Ein Stück weit schienen wir der Cleverness der Frankfurter zum Opfer gefallen, denn als Umschaltmannschaft fünf Gegentore zu bekommen, einige davon durch eigene Mittel, ist durchaus bemerkenswert und nicht unbedingt neu. Das sah teilweise vogelwild aus, ein Charakterzug, den die Frankfurter durchaus zu nutzen wissen. Es mag vielleicht nicht gefallen, jedoch hatte Demirbay zu Beginn der Saison durchaus Anteile an einer solchen Strukturierung, gerade auch in Kombi mit EP bzw. CA. Eine kampfbetonte Mannschaft kann letztlich durchaus gespielt werden. Für eine gewisse Unabhängigkeit von Trainereinflüssen bzw. einer direkten Lenkung auf dem Platz ist dahingehend allerdings eine etablierte Achse hilfreich und auf Strecke vermutlich notwendig. Und die fehlt...

    Nunja, diese Gedanken lassen sich durchaus weiter führen (Achtung: eine Prise Polemik inkl.):


    Als Junge vom Dorf frage ich mich durchaus: Lässt sich die Evolution eigentlich ein Stück weit überlisten? Oder ist es womöglich gar eine Form der Modernen Evolution in dem Sinne, dass sie jedem Raucher die Möglichkeit zum Lungenkrebs gibt, jedem dicken Menschen einen Bluthochdruck und einen Diabetes ermöglicht oder jeden Alkoholgenießenden den Weg zur Leberzirrhose offenbart? Wenn dem so wäre - könnte dann eine SARS-Infektion ähnliche Optionen mit sich bringen? Oder anders: wenn uns die Hirnentwicklung tatsächlich entscheidend von anderen Spezies abhebt, dann wären Chancen der Nutzung des evolutionären Fortschritts mögl. einhergehend mit entsprechenden Möglichkeiten der Auslese gesegnet; ähnlich der Wirkung eines Medikaments, die in der Stärke mit der der Nebenwirkungen einherginge...


    Als Arzt stellt sich für mich mittlerweile die Frage, ob es nicht sogar eine Wirkung in Richtung präventive Medizin auf Stecke haben wird. Welche Situation würde sich bspw. für den Fall darstellen, würde uns eine Impfung gegen HIV zur Verfügung stehen? Wie groß wäre die Nachfrage durch die aktuellen Erfahrungen? Beim Thema HPV war dies bereits interessant...


    Als Psychologe stelle ich mir die Frage, was würden jetzt wir tun, wenn wir eine vergleichbare bzw. neu aufkommende (Corona)Situation noch einmal erleben müssten, wie würden wir handeln und haben wir aus den Erfahrungen eine kluge Vorgehensweise heraus kristallisieren können? Haben wir eine Art Algorithmus, bei dem wir irgendwo zu Beginn sowas wie eine Gefahreneinschätzung vornehmen würden in dem Sinne, dass wir sagen: auf der einen Seite der Dimension haben wir eine Art roten Bereich (Pocken, Masern, Tbc; mit der Idee „muss unbedingt weg“) und auf der anderen Seite haben eine Art grünen Bereich (bspw. Adenoviren, Rhinoviren; mit dem Gedanken „geht in der Regel vorüber“) oder irgendwas als gelben Bereich dazwischen (HBV, HPV; „Gebot einer sinnvollen Prävention scheint gegeben“). Wo sich in der Folge ganz unterschiedliche Maßnahmen anschließen und auch hinsichtlich rechtlicher Fragen entsprechende Konstellationen ergeben...


    Naja, nur mal so ein paar Gedanken... :LEV6

    Seoane kämpft mit den gleichn Problemen wie Bosz: Zu wenig verfügbare erfahrene Spieler, die jungen Talente zeigen extrem schwankende Leistungen. Wenns nicht läuft, brechen einfach zu viele vermeintlich etablierte Routinen zusammen. In den ersten Spielen dieser Saison waren die Spielverläufe äusserst vorteilhaft, denn wir gingen fast immer früh in Führung und vor allem Wirtz und Schick hatten einen starken Saisonstart. Wird das fragile Gebilde durch Verletzungen oder ein Formtief einzelner gestört, führt das zum Kollaps. Offensichtliche Probleme auf einzelnen Positionen sind angegangen worden, aber das Verhältnis zwischen Vollgastechnikern und Malochern im Kader insgesamt passt weiterhin nicht. Schränkt der Gegner unser starkes Umschaltspiel ein, fehlt ein effektiver Plan B. Wenig überraschend, denn der neue Trainer hatte wenig Vorbereitungszeit mit dem gesamten Team und in der Saison mit ihrer Terminhatz kann das offensichtlich nicht kompensiert werden.


