02. März 2009, 12:19 Uhr
PROZESSAUFTAKT - Ex-Fußball-Bundestrainer Skibbe wurde erpresst
Sie drohten ihm, intime Fotos zu veröffentlichen: Jetzt müssen sich eine Polizistin und deren Freund vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten, weil sie Ex-Fußball-Bundestrainer Michael Skibbe erpresst haben.
Düsseldorf - Mit einem pikanten Fall von Erpressung muss sich ab Donnerstag das Landgericht Düsseldorf befassen: Eine 33-jährige Polizistin und ihr 26-jähriger Freund stehen wegen versuchter Erpressung und Diebstahls zu Lasten von Ex-Fußball-Bundestrainer Michael Skibbe vor Gericht.
Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, Skibbe mit der Veröffentlichung von intimen Handy-Fotos gedroht zu haben. Um eine solche Veröffentlichung zu vermeiden, sollte Skibbe 150.000 Euro zahlen. Die Bilder sollen sich auf der Speicherkarte eines Handys befunden haben, das aus dem Dienstwagen des früheren Bundestrainers gestohlen worden war.
Wie es heißt, sollten "Aufnahmen aus dem engsten privaten Bereich" des früheren Bundestrainers und seiner damaligen Lebensgefährtin zu sehen sein. Mehrfach sollen Skibbe und die 33-jährige Angeklagte im September Kontakt gehabt haben, anschließend sei dann die Übergabe von 150.000 Euro vereinbart worden. Sie scheiterte jedoch. Die 33-Jährige und ihr Freund wurden festgenommen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Angeklagten das Auto des Fußballlehrers entweder selbst aufgebrochen oder das Handy später angekauft haben. Skibbe ist für das Verfahren als Zeuge geladen.
Begonnen hatte alles im Dezember 2006. Damals hatten zunächst unbekannte Täter in Düsseldorf den Wagen von Skibbe aufgebrochen, wie Christina Schuster, Sprecherin am Landgericht Düsseldorf, sagte. Gestohlen wurden neben dem Handy unter anderem ein Navigationsgerät sowie sechs Eintrittskarten für die Europacup-Begegnung zwischen Bayer 04 Leverkusen und Besiktas Istanbul.
Als Skibbe den Auto-Aufbruch schon fast vergessen hatte, meldete sich laut Ermittlungen bei ihm im September 2007 eine Frau. "Sie soll mit der Veröffentlichung von intimen Fotos gedroht haben", sagte Schuster. Die Aufnahmen zeigten den 43-Jährigen und seine damalige Lebensgefährtin in intimen Situationen.
Für das Verfahren sind zunächst drei Verhandlungstage angesetzt.
jjc/ddp
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