Zitat
Original von SMOG
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Das muss natürlich jeder hier für sich entscheiden. Entweder wir schrauben mal das Offensivesspiel mal was zurück, damit wir langsam wieder nach oben kommen, oder wir behalten die Philosophie bei, dann aber können wir uns drauf einstellen, dass wir in den nächsten 10 Jahren herum stangieren.
Ich denke nicht, dass man zwingend defensiver spielen muss, um erfolgreich zu sein.
Wir haben unsere Erfolge allesamt mit offensiver Spielweise errungen - ob 96/97 und 99/00 unter Daum, ob 01/02 unter Toppi oder phasenweise unter Auge bspw. gegen Real Madrid als wir gerade mal 4 (!) defensiv denkende Spieler in der Startformation hatten.
Michael Skibbe hat versucht, eine Balance herzustellen. Wäre Barbarez 3-4 Jahre jünger gewesen, hätte es mglw. geklappt. So spielten wir zwar durchaus mit Plan nach vorne, aber auf der Barbarez-Position fehlte die Dynamik und Torgefahr.
Bei Labbadia ist leider gar kein Offensivplan mehr zu erkennen. Am Anfang funktionierte unser intuitives Kurzpassspiel ganz erstaunlich und irgendwann brach das weg, die Unbeschwertheit ging flöten und nun ist es nur noch Stückwerk, dass unregelmäßig aufblitzt und insbesondere gegen arbeitende, defensiv ausgerichtete Mannschaften fast gar nicht mehr funktioniert. Dazu kommt das Thema Verspieltheit, wobei das eigentlich nur Renato, Vidal und Gonzo sowie wegen seiner manchmal übertriebenen Uneigennützigkeit Kieß betrifft. Der Rest spielt doch recht schnörkellos.
Nur blöd, dass ausgerechnet Arturo Vidal bei uns so etwas wie der Spiellenker sein soll, was aus meiner Sicht nicht die richtige Rolle für ihn ist, obwohl es in der Hinrunde phasenweise, dass muss man fairerweise sagen, funktionierte. Vidal ist nicht der Mann, der unser Offensivspiel ordnen kann. Das ist eine taktische Fehleinschätzung von Labbadia.
Also: eine agierende, offensive Spielweise ist gerade im Zeitalter der 3-Punkte-Regel ganz sicher nicht verkehrt, bloß braucht die Offensive auch eine gewisse Ordnung und an der mangelt es bei uns.
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