    Dies ist durchaus ein entscheidender Punkt, da wir gerade zu Beginn der Saison unsere Stärken im Spiel nach vorn effektiv ausgespielt und effizient umgesetzt haben. Unser Kader ist für ein Vertikalspiel mit entsprechenden Tiefenläufen ausgelegt und die mit Führungen einhergehende Sicherheit lässt als Mannschaft deutlicher kompakter und entspannter verteidigen. Fallen nun einige Glieder in der Kette aus, braucht es nicht automatisch einen Plan B, es geht vielmehr darum, zu schauen, dass Plan A weiterhin funktioniert. Aussichtslos erscheint das Ganze insofern nicht.


    Was die Offensive angeht: Spieler wie Paulinho oder Adli müssten bspw. auf der richtigen Position eingesetzt und mit den richtigen Aufgaben belegt werden. Anstatt sie frühzeitig als tragende Säule zu denken gelänge deren Entwicklung zügiger, wenn sie sich in ein gewachsenes Gebilde einordnen und ihren Platz finden könnten. Dies ist aktuell nicht unbedingt der Fall. Im Gegensatz dazu isoliert es einen Diaby über rechts kommend, da inverse Flügelspieler primär auf Einzelaktionen ausgelegt sind und sich vom gesamtmannschaftlichen Gebilde automatisch ein Stück weit lösen, allein durch die Positionierung. So ist dessen Frust durchaus nachvollziehbar, er kann sich in der Folge auch nicht als echte Stütze herausbilden, das Aufbauspiel, Umschaltmomente und Pressing werden im Gesamten enorm beeinflusst dadurch. Alario ist als 9er auf Zuspiele angewiesen, er mag nicht überragend sein, ist dennoch durchaus in ein System integrierbar. Er tut sich leichter in einem 2er-Sturm, mit einem 11er an seiner Seite, der ihm mit zuarbeitet. Da unser Spiel aktuell ein anderes ist, wird er immer ein wenig isoliert sein, das ist die Folge. So gehen wir von Beginn an in die Spiele.


    Was die Abwehrreihe angeht: Wir haben durchaus vier potentielle Stammspieler für die Innenverteidigung und der Gedanke, alle möglichst gleichzeitig einzubauen (ähnlich wie verletzte Stammspieler zu früh einzusetzen), scheitern leider häufig. Die Dreierkette wirkt aktuell als ein solcher Versuch. Unser Kader kann die Dreikette hinten durchaus besetzen, die Positionierungen davor müssen jedoch auch dazu passen. Und da sich gerade unsere Zentrale aktuell durch Rotation auszeichnet, bietet sich dieses Vorgehen nicht zwingend an. Es gibt folglich durchaus ein paar Stellschrauben, die betätigt werden dürfen, Potential ist vorhanden. Spirit und Mentalität wären die andere Seite der Medaille, aber das trifft mglw. auch auf uns zu…

    Je offensiver der Gegner bzw. je mehr Ballbesitz beim Gegner und je tiefer damit verbunden unser eigener Spielschwerpunkt, desto offensiver kann die Besetzung des DM gewählt werden. Kampl, Calhanoglu oder Demirbay funktionier(t)en gegen die großen Gegner, hier stehen insbesondere Vorwärtsbewegungen im Blickpunkt, während die Stärken von Baumgartlinger, Aranguiz oder Andrich eher bei höherem Spielschwerpunkt durch Umschaltmomente der Gegner zum Tragen kommen.


    Wirtz ist ein 7er, perfekt eingesetzt im ZM auf den Halbpositionen (vergleichbar mit Bastürk oder Brandt), im Idealfall an der Seite eines 10ers bzw. abgesichert durch einen 6er. Gegen große Gegner durchaus auch in der vordersten Reihe einsetzbar. Amiri ist einer 11er, gehört grundsätzlich in die vordere Reihe, ist nur nicht der überragende 11er, daher ein Stück weit hintendran...

