Beiträge von Zinedine04

    Vergleicht man Spielsituationen auf dem Feld mit ähnlichen Ereignissen vor 10 Jahren, oder, wer kann, auch mit solchen vor 20 oder 30 Jahren, so zeichnet sich ein enormer Kontrast. Wurde vor gut einem Jahrzehnt in allen Medien und tagelang über typische Robben(an)fälle debattiert, so stehen diese heut im Regelwerk. Fast wie ein umgeschriebener bekannter Werbeslogan (Die zarteste Berührung…). Dies ist schon erstaunlich. Um den Videoschiedsrichter selbst zumindest ansatzweise zu verstehen, muss man womöglich einen Blick auf die Historie werfen: Die Einführung des VAR hat zunächst einmal eine enorme Menge an Emotionen erzeugt und sie im Zuge dessen an anderer Stelle verschwinden lassen. Das sind die Nachwirkungen, die wir aktuell Woche für Woche erleben. Im Vorfeld der Einführung, in den Jahren zuvor, hat sich ein Großteil der Fussballliebenden für die Einführung ausgesprochen, es waren nicht alle pro VAR eingestellt, dennoch wollte die überwiegende Mehrheit dem Ganzen eine Chance geben und dies aus ganz individuellen Gründen, um dem Fussball mehr Gerechtigkeit, Fairness, Sauberkeit etc. zu verleihen. Die Ideen diesbzgl. entfachtensich im Grunde mit dem Wembley-Tor. Das man das Rad nun neu erfinden wollte, war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erahnen. „Wenn der Schiedsrichter auf dem Feld die Szene noch einmal sehen würde, wäre seine Entscheidung ganz sicher anders ausgefallen“, war vielfach zu hören und so dachte man, das kann sich nur in positive Bahnen entwickeln. Als nach Einführung des VAR die Entscheidungen - trotz Videostudium - genauso wie zuvor ausfielen, sich die Entscheidungen auf dem Feld folglich nicht den Vorstellungen der Zuschauer anpassten, änderte sich die Meinung dergestalt, dass „wenn die Schiedsrichter genauso entscheiden, na dann können wir es auch lassen.“ Eine gute Saison lang dauerte es, um dem gemeinen Fan zu verdeutlichen, dass nicht die Entscheidungen der Schiedsrichter die eigentliche Herausforderung darstellen, sondern die Regelauslegung und der Zuschauer womöglich über Jahre Schwierigkeiten mit dem Verständnis hinsichtlich des Reglements aufwies. Das zu bewältigende Problem wurde von Spieltag zu Spieltag größer, dies war zunächst ein herber Schlag für alle Beteiligten und so brauchte es eine enorme Energieaufwendung, um einzelne Komponenten von einander zu extrahieren. Die Schiedsrichter versuchten nun ihrerseits die Regeln klarer in die Öffentlichkeit zu tragen und für den Fan greifbarer zu machen. Dies scheint allerdings bis zum heutigen Tage wirksam und ein tatsächliches Ende scheint nicht in Sicht. Hinzu kommen die diversen Vorgehensweisen, d. h., die individuellen Aspekte eines einzelnen Schiedsrichters bzgl. seiner ersten sowie zweiten Entscheidung, d. h., ob er bspw. mit oder ohne Videobilder vorgeht und wie viel Kraft es für ihn und seine Überzeugung benötigt. Des Weiteren spielt die methodische Umsetzung des VAR hinsichtlich Fragen zu zeitliche Latenz, Verzögerung des Spiels selbst, Häufigkeit des Einsatzes usw. eine Rolle. Hinzu kommen die Unklarheiten, wann der VAR sich einschalten sollte und wann er sich schweigend verhält, und auch dies wurde durch den Versuch der Transparenzerhöhung bisher nicht für jeden Fan bewerkstelligt. Zwischenzeitlich bekamen Zuschauer das Gefühl, der VAR entscheidend mehr und der Schiedsrichter auf dem Platz nimmt sich mehr und mehr aus der Verantwortung heraus. Und all dies wird abgerundet von den herausstechenden Debatten um die Auslegung des Reglements - in Perfektion der Handregel -selbst. Und so bleibt uns nur zu versuchen, die Komponenten herauszufinden, wo wir in einzelnen Szenen die Hauptbaustelle zu vermuten glauben, wenn wir ein gewisses Handling erreichen und unseren Fussball sowie die damit verbundenen Freude ein Stück weit erhalten wollen.


