Was soll das dauernd mit dem Alter? Ballack ist seit Januar (oder schon Ende Dezember) voll im Training, hat bereits einige Spiele absolviert.
Du stützt dich wirklich sehr oft auf Dinge, die einfach nicht wahr sind. Ballack wurde auch zwischendurch immer wieder durch kleinere Verletzungen zurück geworfen, die ursächlich noch von den größeren Verletzungen in diesem Jahr zurück zu führen sind. Das bedeutet: Selbst wenn Ballack immer in der Stammelf gewesen wäre, dann hätte es nicht die Möglichkeit gegeben, dass er alle Spiele gemacht hätte und es ist nicht wahr, dass er seit Ende Dezember durchgehend voll im Training gewesen wäre. So war er an 6 Spielen beteiligt und nicht in einem hat er zeigen können, dass man ihn Rolfes, Vidal, oder auch Bender vorziehen MUSS.
Du kommst ständig mit solchen Geschichten, die sich durch nichts belegen lassen und ignorierst dagegen offensichtliche Tatsachen. Du bist absolut resistent gegen gute Argumente und bringst selbst immer nur welche, die dir schon so oft wiederlegt wurden.
Deine Vergleiche sind oft an den Haaren herbei gezogen und werden gestützt von Konjunktiven, die sich nicht überprüfen lassen können (das ist dir auch bewußt), oder die überhaupt keinen Sinn machen, weil die Ausgangssituation eine KOMPLETT andere war.
Hätten wir keinen Erfolg, wären deine "Wünsche" wenigstens ansatzweise nachvollziehbar, denn dann könnte man sich tatsächlich fragen, ob uns Ballack eher weiterhelfen könnte. Dass wir Erfolg haben entzieht deiner Argumentationsstruktur die Grundlage und dass es den Erfolg gibt, ist kein Zufall, oder Schicksal, oder jetzt im Moment einfach so. Der Erfolg ist die Folge von wirklich guter Arbeit der Mannschaft und des Trainers.
Es passiert oft, dass ich Heynkes Entscheidungen selbst nicht nachvollziehen kann (zum Beispiel die Aufstellung und die späten Wechsel gegen Dortmund), aber unterm Strich steht der zweite Platz (und die Mannschaft macht nicht den Eindruck, sie würde irgendwann wieder einbrechen, dass ich im Januar schon abgesehen habe...) und das sehr souveräne Erreichen des Achtelfinales. Wie genervt Trainer und Mannschaft mitlerweile sind nach guten bis sehr guten Leistung immer nur auf Ballack angesprochen zu werden sieht man jede Woche mehr.
Jeden Spieltag wird nicht über das Spiel von Leverkusen berichtet, sondern über Michael Ballack. Das letzte Spiel, das nicht auf die Person Ballack reduziert wurde, war das gegen Dortmund. Der Grund dafür liegt nicht daran, dass hier wirklich Ballack wichtiger ist als die Mannschaft, sondern an der Entwicklung die Journalismus im Fernsehen in den letzten Jahren allgemein genommen hat. Ein Fussballbereicht in der Sportschau funktioniert nach Ansicht der Verantwortlichen anscheinend ausschließlich über eine Person, über die dann erzählt wird, die gegen seinen alten Verein antreten muss, auf der Abschussliste steht, bei der letzten Begegnung so rüde gefoult wurde, oder drei Tore geschossen hat. Einen neutralen sachlichen Bericht über ein Spiel habe ich da schon lange nicht mehr gesehen. Deswegen versuche ich gerade die Sportschau aus Prinzip zu vermeiden.
Die Ballacksache ist natürlich perfekt für diese Art des Storytelling, denn es gibt eine Identifikationsfigur, die nicht nur Leverkusenfans interessiert, sondern den Großteil der deutschen Fussballfans, es gibt eine Heldengeschichte, nämlich die, dass Ballack auch nach den sehr schweren Verletzungen noch ein letztes Mal als Kapitän sein Land bei einem großen Tournier vertreten will und es gibt die Konflikte, die der Held dann bestehen muss. Und hier setzt der Punkt an, wieso diese ganze Darstellung dann an Sachlichkeit verliert: Der ganze Konflikt wird darauf reduziert, dass Ballack nicht spielt, dass es ihm verwehrt wird und wer daran Schuld ist. Es wird kaum darauf eingegangen, dass er vielleicht nicht mehr, oder noch nicht wieder die Qualität hat sich in der Mannschaft durch zu setzen, dessen Mittelfeld vielleicht das best besetzte Mittelfeld der Liga ist, oder zumindest die meisten Tore geschossen hat und es wird so gut wie gar nicht darauf eingegangen, dass Leverkusen gar keine Notwendigkeit hat, Ballack unbedingt bringen zu müssen.
Das entwickelt sich zu einer Farce, die entsteht wenn absolut einseitig berichtet wird und keine Sachlichkeit in der Diskusion geführt wird, denn in der Sache ist das Verhalten von Heynkes absolut nachvollziehbar. Fussball muss in den meisten Medien nur noch über Emotionen verkauft werden und da werden immer wieder Schrauben angezogen und Spannungen erzeugt, wo eigentlich keine nötig wären.
Es ist klar, dass Ballack einen Standpunkt haben muss, mit dem er formuliert, dass er spielen will, denn sonst verliert er auch seine Ansprüche in der Nationalelf. Er fordert Einsätze und das ist sein gutes Recht. Aber er selbst hält sich ansonsten schon zurück und macht nicht den Eindruck, als würde er denken, dass er benachteiligt wird. Eine dem entsprechende Aussage von ihm habe ich noch nirgendwo gelesen. Er weiß selbst, dass er Leistung bringen muss um einem anderen Spieler vorgezogen zu werden und er weiß sehr wahrscheinlich auch, dass er im Moment nicht in der Lage ist, diese Leistung zu bringen.