    Auch bei einer Führung sowie bei Gleichstand besteht grundsätzlich die Möglichkeit, den Gegner in der eigenen Hälfte derart festzusetzen, dass der Eindruck des Anrennes entsteht. Das bestimmen wir ja auch ein Stück weit mit, habe es letzte Saison zur Genüge beobachten dürfen. Und in Rückstand liegend ist dies nun tatsächlich nicht völlig anders, da auch hier ein gewisser Spielschwerpunkt von uns ausgeht, was genannte Trainer ja recht erfolgreich praktizieren. Womöglich braucht es ein gewisses Vertrauen in die eigene Stärke, um nicht jeder Windböhe Angriffsfläche zu bieten und die gesamte Spielidee über den Haufen zu werfen. Tiefe im Spiel ergibt sich bei Ballbesitz des Weiteren auch in der gegnerischen Hälfte und auch die großen Klubs liegen hin und wieder einmal zurück und finden Lösungen durchaus in Vertikalpässen bei sich öffnenden Räumen, auch in Strafraumnähe. Den Speed und Antrittsschnelligkeit dafür bringen wir mit. Aussichtslos erscheint die gegnerische Catenaggio-Variante daher nicht von vorn herein...

    Die individuelle Stärke der einzelnen Spieler und die sich daraus ergebene Art der eigenen Angriffsbemühungen sind zunächst einmal unabhängig vom jeweiligen Spielstand. Die Philosophien von Simeone, Mourinho und (lange Zeit) auch Klopp zeigten jeweils für sich, dass gerade bei Rückstand oder tiefstehenden Gegnern das Verlassen auf die eigene Fähigkeiten von enormer Bedeutung ist. Flexibilität in taktischem Verhalten bzw. Formationen und auch strategische Änderungen fließen sicherlich hilfreich in die Anpassungen im Laufe des Spiels ein, verändern jedoch nicht die Gesamtkonzeption oder Statik. Diese Problematik sahen wir ja auch unter RS, bei Spiel in Unterzahl nach einem Platzverweis...

    Seoane lässt die Spieler in erster Linie ihre Stärken einbringen, Grundformation und Strategie ergeben sie aus dem, was die Spieler hergeben und so passen die einzelnen Elemente letztlich adäquat zusammen. Speed im Vertikalspiel, gesamtmannschaftliche Umschaltmomente nach mannorientiertem Pressing, Aufbauspiel zum Überspielen der gegnerischen Linien aus tiefer Verteidigung heraus, direktes Konterspiel mit kreuzenden Laufwegen nach Ballgewinn oder erhaltendes Positionsspiel bei Spielerrochaden sind aktuell als recht effektive Elemente erkennbar. Das taktische 4-5-1 als Grundformation kommt darüber hinaus dem Großteil der Mannschaft zur Passung im Gesamtkonstrukt maximal entgegen und die strategische Ausrichtung - mit Schwerpunktlegung auf Vorwärtsbewegungen sowie aus eigens tiefer und gleichzeitig kompakter Staffelung - bildet die individuellen Fähigkeiten der Spieler ideal ab. All dies gab der Kader allerdings bereits in den vergangen Jahren her...

    Hinsichtlich der ersten Elf haben wir im Vergleich zu Bosz eine stabile Zentrale gegen Elemente des Aufbauspiels eingetauscht. Mit Spielern wie Baumgartlinger, Aranguiz, Palacios, Wirtz und auch Demirbay lässt sich durchaus ein brauchbares Getriebe als zentrale Umschaltstation zusammenstellen, wohlwissend, dass es darüber hinaus gleichzeitig Positionen im Aufbauspiel für den letzten und vorletzten Pass benötigt. Die Besetzung der Flügel erfordert und ermöglicht eben dies, insbesondere bei Entscheidung für eine eher defensiv denkende bzw. in den Offensivbewegungen eher passiv agierende Zusammenstellung der zentralen Einheit. Mit Bailey, Diaby, Gray und Paulinho haben wir Spieler für genau diese Aspekte auf beiden Seiten, richtig eingesetzt und mit der benötigten Handreiche, ließe sich in der Folge womöglich sogar ein passables Positionsspiel etablieren. Folgen wir auf den Flügel (bei gegebener Zentrale) hingegen eher spezifische Ideen wie Geschwindigkeit mit Spielern wie Bellarabi oder besetzen diese Positionen invers, so schwächen wir uns ein Stück weit selbst und wundern uns folglich über das, was wir dann zu sehen bekommen. Dass bspw. ein Schick im 4-5-1 in dieser Form nicht funktioniert, war im Vorfeld bereits zu erahnen, es ist im Gesamptpaket nicht verwunderlich. Und wenn für den Aufbau nur Bailey zur Verfügung steht und dieser früh im Spiel auf die Socken bekommt, bleibt leider für geordnete Spielzüge nicht mehr viel übrig für die letzten Pässe... :wacko:

    Zum aktuellen Zeitpunkt wäre Kohfeldt alles andere als eine passable Besetzung für unseren Trainerposten. Mit ihm wurde in Bremen das Rad ein Stück weit überdreht, man hat viel zu lange an ihm festgehalten. In einem professionell geführten Verein wäre er wohl seit geraumer Zeit bereits entlassen worden, ihm sei daher zunächst einmal eine Pause gegönnt nach seiner Zeit in Bremen.


    Sportlich betrachtet wären wir womöglich an einigen Punkten an Bosz erinnert. So hatte Kohfeldt immer wieder große Schwierigkeiten mit jungen (Agu, JEgggestein, Mbom, Woltemade, Sargent) als auch mit neuen Spielern (Rashica, Möhwald, Erras usw.), ließ sie lange schmoren, setzte sie auf die Tribüne oder berücksichtigte sie gar nicht. Das wäre nach den letzten Erfahrungen durchaus eine wichtige Prämisse bei uns. Hinzu kommt, dass er Spieler immer wieder auf ihnen fremden Positionen einsetzt und an der Idee festhält, diese zwingend in seine Vorstellungen hineinzubringen. Ingame-Coaching bei häufig völlig überforderter Teamleistung hatte ebenfalls Luft nach oben. Mit gestandenen Profis funktionierte die Zusammenarbeit jedoch recht gut, wobei er ein effektives Positionsspiel er dort allerdings auch zu Zeiten von Kruse und Klaassen nicht wirklich etablieren konnte. Vielleicht passte es zu einem späteren Zeitpunkt... :LEV19

    Wir wären wohl klug beraten, nicht blindlings einen 11er wie Kießling mit einem 9er wie Berbatov zu vergleichen, alleine deshalb, da diese unterschiedliche Stürmertypen charakterisieren. Ein Vergleich von Schick und Alario käme dem gleich, sofern nicht einzelne (statische) Parameter herhalten und wir diese separat und genau beleuchten würden.
    Als weiterer dynamischer Marker bestand gestern nun die Strategie auch darin, über tiefe Vertikalpässe mit Schärfe und Präzision Linien zu überspielen und folglich Überzahl für eigene Angriffsbemühungen zu erzwingen. Dies ist uns recht gut gelungen und hinsichtlich der Variante über hohe Bälle, hat Schick in diese Aufgabe doch durchaus ordentlich erledigt...

    Die Situation bzw. den aktuellen Zustand als einen Ausschnitt im Prozess der Entwicklung im Gesamten zu betrachten, als eine Art Marker der Tendenz, sollte bei jedem Trainer als Prämisse in der Beurteilung dienen. Die Frage ist, wieviel Geschwindigkeit oder Steigung es benötigt, um unser Management ins Handeln zu bewegen und Entscheidungen hervorzulocken. In Zeiten der frühen Vergangenheit brauchte es doch immer recht deutlich wahrnehmbare Maße, bis etwas in Richtung Entlassung geschah und mglw. wird dies bei Wolf hinsichtlich einer etwaigen Verlängerung ähnlich beurteilt. Die kommenden drei Spiele können somit duraus dazu dienen, den zuletzt flach anmutenden Anstieg in der Weiterentwicklung mit etwas exponentiellem Charakter zu versehen. Und sei es nur hinsichtlich der Perspektive eines potentiell neuen Trainers bzw. Co-Trainers bzgl. der bei uns anzustrebenden Möglichkeiten. Parameter zur Einschätzung gibts dabei zur Genüge, die zählen wir hier ja wöchentlich auf... :LEV6

    Für den Grundtenor oder Wunsch nach einem neuen Trainer zur kommenden Saison macht Hannes Wolf doch so einiges richtig: irgendwie punkten, ohne groß zu überzeugen.