    1. Schiedsrichter auf dem Feld (erste Entscheidung)
    2. Fußballregeln bzw. deren Auslegung
    3. Methodische Umsetzung des VAR
    4. Video-Assistent (Entscheidung am Monitor)
    5. Schiedsrichter auf dem Feld (zweite Entscheidung nach Betrachtung der Videobilder)


    Bezüglich der Regeln scheint der Fußball in den vergangenen Jahren im Gesamten Ähnliches zu verzeichnen, wie aus anderen Sportarten bekannt, sprich weniger körperbetont, technischer und für die Zuschauer künstlicher und angeblich greifbarer. Das Greifbare scheint sich auf perfide Art in der Handregel wiederzufinden...

    Schien in der ersten Hälfte noch sehr gehemmt, fand seine Räume und Laufwege nicht so wirklich. Der Zwischenraum war zu Beginn offensiv noch durch Alario/Volland sowie Defensiv durch Demirbay/Baumi stark eingeengt. Er blühte nach der Umstellung in der zweiten Halbzeit und der Herausnahme von Demirbay stark auf, hatte mehr Freiheiten bzw. nutzte seinen Radius und war präsenter. :bayerapplaus

    Seine Leistung ist tatsächlich erstaunlich. Gemessen an der Ablösesumme zeichnet sich definitiv eine Menge Luft nach oben. Gemessen an der richtigen Position bzw. am für ihn richtigen System ist er zu Leistung imstande, die weit ausgeprägter wären, als die an der Ablösemarke gemessenen. Mit Rolfes hatten wir einen annähernd, ähnlichen Spieler im Kader, auch Kroos ist diese Art Passspieler, wie Demirbay einer ist. Sprich, kein Laufwunder, Aktionen eher dirigierend einleitend. Im aktuellen Spiel bzw. System zeigt er über weite Strecken kaum Bindung zu Mitspielern und zum Spiel, scheint teilweise wie ein Fremdkörper, versucht sich aber reinzuarbeiten, seine Entwicklung bleibt spannend.

    In den ersten Minuten hat man die Anpassung an die neuen Bedingungen deutlich gemerkt, da schien durch die Systemumstellung noch ein wenig Sand im Getriebe, gepaart mit einer gewissen Vorsicht auf Seiten der Spieler, wobei das Team diese Aufgabe in gewisser Weise recht klar ausstrahlte und gut vorbereiten war. Die in der Woche bereits angeklungene Veränderung des Spiels, hin zu mehr Dynamik und Geschwindigkeiten über die Außenpositionen, weg vom rein technisch-dominanten Spiel durch die Zentrale, zeichnete sich mit zunehmendem Spielverlauf immer stärker aus. Es war kein Abbild der ersten Partien, kein typisches PB-Spiel. Bisher hatten wir in allen Spielen eine enorme Ballkontrolle und auch einzelne spielerische Momente, jedoch fast zu keinem Zeitpunkt die notwendige Spielkontrolle. Dies schien im Spiel gestern etwas balancierter. Wenn es uns gelingt, die Stärken beider Spielweisen zu kombinieren und einzelne Positionen passender besetzen, wäre eine ordentliche Runde möglich. :bayerapplaus

    Gut, danke. Dann schlage ich vor, dass analog zu den Podcasts einer für Blogs aufgemacht wird und dann ist das Problem ganz unproblematisch gelöst.

    Dann haben wir es doch, Problem gelöst. :bayerapplaus

    Nur zum Verständnis: Ein Artikel vom Kicker mit einer taktischen Analyse (siehe „Baumgartlinger: Es ist schwierig...“ von vor zwei Tagen) ist auch keine News, ein Artikel vom Kicker mit einem Bericht über die Pressekonferenz und die Verletztensituation aber schon, richtig? Was ist mit Interviews? Mag jetzt ein wenig spitzfindig gefragt sein, aber ich meine die Frage wirklich ernst.

    Die Frage ist doch: Für wen verfasst du deine Texte? Für Freunde, für Fans, nur für dich? Worin besteht dein Ziel?


    Solltest du deinen Texten substantiellen Inhalt bescheinigen, so bereicherst du das Forum vermutlich deutlich mehr, wenn du im jeweiligen Thread postest. Du erreichst mehr User und diese können - nebst dir - Stellung beziehen und debattieren und womöglich lernen wir alle ein wenig.


