Schunkelnde Fans, jubelnde Fuß baller und zufriedene Trainer - Bayer Leverkusen kommt in Fahrt. Immer mehr schleift sich ein, was vor Wochen noch nicht passte, so langsam greifen die Rädchen inein ander. "Wir sind nach der schwieri gen Vorbereitung jetzt so weit, dass wir den Fans guten Fußball anbie ten können", sagt Stefan Kießling, Bayers Kampfmaschine im Angriff. Gerade auf ihn und Patrick Helmes kommt ein hartes Stück Arbeit zu während der Spiele.
Von Beginn an müssen die beiden Spitzen "voll draufgehen", übersetzt ins Fußball- Deutsche sind sie verpflichtet als erste "gegen den Ball zu arbeiten". Soll heißen: Sie müssen den Gegner schon tief in dessen Hälfte atta ckieren, ihm keine oder möglichst wenig Entfaltungsmöglichkeiten lassen. Hinter den Stürmern rollte die nächste Welle und so weiter und so fort. Ziel: Den Gegenspieler jagen, ihn zu Fehlern zwingen und möglichst weit vom eigenen Tor zu halten.
Eine schwierige und arbeits intensive Art des Fußballs, doch Trainer Bruno Labbadia konnte am Sonntag zufrieden analysieren: "Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir die Hoffenheimer in den Rückwärts gang getrieben haben. Sie konn ten ihre Stärke, den spielerischen Aufbau von hinten heraus, nicht ausspielen."
Vidal als hyperaktiver Chaot
Zumindest so lange nicht, wie Arturo Vidals Konzentration reichte. Nach dem Wechsel präsentierte sich der fleißige Chilene plötzlich als hyperaktiver Chaot: Verlor sichere Bälle, klaute dem eigenen Mann das Spielgerät, riskierte Außenristpässe, wo die einfache Aktion gefragt war. Einer seiner Fehlpässe leitete die Aktion ein, die letztlich zum Elfme ter führte. "Die erste Halbzeit war ordentlich, was dann kam, darüber müssen wir reden", so der Bayer Trainer, der ausdrücklich betont, dass Vidal sein Vertrauen habe: "Wir reden über die Sache, er wird das abstellen. Das kriegen wir sicher hin."
Als Vidal ging, kam wieder mehr Ruhe in die Leverkusener Reihen. Und die Mannschaft konnte eine neu erworbene Stärke ausspie len: Wie gegen Dortmund oder in Stuttgart ging sie 90 Minuten volles Tempo und wurde mit zwei späten Treffern belohnt. Labbadia: "Das haben wir uns hart erarbeitet und ich bin froh, dass die Jungs für diese Arbeit belohnt werden!"
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