Wenn die Ablöse festgeschrieben war ... was soll da nicht nachvollziehbar gewesen sein.
Oh maaann ey.
Es ist vollkommen legitim und nachvollziehbar, dass sich der junge Herr Ballack, bei seinem ersten großen Wechsel überhaupt, mittels seines Beraters eine festgeschriebene Ablösesumme in seinen Vertrag setzen lässt, die mit 12 Millionen DM nicht gerade viel höher ist als die 8 Millionen DM, die wir für ihn bezahlt haben.
Wenn man seine Karriere verfolgt hat, dann ist diese recht konzentriert auf Erfolg ausgerichtet. Bei Bayer sollte in dem Sinne der große Durchbruch geschafft werden, was schönerweise auch passierte. Nach drei Jahren in Leverkusen ist aus dem talentierten Jugendspieler der torgefährlichste Mittelfeldspieler Deutschlands geworden, mit einem Siegeswillen, den nur wenige in der Liga haben und einem Schuss wie ein Traum, der seinen Marktwert vervielfacht hat.
Auf seinem bisherigen absoluten Höhepunkt verlässt er dann den Bayer für die wirklich sehr niedrige Ablösesumme von 6 Millionen Euro mit einem Verein als Ziel, der ihn noch ein paar Sprossen höher trägt auf der Karriereleiter.
Dass 6 Millionen Euro für Michael Ballack für die Bayern ein ziemliches Schnäppchen sind, scheint nur auf den ersten Blick so, denn dass er sich nach dieser überragenden Saison für die Bayern entscheidet, die mit ihm als den Kopf ihres Teams planen wird er sich auch gut bezahlen lassen.
Nachdem der 4 jährige Vertrag bei Bayern München und weiterer Profilierung zum europäischen Star und nicht ganz unumstrittenen Teamleader ist die dortige Vereinsführung plötzlich sehr brüskiert darüber, dass er seinen Vertrag nicht verlängern will. Er kann sich diesmal absolut frei entscheiden welcher Weltklasseverein ihm am liebsten ist und er entscheidet sich für den FC Chelsea, der sich gerade ein Weltklasseteam zusammenbastelt, aber auch bei weitem mit dem meisten Geld um sich wirft. Dreimal darf man raten, ob ein Michael Ballack sich die Tatsache ohne Ablösesumme verpflichtet werden zu können nicht süß vergolden lässt und nicht nur sportlich sondern auch finanziell auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen ist.
Seine viel umjubelte Rückkehr zu seinen Wurzeln lässt er sich natürlich ebenso gut bezahlen und auch wenn er bei Wolfsburg mehr verdient hätte, so hat er ja noch sein sportliches Ziel als Kapitän der Nationalmannschaft, dass er noch unbedingt erreichen will.
Natürlich ist das nicht nur nachvollziehbar, sondern auch noch wirklich beeindruckend, dass die höchste Ablösesumme, die für den größten deutschen Spieler des vergangenen Jahrzehnts je gezahlt wurde gerade mal 6 Millionen Euro sind. Insofern sind wir da noch gut bei weg gekommen.
Wir hatten auch 3 wunderschöne Jahre mit ihm, sieht man mal von Unterhachingen ab, wo er zwar die unglücklichste Figur darstellte, er aber mit Sicherheit nicht das Spiel verloren hat.
Allerdings kann ich nicht erkennen, dass der Transfer von Michael Ballack zu Bayern München für uns besonders vorteilhaft über die Bühne gegangen ist, aber das war der Calli selber schuld und ist der Verdienst wirklich kleverer Verhandlungen. Würden wohl die meisten machen, wenn sie die Möglichkeit hätten.
Als tugendhaftes Vorbild eines seinen Verein verlassenden Spielers taugt Ballack aber in meinen Augen nicht wirklich.