    Falls du keine Debatte wünscht, welchen Wert hat dann der Einsatz deiner Energien? Spielt es dann eine Rolle, ob jemand davon Kenntnis nimmt und deinen Blog liest? In den vergangenen Jahren funktionierte es doch ganz gut und es soll nicht despektierlich klingen, nur irgendwo sollte ein cut gesetzt werden: Informationen aus erster Hand landen auf der Bayer04 und hier im Nachrichtenthread, daneben gibt es hier verlinkte Informationen aus zweiter Hand (Kicker, Sportbild etc.), und zu guter Letzt Informationen aus dritter Hand, die listet google auf. :levz1

    Über diese Feststellung würde er sich sicher auch in einer mail (s.o.) freuen.

    Bezüglich der Prämissen bin ich ganz bei BigB. Letztlich sind dies individuelle Sichtweisen bzw. Meinungen und ab und an gar Meinungen über Meinungen, deren Substanz nicht zwangsläufig exponentiell ansteigt. Wir alle sehen die Spiele durch persönliche Filter, wir sehen in erster Linie das, was wir sehen wollen. Der erste erkennt die gelungenen Aktionen seiner Lieblingsspieler, der zweite markiert jeden Fehlpass seiner Antispieler und der dritte spricht über gelungene, taktische Spielzüge. Und all dies landet dann hier im Forum. So besitzen wir alle das ein oder andere Brillenetui, ob Trainer, Manager, Journalist oder Fan. Spannend wird es im Besonderen bei denjenigen, die bereits beim Zuschauen Fehler machen. :levz1

    Es wurde mit diesem Durchschnittsspieler erst vor kurzem verlängert. Möchte zu gern wissen, welchen Plan man mit ihm bezweckt. Jedem im Verein muss doch einleuchten, dass dieser Spieler kaum für Moskau geschweige denn Turin oder Madrid reicht. Klingt hart, ist aber auch so gemeint. Wollt auch mal, wie viele kleine Jungen wohl auch, Kosmonaut werden. Aber es gibt Dinge im Leben, die muss man halt irgendwann begraben. Baumgartlinger ist kein schlechter, aber für Aufgaben denen sich Bayer verschrieben hat, oder haben sollte, ist er schlicht zu schlecht.

    1. Sollten uns Charles und Kai zur kommenden Saison verlassen, hat man mit der Verlängerung eine Art Minikonstanz in der Zentrale geschaffen. :levz1


    2. Mit seiner Verpflichtung war in erster Linie eine Veränderung in der Breite bzw. der Flexibilität verbunden, weniger eine Verbesserung in der Spitze. Sollten folglich alle Spieler des Kaders zur Verfügung stehen, so würde Baumi diese Rolle einnehmen und nicht der Stammelf frönen. :LEV19

    Die sieht man nur auf dem Platz (s.o.). Punkte und Tabellenplatz hängen davon ab.

    Hab diesen Teil mal herausgegriffen, da es in der Tat eine spannende Frage ist: Bei uns in Leverkusen scheinen zur Beurteilung des Erfolges qualitative Marker (gespielter Fussball, Atmosphäre, Dynamik im Verein) stets gewichtiger als quantitative (Tabellenplatzierungen, Punkteausbeute, Statistiken) zu sein, zumindest so lange, wie die meisten von uns hier dabei sind. Während der Heynckes-Saison bspw. standen wir lange vorne und dennoch stellte sie zu keinem Zeitpunkt eine berauschende Stimmung ein und die Spiele wurden sehr zäh absolviert und nach Führung sehr unansehnlich. Unter Augenthaler zeigte sich ein ähnlich flaues Bild, gleiches in den besseren Zeiten unter Skibbe und Labbadia. Selbst als Sascha an der Seitenlinie stand, hatte es eine Art neutralen Charakter. Ribbeck I hatte auch keinen ultimativen Glanz, trotz Cup-Sieg. Richtig actionreich war es insbesondere unter Daum, Toppi und Roger. Hier ergab sich eine völlig andere Wirkung, selbst wenn es nicht direkt lief oder zum Ende hin energieraubend wurde. Und im Moment tänzeln wir da irgendwo auf dem Seil…

    Allerdings hatten wir unsere wohl beste Phase ohne Bailey und Bellarabi, aber mit der oben genannten Zentrale.