    Wer nun nach Unterschieden zum Spiel unter Bosz sucht, wird den Einfluss des neuen Trainerteams dabei im jedem Spiel an deutlichen Veränderungen der taktischen Grundorientierung, an strategischen Veränderungen, an Aufstellungen oder Auswechslungen sowie Veränderungen im Verlauf des Spiels sichtbar erkennen.


    Wer nach Gemeinsamkeiten zum Spiel unter Bosz sucht, wird neben den Ergebnissen und der Attitüde des Spiels im Gesamten ebenso fündig im nach wie vor fehlenden Positionsspiel, an formschwach eingesetzten Spielern, an positionsfremden Besetzungen oder großen Abständen zwischen einzelnen Mannschaftsteilen.


    Es ist insofern durchaus erstaunlich, dass bei allem Videomaterial solch gravierende Überraschungen auftreten und wir immer wieder Korrekturen im Verlauf des Spiels vornehmen müssen und wir bspw. mit 3er-Kette ohne die passenden Spieler agieren, obwohl dem vorhandenen Spielermaterial entsprechend die 4er-Kette das Maß wäre. Dass wir im Spiel gg S04 komplett auf Geschwindigkeit und Flügelbesetzung verzichten und im Verlauf feststellen, dass eben dies unsere Stärke ist. Dass Diaby in Hälfte eins gg K*ln im klassischen 4-4-2 auf der rechten Außenbahn im Niemandsland fehlbesetzt verhungert, anstatt zentraler bzw. auf den Halbpositionen der linken Seite eingesetzt zu werden.


    Folglich ist die Frage nach der Relevanz von Peter Hermann durchaus berechtigt, wenn es aktuell so wirkt, als führen auf dem Platz Experimente durch, deren Resultate uns bereits als bekannt vorkommen und sich an der ein oder anderen Stelle bekannte Fragezeichen ergeben... :LEV16

    Palacios profitiert enorm von einem erfahrenen Mann an seiner Seite, einem 6er als Defensivstrategen, der ihm den Rücken frei hält und die Offensive mitzudenken in der Lage ist. Dafür ist Aranguiz die richtige Wahl, der gleichzeitig durch einen Taktgeber im Aufbauspiel wie Palacios entlastet wird und sich seinen Aufgaben widmen kann. Insofern stellt dies durchaus eine win-win-Situation dar und lässt letztlich das gesamte Team profitieren. Dieser taktischen Kniff war nahezu zwingend erforderlich bei Betrachtung des veränderten Spiels von Aranguiz und dem Wissen, was dieser zu leisten im Stande wäre, bei Passung des ZM im Gesamten... :LEV18

    Premiere geglückt. :bayerapplaus


    Neue Grundformation, veränderte Aufstellung, gezielte und ausgereizte Wechsel, Umstellungen innerhalb des Spiels, defensivere Ausrichtung - da dürfte für jeden etwas dabei gewesen sein. :LEV6


    Die Veränderungen und der Einfluss der Ideen des Trainerteams waren deutlich sichtbar. Das Fundament der Defensive schien die Hauptidee für den Start und die bedeutsamte Maßnahme zu sein. Dies war der folgerichtige Schritt zur Veränderung des gesamten Spiels bzw. unserer Ausrichtung. Wohin es in Zukunft gehen wird, deuteten die zielgerichteten und gut getimten Wechsel bereits an. Der zu Beginn gewählte tiefere Spielschwerpunkt durch die veränderte taktische Grundausrichtung und das mit verbundene, ebenfalls beeinflusste Defensiv/Offensiv-Verhältnis (6/4) wurde durch die Besetzung der Positionen gar nochmal in Richtung Defensive verschoben. Ein Stück weit erinnerte diese Ausrichtung fast an die Kombination aus Reinartz/Rolfes/Castro. Insofern erstaunlich, dass das Spiel in dieser Form lief, trotz neuer Ausrichtung. Eine spiel- und passstarke Zentrale, die auch untereinander harmoniert, käme durch flügelpointierte Besetzungen im Aufbauspiel nochmal stärker zum Tragen. An vielen Stellen war dieses gegenseitige Suchen bereits vorhanden. Diese Schritte werden womöglich nun folgen, insofern werden die kommenden Spiel sehr interessant, inbesondere bzgl. der indivduellen Stärken und der Passung der einzelnen Reihen zueinander. Packen wir es an... :LEV3

