Arnoldsweiler. Der Anrufer brüllte ins Telefon. «Wir wissen definitiv, dass das Spiel manipuliert worden ist. Wir haben Beweise. Und wir wissen, wo ihr wohnt», schrie der Mann, der sich mit «Hoffmann von Viktoria Köln» vorstellte.
Zwei Mal musste sich Josef Möthrath, der Vorsitzende der Arnoldsweiler Viktoria, am Sonntagmorgen die Beschimpfungen anhören, zwei Mal beendete er die Schimpfkanonaden: Er drückte die entsprechende Taste seines Telefons.
Tags zuvor hatten die Arnoldsweiler Fußballer in der Mittelrheinliga ihr Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Germania Dürwiß 2:0 gewonnen und damit drei wichtige und nicht unbedingt erwartete Zähler im Kampf gegen den Abstieg verbucht. Die Ausgangslage blieb aber schlecht: Die ebenfalls abstiegsbedrohte Kölner Viktoria wahrte zwei Spieltage vor Schluss den Fünf-Punkte-Vorsprung gegenüber den Dürenern. Sie gewann in Hürth 2:1.
Dennoch kam der dringend benötigte Heimsieg der Arnoldsweiler bei dem Anrufer, der den Viktoria-Vorsitzenden am Telefon bedrohte, offenbar nicht gut an. Denn nicht nur Möthrath wurde am Sonntagmorgen beschimpft und bedroht. Auch der ehemalige Jugendgeschäftsführer des Vereins, Jürgen Mybach - von Beruf Polizeibeamter -, wurde laut Möthrath angerufen, wie auch Vorstandsvertreter und deren Angehörige von Germania Dürwiß. Die waren auch bereits am Samstag vor dem Spiel von einem Anrufer bedrängt worden. Der Tenor des Mannes, der sich mit «Müller von Viktoria Köln» vorstellte, lautete: Verliert nur ja nicht in Arnoldsweiler! Und auch hier sagte der Mann: «Wir wissen, wo ihr wohnt.» Sonntag registrierte Germania-Geschäftsführer Willi Greven sogar 15 Anrufe dieser Art. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei dem Anrufer um ein und dieselbe Person handelt, zumal der Mann, dessen Rufnummer unterdrückt war, ein akzentfreies Hochdeutsch ohne Kölner Einschlag sprach. (..)
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