    Im Grundgedanken geht es zunächst einzig um die Frage, wo wir unsere technischen Spieler in Zukunft auf dem Platz sehen werden bzw. in welcher Anordnung und inwiefern es im Zuge dessen gelingt, die Balance bzgl. der notwendigen Geschwindigkeit aufzubieten. Völlig losgelöst von einzelnen Spielernamen. Dass dies in der Vergangenheit bzw. Rückrunde ohne Bellarabi sowie Bailey funktionierte, erwähntest du zuvor bereits. Insofern stehen wir nah bei einander, schauen nur eben in unterschiedliche Richtungen. Und sehen die Dinge womöglich in unterschiedlicher Größe. :levz1

    Das haben ja inzwischen die meisten erkannt, dass Brandt ein Element eingebracht hat, dass uns fehlt. Leider unrealistisch ihn zurück zu holen, aber er hatte eben eine Qualität, die offensichtlich unser aktueller Kader nicht hergibt. Hoffen wir, dass der Trainer zu einer Spielweise findet, in der wir es auch anders hinbekommen.

    Eure zwei Gedanken offenbaren im Paket sogar mehr Bedeutung, als sie einzeln bewirken, denn die Frage ist, wo wir unser technisches Element verorten. Wenn wir dies im Zentrum aufbieten, wie bspw. in der Rückrunde mit Aranguiz, Brandt und Havertz, dann ist die Besetzung der Flügel mit Geschwindigkeitskomponenten durch Bailey und Bellarabi eine sinnvolle Vorgehensweise. Eine Konstellation von bspw. Baumi, Demirbay und LBender im Zentrum, erfordert hingegen technisch-versierte Spieler auf den Flügeln. Das wird in den kommenden Spielen sehr spannend, da wir durch die aktuelle Gesamtkonstellation eher in Richtung Variante zwei gehen.


    Ein Stück weit ähnelt die Frage zu Bellarabi an unsere frühere Numero 10, Paul Freier. Der konnte im Grunde auch nur laufen. :D

    Womöglich lässt sich dieser Dissens leicht lösen, wenn wir die benchmark bzgl. der Leistungsfähigkeit des Teams genauer spezifizieren, die wir jeweils zu erkennen glauben. Also was wir letztlich mit alles mitbringen meinen. Die Aussage meinerseits, sowohl mit Frontalangriffen (Ballbesitz) als auch über Umschaltmomente (Konterspiel) zum Erfolg zu gelangen, sagt zunächst einmal lediglich, dass wir nach meinem Dafürhalten Spieler besitzen, die beide Seiten der Medaille abbilden können - oder dimensional betrachtet mit einer Art Schieberegler, bei der jeder Trainer/Spieler seine Position inne hat.


    Der vom Verein ausgegebene Platz vier in der BL erscheint mir als realistisches Ziel und ich sehe es erreicht, wenn wir (sagen wir) 25 Spieltage im Bereich dieses Ziel tabellarisch unterwegs sind, sprich: auf den Plätzen 2-6. Bei Belegung der Plätze 7-10 über 17 Spieltage bspw. braucht es dann doch etwas mehr Energie, um das irgendwie hinzubiegen und als auf Kurs zu bezeichnen.


    Wenn ich deine Zeilen richtig lese, siehst du die Top 3 mit Bayern, BVB und RB als entfernt und den Platz 4 folglich als das Maximum an, es sei denn, eine Entwicklung stellt sich ein oder es kommen neue Spieler. Korrekt? Insofern wären wir dann wieder on topic beim Thema des vorliegenden threads - beim Trainer Peter Bosz. Ein Wort in der Art von Weiterentwicklung wurde eventuell sogar im Rahmen seiner Stellenbeschreibung erwähnt. Wer, wenn nicht der Trainer bzw. sein Team, sollen denn für diesen Fortschritt sorgen?


    Die Idee von international Konkurrenzfähig hatten wir hier ja auch das ein oder andere mal bereits auf dem tableau und ein Stück weit scheint es die selbe Frage zu sein, die drei oben genannten tatsächlich schlagen zu können. Bzgl. der CL wurde das Achtelfinale erneut von oben als Ziel ausgegeben, Siege gegen Moskau erscheinen den meisten Fans möglich und mit dem ein oder anderen Punkt im Heimspiel gg Madrid und Juve, kann das Unmögliche möglich gemacht werden - Voraussetzung ist die entsprechender Entwicklung. Platz drei in der Gruppenphase der CL darf allerdings nicht als unmögliches Ziel gelten.