    Womöglich lässt sich das Ganze ein Stück weit sortieren und differenzieren. Die Person Völler ist für uns im Sinne der Repräsentation natürlich eine passable Besetzung und als Gesicht des Vereins durchaus wirksam. Der Sportdirektor/Manager Völler hat drüber hinaus immer wieder eine Mannschaft zur Verfügung gestellt, mit denen der jeweilige Trainer oben mitspielen konnte bzw. hätte mitspielen können, auch in dieser Saison. Bei den Trainerentscheidungen sind hingegen Zweifel sowie die jeweiligen, zeitlichen Verläufe in gleichem Maße zu hinterfragen und im Sinne des sportlich-stragetischen Handelns zu beleuchten. An diesem Punkt divergieren die Vorstellungen vermutlich weniger. Die Tatsache, dass man nach Schmidt und auch jetzt nicht irgendeinen Co als Interimstrainer übernehmen lässt, zeigt interessanter Weise, dass man die Saison sowie den Verlauf und die Planungen für die kommende Spielzeit als bedeutsam einschätzen scheint bzw. schien. Da bei der aktuellen Entlassung bzw. Verpflichtung Simon Rolfes nun allerdings eine gewichtige Rolle spielte, löst sich die Relevanz des Themas in gewisser Weise von selbst. Bezüglich Bosz haben hier im Forum bereits Ende 2019 Stimmen auf die besorgniserregende Entwicklung, insbesondere im taktischen Bereich, hingewiesen und diese Tendenz blieb leider auch in der Punkte-Phase Ende 2020 bestehen...

    Ende 2019? Ich dachte Havertz und Volland wären im Sommer 2020 gegangen.


    Wir übersehen an mancher Stelle das Offensichtliche bzw. brauchen zu zuviel Zeit. Um diese Art Erkennen geht es und es wäre wünschenswert, hier ein wenig voran zu schreiten...


    Zur Erläuterung: Mitte der vergangenen Saison gab es treffende Beschreibungen der damals aktuellen Ist-Situation (2019) hier im Forum bzgl. der Entwicklung. In der aktuellen Saison, also ein gutes Jahr später, entstand eine Spielstruktur mit Spielern, die hier und da den Hof bereits hätten verlassen sollen. Zur diesem Zeitpunkt waren Havertz und Volland bereits an anderer Stelle unter Vertrag. Nun sind weitere drei Monate ins Land gegangen... :levz1

    Bereits Ende 2019 haben kluge Stimmen an dieser Stelle auf die zu beobachtende Tendenz in der Entwicklung des Teams im Gesamten hingewiesen und die damalige tabellarische Situation war durchaus mit der aktuellen vergleichbar. Und spätestens, als die "verlorenen Söhne" um Dragovic, Baumgartlinger und Alario eine positive Trendwende mit einzuleiten schienen und plötzlich eine Art Stuktur zu beobachten war, offenbarten sich die teaminternen Strukturen und der tatsächliche Stand des Teams. Auch als Bailey zur Hochform auflief, durfte man bereits stutzig werden. Plötzlich hielten Spieler die Fahne hoch, die der ein oder andere mit der Schubkarre hätte von Dannen ziehen lassen; Havertz und Volland waren zu diesem Zeitpunkt bereits weg. Drücken wir mal die Daumen, dass wir da besser werden... :LEV18

    Die einzelnen Puzzelteile eines Momentums lassen sich ja durchaus erarbeiten und zu eigenen Gunsten beeinflussen. Wechsel sind womöglich ein solches Puzzelteil und wären als Konsequenz auch in den vergangenen Spielen denkkar gewesen, ähnlich wie es taktische Umstellungen oder Verlagerungen des Spielschwerpunktes im Laufe des Spiels auch sind und als legitimes Mittel zählen. Das gestrige Spiel stand im Grunde ähnlich auf Messers Schneide wie die letzten, uns kam ein Stück weit die Situation um den angeschlagene Rose und der auf Grund von Abseits gegebene (Nicht)Elfmeter, sicher auch unser, mit zarter Berührung erzieltes Tor entgegen und wir haben es zu unseren Gunsten genutzt. Genau das braucht es in Situationen wie der aktuellen, um den Tank des Selbstvertrauens wieder zu füllen...