Alles anzeigen@ Ansteff:
Wer wäre denn dann der perfekte Mann für München, wenn es offenbar weder van Gaal noch Heynckes ist?
Heynckes ist nun wahrlich kein Titelsammler. Das war er auch nicht, als er noch als harter Hund galt. Dafür fehlt im das entscheidende Etwas, die Cleverness oder die Fähigkeit, das Feuer in einer Mannschaft zu entfachen. Abgesehen von Gladbach zu Karrierebeginn hat er nirgends wirklich lange gearbeitet. Er ist kein Konzepttrainer, wie es Klopp, Slomka oder Dutt sind. Aber eben so einen brauchen die Bayern, der dazu aber noch das richtige Standing bei der Mannschaft hat. Und der ist schwer zu kriegen.
@ Viererkette:
Sehe ich anders. Rummenigge, Hoeneß und Beckenbauer haben dort als Chefs schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Es liegt also vor allem am Trainer, wenn es nicht läuft.
Heynckes hat immerhin die Champions-League gewonnen, das schafft ja nicht jeder.
Ein Konzepttrainer ist er nicht, stimmt. Seine Qualität liegt in seiner Erfahrung und im Umgang mit den Spielern. In Leverkusen haben viele Spieler ihre beste Zeit bisher unter ihm gehabt, oder hatten in der Zeit ihren Durchbruch. Taktisch war das alles nichts spektakuläres, aber es hat so lange funktioniert bis wir auf eine Mannschaft getroffen sind, die ein taktisches Konzept gespielt hat, gegen das wir kein Mittel fanden. Auftritte zuhause gegen Mainz und Dortmund in der letzten Saison waren Ausdruck von Hilflosigkeit und ähnlich den Spielen, die Bayern diese Saison verloren hat. Besonders gegen Gladbach, Dortmund, Mainz und mit Abstrichen Hannover (und das Spiel am Samstag, hähähä) wurden der best besetzten Mannschaft der Bundesliga Grenzen aufgezeigt.
Wen die Bayern holen könnten ist eine sehr schwierige Frage, gerade weil sie Klinsmann und auch Van Gaal mit Fackeln und Mistgabeln aus der Säbener Straße gejagt haben, als hätte der Teufel persönlich Konzeptfussball erfunden. Da einen "modernen" Trainer vorzustellen, der bei den Bayern eine neue Spielidee und eine neue Philosophie entwickeln könnte, kann eigentlich nur dazu führen, dass er auf Ablehnung stoßen wird.
Überhaupt sehe ich in der Bundesliga das Problem, dass der wichtigste Mann des Vereins, also der Trainer, zugleich das schwächste Glied in der Kette ist und als erster abgeschossen wird, oder von selbst das Weite sucht, wenn es nicht läuft. Selbst in unserem ruhigen kleinen Werksverein werden die Trainer in den letzten Jahren durchgehechelt und der Mob tobt hier schon nach einem halben Jahr, nach dem wir nicht unter den ersten Vier stehen.
Genau so beim HSV, in Köln, Schalke, Stuttgart und so weiter. Alles eigentlich Teams mit großem Potential, aber mit großen Leistungsschwankungen.
Selbst Klopp konnte in Dortmund nur deswegen seine Mannschaft zusammenstellen und formen, weil die Strukturen gegen die er sich im Verein durchsetzen musste, nach mehreren Jahren Misserfolgs nicht so stark waren, wie zum Beispiel in Leverkusen nach den zwei Jahren unter Heynckes. Dass er sich durchsetzen musste hat er ja selbst im Doppelpass gesagt.
Selbst Slomka, der es im letzten Jahr in Hannover geschafft hat ein funktionierendes System zu etablieren, mit dem eine für die Bundesliga durchschnittliche Mannschaft erfolgreich spielen kann, ist dort immer noch alles andere als unumstritten, besonders was Martin Kind angeht.
Viele Vereine kranken glaube ich sowieso an den Eitelkeiten, Geltungsbedürfnissen und Machtbestrebungen der Managerebene.
Ich glaube auch, dass Völler und Holzhäuser sich gegenüber dem Trainer sehr dominant verhalten. ("Trainer sind eine vorübergehende Erscheinung.")