    Wenn unser Team bereits zeigen konnte, auch Punkte gegen die Unbesiegbaren einzufahren, warum soll das nicht weitere Male gelingen. Warum sollen Augsburg, Freiburg oder Gladbach Punkte gegen die genannten Teams sammeln, wir jedoch nicht? Warum nicht einmal mehr für 90 Minuten in die Rolle des Ulf Kirsten schlüpfen und einfach mal Resultate erzielen? Vielleicht kannst du hier nochmal einhaken, falls dies dein Hauptanliegen war. :levz1



    Der Gedanke, Spieler für einen Trainer zu verpflichten, wurde bis vor 10 oder 15 Jahren umgesetzt, bis auf Führungsebene festgestellt wurde, dass bei Entlassung des Trainers dessen Nachfolger oft wenig mit den Spielern anfangen konnte und stattdessen eine eigene Liste vorlegte. Es wäre nun der völlig falsche Ansatz, Spieler des Trainer willens zu verpflichten, wenn diese nicht in unser Profil passen. RB zeigt das korrekte Vorgehen in Perfektion.
    portello: Du nährst dich der 10T-Marke, dawird man vorsichtiger :LEV6

    Warum denn so schwierig, Jungs? Das Spiel auf dem Feld ist ein Abbild der Spielidee des Trainers. Und wenn Havertz weniger Glanzmomente hat, Hradecky plötzlich schwächelt, Wendell wieder in der Gegend rumsteht,
    Weiser über seine eigenen Beine fällt, Drago einzigartige Einlagen bringt, Baumi den Ball zum Gegner spielt, Bellarabi zu schnell für den Ball ist oder Spieler nicht eingewechselt werden - wer, wenn nicht der Trainer, soll denn dafür zuständig sein? Es ist immer der Trainer. In jedem Verein. Vidal lief an der Eckfahne rum, bis Heynckes ihm erklärt hat, was seine Aufgaben sind, fortan funktionierte es. Jeder Trainer kann Vorstellungen implementieren und ebenso Fehler beheben. Der Charakter der Mannschaft entspricht der Philosophie des Trainers: Schmidt, Toppi, Steppi, Daum, Gelsdorf, Ribbeck, Labbadia, Sascha, Herrlich, Bosz usw. Bei jedem einzelnen Coach ergab sich eine Art des Spiels. Deren spezielle Art. Entscheidend ist folglich nicht, den Trainer sofort zu wechseln sondern lediglich, die Tendenz rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Aufgabe der Verantwortlichen ist es eben, dieses Mehr zu sehe.


    In gewisser Weise wünschen wir uns alle Erfolg und Kontinuität. Nur geht dies nicht immer Hand in Hand: wenn wir jedes Jahr mit einem neuem Trainer Meister würden, wäre das auf der Trainerposition nicht sehr stark von Kontinuität geprägt, wohl aber von Erfolg. Anders herum kann man über Jahre mit einem Trainer arbeiten und erreicht vielleicht ab und an mal was. Letztlich ist der Erfolg der Klebstoff, der Team, Trainer und Fans zusammenbringt und hält - für viele. Für andere ist es eben Kontinuität.


    Bayern, BVB und RB werden Saison für Saison recht offensiv als nicht-direkte Konkurrenten ausgegeben, dennoch können wir sie schlagen. Insofern sind auch Juve und Madrid nicht der Maßstab, sondern vor allem Teams, die mit uns um den Platz 4 in der BL kämpfen. Dies ist die Messlatte an der sich PB messen lassen muss und sein eigenes Ziel, die CL zu erreichen zu wollen, erlaubt dies sogar.


    Zum Thema Ballbesitz: Ein Spiel über Ballbesitz zu gestalten ist zunächst einmal nichts heroisches, was gerade erfunden wurde. Bis Klopp auf die Bühne trat, hat kein Fussballbeteiligter vom Spiel gegen den Ball
    gesprochen
    und vor Mourinho kam niemand auf die Idee, von Grund auf über das Konterspiel zum Sieg zu kommen. Das Vokabular bestand auf strategischer Ebene, aber nicht auf taktischer. Jede Mannschaft wollte einfach den Ball haben und agieren. Und unser Team ist sehr wohl für Ballbesitzfussball geeignet, genauso wie für das Konterspiel. Wir haben überragende Kicker in unseren Reihen und mit Hradecky einen passenden Torwart für beide Varianten. Technik, Geschwindigkeit, Passgenauigkeit, Kopfballspiel usw. Es ist alles vorhanden. Unser Trainer scheint seine Spielidee bisher allerdings nicht die entsprechende Passform gegossen zu
    haben. Und im Moment deutet wenig darauf hin, dass dies in naher Zukunft geschehen wird.


    Der Begriff Trainerwechsel ist insofern auch unglücklich und nicht passend, da er suggeriert, dass eine Entlassung des alten mit der Einstellung eines neuen Trainers direkt verbunden wäre. Diese Verbindung stellen der gemeine Fan und oder der ein oder andere Journalist gerne her, es bleiben dennoch zwei separate Entscheidungen, die erfolgreich gestaltet werden können, wenn dies so jeweils für sich betrachtet wird.


    Schaun mer mal... :LEV6

    ich sehe es ähnlich, dass die spielidee von bosz funktionieren kann. Das Problem ist mangelhafte qualität in der Abwehrzentrale und im Mittelsturm, an beiden Stellschrauben wurde nicht gedreht im Sommer und das Ergebnis konnte man gestern super sehen. Chance wurden rausgespielt aber nicht genutzt und hinten war es einfach nur gruselig.

    Schreiben und lesen wir hier nicht jede Woche die gleichen Inhalte? :LEV18


    All das, was wir auf dem Platz sehen, ist ein Spiegelbild dessen, was der Trainer vorgibt bzw. geplant hat. Ein Coach ist immer verantwortlich für das, was letztlich auf dem Feld stattfindet, bei Siegen, Unentschieden und auch bei Niederlagen. Auch in Leverkusen. Das gestrige Spiel war lediglich ein Abbild der bisherigen Spiele der laufenden Saison. Taktik, Aufstellung, Wechsel, Einstellung. Wenn wir Trainer ausbilden, sind die aktuellen Geschehnisse bestmögliches Anschauungsmaterial, da sich bei unserem Trainerteam beim Bayer Fehler vor, während und leider auch nach den Partien aufzeigen lassen.


    Nun sind wir nicht die taktikkompetenteste Nation und Forderungen hier im Forum, bestimmte Spieler aufzustellen, ist letztlich nicht automatisch gleichbedeutend, diese auch ideal zu positionieren und mit Aufgaben zu versehen, die sich an den jeweiligen Fähigkeiten orientieren. Dies sollte bei einzelnen Bewertungen (auch hier im Forum :levz1 ) Berücksichtigung finden, wenn diese trefflich sein und den einzelnen Spielern gerecht werden sollen. PB hat eine klare Idee vom Fussball, nur eben kein System und so sehen die Spiele ebenso aus, wie wir Woche für Woche erleben dürfen. Dutt, Skibbe, Herrlich. Wir kennen das bereits.


    Zum Thema Dreierkette: Natürlich stellt Dreierkette völlig andere Anforderungen an die Spieler als eine Viererkette, nur haben wir im aktuellen Kader lediglich einen Spieler, der nahezu perfekt für eine Dreierkette ausgebildet ist: Retsos. Einen weiteren haben wir mit Jedvaj verliehen. SBender kann aufgrund seiner Erfahrungen als 6er den mittleren Part auf eine solide Art geben. Allerdings sind Tah und Drago reine Innenverteidiger, die engen Kontakt zum Mann benötigen, eher vertikale denn horizontale Räume bevorzugen und wo die Dynamik eher im individuellen liegt. Beide können eine Dreierkette nicht ideal spielen. Weiser und Wendell sind reine AV oder können es sein, wenn sie klare Handlungsanweisen bekommen. Insofern sind wir aktuell tatsächlich für jeden aufstrebenden Trainer mit dem angebotenen ein wahres Vergnügen. Nur blutet eben das Herz, wenn man gleichzeitig Fan ist.


    Vielleicht wäre es sinnvoll, es mit Udo Lattek zu halten und zu sagen: 1. Team anschauen und klären, was zur Verfügung steht und 2. aus dem Spielermaterial etwas brauchbares zusammen puzzeln…
    Alles in Allem offenbar nichts Neues... :LEV6

    Schuld ist unser Trainer vielleicht nicht, verantwortlich für das, was auf dem Platz geschieht, allerdings schon. So wie jeder andere Trainer zuvor auch - bei Erfolg wie Misserfolg. Der Bayer liegt uns allen am Herzen und jeder hat seine Schraube, an der er drehen möchte: Trainer, Kader, Management, Bayer-Werk, Team-Spirit usw. Und zu jedem Schräubchen kann man die ultimative Frage stellen: Würde in Klopp mehr erreichen mit der Mannschaft? Würde ein Rangnick einen anderen Kader zusammenstellen? Könnte das Werk mehr Taler zur Verfügung stellen? Würde ein Leader den Spirit verändern? Und all diese Fragen kann man womöglich mit einem „JA“ beantworten, und das vielleicht sogar seit Jahren. Wir hatten in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer einen Kader, mit dem man Platz drei oder vier erreichen konnte und ab und an standen Trainer an der Linie, die dies auch erreicht haben. Es war dann in der Regel eine gute Leistung, keine sehr gute oder überragende. Durststrecken mit Trainern, die uns das Gegenteil bewiesen, gab es ja letztlich auch. Nur darüber hinaus steht eben die tiefe Sehnsucht, einmal mehr zu erreichen, einen Trainer der brennt und dies auf die Mannschaft überträgt, ein Management das von Titeln spricht, ein Team dass an sich glaubt und am Ende dann einmal mehr als nur Platz drei oder vier erreicht. Daum hat aus Wörns und Happe „echte“ Verteidiger gemacht, ohne dasss diese mit überragenden Talenten gesegnet waren - einfach weil er was erreichen wollte. Genau das eint uns hier alle und führt zu den Debatten, weil jeder von uns mehr erreichen will.


    Die Wahrheit liegt jedoch letztlich auf dem Platz und geschrieben wird sie vom Trainer. Wer sich die Vergangenheit unseres Trainers anschaut, wird eventuell erkennen, dass er kein Trainer ist, der Spieler weiter entwickelt, kein Trainer ist, der Spieler Stück für Stück voran bringt. Er gibt mit seiner Idee vom Fußball den Spielern die Möglichkeit, dies selbst zu tun und erwartet dies auch. In seinen Interviews lässt er dies immer mal wieder verlauten, es ist kein Geheimnis, er ist nicht der große Motivator. Seine Idee vom Spiel ist in der Freiheit bedingt, die er Spielern auf dem Platz zugesteht. Sie sollen selbst „ihr“ Spiel kreieren, ohne dass er ihnen fixe Handlungsanweisungen zur Lösung einzelner Situationen an die Hand gibt. Pep Guardiola denkt vermutlich über die Präzision von Einwürfen und über kluges Verhalten bei der Platzwahl nach. PB tut dies eher nicht, er ist anders. Und dieser Umstand ist für junge sowie neue Spieler nicht immer ideal. Dass bspw. zwischen Hoffenheim und Leverkusen ein deutlicher Sprung liegt, haben wir in der Vergangenheit bereits erfahren dürfen. KV durfte einiges einstecken, brauchte seine Saison und so war es folglich zu erwarten, dass auch Demirbay und Amiri ihre Saison benötigen, fernab aller Ablösesummen. Spieler, die von uns einen Schritt nach oben wechseln, erleben ähnliches. Solche Spieler benötigen mehr Führung als die „Alteingesessenen“. Bei BMH, Sensible Soccer ode FIFA ist dies definitv einfacher zu handhaben.


    Unser Trainer heißt aktuell Peter Bosz und er muss die Dinge lösen. Nur wird er seine Philosophie nicht verändern. Das wissen wir alle, dafür sind wir zu lange dabei. Allein die Hoffnung, dass Spieler die Umstände erkennen und für sich nutzen und sich in der Folge - mit viel Glück - eine Art Selbstläufer einstellt, zeichnet marginale Erfolgsaussichten. Genau so, wie wir schon mehrmals hoffen mussten, da uns die aktuelle Situation aus der Vergangenheit bekannt sein dürfte. Insofern ist es mehr oder weniger egal, wer letztlich spielt oder aufgestellt wird, da sich noch kein Spiel etabliert hat. Nur: Sollte das jemals eintreffen, sich ein Spiel etablieren, wird es bei der Mikrorotation bleiben, um die zarte Pflanze nicht zu gefährden. Im Grunde braucht es keinen Plan B, wir müssen schauen, dass Plan A funktioniert... :LEV19

    Lukas ist im Gesamtpaket der beste Torhüter, den wir jemals hatten und er ist der erste, der sagt, dass er hier ist, um was zu gewinnen. Genau diese Siegertypen wollten wir seit Jahren in unseren Reihen haben...

    Karim ist aus anderen Gründen gefährlich für den Gegner als Kai und beide haben unterschiedliche Einflüsse auf unser Spiel. Kai kann vermutliche jede Bundesligamannschaft stärker machen, Karim jede funktionierende Mannschaft, er ist als Einzelspieler individueller und weniger überragend in diversen Bereichen (vergleichbar mit Barnetta, Sam, Schürrle). Er wird auch immer andere Aufgaben haben in unserem Spiel, als Kai. Ein Vergleich der Stärken eines Spielers mit Schwächen eines anderen, führt daher unweigerlich zur Schieflage. Für unser Kombinationsspiel braucht es Kai für die Basisarbeit, Karim eher fürs Tuning. Das sind zwei Seiten derselben Medaille. Born zählt Karims Stärken auf, BigB dessen Schwächen, bei Kai ist es umgekehrt. Karim einzig an Toren zu messen vernachlässigt dessen Aufgaben im Gesamtpaket, die hat Born präzise beschrieben. In der Rückrunde schien sich Kai als verkappter Flügelspieler eine Reihe weiter vorn wohler zu fühlen, mit mehr Freiheiten, während durch Brand als 7er Impulse aus der zentralen kamen, die uns aktuell fehlen. Da man Brand ersetzen wollte, wurde das wohl von den Verantwortlichen auch so erkannt. Nur wurde er leider nicht ersetzt und so spielte Kai zu Beginn der Saison zentraler, neben Kerim, was nicht so recht funktionierte. In der Rückrunde der vergangenen Saison waren wir auch durch Konter gefährlich, die durch Kai und Julian bspw. nach Eckbällen der Gegner eingeleitet wurden. Da haben wir aktuell auch Luft nach oben, durch Amiri war es am Wochenende in Ansätzen zu sehen. Fazit: Wir werden Kai und Karim brauchen… :LEV2

    Ansteff, Mikar, Neuville: Ihr beschreibt unser Spiel aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven und trefft damit den Kern, jeder von euch legt den Fokus auf einen anderen Aspekt des Spiels und ihr liegt damit richtig, jeder für sich. Bei eigenem Ballbesitz geht zunächst erst einmal wenig Gefahr für ein Gegentor aus, was als Defensivkonzept beschrieben werden kann. Zweites braucht es für eigene Tore ein geeignetes Konzept, um in Tornähe zu kommen und Torchancen zu kreieren, was uns aktuell fehlt und wo wir stark von äußeren Faktoren abhängig sind. Drittens haben wir mit Diaby, Paulinho und Co Spieler, die bei Einwechslungen für Schwung sorgen und dem Spiel eine gewisse Würze geben können, ohne dass das Gesamtgefüge zu kippen droht. Insofern beschreibt ihr sehr präzise, was wir anderen beobachten. :levz1


    Was unser zentrales Mittelfeld anbelangt: Wir haben mit Demirbay einen, der das offensive Spiel organisieren kann, mit Baumi einen, der die Defensive organisieren kann und mit Charles einen, der beides kann, was ihn so wichtig für unser Spiel macht. Hier wird die Besetzung vermutlich immer mal gegnerabhängig sein, gegen „kleinere“ wird Baumi seine Stärken einbringen können, gegen „größere“ eher Kerim. Ähnliches Vorgehen kennen wir von Spielen unter RS, da waren bspw. Kampl oder Calhanoglu der offensivere Part.


    Im Spiel gegen Union war der Abstand zwischen Baumi und Charles ein wichtiges Puzzlestück, sie standen näher beieinander, haben weniger Raum im Zentrum bzw. zwischen einander entstehen lassen und in gewissem Maße zusammen gespielt. Das hat uns ein Stück weit Sicherheit und Stabilität gegeben, auch wenn es immer noch Situationen gab, in denen sie zu weit außen zu finden waren.


    Was Bailey angeht: das geht auch im 3-4-3 mit Besetzung im linken MF und KV davor. Seine Stärken liegen im vor ihm liegenden Raum, wenn er seine Geschwindigkeit ausspielen kann und den Raum dann entsprechend besetzt. Bei Ballbesitz ist eine gewisse technische Ausbildung notwendig, somit wird er auch nach der Verletzung eine gewisse Rolle spielen.